05.07.06 BILD: Der ganze HSV bei Klinsi. Keiner in England. Warum seid
ihr noch nicht bei Barros?:
Der HSV im WM-Rausch.
Fast die komplette Geschäftsstelle düste gestern nach Dortmund,
zum WM-Kracher Deutschland - Italien: Die Vorstands-Bosse Hoffmann, Beiersdorfer,
Reichert. Außerdem Trainer Doll, seine Assistenten Zumdick und Teuber.
Plus Manager Wehmeyer. Und viele, viele Mitarbeiter.
Der ganze HSV bei Klinsi. Und keiner in England. Warum seid ihr nicht
in Birmingham und kämpft um Wunsch-Stürmer Milan Baros (24/Aston
Villa)?
Bisher bekamen die Hamburger noch keinen Gesprächs-Termin bei
Villa-Chef Doug Ellis.
Jetzt beauftragte Beiersdorfer Baros-Berater Pavel Paska, den Poker-Gipfel
zu organisieren.
Wahrscheinlich wird das Treffen Donnerstag oder Freitag steigen.
Baros (nach dem WM-Aus in Tschechierl auf Heimat-Urlaub) scheint bereit
zum Wechsel nach Hamburg. Der Stürmer meldete sich bereits bei Nationalmannschafts-Kollege
David Jarolim.
Hamburgs Mittelfeld-Mann: "Er hat sich bei mir noch Verein und Stadt
erkundigt. Seit dem WM-Spiel gegen Italien (0:2 d, Red.) ist er von unserem
Stadion begeistert. Milan will unbedingt von Aston Villa weg."
Kein Wunder: Die Perspektive bei Aston Villa ist düster. Platz
14 in der letzten Saison, keine neuen Stars und Trainer David O'Leary in
der Kritik.
Der HSV soll Baros auf der Insel aus seinem Vertrag bis 2009 rauskaufen.
Aston Villa ist gesprächsbereit, das "einzige" Problem ist die Ablöse.
Sicher ist: Unter 10 Mio. Euro geht nichts.
Der Polker um Baros - jetzt geht's richtig los. Wenn der HSV aus Dortmund
zurüc ist...
05.07.06 BILD: Splitter:
* Bei einer Internet-Umfrage (www.hsv.de) unter 9437 gefragten wählten
die HSV-Fans Raphael wicky (38,5 % der Stimmen) zum besten Hamburger WM-Spieler.
* Nach dem Laktattest legten die Torhüter Sascha Kirschstein und
Stefan Wächter gestern morgen eine Extra-Schicht ein.
* Fliegt der HSV im Viertelfinale des Liga-Pokals gegen Hertha (29.7.)
raus, gibt s am 2.8. in Kropp einen zusätzlichen
Test geqen Hansa Rostock mit Trainer Frank Pagelsdorf.
* Die WM ist vorbei. Donnerstag (10 Uhr) öffnet der Fan-Shop im
Stadion wieder.
* Training: Heute um 10 Uhr (an der AOL-Arena) und 15 Uhr (Waldlauf).
05.07.06 BILD: HSV intern: Hamburger Weg. Ole von Beust zu Gast bei
HSV.
> Der HSV ist heute zu Gast bei Ole von Beust. Gemeinsam mit dem Bürgermeister
will HSV-Chef Bernd Hoffmann im Kaisersaal des Rathauses sein neues SponsorenKonzept
"Hamburger Weg" vorstellen.
Für die Initiative gibt es einen doppelten Hintergrund. Zum einen
soll die Rolle des HSV als sportliches Aushängeschild der Hansestadt
gestärkt werden. Zum anderen soll ein Teil der SponsorenGelder für
soziale Projekte eingesetzt werden.
Zunächst machen vier Unternehmen mit: Holsten/Carlsberg, Vattenfall,
Casio, Sparda-Bank.
> Seit gestern ist der HSV wieder Chef im eigenen Stadion. Die WM-Arena
wurde von der Fifa offiziell an den Klub zurück übergeben. Damit
verschwanden auch SicherheitsPersonal und Kontrollen an den Eingangs-Toren.
OK- und Stadion-Chef Kurt Krägel war zufrieden, beim Turnier gab
es kaum Schäden: "Mal ein Flecken an der Wand oder auf dem Teppich,
aber nichts Gravierendes."
In den nächsten Tagen geht der Umbau allerdings noch weiter. 120
Mann sind im Einsatz.
> Im eigenen Stadion stoppte der HSV bei 31 500 Saison-Tickets den
Dauerkarten-Verkauf. Für die treuesten Fans bietet der Klub jetzt
einen Zusatz-Service: Erstmals gibt es ein Abo für alle Auswärts-Spiele.
Supporters-Vize Jojo Liebnau: "Zuletzt waren bei vielen AuswärtsSpielen
unsere Kontingente ausverkauft. Gerade den Alles-Fahrern wollen wir diesen
Service bieten."
So läuft's: Wer zu jeder Auswärtsfahrt mit möchte ,
kann bei den Supporters sein Abo bestellen. Per Dauerauftrag wird abgebucht,
wenn das Ticket vorliegt.
05.07.06 BILD: Lauth: Ich freue mich auf Barros:
Wann kommt denn nun die erhoffte Verstärkung für den Sturm?
In der HSVKabine wird hauptsächlich dieses Thema diskutiert. Die Profis
sind gespannt, welcher Knipser in Hamburg anheuern wird.
"Alt"-Angreifer Benny Lauth (24) hofft auf Unterstützung
für die Offensiv-Abteilung." Es ist richtig, daß neue Stürmer
kommen.
Wir werden nächste Saison viele Partien haben, brauchen dafür
starkes Personal."
Das Interview mit "Benny Bomber".
BILD: Herr Lauth, Tschechen-Star Baros wird heiß gehandelt. Wiestehen
Sie dazu?
Lauth: "ich würde mich freuen, wenn Baros käme. Er ist ein
sehr guter Angreifer."
BILD: Fürchten Sie dann nicht um Ihren Platz?
Lauth (lacht): "Nein. Konkurrenz belebt dasGeschäft. Ich werde
um meine Startplatz kämpfen, ihn nicht kampflos hergeben. Ich glaube
an meine Stärke."
BILD: In der letzten Rückrunde kamen Sie gut in Fahrt. Was war
in der ersten Halbserie los?
Lauth: "Ich habe eine schlechte Hinrunde gespielt. Vielleicht habe
ich nicht alles für meine körperliche Fitneß getan. Das
ist Vergangenheit. Jetzt bin ich gut drauf."
BILD: Den WM-Zug haben Sie verpaßt. Sehen Sie eine Perspektive
im Deutschland-Trikot? Lauth: "Ich biete mich an. Es liegt nur an mir.
Ich will zurück zur National-Mannschaft."
05.07.06 BILD: Kompany. Pfaff schwärmt vom Super-Einkauf, aber....:
Acht Millionen Euro noch nie zahlte der HSV für einen Spieler
so viel Geld. AbwehrStar Vincent Kompany (20) ist der teuerste Einkauf
der Vereins-Geschichte.
Was ist dran an Kompany?
"Vincent ist ein Super-Talent, das jetzt vor einer Riesen-Herausforderung
steht. Von der belgischen Liga in die Bundesliga", sagt HSV-Coach Thomas
Doll. "Er ist für uns der nächste Mosaik-Stein. Beim Aufbau
eines Top-Teams."
Mit 17 Jahren feierte Kompany bereits seine Premiere in Belgiens Nationalteam
(14 Länderspiele), mit 18 war der Youngster vom RSC Anderlecht in
seiner Heimat "Fußballer des Jahres". Europas Top-Klubs (von Chelsea
bis Lyon) standen Schlange.
Jean-Marie Pfaff (52), belgischer Star-Torwart der Bayern (156 Spiele
1982-88), hat Kompanys Entwicklung beobachtet.
Er sagt: "Ich glaube, der HSV hat einen Super-Einkauf gemacht. Vincent
ist jung, ein großes Talent. Wenn er in einer besseren Mannschaft
spielt, wird er noch besser."
Pfaff über Kompanys Stärken: "Er ist ein sehr intelligenter
Fußballer. Kopfballstark, guter rechter Fuß. Er hat Ruhe und
Ausstrahlung."
Aber der Keeper warnt seinen Landsmann auch: "In Belgien war Vincent
überragend. Er wird. erleben, wie hart die Bundesliga ist. Er muß
das erste Jahr gut überstehen, es wird eine Umstellung. Vincent muß
in seiner Spielweise ein bißchen aggressiver werden."
Von der Einkaufs-Politik der Hamburger ist Pfaff begeistert: "Wenn
sie so weiter machen, kann der HSV bald Meister werden. Es ist wieder wie
früher bei Happel. Die da in Hamburg haben Leute an der Spitze, die
Ahnung haben."
In Fall Kompany (Vertrag bis 2012) rät er dem HSV., "Baut ihn
drei Jahre auf, und verkauft ihn dann." Mit sattem Gewinn
05.07.06 BILD: UEFA-Finale in Hamburg?:
Bei der WM schwärmten alle von der HSV-Arena. Jetzt hat die Uefa
das Stadion als Austragungs-Ort für die Uefa-Pokal-Endspiele 2008
und 2009 in die enge Auswahl genommen.
2008 kandidieren neben Hamburg noch Tel-Aviv, Manchester und Istanbul.
2009 sind die Gegner Tel-Aviv, Kopenhagen, Bukarest.
Die Entscheidung soll am 4.15. Oktober bei einer Sitzung des Uefa-Exekutiv-Komitees
fallen.
05.07.06 Abendblatt: Kirschstein noch vor Wächter. HSV: Das Duell
um die Nummer Eins im Tor hat begonnen:
Es ist kein normaler Zweikampf. Wer sich in der Vorbereitung nicht
durchsetzt, der hat (auf längere Sicht) verloren und schmort auf der
Bank. "Bei den Feldspielern wird immer wieder mal gewechselt, bei uns nicht",
weiß Torhüter Stefan Wächter, der mit Sascha Kirschstein
um die ominöse Nummer eins konkurriert.
Nachdem sich in der vergangenen Saison Wächter anfänglich
durchgesetzt hatte, wurde er noch vor Ende der Hinrunde abgelöst.
Und er ist seitdem die Nummer zwei. Nicht selten dachte Wächter an
einen Vereinswechsel. "Verständlich", sagt Trainer Thomas Doll, "wer
als Nummer eins herausgenommen wird, denkt oft, er sei nicht mehr erwünscht.
Da liegt der Verdacht nahe, der Verein würde sich schnell nach einem
neuen Keeper umsehen."
Aber Wächter will es noch einmal wissen. "Ich hatte viele Zweifel,
habe mir natürlich meine Gedanken gemacht." Bis sich der 28jährige
kurz vor Ende der vergangenen Saison mit Doll unterhielt. "Stefan hat sich
als fünftes Rad am Wagen empfunden. Mit seinen 28 Jahren ist das für
ihn ein Zustand, den er nicht ertragen kann, das verstehe ich. Aber ich
habe ihm gesagt, daß ich null Probleme damit habe, ihm seine Chance
zu geben."
Worte, die Wirkung zeigten. "Mein Vertrag beim HSV läuft noch
ein Jahr. Das ziehe ich jetzt auch durch. Wenn es am Ende wieder nicht
reicht, werde ich mir Gedanken machen müssen. Als Nummer zwei habe
ich jedenfalls keine Lust mehr."
Um so intensiver wird Wächter, dem in der Sommerpause am Knie
eine Kapselfalte herausoperiert wurde, seine Vorbereitung gestalten. Zumal
Sascha Kirschstein in der vergangenen Woche bei seinem ehemaligen Braunschweiger
Trainer Wolfgang Sandhoven in Berlin mit intensivem Training vorgelegt
hat. "Ich habe dreimal täglich trainiert", so Kirschstein, "morgens
Torwarttraining, mittags Läufe in einer Sandkiste, und abends ging
es zum Laufen in den Wald. Das war schon hart."
Und längst nicht umsonst. Zusammen mit Wächter wurde ihm
gestern morgen in der ersten Gruppe der Laktatwert abgenommen. "Und der
ist besser als in der letzten Saison", sagt Kirschstein stolz. Auch Wächter
war bereits vor Trainingsbeginn fleißig. "Ich hatte durch meine Operation
täglich Reha", sagt der HSV-Torhüter, der sehr auf seinen Körper
achtet. "Stefan ist einer, der immer absolute Topwerte hat", lobt Doll
und schickt eine kleine Warnung an Kirschstein hinterher, "und das wird
sich auch diese Saison nicht ändern. Kirsche muß wissen, daß
er sehr hart arbeiten muß, um sich seinen Vorteil aus der vergangenen
Saison zu erhalten."
Ähnlich ergeht es Benjamin Lauth. Der Angreifer hat mit Neuzugang
Paolo Guerrero bereits einen Konkurrenten - und weitere sollen folgen.
"Ich weiß, daß wir für vorne noch etwas brauchen", sagt
Lauth. "Ich weiß auch, daß das kein Durchschnittsspieler wird.
Aber das will ich auch nicht, schließlich soll es weiter nach oben
gehen."
Er selbst hat angesichts solch klangvoller Namen wie Aston Villas Milan
Baros keine Befürchtungen. "Wir brauchen einen Knaller für unsere
Ziele." Zudem könne er selbst von einem starken Sturmpartner profitieren.
Auch in Hinsicht auf eine Nationalelf-Nominierung, die er vor der WM verpaßt
hat. "Ich sehe die Euphorie im Land. Und da dabeizusein, das muß
mein Ziel sein."
05.07.06 DIE WELT: Strahlkraft des HSV soll genutzt werden:
Mit Hilfe der Sponsoreninitiative "Hamburger Weg", die heute im Rathaus
vorgestellt wird, soll es dem HSV gelingen, künftig international
erfolgreichen Fußball zu spielen. Gleichzeitig soll der HSV auf diese
Weise als sportliches Aushängeschild die Strahlkraft der Hansestadt
im In- und Ausland verstärken. Bürgermeister Ole von Beust und
der HSV-Vorstandsvorsitzende Bernd Hoffmann werden heute Einzelheiten der
Initiative erläutern, deren Einnahmen auch für karitative Zwecke
verwendet werden sollen. Als erstes Projekt wird die Stiftung Mittagskinder
unterstützt. Zu den Sponsoren zählen Carlsberg Deutschland, die
Vattenfall AG, die Sparda-Bank und Casio.
05.07.06 DIE WELT: "In der Fitneß eine weitere Stufe nach oben".
Thomas Doll und sein Trainerteam legen noch mehr Wert auf Leistungsdiagnostik
und individuelle Programme - Zweiter Konditionstrainer eingeplant:
Sascha Kirschstein und Stefan Wächter mußten am Dienstag
ein gutes Stück früher als gewohnt zum Training antreten. Die
beiden Torhüter des HSV wurden schon um acht Uhr auf das Laufband
gebeten. Sie waren die ersten, die den angesetzten Laktattest zu absolvieren
hatten. Die Auswahl war kein Zufall, denn für die beiden Keeper stand
danach noch eine Trainingseinheit mit Torwarttrainer Ronny Teuber auf dem
Programm. Die Feldspieler, die erst später an die Reihe kamen, hatten
mit dem Test ihre Schuldigkeit getan und konnten danach frei über
ihre Zeit verfügen.
Der Ausdauertest mit Blutabnahme ist allerdings nur die erste Stufe
von etlichen Tests, die der Überprüfung und Verbesserung der
Fitneß der Profis dienen. In den kommenden Wochen stehen auch noch
Überprüfungen der Sprungkraft, der Sprintfähigkeit und der
Kraft auf dem Plan. "Wir wollen mit diesen Tests die nächste Ebene
bezüglich der Fitneß unserer Spieler erreichen", sagt Trainer
Thomas Doll. Er betont, daß es nicht zuletzt ein Zeichen für
die Spieler sein soll, daß der Weg, den der HSV gehen will, nicht
zu Ende ist. Ganz im Gegenteil: "Die Jungs sollen sehen, daß wir
weiterwachsen wollen und unsere Entwicklung nicht aufhören soll",
meint Thomas Doll.
Der zweite Laktattest ist zum Ende der Vorbereitungsphase in sechs
bis sieben Wochen geplant. "Das Ganze dient der Individualisierung. Wir
überprüfen die Spieler und wollen im physischen Bereich noch
spezifischer an den Defiziten des einzelnen arbeiten", erklärt Doll.
Der Trainer betont aber, daß die genauere Analyse im medizinischen
Bereich nicht etwa eine Nachahmung der Klinsmannschen Methoden in der deutschen
Nationalelf ist. "Wir haben uns das sowieso vorgenommen, unabhängig
von der Nationalmannschaft und ihrem Konzept. Aber man sieht auch dort,
was die physische Komponente ausmachen kann."
Die Überwachung der Spieler und ihrer Physis wird durch die regelmäßigen
Tests detaillierter als im vergangenen Jahr. Der HSV will mehr und setzt
einen ersten Hebel zur Komplettierung des Trainingsprogramms bei der Leistungsdiagnostik
der Spieler an. Nicht zuletzt ist man in Gesprächen mit einem weiteren
Fitneßtrainer, der schon im Laufe der Vorbereitung das Trainerteam
erweitern soll. "Wir wollen diesen sportmedizinischen Aspekt nicht übertreiben,
aber wir wollen uns damit beschäftigen", sagt Doll, der überzeugt
ist, daß man das Verletzungsrisiko insbesondere über einen längeren
Zeitraum vermindern kann.
Der Fußball-Lehrer betont, daß es in erster Linie nicht
um eine Kontrolle für das Trainerteam geht, sondern daß die
konstante Überprüfung dem Spieler selbst dienen sollte: "Es ist
ihr Kapital, sie sollen wissen, wo sie sich verbessern können." Schon
heute erhält das Trainerteam die Werte von Till Steinmeier, der die
Tests durchführt. Zudem werden sich die Spieler auf die Waage stellen,
um zum ersten Mal in dieser Saison ihr Gewicht zu überprüfen.
Der Kader wird in diesen Tagen durch Amateurspieler aufgefüllt.
Rouwen Hennings, Sydney Sam und auch Änis Ben-Hatira stoßen
von der Nachwuchsabteilung zur ersten Garde dazu. "Sie können sich
zeigen, sich präsentieren, und bei guten Leistungen nehmen wir den
einen oder anderen ins Trainingslager mit", sagt Doll. Vom 17. bis 24.
Juli logiert der HSV, wie schon 2005, in Going (Tirol), um sich den Feinschliff
für die neue Saison zu holen.
05.07.06 Mopo: VORVERKAUF. Jetzt gibts sogar die Auswärts-Dauerkarte:
Der Dauerkarten-Vorverkauf für die eigenen Heimspiele musste vorsorglich
gestoppt werden
Nach 31500 abgesetzten Abos schob der HSV den Riegel vor - damit auch
kurzfristig Entschlossene noch die Chance auf Tickets haben. Nun geht der
Verein an die Heimauftritte der Konkurrenten ran. Ziemlich irre - ab sofort
gibts beim HSV die Dauerkarte für Auswärtsspiele.
Eine feine Idee. "Wir wollen damit den Leuten helfen, die ohnehin jedesmal
mitkommen", so Supporters-Vorstand "Jojo" Liebnau. Insgesamt 500 Tickets
(300 für Steh-, 200 für Sitzplätze) will der Klub zur Verfügung
stellen. Zudem gibts für die Abonnenten ein Vorkaufsrecht für
alle anderen Auswärtspflichtspiele im Europacup und dem DFB-Pokal.
Besonders gut: Der fällige Betrag wird jeweils scheibchenweise abgebucht.
Weitere Informationen gibts unter www.hsv-sc.de
05.07.06 Mopo: MILAN BAROS. Wann bekennt ER sich? Baros' Ja-Wort zwingend
von Nöten / Beiersdorfer gereizt:
Die Uhren in Hamburg laufen derzeit rückwärts. Und das, zum
Ärger des HSV, immer schneller. Zwölf Tage noch, dann endet die
nächste, selbst auferlegte Frist. Mit dem Beginn des Trainingslagers
in Going (ab 17. Juli) soll der Kader stehen. "Es wäre schön,
wenn dann alle dabei sind", stellte Thomas Doll gestern nochmals klar.
"Es geht ja in Österreich auch um den Feinschliff." Ein Wunsch des
Trainers, keine Forderung. Doch der HSV steht längst unter Druck.
Noch immer ist nicht klar, wer in der neuen Serie den Sturm anführen
soll. Und die Zeit läuft.
Milan Baros (24) bleibt das heißeste Objekt der Begierde. Noch
in dieser Woche soll es zu Verhandlungen mit Aston Villa kommen. Doch solange
der Tscheche selbst sich nicht öffentlich zum HSV bekennt, wird es
kaum möglich sein, ihn loszueisen. Sanfter Druck von Seiten des Spielers
würde helfen, denn Villa hat es gar nicht nötig, ihn abzugeben.
Der Premier-League-Klub hat keine finanziellen Zwänge - fraglich,
ob ein Zehn-Millionen-Angebot von Seiten des HSV überhaupt ausreichen
würde. Der durchaus wechselwillige Baros wird nachhelfen müssen.
Eine Hängepartie, die beim HSV offenbar an den Nerven zehrt. Dietmar
Beiersdorfer jedenfalls reagiert auf Anfragen gereizt. "Es gibt nichts
neues", lässt er verlauten. "Und ich habe wirklich wichtigeres zu
tun, als hier irgendwelche Fragen zu beantworten." Weil es keine Antworten
gibt?
Zunächst war es Beiersdorfers Ziel, die großen Transfers
vor der WM durchzuführen. Er korrigierte sich später, sprach
dann vom Trainingsauftakt. Nun gilt das Camp in Österreich als Mutter
aller Ziele. Ein Schlingerkurs, bepflastert mit zahlreichen Top-Kandidaten
für den Angriff, aber noch ohne Weg ans Ziel.
Gestern gab es einen weiteren, wenn auch kleinen Rückschlag. Robert
Vittek, der zumindest noch auf der Liste des HSV stand, wird definitiv
nicht kommen. Im Rahmen einer Vorstandssitzung taxierte Nürnberg den
Ablösewert des Slowaken auf satte 20 Millionen Euro. "Er ist also
unverkäuflich", stellte Präsident Michael A. Roth klar. Damit
rechneten sie beim HSV. Was aber, wenn der Deal mit Baros auch nicht funktioniert?
05.07.06 Mopo: BENNY LAUTH. »Vielleicht gut, dass ich nicht bei
der WM bin«:
Aber sicher doch, die Namen, die seit Monaten gehandelt werden, nehme
er wahr
Zunächst Podolski oder Farfàn, nun also Baros. "Das interessiert
mich schon", sagt Benny Lauth. "Ist doch klar, dass ein richtig Guter kommen
soll. Aber es beunruhigt mich nicht. Ich sehe mich selbst ja auch nicht
als Durchschnittsstürmer."
Zumindest bis die neuen Kräfte da sind, ist Lauth HSV-Angreifer
Nummer eins. Zurecht, denn von seinen sechs Treffern der Vorsaison erzielte
er vier in den letzten zehn Partien. "Diesen Weg will ich weitergehen",
so der 24-Jährige selbstbewusst. Egal, wer kommt. Mittlerweile gewinnt
er sogar seiner Nicht-Nominierung für die WM positives ab. "Vielleicht
ganz gut, dass ich jetzt nicht da, sondern hier beim HSV bin." So kann
er die komplette Vorbereitung durchziehen. "Aber irgendwann will ich wieder
für Deutschland spielen. Das ist mein Ziel."
05.07.06 Mopo: Vereinsinfos kompakt:
-PARTNER: Der HSV und Hamburgs Erster Bürgermeister Ole von Beust
stellen heute den "Hamburger Weg" vor - ein neues Sponsoring, dass Klub
und Stadt zu Gute kommen soll. Mit im Boot sitzen unter anderen auch Holsten,
die Sparda-Bank, Vattenfall und Casio.
-WERTE: Bereits heute sollen alle Resultate des gestern durchgeführten
Laktattests vorliegen. "In sieben, acht Wochen gibts den nächsten",
so Thomas Doll. Die Ersten, die gestern antanzten mussten, waren Sascha
Kirschstein und Stefan Wächter. Morgens um acht ...
-DIENSTPLAN: Heute trainieren die Profis um 10 (auf dem Platz) und
15 Uhr. Abends sind alle Spieler und der Trainerstab zum Essen und WM-gucken
in die "Velux-Lounge" am Heiligengeistfeld eingeladen.
04.07.06 BILD: Baros: Kriegt HSV ihn für 10 Mio? Noch diese Woche
Poker mit Aston Villa:
DerHSV ist wieder da - aber nur mit halber Besetzung.
Trainings-Auftakt an der AOL-Arena. Bei brütender Hitze kamen
"nur" 500 Fans, 1000 weniger als im letzten Jahr. Kein Wunder: Sechs WM-Fahrer
(van der Vaart, Boulahrouz, Wicky, Mahdavikia, Jarolim, Demel), Sonder-Urlauber
Atouba und zwei neue Stürmer-Stars fehlen ja auch noch. Hinter den
Kulissen bemühen sich die Bosse seit Monaten um einen Torjäger.
Mit Ausnahme von Paolo Guerrero gab's nur Absagen. Jetzt ist Milan Baros
(24) der aktuelle Top-Kandidat (BILD berichtete).
Der Tscheche hat Aston Villa bereits informiert, daß er den Klub
(trotz Verbis 2009) verlassen will. Die Engländer würden Baros
(letzte Saison acht Treffer in 25 Liga-Spielen) wohl auch ziehen lassen.
Sie wollen nur (mindestens) das Geld wieder raus, das sie im letzten
Jahr als Ablöse an Liverpool zahlten. Das waren rund zehn Millionen
Euro.
Derzeit bereitet Baros-Berater Pavel Paska einen Chef-Gipfel
zwischen Hamburg und Aston Villa vor. Die HSV-Bosse werden wohl in
der zweiten Wochen-Hälfte zum Poker nach Birmingham fliegen.
Doch: Auch ohne neuen Top-Knipser herrschte zum Trainings-Start viel
Optimismus. Die Ziel-Setzung: Der Klub will wieder unter die ersten Drei.
Trainer Thomas Doll. "Alles andere würde man uns nicht mehr abnehmen."
Der Vorsitzende Bernd, Hoffmann: "Wir versuchen, um die Champions League-Plätze
mitzuspielen. Weniger wäre albern.
Stürmer Benny Lauth, schaut'sogar noch ein kleines Stückchen
weiter hoch: " Wir sind vergangene Runde nur Dritter geworden. Da ist noch
Luft nach oben. Das ist ein großer Anreiz, uns diesmal noch zu verbessern."
Dafür wird seit gestern wieder geschwitzt.
04.07.06 BILD: Splitter:
* Die Arena ist noch in Fifa-Hand. Team-Manager Jürgen Ahlert
mußte an der Parkplatz Einfahrt eine Namensliste hinterlegen, damit
die Profis zur "Arbeit" konnten.
* Benny Lauth schwärmte von seinem WM-Besuch bei Deutschland Argentinien:"Ich
war trotz der Hitze mit Fan-Schal da ."
* Keeper Stefan Wächter wurde in der Sommerpause am Knie operiert,
machte danach drei Wochen Reha.
* Der HSV hat eine neue Köchin. Anna Stephan stieg aus,Nachfolgerin
ist Katrin Kleinesper.
* Heute ist kein Training. Die Spieler müssen zum Laktat-Test.
04.07.06 BILD: Kompany. Er kaufte gleich eine Wohnung:
Für die Fans ist es sicher ein gutes Zeichen...
Vincent Kompany (20) stellt sich offenbar auf eine längere Zeit
beim HSV ein. Der Belgier (Vertrag bis 2012) suchte sich bereits eine 200qm-Wohnung
in Winterhude aus. Die will der 8-Mio-Einkauf aber nicht mieten sondern
gleich kaufen!
"Der HSV ist der richtige Klub. Hamburg ist eine wunderschöne
Stadt. Ich habe mir hier schon sehr viel angeschaut. Ich bin begeistert",
schwärmt der Belgier von unserer Hansestadt.
Gestern um 14.03 Uhr machte Kompany seinem Namen alle Ehre, kam mit
großer Gefolgschaft zum ersten Training.
Papa Pierre, ein Lehrer für Technologie in Brüssel, Cousin
Eric, der normalerweise bei der US-Airforce dient und vier belgische Journalisten
begleiteten den Nationalspieler zu seinem ersten Arbeitstag ins Stadion.
Papa Kompany:"Ich werde bald wieder zurück nach Belgien fahren.
Ich habe dort einen Beruf. Vincent wird beim HSV allein gut zurechtkommen."
Ja! Der Innenverteidiger erzielte beim Übungsspiel mit einem
Weitschuß in die linke Ecke gleich das erste Tor der Saison.
Kompany ist wieder total fit. "Mir geht es richtig gut."
Vier Monate mußte der ehemalige Defensiv-Star vom RSC Anderlecht
mit einer komplizierten Schulterverletzung aussetzen.
Das Champions League-Qualispiel für den HSV am 8./9. August wird
Vincents erstes Pflichtspiel seit seinem Unfall.
Einen Vergleich mit Vorgänger Van Buyten (jetzt Bayern) läßt
Kompany nicht gelten. " Wir sind beide gute Kicker, haben aber einen total
unterschiedlichen Stil. Es ist gut für unser Land, daß wieder
ein Belgier beim HSV spielt."
04.07.06 BILD: Guerrero zogs die Schuhe aus:
Das haute Paolo Guerrero (22) fast aus den Puschen...
Als der Neu-Stürmer gestern Nachmittag zum Trainingsauftakt ins
Stadion kam, wurden gleich drei Paar seiner Fußballschuhe (mit eingesticktem
Namen) vom HSV konfisziert. Der Peruaner hatte "verbotene" Adidas-Schuhe
und nicht die Stiefel des Hamburg-Ausrüsters Puma dabei.
Treter weg, aber Mama Petronila da. Senora Guerrero wird in den ersten
Wochen auf Paolo ein Auge werfen.
Das kann der 2,8Mio-Mann auch gut gebrauchen. Denn: 1 Der Angreifer
will mit dem HSV hoch hinaus. "Ich möchte mit Hamburg Deutscher Mester
werden und auch den Pokal gewinnen. " Oha! Da hat sich der Südamerikaner
ober viel vorgenommen. "Die Ansprüche, die man bei den Bayern hat,
kann man auch auf den HSV übertragen. "
Die Fußball-WM war für Guerrero seit der Nicht-Qualifikation
seiner Peruaner kein Thema mehr. "Das alles hat mir einfach zu weh getan.
Ich habe außer Argentinien - Deutschland im TV nichts angeschaut."
Nicht so schlimm . Ab jetzt zählt nur der HSV ...
04.07.06 BILD: HSV intern: Doll will seine Stars ständig durchchecken:
> Der Fall Real Madrid ist für Khalid Bouhlarouz erledigt. Das
waren alles Spekulationen. Ich bereite mich auf die Saison beim HSV vor",
sagt der Verteidiger.
Präsidentschaftskandidat Lorenzo Sanz hatte den Real-Mitgliedern
den Holländer als Antritts-Geschenk versprochen (BILD berichtete).
Doch Sanz landete bei der Wahl nur abgeschlagen auf dem vierten Platz.
Sieger Ramon Calderon will auch einkaufen. Er hat elf neue Stars auf der
Liste - aber nicht Boulahrouz ...
> 19 Mann (darunter die Amateure Hennings, Sam, Ben-Hatira, Feilhaber)
standen bei der ersten Trainings-Einheit auf dem Platz. Mit Collin Benjamin
(Knie) und Oliver Hampel (Schien- und Wadenbeinbruch) meldeten sich auch
die beiden größten Pechvögel der letzten Saison zurück.
Nigel de Jong (MeniskusOP) schob mit Fitness-Coach Markus Günther
eine ExtraSchicht. de Jong: "Ich bin fit, habe letzte Woche bereits mit
meinem holländischen Physiotherapeut voll trainiert."
> Thomas Doll will den "gläsernen Spieler": "Der Körper ist
das Kapital. Deswegen muss man wissen, wo sind Defizite, wo kann ich mich
verbessern?" Die Kicker müssen künftig regelmäßig
auf den Prüfstand: Laktat-, Sprungkraft-, Sprint- und Krafttest. Heute
geht es mit einem Laktat-Check los. Doll will die Werte in der Saison ständig
überprüfen.
> "Meine Frau hat sich ein Italien-Trikot gekauft. Die ersten Diskussionen
gibt es schon", erzählt "Dolly". Klar: Seine Roberta ist Italienerin.
Vielleicht ganz gut, daß sich der Coach das WM-Halbfinale gegen die
Squadra Azzurra heute in Dortmund live im Stadion ansieht. Da gibt's auf
der Wohnzimmer-Couch wenigstens keinen Zoff.
04.07.06 Abendblatt: Umjubelter Empfang: Kompany - der Chef. Mehr als
500 Fans beim Eröffnungstraining des HSV - "Unser Ziel ist die Champions
League.":
Er kam als letzter. Um 14.18 Uhr fuhr Vincent Kompany, teuerster Neuzugang
der HSV-Geschichte, an der AOL-Arena vor. Zusammen mit seinem Vater. "Er
ist bei all meinen wichtigen Momenten und Entscheidungen dabei", so der
belgische Abwehrspieler, "auch heute." Schließlich begann mit dem
Saisonauftakt-Training für Kompany ein aus seiner Sicht weitreichender
Lebensabschnitt: "Ich bin hier, um Titel zu holen."
Der im Vergleich zum muskelbepackten Vorgänger Daniel van Buyten
eher filigrane, schmächtige Abwehrchef deutete trotz eines inhaltlich
unbedeutenden Trainings vor 500 begeisterten Zuschauern seine Chefrolle,
die ihm von der HSV-Führung zugedacht ist, an. Und er sprach sofort
im Namen der Mannschaft: "Mit unserer Mannschaft können wir um die
Meisterschaft spielen. Andererseits müssen wir aufpassen, schließlich
haben wir ein noch sehr junges Team."
Ein Aspekt, den Aufsichtsratschef Udo Bandow in seiner Saisoneröffnungsrede
an die Mannschaft bedachte: "Der allgemeinen Erwartung, um die ersten drei
Plätze zu spielen, können wir uns nicht entziehen. Aber die Stimmung
in der Mannschaft ist gut. Wir haben einen jungen Trainer, einen jungen
Vorstand - und jetzt eine junge Mannschaft. Aber die Ansprüche sind
nach der letzten Saison gestiegen."
Keine Frage. Glaubt man dem zweiten Neuzugang Paolo Guerrero, geht
es in der neuen Saison gar um Meisterschaft sowie die Titelgewinne im DFB-Pokal
und der Champions League.
Allein Trainer Thomas Doll, der samt Co-Trainer Zumdick als erster
im Trainingszentrum aufschlug, warnt: "Erst mal müssen wir uns für
die Champions League qualifizieren - alles andere darf uns nicht interessieren.
Da werden wir künftig eine Sprache sprechen und nicht gleich nach
Sternen greifen."
Um seine Spieler auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen, hat
sich der Trainer ein hartes und sehr genaues Programm erarbeitet. Heute
werden die Laktatwerte der Spieler gemessen, in den nächsten Tagen
folgt ein schweres Ausdauertraining. "Wir werden dafür immer wieder
Tests an den Spielern durchführen, um die Entwicklung genau zu beobachten",
so Doll.
Ähnlich wie Jürgen Klinsmann beim Nationalteam bemüht
sich der HSV auch um einen zusätzlichen Leistungsdiagnostiker. "Dadurch
erhalten wir genaue Werte. So kann jeder sehen, inwieweit er sich verbessert
hat." Schließlich sei die wichtigste Erkenntnis der begeisternden
WM 2006, "daß nur die Erfolg haben, die topfit sind".
Bedenken in Sachen Fitness hatte zuletzt Kompany. Vier Monate war er
wegen einer Schulterverletzung ohne Pflichtspiel, absovierte statt dessen
ein individuelles Aufbautraining. "Die Pause war wichtig, jetzt ist alles
wieder gut", verspricht der 20jährige und kann sich ein zufriedenes
Lächeln nicht verkneifen, als er hört, was HSV-Boss Bernd Hoffmann
den Fragenden in die Blöcke diktiert: "Vincent ist nicht nur auf,
sondern auch außerhalb des Platzes ein Führungsspieler. Er kann
einer der wichtigsten Spieler der nächsten Jahre werden."
Um den Vorschußlorbeeren gerecht zu werden, war es dann auch
Kompany, der das erste Tor im Abschlußspiel des Auftakttrainings
erzielte. Den Ausgleich steuerte dann der zweite Neue bei: Paolo Guerrero.
Und diesmal war es Bernd Hoffmann, der - unterstützt vom Applaus begeisterter
Fans - zufrieden grinste.
04.07.06 Abendblatt: HSV-Notizen:
Plan: Geht es nach Trainer Thomas Doll, werden vor dem Trainingslager
(17. bis 24. Juli) noch zwei neue Stürmer verpflichtet.
Sonderurlaub: Thimothee Atouba (bis 13. Juli) sowie die WM-Fahrer pausieren
noch. Guy Demel und Mehdi Mahdavikia stoßen am 13. Juli zum Team,
während David Jarolim einen sowie Khalid Boulahrouz und Rafael van
der Vaart drei Tage später (16. Juli) einsteigen. Bis dahin füllen
Amateure den Kader auf.
Behandlung: Während 19 Spieler am Training teilnahmen, absolvierte
der am Knie angeschlagene Nigel de Jong individuelles Aufbautraining.
Entwarnung: Lorenzo Sanz, der die Verpflichtung von Khalid Boulahrouz
als Wahlversprechen abgab, unterlag bei der Wahl zum neuen Präsidenten
Real Madrids Ramón Calderón.
04.07.06 DIE WELT: "Italien befindet sich in einem Schockzustand". HSV-Trainer
Thomas Doll über den italienischen Fußball und die Ziele seiner
Mannschaft:
HSV-Trainer Thomas Doll hat eine besondere persönliche Beziehung
zu Italien, dem Land des heutigen Halbfinal-Gegners der deutschen Nationalmannschaft.
1991 wechselte er vom HSV für rund 17 Millionen Mark Ablöse zu
Lazio Rom und rettete damit seinen heutigen Arbeitgeber vor dem Konkurs.
Bis 1993 spielte er in der italienischen Hauptstadt und in der Saison 1996
/ 97 für den AS Bari. Vor dem Spiel der deutschen Elf gegen die "Squadra
Azzurra" unterhielt sich WELT-Mitarbeiter Roger Stilz mit dem Fußballehrer
über seine Erfahrungen in Italien und über die heutige Partie.
DIE WELT: Herr Doll, der italienische Fußball wird derzeit von
einem gigantischen Skandal geprägt. Haben Sie in ihrer aktiven Zeit
von solchen Schiedsrichter-Manipulationen selbst gehört?
Thomas Doll: Nein, ganz klar nein. Ich hatte nie das Gefühl, daß
etwas krumm gelaufen wäre. Und ich glaube, daß ich dies auf
jeden Fall mitbekommen hätte.
WELT: Sie waren jetzt in der Sommerpause der Bundesliga auch in Italien
im Urlaub. Wie bekommt man den Skandal vor Ort mit?
Doll: Es ist absolut das Thema Nummer eins in den Zeitungen. Dem Skandal
wird mehr Platz und Beachtung eingeräumt als politischen Themen. Italien
ist in einem Schockzustand. Überall, wo man ist, begleitet einen das
Thema. Sei es im Café oder im Fitneßcenter. Es wird lautstark
diskutiert. Die Leute sind enttäuscht und aufgebracht. Und sie sind
extrem gespannt.
WELT: Worauf sind sie so gespannt?
Doll: Sie sind gespannt darauf, wie mit den Schuldigen verfahren wird.
Und sie sind gespannt, ob mit gleichem Maß gemessen wird. Denn Juventus
Turin, der AC Mailand und Lazio Rom sind ganz große Namen im nationalen
und internationalen Fußball. Die entscheidende Frage ist, ob die
Richter mit diesen Kalibern ebenso umgehen wie vor einigen Jahren mit dem
AC Florenz.
WELT: Wie schätzen sie die Leistung der "Squadra Azzurra" bei
der WM im Angesicht dieses Skandals ein?
Doll: Es ist um so beachtlicher, daß die Spieler eine Topleistung
abrufen. Spieler wie Gianluigi Buffon und Fabio Cannavaro wurden noch während
des Trainingslagers vor der WM verhört und mußten ihre Aussagen
machen. Sie scheinen das Ganze doch von sich halten zu können. Auch
Trainer Marcello Lippi hat keine einfache Zeit hinter sich, da auch sein
Sohn in den Skandal involviert zu sein scheint. Es ist beachtlich, wie
konzentriert die Spieler auftreten.
WELT: Wie schätzen Sie die Möglichkeiten der deutschen Mannschaft
ein?
Doll: Bei einem WM-Halbfinale stehen die Chancen meistens 50:50. Das
ist heute nicht anders. Trotz allem denke ich, daß unsere Mannschaft
insbesondere mit dem Publikum im Rücken leichte Vorteile hat. Mit
dem Wissen, daß man auch gegen das vermeintlich beste Team der WM,
nämlich Argentinien, einen 0:1-Rückstand wettmachen konnte, kann
man mit viel Selbstvertrauen ins Spiel gehen. Das Wichtigste wird sein,
Geduld zu haben. Wir müssen Italien nicht in 15 Minuten schlagen.
WELT: Wie beurteilen Sie die italienische Mannschaft?
Doll: Sie präsentiert sich als Einheit. Zudem scheint Trainer
Lippi ihr ein Sieger-Gen implantiert zu haben. Sie sind über eine
sehr lange Zeit ungeschlagen. Cannavaro spielt eine Riesen-WM. Er ist einer
der besten Abwehrspieler der Welt und beweist das auch. Spieler wie Andrea
Pirlo und Gennaro Gattuso arbeiten unglaublich viel im Mittelfeld. Die
Mannschaft spielt kein Pressing in der gegnerischen Hälfte, sondern
schaut, daß sie in der eigenen Hälfte sehr kompakt steht, um
bei Ballgewinn schnell umzuschalten. Wir werden sehen, ob unsere Mannschaft
die Lehre aus dem Spiel vor vier Monaten in Florenz gezogen hat, wo die
Abwehr kurz hinter der Mittellinie stand und hart bestraft wurde.
WELT: Trauen Sie es dem großen Star des Teams, Francesco Totti,
zu, den Unterschied auszumachen?
Doll: Das glaube ich eher nicht. Er hat seit seiner schweren Verletzung
nur wenige Spiele absolviert. Das Turnier kommt für ihn zu früh.
Er wird in der einen oder anderen Szene sein fußballerisches Können
zeigen können. Trotzdem glaube ich nicht, daß er entscheidend
sein wird - auch nicht in diesem Spiel.
WELT: Am Montag ist Ihre HSV-Mannschaft mit zwei neuen Spielern in
die Vorbereitung auf die neue Saison gestartet. Sind Sie zufrieden mit
Vincent Kompany und Paolo Guerrero als Neuverpflichtungen?
Doll: Wir haben mit den beiden zwei Klassespieler verpflichtet. Das
Gute ist, daß die beiden unbedingt zu uns kommen wollten. Kompany
wird in die Rolle Daniel van Buytens im Abwehrzentrum übernehmen.
Für Paolo ist die Station nach München eine große Herausforderung.
Jeder Stürmer möchte zeigen, daß er vielleicht auch ein
bißchen besser trifft als seine Vorgänger.
WELT: Wann stoßen die Spieler dazu, die bei der Weltmeisterschaft
im Einsatz waren?
Doll: In den kommenden zwei Wochen wird sich die Mannschaft nach und
nach komplettieren. Mehdi Mahdavikia, Guy Demel und auch Thimothee Atouba,
der mit Kamerun Testländerspiele absolvierte und auch im Winter wegen
des Afrika-Cups keinen Urlaub hatte, werden am 13. Juli erwartet, David
Jarolim soll einen Tag später kommen. Rafael van der Vaart, Khalid
Boulahrouz und Raphael Wicky stoßen am 16. Juli zum Team.
WELT: Welche Ziele haben Sie für die kommende Saison?
Doll: Das nächste große Ziel ist ganz klar: Wir wollen in
die Champions League. Alles andere kommt danach. Das erste Qualifikationsspiel
für die Champions League am 8. August ist unser nächster Fixpunkt.
Dem gilt unsere Konzentration. In der Bundesliga wollen wir unter die ersten
drei Plätze.
WELT: Wie sieht das Programm in den kommenden Tagen aus?
Doll: Heute steht für die Profis ein Laktattest auf dem Programm.
Auf eine Einheit auf dem Rasen verzichten wir. Von Mittwoch an wird die
Mannschaft jeweils zweimal täglich trainieren - um zehn und um 15
Uhr. Das Morgentraining steht im Zeichen von Taktik und Technik. Am Nachmittag
wird an der Physis gearbeitet. Die Uhrzeit kann kurzfristig angepaßt
werden, denn es ist unsinnig, wenn wir bei großer Hitze trainieren.
Da macht man oft mehr kaputt, als man aufbaut. Wir haben nichts davon,
wenn die Spieler durchhängen."
04.07.06 Mopo: Ein Auftakt mit Hindernissen. Trainingsstart im Zeichen
von Guerrero & Kompany:
Er wird auch das noch lernen. Als Vincent Kompany um 14.18 Uhr an der
AOL Arena vorfuhr, da waren seine neuen Kollegen schon längst in den
Umkleideräumen verschwunden. 45 Minuten vor dem Trainingsstart ist
das Erscheinen beim HSV normalerweise erwünscht, aber mal ehrlich:
Woher sollte der belgische Neuzugang das denn auch wissen? Und dann war
noch nicht mal ein Parkplatz frei. Als Kompany schließlich doch noch
aus seinem Wagen stieg und der versammelten Presselandschaft bereitwillig
Rede und Antwort stand, schritt irgendwann doch Teammanager Marinus Bester
ein. "Vincent, du musst rein", lautete die Botschaft. Kompany verstand
den Appell - und huschte zügig von dannen.
Der Trainingsauftakt des HSV, er stand im Zeichen der Neuzugänge.
Zumindest derer, die schon da sind, Paolo Guerrero und eben Kompany. Beide
brachten Verstärkung mit. Guerrero freut sich über die Gesellschaft
seiner Mama, die ihn von Peru begleitete. Kompany kreuzte mit seinem Vater,
seinem Cousin und einem Freund auf. "Wir haben uns mit den beiden top verstärkt",
erklärte Thomas Doll, bevor er die Seinen auf den Platz bat. Gern
hätte der Trainer wohl auch schon über "Mister X" philosophiert.
Doch die Verpflichtung eines neuen Angriffsführers lässt weiterhin
auf sich warten.
So musste Doll, in Abwesenheit der noch urlaubenden WM-Fahrer, mit
19 Profis vorlieb nehmen. Nach einer 20-minütigen Ansprache auf dem
Rasen folgte der erste Aufgalopp - verfolgt von 500 neugierigen Augenpaaren.
"Aber wir werden jetzt noch nicht von null auf hundert voll durchstarten",
erklärte Doll. Leichte Ballübungen standen zum Einstand auf dem
Programm, beim heutigen Laktattest gehts dann erstmals heftiger zur Sache.
"Es wird eine Menge Schweiß fließen", gab Doll seinen Profis
noch mit auf den Weg. Schließlich sei es das Ziel, "unter die ersten
drei zu kommen, auf die Champions-League-Ränge". Klubboss Bernd Hoffmann
pflichtete ihm bei: "Ein anderes Ziel auszugeben wäre lächerlich."
Sie liegt verdammt hoch, die Messlatte für die neue Saison. Das
wissen sie alle. Und niemand wird es Vincent Kompany erklären müssen.
04.07.06 Mopo: Info: HSV-KURZPÄSSE:
TESTS Die Trainingsarbeit des HSV wird immer wissenschaftlicher. In
regelmäßigen Abständen werden die Profis Laktat-, Kraft-,
Sprungkraft- und Sprinttests durchführen. "Die Vergleichswerte sind
enorm wichtig", so Thomas Doll. "So erreicht man einen noch höheren
Level." In Kürze soll zudem ein zweiter Fitnesstrainer engagiert werden.
GEGENSÄTZE Während Benny Lauth voll auf WM gepolt ist ("Ich
war beim Argentinienspiel mit Schal im Stadion"), kann Paolo Guerrero dem
FIFA-Turnier nichts abgewinnen. Der Grund "Es tut so weh, dass Peru und
ich nicht dabei sind ..."
VERBLEIB Nachdem Kandidat Lorenzo Sanz nicht Präsident Real Madrids
wurde, bleibt Khalid Boulahrouz beim HSV.
ANREIZ Die Nachwuchskräfte Sidney Sam, Rouwen Hennings und Änis
Ben-Hatira trainieren derzeit mit den Profis - überzeugen sie, winkt
eine nette Belohnung. Doll "Jeder kann sich dafür empfehlen, am 17.
mit uns ins Trainingslager nach Östrerreich zu fahren."
DIENSTPLAN Heute steht ein Laktattest an.
03.07.06 BILD: Super-Star van der Vaart. Wird er der neue Kapitän?
Van Buyten, Barbarez, Beinlich - drei "Altmeister". In der Hierarchie
ganz oben. Jetzt sind alle weg! Wer hat beim HSV nun das Sagen?
Sportchef Dietmar Beiersdorfer "Ich sehe, daß viele Spieler auf
Augenhöhe sind. Das Gefälle innerhalb des Teams und die Abstände
in der Hierarchie sind nicht so groß. "
In den nächsten Wochen will Thomas Doll seine Kandidaten und Favoriten
unter die Lupe nehmen. Der Coach: "Im Trainingslager werde ich gemeinsam
mit meinem TrainerTeam Kapitän und Mannschaftsrat bestimmen."
Wer kommt (als Van Buyten-Nachfolger) für die Binde in Frage?
Doll: "Raphael Wicky, Rafael van der Vaart oder David Jarolim könnten
das übernehmen."
van der Vaart ist auf dem Platz der Super-Star, war mit 21 Jahren schon
Käpt'n bei Ajax Amsterdam. Jarolim spielte sich in letzten Monaten
in den Vordergrund, überzeugt mit einer super-professionellen Einstellung.
Der erfahrene Wicky hat bereits 71 Landerspiele für die Schweiz
auf dem Buckel. Unsicher allerdings, ob er beim HSV in der neuen Saison
überhaupt einen Stammplatz hat.
Für den Mannschaftsrat scheint Routinier Bastian Reinhardt (als
einziger HSV-Profi 30 3ahre alt) gesetzt. Doll: "Er ist als Typ wichtig."
Die Suche nach einer funktionierenden Hierarchie für den Trainer
eine der wichtigsten Aufgaben in der Vorbereitung.
03.07.06 BILD: Baros bleibt HSV-Favorit, Vittek bettelt um Freigabe:
Das erste "Saison-Ziel" hat der HSV verfehlt. Zum Trainings-Auftakt
ist der neue Stürmer-Star immer noch nicht unter Vertrag.
Jetzt haben sich die HSV-Bosse einen neuen Termin gesetzt. Sportchef
Dietmar Beiersdorfer: "Wir wünschen uns, daß die Mannschaft
bis zum Start des Trainingslagers komplett ist."
Ab 17. Juli geht's eine Woche noch Österreich. Beiersdorfer: "Da
soll die Gruppe zusammenwachsen."
Aber - wer kommt?
Tschechen-Star Milan Baros (24) würde gerne. Läßt ihn
Aston Villa aber auch zu einem bezahlbaren Preis ziehen? Baros hat eine
Ausstiegs-Klausel für 25 Millionen Euro. Diese Woche will der HSV
in die Ablöse-Gespräche mit den Engländern einsteigen. Mehr
als 12 Mio. wird Hamburg kaum zahlen können
Ruhiger ist es um Robert Vittek (24) geworden. Der HSV hat 5 Mio. plus
eine Nachzahlung (bei Champions-League Quali) geboten, der Klub wollte
zunächst 14 Mio. Vittek (Vertrag bis 2009) machte dem Club-Vorstand
jetzt noch mal deutlich, daß er nach Hamburg will.
Das Problem: Die Franken scheinen weiterhin nur bei einem zweistelligen
Millionen-Angebot verhandlungsbereit zu sein. Dazu ist der HSV (zu Recht!)
nicht bereit.
Die Alternativen?
Schwierig. Bei Saloman Kalou (20) beobachten die Hamburger, ob Chelsea
für seinen 12-Mio.Einkauf eine Arbeitserlaubnis bekommt (BILD berichtete).
Wenn nicht , würde der HSV aktiv werden. Mexikos Francisco Fonseca
(26) wurde mehrfach beobachtet, hängt aber noch in der Warteschleife.
03.07.06 BILD: Sanz fiel durch, Boolahrouz bleibt:
Der Flirt zwischen Real Madrid und HSVVerteidiger Khalid Boulahrouz
(24) - seit gestern abend ist alles aus.
Reals Präsidentschafts-Kandidat Lorenzo Sanz hatte den Hamburger
als Antritts-Geschenk versprochen (BILD berichtete). Aber Sanz war bei
der geheimen Mitglieder-Wahl in Madrid chancenlos.
Die Abstimmung dauerte bis tief in die Nacht. Doch schon am frühen
Abend zeichnete sich die Pleite für Sanz ab. Beim Zwischen-Ergebnis
lag er unter fünf Kandidaten mit nur gut acht Prozent der Stim men
abgeschlagen auf Platz vier.
03.07.06 BILD: Splitter:
* Sechs WM-Fahrer (van der Vaart, BauSplitter lahrouz, Jarolim, Mahdavikia,
Demel, Wicky) sowie Thimothee Atouba haben noch Urlaub.
* Aufsichtsrats-Chef Udo Bandow hält heute vorm ersten Training
eine Ansprache an die Mannschaft.
* Team-Manager Jürgen Ahlert richtete gestern die Kabine für
die Profis ein.
* Mittwoch guckt die Mannschaft das WMHalbfinale Frankreich - Portugal
gemeinsam in der Velux-Lounge.
* Neuer Klub? Ex-HSVer Christian Rahn (vereinslos) trainiert ab morgen
bei Hansa Rostock Mit.
* Training: Heute um 15 Uhr an der AOLArena. Die Fans müssen an
der Stadionstraße parken. Der Parkplatz vor der Haupttribüne
ist wegen Umbauarbeiten nach der WM gesperrt.
03.07.06 BILD: Das Interview mit dem Erfolgs-Trainer. Doll: Noch 2 Stürmer:
Die vorerst letzte Ruhe vor dem Sturm. Wenn's denn einen gibt...
Gestern Mittag genoß HSV-Coach Thomas Doll mit seiner Familie
den schönen Sommertag in einem Hamburger Garten-Cafe. Krafttanken
für eine spannende und aufregende neue Saison. Denn: Heute (15 Uhr)
startet der HSV in die Vorbereitung. Trainingsauftakt an der AOLArena.
Das Interview mi Hamburger Erfolgs-Trainer:
BILD: Herr Doll, unter weichen Vorzeichen steht die HSV-Spielzeit 200612007?
Doll: "Wir wollen uns nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen. Wir wollen
den nächsten Schritt machen.
BILD: Das heißt ... ?
Doll: "Jeder einzelne Spieler sollte sich möglichst weiterentwickeln,
weiter wachsen. Das Training soll noch spezieller auf die einzelnen Bedürfnisse
der Profis ausgerichtet werden. Ein weiterer Fitness-Coach soll noch dazustoßen."
BILD: Welches Saisonziel geben Sie aus?
Doll: "Wir wollen wieder unter den ersten Drei landen.
Zeigen, daß wir keine Eintagsfliege sind. Mit allen anderen Aussagen
tun wir uns keinen Gefallen."
BILD: Der HSV wird nicht mehr unterschätzt. Ist das ein Problem?
Doll: "Nein. Aber die einzigen Gejagten bleiben wieder die Bayern.
Alte anderen pendeln sich hinter den Münchnern ein."
BILD: Die Fans sorgen sich, daß noch kein weiterer Stürmer
unterschrieben hat beim HSV. Ist diese Angst berechtigt?
Doll: "Ich kann alle beruhigen. Ein, zwei neue Stürmer werden
in den kommenden 14 Tagen noch dazu stoßen. Dann sind wir für
die Champions-League-Quali, die wir unbedingt schaffen wollen, gut aufgestellt."
BILD: Ihre Frau Roberta stammt aus Italien. Dienstag spielt Deutschland
im WM-Halbfinale gegen die Heimat Ihrer Gattin ...
Doll (lacht): "Ich habe jetzt schon Streß zu Hause. Trotz meiner
Profi-Zeit bei Lazio Rom und Bari drücke ich aber Deutschland die
Daumen."
03.07.06 Abendblatt: HSV: Heute Trainingsauftakt - und viele offene
Fragen:
Wenn HSV-Trainer Thomas Doll seine Mannschaft heute um 15 Uhr zum Trainingsauftakt
an die AOL-Arena bittet, werden neben den urlaubenden WM-Spielern auch
einige Antworten auf noch offene Fragen fehlen. "Wer wird der zweite neue
Stürmer?" ist die eine, "Was wird aus Khalid Boulahrouz?" die andere.
Und während sich die Wechelsposse um den niederländischen
Nationalspieler durch die anzunehmende Nicht-Wahl Lorenzo Sanz' zum Präsidenten
Real Madrids wahrscheinlich bald von selbst erledigt, werden die nächsten
Tage intensiv genutzt, um auch die zweite offene Frage zu klären.
"Wir sind sehr aktiv", sagt HSV-Sportchef Dietmar Beiersdorfer, "aber leider
ist es nicht so einfach wie im Supermarkt."
Trotzdem setzt auch Beiersdorfer auf eine schnelle Lösung: "Bis
zum Beginn des Trainingslagers am 17. Juli wollen wir das geklärt
haben. Es ist wichtig, daß sich die Mannschaft einspielt."
Neben Vittek, bei dem sich erst dann wieder etwas regt, wenn der 1.
FC Nürnberg seine Forderungen von 15 Millionen Euro halbiert, spielt
der Name Milan Baros eine immer wichtigere Rolle. Der tschechische Stürmer
vom Premier-League-Klub Aston Villa galt zuletzt eher als Alternativlösung
- und eine solche wird jetzt gebraucht. "Wir haben immer versucht, uns
auf mehrere Füße zu stellen", so Beiersdorfer. Auch mit Baros?
"Zu Namen sage ich erst etwas, wenn die Verträge unterschrieben sind."
Und das dürfte bei dem Tschechen klappen können. Der 24jährige
Torschützenkönig der EURO 2004 besitzt bei den Engländern
noch einen Vertrag bis 2009, hat zudem einen Marktwert von rund acht Millionen
Euro. Viel Geld für einen Spieler, der bei der WM - sicherlich verletzungsbedingt
- nicht überzeugte. Dennoch würde der HSV soviel bezahlen können,
bot für Vittek am Ende ebenfalls bis zu acht Millionen Euro.
Nach der acht Millionen Euro teuren Verpflichtung des belgischen Abwehrspielers
Vincent Kompany stehen den Hamburgern so noch knapp 14 Millionen Euro für
neue Spieler zur Verfügung. Ob der HSV auch finanzielles Risiko gehen
würde für einen neuen Angreifer? "Klar ist, daß wir noch
einen Stürmer für unser Grundpaket brauchen", so Beiersdorfer
ausweichend, "ansonsten sind wir in allen Mannschaftsteilen gut aufgestellt."
Dennoch soll "Manövriermasse für alle Fälle" zurückgehalten
werden.
Ebenfalls zurückhaltend wollen sich die HSV-Oberen zum Auftakt
vor der Mannschaft geben. "Wir werden zwei, drei Worte an die Mannschaft
richten, nichts Dramatisches", sagt Beiersdorfer und verweist auf die noch
fehlenden Spieler - wohl auch auf den zweiten Stürmerneuzugang.
03.07.06 DIE WELT: Trotz WM: HSV nimmt heute die Arbeit wieder auf:
Ganz Deutschland schaut auf seine Nationalelf und das bevorstehende
Halbfinale gegen Italien. Für die Fans des HSV dürfte aber auch
das heutige Datum von großem Interesse sein. Denn um 15 Uhr bittet
Trainer Thomas Doll seine Mannschaft für die erste Trainingseinheit
nach der Sommerpause zur AOL Arena. Alle Spieler hat er dabei noch nicht
zusammen, denn die sechs Akteure, die an der WM teilnahmen, befinden sich
noch im Urlaub. Auch sie benötigen eine Pause, um für die neue
Saison Kraft zu schöpfen.
Mit dabei werden jedoch die beiden Neuzugänge sein: Der Belgier
Vincent Kompany (20) und der Peruaner Paolo Guerrero (21). Der Verteidiger
aus Anderlecht unterschrieb beim HSV einen Vertrag bis 2012 und ist mit
7,5 Millionen Euro der teuerste Transfer der Vereinsgeschichte. Der wendige
Stürmer Guerrero stößt vom FC Bayern München zu den
Hamburgern und kostet den Verein 2,5 Millionen Euro. Das erste große
Ziel des HSV in dieser Spielzeit ist das erste der beiden Qualifikationsspiele
für die Champions League, das am 8. August, also vier Tage vor dem
Bundesliga-Start gegen Arminia Bielefeld, auf dem Programm steht. Bei der
Qualifikation für die Königsklasse würden rund zehn Millionen
Euro in die Vereinskasse fließen. Geld, das der HSV gut gebrauchen
könnte, denn die Personalplanung ist längst noch nicht abge-
schlossen.
Ursprünglich war es der Wunsch von Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer,
bis heute einen weiteren, leistungsstarken Offensivspieler zu präsentieren.
Denn mit Guerrero und Benjamin Lauth stehen dem HSV derzeit nur zwei bundesligareife
Stürmer zur Verfügung. Beiersdorfer sagt: "Im Moment gestaltet
sich die Situation nicht einfach, aber wir stehen mit einigen Spielern
in Kontakt und ich hoffe, daß der Kader bis zum Start unseres Trainingslagers
in Going am 17. Juli komplett sein wird."
03.07.06 Mopo: HSV-WUNSCHLISTE. Mit Baros ins Trainingslager? Der Tscheche
ist die neue Nummer eins:
Es ist ein Kommen und Gehen. Ein Stelldichein der illustren Namen.
Zunächst war es Lukas Podolski, den der HSV auf seiner Wunschliste
begrüßte. Dann Jefferson Farfàn, zwischendurch immer
mal wieder Salomon Kalou oder Dirk Kuyt. Nach dem vergeblichen Werben um
Nürnbergs Robert Vittek gibt es nun einen neuen Top-Kandidaten für
den dringend zu besetzenden Platz des Sturmführers: Milan Baros heißt
die aktuelle Nummer eins auf der Liste der Hamburger!
Mit dem 24 Jahre alten Tschechen stellt sich ein alter Bekannter als
heißes Objekt der Begierde vor. Bereits im März war der HSV
auf den Spuren des Nationalstürmers (MOPO berichtete). Nun kommt die
Nummer erneut, dafür aber umso heißer ins Rollen. Baros selbst
würde gern nach Hamburg wechseln, über das Heft des Handelns
aber verfügt Aston Villa. 25 Millionen Euro beträgt die festgeschriebene
Ablösesumme für den EM-Torschützenkönig des Jahres
2004 (fünf Treffer). Mehr als zehn aber wird der HSV gewiss nicht
zahlen können. Klubboss Bernd Hoffmann wird schon in Kürze eine
seiner berüchtigten "Verhandlungs-Flüge" in Richtung Birmingham
antreten müssen ...
Ursprünglich, so lautete die Zielsetzung der Hamburger, sollte
der neue starke Mann für den Angriff zum heutigen Trainingsauftakt
dabei sein. Nun gibt Sportchef Dietmar Beiersdorfer eine neue Parole aus:
"Unser Ziel ist es, mit dem kompletten Kader ins Trainingslager zu fahren."
Damit ist klar: Spätestens, wenn es am 17. Juli für eine Woche
ins österreichische Going geht, soll Baros Hamburger sein.
03.07.06 Mopo: HSV-KURZPÄSSE. Vereinsinfos kompakt:
AUFTAKT: Um 15 Uhr gehts heute an der AOL Arena zur Sache. Thomas Doll
bittet zum Aufgalopp – allein die WM-Fahrer und Thimothee Atouba haben
bis zum 16. Juli Urlaub. Fans, die heute dabei sein wollen, müssen
wegen der WM-Abbauarbeiten den Weg über die Stadionstraße wählen.
ABSICHT: Eigentlich wollte sich Khalid Boulahrouz direkt nach der WM
am Knie operieren lassen. Ist nicht mehr nötig – der Holländer
ist schmerzfrei.
30.06.06 BILD: Splitter:
* Wie die WM-Stars bekommt auch Thimothee Atouba einen längeren
Urlaub. Der Kamerun-Verteidiger muß erst am 9. Juli wieder antreten.
Die Kollegen legen Montag los.
* Der HSV hat das wohl dickste WM-Gästebuch angelegt. Bei den
TV-Partys in der Fischauktionshalle verewigten sich bisher knapp 1000 Fans
aus der ganzen Weit. Von Australien bis Brasilien. Nach dem Turnier wird
das Buch im HSV-Museum ausgestellt.
* Trainer Thomas Doll ist heute in Berlin, schaut sich Deutschland
- Argentinien an
30.06.06 BILD: Boulahrouz zu Real? Kommt dafür Kalou?:
Sonntag wählen die Mitglieder von Real Madrid einen neuen Präsidenten.
Wird es Lorenzo Sanz, ist der HSV sein Abwehr-As Khalid Boulahrouz (24)
wohl los!
"Ich bin mir mit ihm und vier weiteren Spielern in allen Punkten einig",
behauptet Sanz,der einer von fünf Kandidaten für den Chef-Sessel
ist.
Bei einer Presse-Konferenz stellte Sanz gestern seine möglichen
Einkäufe vor. Neben Boulahrouz noch Emerson, Zambrotta (beide Juve)
Carrick (Tottenham), Gago (Boca Juniors Buenos Aires).
Boulahrouz zu Real - wie heiß ist die Nummer?
Fakt ist: Mittwoch bekam HSVSportchef Dietmar Beiersdorfer einen Anruf
aus Spanien. Ein Spieler-Agent meldete sich im Auftrag von Sanz, informierte
Hamburg über das Interesse und stellte eine Ablöse von 18 Millionen
Euro in Aussicht.
"Bevor Sanz die Wahl nicht gewonnen hat, vereinbaren wir nichts", sagt
Beiersdorfer.
Der Vorsitzende Bernd Hoffmann: "Da der Kandidat wahrscheinlich nicht
gewählt wird, ist das Thema Sonntag abend erledigt."
Tatsächlich werden den beiden Sanz-Kontrahenten Juan Miguel Villar
Mir (hat Portugal-Star Ronaldo versprochen) und Juan Palacios bessere Chancen
eingeräumt.
Ist Sanz mit Boulahrouz wirklich schon einig? In einem Gespräch
mit Beiersdorfer verneinte das dessen Berater Roger Linse. Allerdings:
Wenn Real kommt...
Mit Linse ist Beiersdorfer derzeit häufiger im Kontakt. Der Agent
kümmert sich auch um Salomon Kalou (20). Der Stürmer war Hamburgs
Wunsch-Kandidat, bevor er für 12 Mio. von Feyenoord zu Chelsea wechselte.
Doch: Die Engländer haben Probleme, für Kalou eine ArbeitsErlaubnis
zu bekommen (kein Nationalspieler). Eine Kommission soll in Kürze
entscheiden.
Der HSV liegt (wie mehrere andere Klubs) auf der Lauer. Geht da doch
noch was?
30.06.06 Abendblatt: Boulahrouz hat Angebot von Real Madrid:
Die Stürmersuche ist noch nicht beendet. HSV-Boss Bernd Hoffmann:
"Ich gehe nicht davon aus, daß zum Trainingsbeginn am Montag ein
neuer Stürmer verpflichtet ist." Doch die nächste Baustelle wartet
schon.
Rund sechs Wochen vor Beginn der neuen Saison droht nach dem Abgang
von Daniel van Buyten der Verlust der kompletten Innenverteidigung. In
der heißen Phase vor dem entscheidenden Wahltag am Sonntag verkündete
Kandidat Lorenzo Sanz, er würde HSV-Verteidiger Khalid Boulahrouz
zur neuen Saison zu Real Madrid lotsen, sofern er Präsident würde.
Auch mit dem Niederländer soll bereits alles geklärt sein.
"Ich bin mir mit ihm und vier weiteren Spielern in allen Punkten einig",
erklärte Sanz. "Wir haben von dem Interesse gehört", bestätigt
HSV-Vorstandsboss Bernd Hoffmann, "es liegt uns eine Anfrage dieses Herrn
vor. Allerdings ist das für uns kein Thema." Zumindest noch nicht.
Rund 20 Millionen Euro dürfte Real für den niederländischen
Nationalspieler zahlen müssen, der beim HSV jüngst seinen Vertrag
bis 2010 verlängert hat. Dennoch wird das Ganze erst zu einem Thema,
wenn Sanz gewählt wird. Und momentan scheint der ehemalige Präsident
der "Königlichen" (1994 bis 2000) eher geringe Aussichten auf eine
Wiederwahl zu haben.
Derartige Methoden, sich mit Ankündigungen von Starkäufen
Wählerstimmen zu erhaschen, haben in Madrid eine lange Tradition.
Für einen Wechsel zum europäischen Topklub spricht indes, daß
Boulahrouz selbst kein Geheimnis daraus macht(e), gern in die spanische
Liga zu wechseln. "Ja, ich habe mal gesagt, daß ich von Barcelona
träume. Seit ich ein kleiner Junge war, träume ich davon. Es
ist normal, daß du als Fußballer immer so viel wie möglich
erreichen willst", sagte Boulahrouz Ende 2005.
30.06.06 Abendblatt: Warum Marek Erhardt von einer deutschen Niederlage
profitieren könnte . . .:
Klar. Eigentlich will er, daß Deutschland ins WM-Finale kommt.
Das wollen alle Fußball-fans und der Rest der Nation auch. Trotzdem
schlagen heute, wenn Argentinien gegen die National-Elf spielt, zwei Herzen
in der Brust von HSV- und WM-Stadion-Sprecher Marek Erhardt (37). Sollte
Deutschland ausscheiden, würde er nämlich davon profitieren:
"Die Fifa und das WM-OK haben signalisiert, daß meine Chancen sehr
gut stehen, das Finale im Berliner Stadion als Sprecher begleiten zu dürfen",
so Marek Erhardt. Kleine Einschränkung: Sollte Deutschland sich für
das Endspiel qualifizieren, wird DFB-Stammsprecher Andy Wenzel dabeisein.
"Ich will natürlich nicht, daß Deutschland verliert. Aber
wenn ich mir das vorstelle - ich begrüße die Teams beim Endspiel
. . .", schwärmt er und schaltet dann wieder einen Gang runter: "Es
war schon eine große Sache, die Spiele hier im Heimstadion kommentieren
zu dürfen."
Das Angebot dafür kam überraschend im vergangenen Herbst,
nach der Moderation des Länderspiels Deutschland - China in Hamburg.
Der Enkel des Komödianten Heinz Erhardt (1909-1979) sagte sofort zu.
Die Leidenschaft für das runde Leder habe er von seinen Großvätern
geerbt: "Mein Großvater Heinz war HSV-Mitglied, und mein Vater mütterlicherseits
hat mich fast jedes Wochenende mit ins Stadion genommen", so der HSV-Fan.
Dann überlegt er kurz und sagt: "Ich hoffe, daß Deutschland
heute 3:2 gewinnt und am Ende Weltmeister wird. Auch wenn ich dann nicht
dabei bin."
30.06.06 Mopo: HAMBURGER SV. 15 Millionen - Boulah zu Real! Wird Sanz
Sonntag Klubboss, ist der Kannibale weg:
Die komplette Liga beneidete den HSV um sein Abwehrbollwerk. Daniel
van Buyten und Khalid Boulahrouz, die "Strafraum-Cops". Van Buyten ist
schon weg, spielt künftig für die Bayern. Und nun droht dem HSV
auch noch der Verlust seines "Kannibalen". Real Madrid ist ganz heiß
auf Boulahrouz - und der Holländer auf die "Königlichen"!
Lorenzo Sanz heißt der Mann, an dem alles hängt. Am Sonntag
wird der neue Real-Präsident gewählt. Sanz, bereits zwischen
1994 und 2000 in Amt und Würden, will nun erneut an die Macht. Und
es gehört in Madrid zum guten Ton, dass jeder Anwärter neue Trainer
und Topstars verspricht. Die Liste Sanz' liest sich vernünftig: Vicente
del Bosque soll als Coach zurückkehren, dazu bestehe Einigkeit mit
den Juve-Stars Emerson und Gianluca Zambrotta, den eher unbekannten Michael
Carrick (Tottenham) sowie Fernando Gago (Boca Juniors) - und eben Boulahrouz!
"Ich bin mit ihm in allen Punkten einig", erklärte Sanz rechtzeitig
zum Endspurt vor dem Urnengang.
Beim HSV hält sich die Überraschung in Grenzen. "Wir haben
eine Anfrage von einem Vermittlungsmann dieses Präsidentschaftskandidaten
bekommen", erklärt Klubboss Bernd Hoffmann. Und ist gewillt, der Angelegenheit
sogleich den Wind aus den Segeln zu nehmen: "Herr Sanz wird ohnehin nicht
gewählt, von daher ist das Thema schon Sonntag keines mehr."
Wie aber würde der Klub reagieren, wenn Sanz doch durchkäme?
Und Real mit einem ernsthaften Angebot winkt? Komfortabler könnte
die Situation für Hamburg nicht sein. Erst Anfang Mai verlängerte
der Verein den Kontrakt Boulahrouz' bis 2010. Im Klartext: Der Holländer
ist verdammt teuer. Zumindest 15 Millionen Euro müsste Real wohl hinlegen,
wenn der Deal mit dem "Kannibalen" über die Bühne gehen soll.
Geld, das der HSV postwendend reinvestieren müsste. Denn dann würde
neben dem händeringend gesuchten Sturmführer auch ein Abwehrchef
fehlen, der den Laden gemeinsam mit Neuzugang Vincent Kompany dicht hält.
Undenkbar hingegen, dass der HSV in Sachen Boula schmerzfrei wäre.
Gerade nach seiner hässlichen WM-Attacke gegen Portugals Superstar
Cristiano Ronaldo mehren sich die Zweifel der Entscheidungsträger,
dass der Holländer derartige Aussetzer auf Dauer abstellen kann. Kommt
Sanz durch und macht Ernst, ist Boulahrouz wohl weg.
29.06.06 BILD: Splitter:
* Erfreulich: Rafael van der Vaart war gestern im AK Eilbek zur Untersuchung
bei Dr. Oliver Dierk. Alles in Ordnung.
* Interessant: Heute ab18 Uhr nehmen Bernd Wehmeyer und Christian Reichert
an einem WM-Talk im "Hanse-Viertel" teil. Dort läuft gerade die
Ausstellung "120 Jahre Fußball in Hamburg"
* Ärgerlich: Zum Trainings-Auftakt am Montag (14 Uhr) ist der
Parkplatz "weiß" vor der Haupttribüne nicht befahrbar.
Fans sollten über die Stadionstraße anreisen.
29.06.06 BILD: van der Vaart. Nach der WM-Schmach. Sie geben mir neue
Kraft für den HSV:
Rafael van der Vaart (23) im Wechselbad der Gefühle. Einerseits
ist da das traurige Aus seiner Holländer im WM-Achtelfinale gegen
Portugal (0:1). Andererseits kann der HSV-Regisseur endlich sein Söhnchen
Damian (1 Monat) und Ehefrau Sylvie in die Arme schließen.
Das Interview mit Hamburgs Fußballstar.
BILD: Stecken Sie im sogenannten WM- Loch?
van der Vaart: "Das Aus tut verdammt weh. Das schnelle Ende war echt
schlimm."
BILD: Kehren Sie als Frust-Paket zum HSV zurück?
van der Vaart: "Nein. Ich bin froh, bei meiner Familie zu sein. Sie
gibt mir Kraft und hilft mir, die Weltmeisterschaft zu verdauen." BILD:
Sie waren bei Holland nur Ersatz. Wie sieht Ihr persönliches WM-Fazit
aus?
van der Vaart: "Ich habe viel Erfahrung gesammelt. Gegen Argentinien
durfte ich sogar von Beginn an ran. Elf Millionen Landsleute saßen
da vor dem TV-Schirm. Also eigentlich alle. Ich bin glücklich, daß
Trainer van Basten mich trotz Knöchelverletzung nicht fallengelassen
hat."
BILD: Hatten Sie deswegen Angst?
van der Vaart: "Nein, aber ich bin sicher, daß jeder andere
Nationaltrainer mich nicht mitgenommen hätte. Der Coach hat mir vertraut,
und ich durfte dabei sein. Das macht mich sehr glücklich."
BILD: Nun zum HSV. Wann stoßen Sie nach Ihrem WM-Urlaub zur Mannschaft?
van der Vaart: Am 16. Juli. Einen Tag später geht es mit den Jungs
ins Trainingslager nach Österreich."
BILD: Und werden Sie total fit in Hamburg loslegen?
van der Vaart: "Ja. Alles ist toll und ich bin gut drauf."
BILD: Außer Guerrero und Kompany hat sich Hamburg noch nicht
weiter verstärkt. Machen Sie sich deswegen Sorgen?
van der Vaart: "Nein. Die Beiden sind großartige Verstärkungen
und der HSV wird sicherlich noch auf dem Transfermarkt zuschlagen. Ich
habe vollstes Vertrauen."
BILD: Ganz Hamburg hofft auf eine große Saison. Rund 31500 Dauerkarten
sind schon weg. Zudem trifft der HSV zu Beginn mit Bielefeld, Cottbus und
Berlin auf vermeintlich leichte Gegner. Was ist da drin?
van der Vaart: "Ohne respektlos zu erscheinen, müssen wir alle
drei schlagen. Ein guter Start ist sehr wichtig. Wir wollen auch in dieser
Serie um den Titel mitspielen."
29.06.06 Mopo: SERGEJ BARBAREZ. »Ich bin immer noch ein HSVer«.
Der verschmähte Torjäger bereitet sich auf Leverkusen vor / Sein
Herz hängt weiter an Hamburg:
Er nimmt es mit dem ihm eigenen Humor. "Heimspiel" nennt Sergej Barbarez
das, was ihm voraussichtlich morgen Abend bevor steht. Wenn Italien und
die Ukraine ihre WM-Klingen kreuzen, wird aller Voraussicht nach auch Barbarez
auf der Tribüne Platz nehmen. Und wieso Heimspiel? Ab sofort gehts
doch für Leverkusen auf Torejagd. "Ja", bekennt der Bosnier. "Aber
ich bin ja noch ein paar Tage HSVer. Erst am 30. Juni endet mein Vertrag.
Da bestehe ich drauf!" Worte, bei denen Barbarez dann selbst schmunzeln
muss.
Es geht ihm gut. Die Strände Bosniens haben ihre Wirkung nicht
verfehlt. Nach dem seelischen Schmerz, den der Abschied nach sechs Jahren
Hamburg (mit 174 Bundesligaspielen und 65 Treffern) mit sich brachte, blickt
Barbarez optimistisch in die Zukunft. "Der Urlaub tat gut, aber jetzt kann
es auch wieder losgehen." Doch die Raute scheint ihm noch immer näher
zu stehen als das Bayer-Kreuz. "Wir beginnen in Leverkusen am Montag mit
dem Training", erzählt der 34-Jährige. "Da fängt der HSV
doch auch an, oder?"
Dass sich der Klub weiterhin schwer tut, einen adäquaten Nachfolger
für ihn zu verpflichten, hat er aus der Ferne mitbekommen. "Was soll
ich dazu sagen?", fragt Barbarez - und beißt sich auf die Zunge.
"Ich bin doch jetzt auf einer anderen Baustelle tätig."
Eine Wohnung in seiner neuen Heimat hat Barbarez noch nicht gefunden.
Aber das scheint ihn ohnehin nicht zu stören. "Kurzfristig" wolle
er sich entscheiden. "Und am Anfang bleibe ich im Hotel. Ich hocke ja sowieso
allein in der Bude." Und sicherlich verdammt oft in Hamburg bei Frau Anna
und den Söhnen Philip-Andrej und Sergio-Luca. Viel öfter, als
es sich die Bayer-Macher derzeit noch ausmalen. Denn sein Zuhause wird
nie am Rhein, sondern immer an der Elbe liegen.
28.06.06 In der BILD steht heute nur ein Artikel darüber, daß
der HSV lt. Bernd Hoffmann an der WM keinen Gewinn erzielen werde. Die
Stadionmiete gehe für die Umbauarbeiten etc., die am Stadion gemacht
werden mußten (Einlasssystem, Rasen, Presseplätze etc.) drauf,
sodaß man hoffe, mit einer schwarzen Null aus der WM zu gehen.
Ohne die Beteiligung der Stadt HH in Höhe von 3,2 Mio wäre
das nicht möglich gewesen.
Trotzdem sei die WM ein großer Imagegewinn und ein wunderbares
Erlebnis für Stadt und Verein, aus der sich der HSV auf Dauer auch
einen Gewinn (z.B. wachsendes Zuschauerinteresse) ziehen werde. Das Stadion
habe sich zudem als Top-Stadion präsentiert.
28.06.06 DIE WELT: "Ich hätte dem Team gern Hamburg gezeigt". HSV-Profi
Wicky blieb mit der Schweiz ohne Gegentor und ist dennoch ausgeschieden:
Das Viertelfinale am Freitag im Hamburger WM-Stadion Hamburg wäre
zu seinem Heimspiel geworden. Doch anstatt der Fahrt zu seinem Wohnort,
mußte der HSV-Profi Raphael Wicky mit seinen Mannschaftskameraden
in die Schweiz zurückkehren. Die Eidgenossen verloren das Achtelfinale
gegen die Ukraine im Elfmeterschießen mit 0:3. Für DIE WELT
sprach Roger Stilz einen Tag nach dem Ausscheiden mit dem Mittelfeldspieler:
DIE WELT: Viele Zuschauer empfanden das Spiel gegen die Ukraine als
langweilig und verkorkst. Wie sahen Sie die Partie?
Raphael Wicky: Das war technisch kein hochstehendes Spiel. Es ging
um viel. Die Spieler beider Teams wußten, daß ein Fehler in
der Abwehr das Spiel zugunsten des anderen entscheiden kann. Trotzdem haben
wir mehr für das Spiel getan und hatten auch die besseren Chancen.
Wir haben die Entscheidung vehementer gesucht als die Ukraine. Es war ein
Spiel, in dem sich zwei Teams neutralisierten.
WELT: Überwiegt derzeit die Enttäuschung über das Ausscheiden
oder die Freude über den Erfolg des Gruppensiegs vor Frankreich und
der Qualifikation für das Achtelfinale?
Wicky: Ich bin enttäuscht. Das Negativ-Erlebnis ist noch zu frisch,
als daß man das Große, das Positive zu sehen vermag. Ich bin
aber überzeugt, daß dieses Gefühl mit Abstand zum Geschehen
eintritt, im Moment jedoch fällt dies noch schwer.
WELT: Die Schweiz wußte zu überzeugen. Der ganz große
Coup aber ist nicht gelungen. Hat die Chance, den großen Wurf zu
landen, die Glieder gelähmt?
Wicky: Das glaube ich nicht. Wir waren nicht mehr richtig frisch. Die
Regenerationszeit war kurz. Einige Spieler konnten vom physischen Punkt
her die Leistung nicht mehr erbringen, die nötig war. Ich glaube,
dies war entscheidend und nicht eine mentale Blockade.
WELT: Wie sehr schmerzt es, das Viertelfinale gegen Italien verpaßt
zu haben, das ausgerechnet in Ihrer Stadt, in Hamburg, stattfindet?
Wicky: Das Ausscheiden ist schon schlimm genug, aber so schmerzt es
noch mehr. Ich hätte dem Team gern Hamburg und das Stadion gezeigt.
Wir waren auch alle überzeugt, daß wir das schaffen. Denn als
Spieler glaubst du immer daran weiterzukommen. Ich verschwendete keinen
Gedanken daran, daß die WM fertig sein könnte.
WELT: Ist es bitterer gegen die international noch nicht so erfolgreiche
Ukraine als gegen ein etabliertes Team auszuscheiden?
Wicky: Mit dem Gegner hat das nichts zu tun, vielmehr mit der Art und
Weise. Wenn der Gegner dich mit 3:0 nach Hause schickt und du keine Chance
hast, dann gilt es, diese Leistung zu respektieren. Aber die Mannschaft
der Ukraine war keinen Deut besser als wir - das schmerzt.
WELT: Wie waren die Reaktionen aus der Heimat?
Wicky: Im Endeffekt ist die Nachricht in allen SMS oder Telefonaten
die gleiche: Die Leute in der Schweiz sind stolz auf uns, und dieses unglückliche
Ausscheiden wird die Fußballeuphorie im Land auch nicht dämpfen.
Im Gegenteil: Sie wird weiter wachsen, bis zur EM im eigenen Land 2008.
28.06.06 Mopo: HSV dementiert Kontakt zu Torjäger van Nistelrooy:
Der Hamburger SV dementiert Gerüchte, dass der niederländischen
Nationalspieler Ruud van Nistelrooy zum hanseatischen Fußball-Bundesligisten
wechseln soll.
Spanische Zeitungen berichteten, alles deute daraufhin, dass der beim
englischen Premier-League-Verein Manchester United unter Vertrag stehende
Spieler nicht zum FC Bayern gehen werde, sondern zum HSV. «Da ist
überhaupt nichts dran. Weder gab es Kontakte zu dem Spieler, noch
haben wir für ihn Autos bestellt», sagte HSV-Pressesprecher
Jörn Wolf.
Die spanische Zeitung «El Mundo Deportivo» will erfahren
haben, dass der HSV für den 29 Jahre alten Torjäger eine Mercedes-Limousine
mit dem Kennzeichen HH-VN bestellt habe. Die vermeintliche Ablösesumme
für van Nistelrooy, der in der vergangenen Saison für Manchester
United 21 Tore in 35 Spielen erzielte, soll zwölf Millionen Euro betragen.
Weiter heißt es in dem Zeitungsbericht, zu einem Wechsel nach Hamburg
statt nach München sollen van Nistelrooy auch dessen beim HSV spielenden
Auswahl-Kollegen Rafael van der Vaart und Nigel de Jong geraten haben.
«Alles frei erfunden», sagte Wolf.
Sechs Tage vor Beginn der Vorbereitung ist der HSV weiterhin auf intensiver
Stürmersuche. Nach dem Abschied von Ailton (Besiktas Istanbul), Sergej
Barbarez (Bayer Leverkusen) und Naohiro Takahara (Eintracht Frankfurt)
hat sich der Champions-League-Qualifikant auf dieser Position bislang nur
mit Paolo Guerrero von Bayern München verstärkt. «Wir arbeiten
im Hintergrund und werden zwischendurch keine Wasserstandsmeldungen abgeben»,
sagte Wolf.
27.06.06 Abendblatt: Vittek soll kommen - aber nicht zu jedem Preis.
HSV: Kampf den Unsummen:
Die Situation ist unverändert. "Wir wollen Robert Vittek haben",
sagt HSV-Sportchef Dietmar Beiersdorfer. Daß bislang noch kein Vollzug
vermeldet wurde, liegt an der zweifelhaft hohen Ablöseforderung des
1. FC Nürnberg. 15 Millionen Euro hat FCN-Sportdirektor Martin Bader
aufgerufen - das HSV-Gebot beläuft sich auf ein Drittel der Forderung.
"Wir haben ein Angebot gemacht", so Beiersdorfer, "und Nürnberg hat
abgelehnt. Ich glaube aber, daß weitere Gespräche folgen werden."
Zumal sich Vittek über seinen Berater zum HSV bekannt hat. Auch
wenn Bader das anders sieht: "Ich habe mit Robert gesprochen und nicht
das Gefühl gehabt, daß er traurig wäre, wenn er bleibt.
Er hat einen Vertrag bis 2009 und wird nächste Saison definitiv bei
uns spielen."
Für Vittek-Berater Lars-Wilhelm Baumgarten nicht nachvollziehbar.
"Robert hofft, daß sich beide Vereine möglichst schnell einigen",
sagt Baumgarten. Doch danach sieht es momentan nicht aus. "Die geforderte
Ablösesumme kann kaum ernst gemeint sein", schimpft Beiersdorfer.
"Robert ist groß, kopfballstark und kann mitspielen. Er hat neben
einem guten Halbjahr zuletzt aber auch eineinhalb Jahre mit verschiedenen
Problemen zu kämpfen gehabt."
Auch deshalb bewege sich die Ablöseforderung in finanziellen Sphären,
die der HSV längst nicht erreicht hat - und nicht erreichen will.
"Unser Angebot war sehr ernst gemeint", so der Sportchef weiter, "und wir
halten es für marktgerecht." In den nächsten Tagen sollen weitere
Gespräche zwischen HSV-Boss Bernd Hoffmann und FCN-Sportdirektor Bader
folgen.
Bis dahin verfolgt der HSV auch den italienischen Markt intensiver.
Durch den Manipulationsskandal sind neben Juventus Turin weitere Erstligaklubs
vom Zwangsabstieg bedroht - eine Fundgrube erstklassiger Stürmer?
"Mit Sicherheit", sagt Beiersdorfer, "und wir beobachten das genau. Andererseits
werden wir trotz allem nicht an die bekannten Spieler rankommen." Zwar
sei es auch für den HSV vorstellbar, in Ausnahmefällen eine Ablösesumme
von zehn Millionen Euro zu stemmen. "Aber die Folgekosten sind einfach
zu hoch. Wir können keinen Spieler bezahlen, der sechs Millionen Euro
netto verdienen will. Das ist nicht unsere Philosophie und würde das
gesunde Gefüge in der Mannschaft stören."
Bislang sind die Topverdiener beim HSV ohne Prämien bei 1,5 Millionen
Euro angesiedelt. Auch deshalb stimmten Beiersdorfer und Co. bei der Suche
nach dem zweiten Stürmer nie in Wunschäußerungen nach verfügbaren
Angreifern der Kategorie Ruud van Nistelrooy (Jahresgehalt: sechs Millionen
Euro netto) ein. "Wir haben unseren Weg, den wir weitergehen werden", sagt
der HSV-Sportchef. Auch wenn er manchmal sehr lang werden kann, wie der
Fall Robert Vittek zeigt.
Dennoch, zum ersten Spieltag (11. bis 13. August) der Saison 2006/07
soll der beste Torschütze der vergangenen Bundesliga-Rückrunde
in Hamburg sein. Gestern legte die DFL den Bundesliga-Spielplan fest. Im
ersten Spiel trifft der HSV zu Hause auf Arminia Bielefeld, muß anschließend
zum Aufsteiger Energie Cottbus reisen. "Es ist immer gut, die Saison mit
einem Heimspiel beginnen zu können", freut sich Beiersdorfer. Gut
sei zudem, die Saison gegen Aufsteiger Alemannia Aachen am 19. Mai 2007
ebenfalls in der AOL-Arena zu beenden. HSV-Trainer Thomas Doll: "Super,
daß wir mit einem Heimspiel starten. Das freut mich auch für
unsere Fans."
Während es am ersten Spieltag im Auftaktspiel am Freitag abend
zum Knaller Bayern München gegen Borussia Dortmund kommt, wartet auf
den HSV das erste große Duell am fünften Spieltag (22. bis 24.
September) mit dem Nordderby gegen Werder Bremen - als Heimspiel. Zum Kracher
gegen Bayern kommt es erst am 14. Spieltag (24. bis 26. November). Auch
hier genießt der HSV zuerst Heimrecht.
27.06.06 Abendblatt: Die meisten HSV-Spieler sind Weltmeister - im Kofferpacken.
Bis auf den Schweizer Raphael Wicky können Hamburgs Profis mit der
WM nicht zufrieden sein - Bilanz-Gespräch mit Dietmar Beiersdorfer:
Nach der 0:1-Niederlage der holländischen Nationalmannschaft im
Achtelfinale gegen Portugal mußten mit Rafael van der Vaart und Khalid
Boulahrouz zwei weitere HSV-Spieler die Heimreise antreten. Für viele
Kaderspieler kam das WM-Aus schon nach den Vorrundenspielen. Die Erwartungen
der Spieler, die zur WM fuhren, waren hoch -zu hoch, wie sich jetzt zeigt.
Nun werden gleich mehrere HSV-Profis enttäuscht zum Verein zurückkehren.
Ein Gewinner der WM ist zweifelsohne Raphael Wicky. Der Schweizer überstand
mit seiner Mannschaft als einziger die Vorrunde ohne Gegentor und konnte
sich mit einem jungen Team für die Achtelfinals qualifizieren. Egal
wie das Spiel gestern Abend gegen die Ukraine (bei Redaktionsschluß
dieser Ausgabe nicht beendet) ausging - die Schweiz überraschte positiv.
Für DIE WELT kommentiert der Sportdirektor des HSV, Dietmar Beiersdorfer,
die Einsätze der Nationalspieler, die beim HSV unter Vertrag stehen,
und äußert sich zudem zum Vergleich der Nationalmannschaft mit
seinem HSV.
Khalid Boulahrouz (Holland): "Ich habe das Spiel gegen Argentinien
gesehen. Da spielte er überragend. Über die rote Karte im Spiel
gegen Portugal kann man geteilter Meinung sein. Er hat sich in dieser entscheidenden
Phase der Partie - wie viele andere auch - von der aufkommenden Hektik
anstecken lassen. Es ist schön, daß er sich in die Mannschaft
gespielt hat."
Rafael van der Vaart (Holland): "Es war wichtig, daß er nach
seiner Verletzung zu Einsätzen gekommen ist. Ich denke, daß
es nicht einfach war, nach der doch langen Pause schon richtig ,matchfit´
zu sein. Sein Fuß scheint zu halten, und das ist gut so. Allgemein
tut es mir leid für die beiden Niederländer, daß sie so
früh ausgeschieden sind. Jeder schaut dieser technisch starken Mannschaft
gern zu. Dieses holländische Team wird in zwei bis vier Jahren auf
dem Höhepunkt ihrer Leistungsfähigkeit sein."
David Jarolim (Tschechien): "Er hat zumindest seinen Einsatz erhalten.
Aber seine Einwechslung im Spiel in Hamburg wird ihn trotzdem nicht zufriedenstellen.
Denn wer David kennt, der weiß, daß er sich mehr vorgestellt
und auch mehr ausgerechnet hatte. Er möchte immer gewinnen. Ich habe
aber keine Bedenken, daß das frühe Ausscheiden der Tschechen
und Davids kurze Einsatzzeit einen negativen Einfluß auf seine Entwicklung
haben wird. Im Gegenteil: Er wird sich jetzt im Urlaub erholen, und ich
bin überzeugt, daß er gestärkt und hungrig zu uns zurückkommt."
Naohiro Takahara (Japan): "Die Japaner konnten den Schritt nicht machen,
den sie sich wahrscheinlich gewünscht hatten. Dasselbe trifft auf
Taka zu, der gerade in der Vorbereitung gegen Deutschland noch so treffsicher
war. Ich hoffe, daß die Verletzung nicht so schlimm ist." (Takahara
erhielt beim Spiel gegen Brasilien einen Schlag auf das Knie. Die Ärzte
aber gaben Entwarnung.)
Mehdi Mahdavikia (Iran): "Mehdi hat ganz anständig gespielt. Aber
ich glaube, daß die Qualität im Team einfach nicht da ist, um
die Vorrunde zu überstehen. Die Iraner haben nicht enttäuscht,
aber auch nicht überrascht."
Guy Demel (Elfenbeinküste): "Er hatte keinen Einsatz und ich hatte
vor der WM gehofft, daß er sich während des Turniers in die
Mannschaft spielt. Das ist nicht eingetreten. Die Elfenbeinküste hat
eine tolle Mannschaft und hat mich trotz ihres Ausscheidens überzeugt.
Es ist schwer für Guy, sich in diesem guten Team einen Stammplatz
zu ergattern. Ich habe aber auch den Eindruck, daß Henry Michel,
der Trainer der Elfenbeinküste, Guy nicht so gut kennt, wie wir das
tun. Vielleicht ändert sich das in Zukunft. Die Endrunde ist gerade
für ihn nicht so gut gelaufen, und er dürfte keine einfachen
Wochen hinter sich haben. Um so mehr wird er seine Chance beim HSV suchen."
Raphael Wicky (Schweiz): "Die Schweiz konnte überzeugen. Das ist
aber keine Überraschung. Das Erstaunliche ist, daß sie in meinen
Augen noch nicht einmal an ihre Leistungsgrenze gehen mußten. Raphael
ist ein Team-Player und hat bei Trainer Köbi Kuhn einen Stammplatz
sicher. Er ist eine feste Größe im Team. Das kann dem HSV nur
nützen. Er hat seine Sache anständig gemacht und die Mannschaft
konnte jederzeit auf ihn zählen. Seine Wadenverletzung scheint ausgeheilt
zu sein und das freut mich."
Die gelungenen und begeisternden Auftritte der deutschen Mannschaft
bei dieser Endrunde wurden von Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff
zu einer Anregung für die Bundesliga aufgenommen. Dabei weist er darauf
hin, daß "die deutsche Liga nicht weiterhin ihren Dornröschenschlaf"
halten soll. Vielmehr solle sie sich ein Beispiel an der Nationalmannschaft
und ihrer modernen Spielweise nehmen. "Wir müssen dahin kommen, daß
die deutschen Teams wieder schneller passen, offensiver ausgerichtet sind
und mehr vertikal statt quer spielen", hatte Bierhoff erklärt.
Diese Vorwürfe an die deutschen Vereine läßt Beiersdorfer
für seinen Verein nicht gelten. Im gespräch mit der WELT wehrt
er sich: "Grundsätzlich ist unser System beim HSV darauf ausgelegt,
vertikal zu spielen. Wir suchen das Spiel in die Tiefe und haben auch keine
Flügelspieler, die wir einfach an der Außenlinie positionieren."
Allgemein weist Beiersdorfer darauf hin, daß die aktuelle Ausgabe
des HSV und insbesondere das Team der vergangenen Saison eine Mannschaft
darstellt, die ein System einhält, stets gut vorbereitet ist und unter
der Woche das trainiert, was sie am Wochenende umsetzen möchte.
"Ich nehme für uns in Anspruch, daß wir ein Konzept verfolgen,
das nicht zuletzt in der Spielweise und der Ausrichtung der Mannschaft
am Spieltag zu sehen ist. Zudem ist es so, daß man sich den Gegebenheiten
anpassen muß. Das Spielermaterial, das man zur Verfügung hat,
ist oft unterschiedlicher Natur", meint Beiersdorfer. Auch er hofft, daß
der HSV zukünftig wieder einmal einen deutschen Nationalspieler stellt
und sagt, dass "der HSV die deutschen Spieler im Blick hat". Er fügt
aber an, daß mittlerweile elf Nationalspieler aus verschiedenen Ländern
beim HSV unter Vertrag stehen.
Eine Tatsache, die vor einigen Jahren noch undenkbar gewesen wäre
- auch wenn bei der WM für die meisten der ganz große Wurf ausblieb.
27.06.06 DIE WELT: HSV-Start gegen Bielefeld - Vittek bleibt beim Club:
Dem Werben des H SV um Stürmer Robert Vittek vom 1. FC Nürnberg
hat dessen Sportdirektor Martin Bader eine klare Absage erteilt. "Die Hamburger
können diesen Transfer nicht realisieren", sagte Bader der Fachzeitschrift
"Kicker".
"Robert hat einen Vertrag bis 2009 und wird die nächste Saison
definitiv bei uns spielen", sagte er. Laut Bader sollen die Hamburger fünf
Millionen Euro Ablösesumme für den erfolgreichsten Stürmer
der vergangenen Bundesliga-Rückrunde geboten haben.
Mit seinen 16 Toren in den 17 Spielen der zweiten Saisonhälfte
hatte der slowakische Nationalstürmer nicht nur maßgeblich zum
Klassenerhalt der Franken beigetragen, sondern auch Begehrlichkeiten anderer
Vereine geweckt. Für Nürnbergs Trainer Hans Meyer ist der 24jährige
jedoch so gut wie unverkäuflich: "Robert ist einer meiner Fixpunkte."
"Wir haben unser Interesse an Robert Vittek hinterlegt", bestätigte
unterdessen HSV-Sportchef Dietmar Beiersdorfer erneut. Die Hanseaten bauen
vor allem darauf, daß Vittek bei einem Treffen mit der Hamburger
Führungsriege Wechselwünsche geäußert habe. Dem widersprach
Bader jetzt: "Robert war alles andere als am Boden zerstört, als ich
ihm mitteilte, daß wir ihn auf keinen Fall zum HSV gehen lassen."
Ob mit oder ohne Vittek - fest steht, daß der HSV am ersten Spieltag
der neuen Bundesliga-Saison am 12. oder 13. August ein Heimspiel gegen
Arminia Bielefeld bestreitet. Eine Woche später geht es dann zum Aufsteiger
Energie Cottbus. Am dritten Spieltag (25.-27. August) kommt Hertha BSC
in die AOL Arena, ehe der HSV nach Dortmund (15.-17. September) reist.
Am fünften Spieltag (22.-24. September kommt es in Hamburg zum Nordderby
gegen Werder Bremen und damit zur Revanche für die 1:2-Niederlage
am letzten Spieltag der vergangenen Saison.
Weitere Spiele der Hinrunde. Frankfurt (auswärts), Schalke (Heim),
Leverkusen (a), Hannover (H), Wolfsburg (a), Stuttgart (a), Mönchengladbach
(H), Mainz (a), Bayern München (H), Bochum (a), Nürnberg (H),
Aachen (a). DW
26.06.06 der neue Bundesliga-Spielplan wurde herausgegeben:
1) 11. - 13.08.2006 Hamburger SV - Arminia Bielefeld
2) 18. - 20.08.2006 Energie Cottbus - Hamburger SV
3) 25. - 27.08.2006 Hamburger SV - Hertha BSC Berlin
4) 15. - 17.09.2006 Borussia Dortmund - Hamburger SV
5) 22. - 24.09.2006 Hamburger SV - Werder Bremen
6) 29.09. - 01.10.2006 Eintracht Frankfurt - Hamburger SV
7) 13. - 15.10.2006 Hamburger SV - Schalke 04
8) 20. - 22.10.2006 Bayer Leverkusen - Hamburger SV
9) 27. - 29.10.2006 Hamburger SV - Hannover 96
10) 03. - 05.11.2006 VfL Wolfsburg - Hamburger SV
11) 07./08.11.2006 VfB Stuttgart - Hamburger SV
12) 10. - 12.11.2006 Hamburger SV - Borussia Mönchengladbach
13) 17. - 19.11.2006 1. FSV Mainz 05 - Hamburger SV
14) 24. - 26.11.2006 Hamburger SV - Bayern München
15) 01. - 03.12.2006 VfL Bochum - Hamburger SV
16) 08. - 10.12.2006 Hamburger SV - 1. FC Nürnberg
17) 15. - 17.12.2006 Alemannia Aachen - Hamburger SV
26.06.06 Leider kann ich die BILD-Meldungen heute nicht übernehmen,
da mein Scanner spinnt.
Es wird berichtet, daß der HSV weiter an Robert Vittek vom 1.
FC Nürnberg dran sei. Allerdings seien die Nürnberger überhaupt
nicht bereit, über ihn zu verhandeln. Der HSV biete 5-6 Mio und Nürnberg
forder 15 Mio.
Vittek will lt. dessen Berater allerdings zum HSV und bitte die beiden
Vereine, sich zu einigen.
Ansonsten wird über die HSV-WM-Spieler berichtet, daß die
Ausgeschiedenen nun in Urlaub fahren. Mehdi bleibt noch bis 6.Juli in HH,
weil seine Tochter erst dann Ferien hat. Am 15. Juli haben sie Dienstbeginn.
Wicky möchte gern ins Viertelfinale, um dann in "seinem" Hamburger
Stadion spielen zu können.
26.06.06 Mopo: ROBERT VITTEK. »Ja« zum HSV! Slowake will
nur nach Hamburg:
Ganz Europa haben sie durchpflügt, um IHN zu finden. Den Mann,
der ab der neuen Saison den Angriff des HSV anführen und Treffer garantieren
soll. Nun hat sich Hamburg festgelegt - und muss die Verhandlungen weder
auf englisch, noch auf französisch oder spanisch führen. Simples
Deutsch genügt, denn Robert Vittek ist das Objekt der Begierde. Sollte
der HSV mit dem 1. FC Nürnberg Einigkeit erzielen, hat der Verein
sein erhofftes, neues Sturm-Ass. Denn der 24 Jahre alte Slowake hat sich
bereits entschieden - und sagt Ja zu Hamburg!
"Es gab Gespräche zwischen dem HSV und uns", bestätigt Lars-Wilhelm
Baumgarten von Vitteks Beratungsagentur "Stars and Friends". "Sportlich
wäre der HSV für Robert sehr interessant." Und dann konkret:
"Robert hat sich festgelegt - unser Hauptaugenmerk liegt auf dem HSV. Kommt
Hamburg mit Nürnberg klar, werden wir uns sicher auch einigen."
Vittek, in der abgelaufenen Rückserie mit 16 Treffern bester Torschütze
der Bundesliga, steht also in den Startlöchern. Probleme bereitet
hingegen der FCN. Nach Vorgesprächen mit dem HSV soll es in den kommenden
Tagen zu einem ersten ernsthaften Verhandlungstermin der Bosse kommen.
Wo liegt die Schmerzgrenze der Franken? Dass ein von Dynamo Kiew eingereichtes
Angebot über zehn Millionen Euro jüngst abgelehnt wurde, spielt
keine Rolle - Vittek wollte ohnehin nicht in die Ukraine wechseln. "Es
ging nur um England oder die Bundesliga", so Baumgarten.
Bis zuletzt sträubte sich der Club, Vittek (Vertrag bis 2008)
auf den Markt zu werfen. Nachdem nun aber der Spieler selbst in die Offensive
geht, ist die Situation eine andere. Ähnlich verlief das Gefeilsche
zwischen dem HSV und Bayern in Sachen Van Buyten. Zunächst wurde abgeblockt,
dann ließen die Münchner Van Buyten mehrmals bei seinen Bossen
vorstellig werden - und um die Freigabe bitten. Am Ende zahlten die Bayern
nur die Hälfte der mal geforderten 20-Millionen-Euro-Ablöse.
Für Vittek will der HSV möglichst nicht mehr als fünf
Millionen berappen - die werden nicht reichen. "Der HSV sollte das Thema
Vittek schnell wieder ad acta legen", sagt FCN-Sportdirektor Martin Bader.
"Die Summe, die wir wollen, können die gar nicht zahlen." Gepolter
vor dem Poker - oder doch bitterer Ernst?
25.06.06 Mopo: HSV-KURZPÄSSE. Infos kompakt:
- URLAUB: Gestern Nachmittag endete für David Jarolim das Abenteuer
WM. Nach der Rückreise mit Tschechiens Team nach Prag sortiert er
nun alle europäischen Strände, die für einen Urlaub in Frage
kommen. Alle? "Nein, die italienischen Strände bleiben verbotenes
Gebiet", meint Jaro. Dieses 0:2 gegen die Azzuri muss in der Tat gewaltig
schmerzen.
- FAHNEN: Im City-Store (Schmiedestraße) sind wieder die begehrten
Deutschland-Fähnchen fürs Auto erhältlich. Auch diverse
Trikots und Shirts anderer WM-Teilnehmer werden angeboten.
23.06.06 BILD: Vittek. Zweiter Korb für den HSV:
Die besten Stürmer der Welt spielen zur Zeit in Deutschland vor.
Sie sind eigentlich zum Greifen nah, doch für den HSV wohl unerreichbar.
Sportchef Dietmar Beiersdorfer: "Bei der WM einen zu kriegen, ist schwierig."
Doch nicht nur bei den WM-Stars tut sich der HSV schwer. Die Hamburger
fragten jetzt erneut in Nürnberg an - um Robert Vittek (24/Vertrag
bis 2009) loszueisen. Zum zweiten Mal bekamen sie einen Korb.
Nürnbergs Manager Martin Bader: "Ich kenne HSV-Boss Bernd Hoffmann
schon seit 15 Jahren Wenn wir reden, kommt die Sprache auch immer wieder
auf Vittek. Die Situation ist aber unverändert. Wir geben ihn nicht
ab." Der Club hatte für den Slowaken (21 Treffer in 54 Bundesliga-Partien)
sogar eine 10-Millionen-Offerte aus Moskau ausgeschlagen.
Langsam läuft dem HSV die Zeit weg. Kommt der neue Knipser noch
bis zum Trainings-Start am 3. Juli? Beiersdorfer: "Das wäre schon,
aber wir bleiben ruhig. Es ist noch nichts entschieden."
23.06.06 BILD: Ritterschlag für Boulahrouz. Cruyff lobt auch van
der Vaart:
Mehr Lob geht in Holland nicht!
Nach der Null-Nummer gegen Argentinien schwärmte König
Johan Cruyff von HSV-Star Khalid Boulahrouz. Der Fußball-Guru im
niederländischen TV: "Er war eisenstark, der beste Mann auf
dem Platz. Er muß in der Mannschaft bleiben."
Der Ritterschlag für Boulahrouz!
Etwas euphorisch von Cruyff, doch das kann "Boula" nach seinen ersten
90 WM-Minuten für Oranje egal sein. Khalid stolz: "Ein schönes
Kompliment. Aber ob ich jetzt auch Sonntag gegen Portugal von Anfang an
spielen darf? Fragt den Bondscoach..."
Die vielversprechende Antwort des Marco van Basten: "Ja, er hat eine
sehr große Chance."
Und wie stehen die AchtelfinalAktien von Rafael van der Vaart? Cruyff
lobte ihn ebenfalls, doch der HSV-Spielmacher ist nach zwei Knöcheloperationen
längst noch nicht in WM-Form. Rafa vorsichtig: "Ich kann nur
hoffen."
Wohl vergeblich! Oranje-Insider sind sicher, daß van der
Vaart wieder für Marc van Bommel rausrotieren muß.
23.06.06 BILD: Splitter:
* Ex-Kapitän Daniel Van Buyten (wechselte zu Bayern) schaute in
der HSV-Arena vorbei, holte seine letzten Sachen ab. Dann sah sich der
Belgier Tschechien gegen Italien an.
* Die HSVer waren auch ganz heiß auf den WM-Knaller: Thomas Doll,
der komplette Vorstand, Willi Schulz und ExCoach Frank Pagelsdorf saßen
auf der Tribüne.
* Die Bosse beim Golf: Bernd Hoffmann, Udo Bandow und Bernd Wehmeyer
spielen heute bei HSV-Sponsor ,,Capital Lease" in Timmendorf.
23.06.06 Abendblatt: Robert Vittek soll kommen:
Die Gespräche mit neuen Stürmern dauern schon einige Wochen,
gar Monate. Nun hat der HSV nach seinem Interesse an internationalen Stars
wie Florenz-Stürmer Waleri Bojinow und dem serbischen Nationalstürmer
Nikola Zigic auch national seine Fühler ausgestreckt. Nürnbergs
Robert Vittek soll den Angriff verstärken.
"Wir haben ihn länger beobachtet", sagt Beiersdorfer, "und wir
sind interessiert." Dabei sahen sich der Sportchef und Trainer Thomas Doll
den slowakischen Nationalspieler bereits im November 2005 im Spiel gegen
Spanien an. Damals konnte Vittek trotz 1:5-Niederlage überzeugen.
Ebenso in der direkt darauffolgenden Rückrunde der abgelaufenen
Saison: In 17 Spielen brachte es der 24jährige auf 16 Treffer, schraubte
seine Bundesliga-Bilanz auf 21 Tore in 54 Spielen. "Wir haben Gespräche
geführt", so Beiersdorfer. Inzwischen soll es nur noch um die Höhe
der Ablösesumme gehen.
23.06.06 Mopo: ATOUBA. Er wird »Deutscher«. Sprachstunden
im Urlaub / Magaths Appell an Guerrero:
Hamburg freut sich auf Paolo Guerrero - und hofft auf zahlreiche Volltreffer
des Ex-Bayern. "Ein guter Fang des HSV", meint auch dessen früherer
Trainer Felix Magath. Doch eines wollte der Meistermacher zur Verabschiedung
des Peruaners noch loswerden: "Paolo muss seine Deutschkenntnisse weiter
verbessern. Das war hier hin und wieder ein Problem." Wie jetzt, Guerrero
nix verstehn correcto aléman?
Ein Einwurf Magaths, der für Verwunderung sorgt. Vor vier Tagen
wurde Guerrero in Hamburg vorgestellt - und parlierte in gut verständlichem
Deutsch, wusste auf alle Fragen Antwort. "Er spricht ja auch vernünftig",
erklärt Magath. "Aber er hat sich in München überwiegend
mit spanisch sprechenden Leuten umgeben. Das wird in Hamburg bestimmt nicht
der Fall sein. So wird er die Sprache noch besser erlernen." Wie aber wird
diese Problematik beim HSV eigentlich behandelt? Thomas Doll hat nur eine
feste Vorgabe. "Auf dem Platz sollte möglichst deutsch gesprochen
werden", erklärt der Trainer. Auch in der Kabine ist Deutsch Trumpf.
"Aber was außerhalb des Platzes passiert, ist jedem Spieler selbst
überlassen."
Gezwungen wird ohnehin niemand. Je nach Wunsch der Profis vermittelt
der HSV Sprachstunden - doch dieses Angebot wird kaum in Anspruch genommen.
Verständigungsprobleme gibt es trotz elf unterschiedlicher Nationalitäten
ohnehin kaum. Allein Thimothee Atouba ist des Deutschen nicht mächtig.
"Aber das wird sich jetzt ändern", verspricht der Kameruner. "Ich
nehme noch in diesem Sommer Deutschstunden. Und meine Interviews in der
neuen Saison will ich dann auch auf Deutsch abhalten." Einen Lieblingssatz
hat er längst: "Ich bin müde!"
22.06.06 BILD: Fans im HSV-Rausch! Dauerkarten-Verkauf eingestellt:
Totaler Ticket-Wahnsinn beim HSV!
31 000 Dauerkarten sind für die neue Saison bereits verkauft.
Darunter sogar 3 500 VIP-Plätze. Prima. Aber jetzt ist Schluß.
Nur noch heute und morgen können sich die Anhänger die (etwas
günstigeren) Jahreskarten sichern. Dann wird der Verkauf - erstmals
in der Vereinsgeschichte vorzeitig gestoppt.
Warum reagiert der Verein so? "31000 Dauerkarten sind eine beeindruckende
Zahl. Ein Rekord-Ergebnis, über das wir uns freuen", sagt Vorstand
Katja Kraus. "Aber wir wollen auch Einzeltickets verfügbar haben.
Auch, um auswärtigen Fans die Möglichkeit zu geben, mal
zu einem Spiel nach Hamburg zu kommen. "
Vergangene Spielzeit verkaufte der HSV bis zum Saisonstart 25 500 Jahreskarten.
Am Ende der Saison lag der Zuschauer-Schnitt bei über 52 000.
Nach dem Dauerkarten-Boom platzt die Arena jetzt bei jeder Partie aus
allen Nähten?
Kraus: "Wenn die sportlichen Voraussetzungen stimmen, werden wir einige
ausverkaufte Spiele mehr als in der letzten Serie haben. " Da war das Stadion
bei sieben Partien randvoll.
22.06.06 BILD: SPlitter:
* Aufsichtsrat Horst Eberstein kam extra in den Volkspark, um Tschechen-Star
Tomas Ujfalusi (früher HSV) zu begrüßen.
* Ein Trainer im WM-Fieber: Thomas Doll besorgte sich gleich Karten
für Deutschlands WM-Achtelfinale Sonnabend in München gegen Schweden.
* Eine 18-köpfige Delegation aus Südkorea war gestern beim
HSV zu Gast, ließ sich Struktur und Organisation des Klubs erklären.
Freitag sind die Manager bei den Bayern.
22.06.06 Mopo: Spekulationen um Enke. Kommt der Nationalkeeper in spe
2007 nach Hamburg?:
Die Vorgabe steht. Schritt für Schritt, so planten es Dietmar
Beiersdorfer und Bernd Hoffmann vor zwei Jahren, sollten die Mannschaftsteile
des HSV von Grund auf restauriert werden. Abwehr und Mittelfeld wurden
hinreichend beackert, nun ist der Angriff dran. Noch fehlt der von Sportchef
und Klubboss gesuchte Topstürmer, der neben Benny Lauth und Paolo
Guerrero die Kastanien aus dem Feuer holen soll. Derweil aber deutet sich
bereits die nächste Renovierungsaktion an - ganz hinten, im Tor ...
Der Kampf um die Kiste wird zur neuen Saison wie gehabt zwischen Sascha
Kirschstein und Stefan Wächter ausgetragen. "Kirsche", der als "Eins"
in die Pause ging, hat die Nase einen Tick weit vorn. Tatsächlich
aber überlegen die HSV-Bosse längst, für 2007 einen neuen
Keeper zu verpflichten. Dass der Name Robert Enke in diesem Zusammenhang
stets eine Rolle spielt, wird offiziell bestritten, ist aber Fakt. Es passt
ins Bild, dass sich der Nationaltorhüter in spe trotz monatelanger
Gespräche noch nicht dazu durchringen konnte, in Hannover zu verlängern.
In einem Jahr endet sein Kontrakt. Mit Enke selbst sprach der HSV noch
nicht, mit dessen Berater Jörg Neblung sehr wohl. Der sagt zum Thema
Hamburg nur: "Vieles ist möglich, aber wir geben keine Wasserstandsmeldungen
mehr ab." Doch für Kirschstein und Wächter ist längst klar:
In der neuen Serie geht es für sie um nichts weniger als ihren Arbeitsplatz.
22.06.06 Mopo: Info: HSV-KURZPÄSSE:
AUFGEPASST Wer sich noch eine Dauerkarte für die neue Serie besorgen
will, sollte sich sputen - morgen wird der Vorverkauf gestoppt! Der HSV
sieht sich nach mittlerweile 31000 verkauften Saisontickets genötigt,
diesen Schritt zu vollziehen, damit auch kurzentschlossene Fans an Spieltagen
noch Chancen auf Karten haben.
21.06.06 BILD: HSV. Gerüchte um drei Weltstars:
Das große Warten auf den neuen Top-Stürmer. Auf denKnipser,der
den HSV in die Champions League ballern soll. Von Tag zu Tag werden die
Fans unruhiger, nervöser. Wann passiert etwas?
Die Gerüchteküche brodelt. Und die Geschichten, die man sich
im HSV-Umfeld erzählt, werden immer verrückter. Beispiele ...
Der erste "heiße" Kandidat war Roy Makaay (31). Den Holland-Torjäger
zieht's angeblich zum HSV, wenn Bayern seinen Landsmann Ruud van Nistelrooy
(29, Manchester United) holt. Bereits am 17. Mai sollen sich Klub-Boss
Bernd Hoffmann und Sportchef Dietmar Beiersdorfer in Kaltenkirchen mit
Makaay getroffen haben ...
Aber warum nicht gleich van Nistelrooy holen, wenn er schon auf dem
Markt ist? Die Fährte führte ins Autohaus "Burmester" nach Pinneberg.
Dort habe der Verein bereits einen Mercedes für den Superstar
bestellt.
Schade, der HSV-Vorstand dementiert. Macht nix, jetzt gibt es
eine brandneue Entwicklung. Zlatan Ibrahimovic (24/Juventus) ist aus dem
Bre mer WM-Quartier der Schweden ausgebüchst - und in Hamburg gesichtet
worden. Gab es etwa was zu feiern? Im Club "Byblos" will ihn jemand gesehen
haben. Könnte passen, schließlich droht Juventus Turin der Zwangsabstieg.
Bei den ganzen Krachern - da braucht der HSV sich um Thomas Brdaric
(31) nicht weiter zu kümmern. Der Hannoveraner verhandelte angeblich
am Flughafen Fuhlsbüttel in einem Cafe im Terminal 1 mit Beiersdorfer
und Trainer Thomas Doll
Drei Hochkaräter, ein Ex-Nationalspieler. Schön wärs.
Ob da am Ende die "echten" Kandidaten des HSV mithalten können?
21.06.06 BILD: Splitter:
* Neuzugang Vincent Kompany war gestern mit Team-Manager Marinus Bester
an Alster und Elbe auf Wohnungssuche.
* In den Fan-Shops und im Internet (www.hsvshopping.de) beginnt
heute der Vorverkauf fürs Viertelfinale im Liga-Cup in Düsseldorf
gegen Hertha (29.7.). Preise: 15-45 Euro.
* Immer noch im Einsatz: Kult-Masseur Hermann Rieger schreibt morgen
(18 Uhr) beim Fan-Fest in der Fischauktionshalle Autogramme
21.06.06 BILD: Yeboah. Mit mir und Pele war Ghana besser:
Um den Hals baumelt sein WM-Ausweis. Tony Yeboah (40) ist offizieller
Botschafter des Teams von Ghana. Als Torjäger von Eintracht Frankfurt
und dem HSV war er das Idol der "Black Stars". Jetzt sind seine Nachfolger
die große afrikanische WM-Hoffnung.
BILD: Ist Ghana schon reif für den Titel?
Yeboah: "Nein. Ein Viertelfinale gegen Brasilien - das wäre für
uns wie ein Endspiel."
BILD: Aber die Mannschaft entzauberte Tschechien in der Vorrunde...
Yeboah: Ja. Aber ob wir das Tempo gegen die USA noch mal durchhalten
können? Außerdem haben wir keine richtigen Top-Stürmer.
Der klare Sieg gegen Tschechien hat uns alle überrascht. Das ganze
Land steht kopf."
BILD: Und die Stimmung in Deutschland?
Yeboah: "Super! Alles ist toll organisiert. Phantastische Stadien.
Gute Spiele. Und nach unserer Rückkehr aus Köln warteten vorm
Hotel in Würzburg 10 000 Menschen, um uns zu feiern. Wahnsinn! Aber
es gibt auch viele Menschen in Ghana, die zwar eine Eintrittskarte, aber
kein Visum für Deutschland bekommen haben. Das verstehe ich nicht."
BILD: Wer ist der bessere Afro-Star - Drogba von der Elfenbeinküste
oder Ghanas Essien?
Yeboah: "Beide sind Weltklasse. Drogba ist der beste Stürmer,
Essien der beste Mittelfeldspieler; aber Eto'o aus dem Kamerun ist der
beste von beidem. Schade, daß er hier nicht dabei ist."
BILD: Wann wird eine afrikanische Nation Weltmeister?
Yeboah: "Leider auch in vier Jahren noch nicht, da muß ich Winnie
Schäfer widersprechen. Erst müssen wir die Organisation verbessern.
Und bessere Trainer holen. In Afrika ist zuviel Politik im Spiel. Schaut
euch doch Togo an! Statt sich über die erste WM-Teilnahme zu freuen,
herrscht Chaos..."
BILD: Hatte Ghana mals ein besseres Team als jetzt am Start?
Yeboah: "Mit Abedi Pele und mir als Afrika-Meister waren wir stärker.
Eindeutig!"
BILD: Wer holt den Titel in Deutschland?
Yeboah:"Die Deutschen machen 90 Minuten Power, das können wenige.
Aber mein Tip bleibt Brasilien. Auch wenn Ronaldo nicht mehr spielen sollte,
wenn er keine Lust hat. Und er scheint keine zu haben."
21.06.06 BILD: Neuer Rasen! Darum muß Hamburg wechseln:
Die ganze Fußball-Welt schwärmt von Hamburgs
Arena. Als letzter Andrej Schewtschenko, der Super-Star aus
der Ukraine ("Ein tolles Stadion"). Doch: Das Schmuckkästchen
hat eine böse Schramme - der Rasen ...
Wieder einmal gibt es Ärger. Freitag sollen Teile des Grüns
(beide Strafräume, verschiedene Stellen auf den Außenseiten)
ausgewechselt werden. Der Ersatz-Rasen liegt in Holland schon bereit
(BILD berichtete). Hier wächst nichts.
BILD erklärt das Problem mit dem Hamburger Rasen.
Wenig Licht, kaum Luft-Zirkulation - das sind die Dauer-Probleme im
Volkspark. Bei der WM kommen die enorme Beanspruchung, der enge Terminplan
(zu wenig Zeit zur Pflege) und die teilweise hohen Temperaturen hinzu.
Kurt Krägel, Hamburgs OK-Chef "Wir hatten in zehn Tagen sechs
Trainings-Einheiten und drei Spiele. Die Schäden stammen alle von
den Belastungen."
Insbesonder die Stars von der Elfenbeinküste sollen bei
ihrer Einheit das Grün an den Außenseiten ruiniert haben.
Sprint-Training bei heißem Wetter. Dort sind jetzt überall
braune Flecken...
120.000 Euro hat der HSV (!) für dasWM-Spielfeld gezahlt.
Wenigstens muß der Klub nicht für das neue Grün aufkommen.
Der holländische Rasen Lieferant hatte eine Haltbarkeits-Garantie
für die komplette WM abgegeben ...
21.06.06 Mopo: DAVID JAROLIM. Der Poker mit Jaro - härter als erwartet?
HSV muss kräftig draufpacken:
Die Gefahr eines Lagerkollers besteht bei ihm nicht wirklich. David
Jarolim hat in Deutschland viele Freunde, dementsprechend häufig sind
die Stippvisiten seiner Bekannten während der WM. Für die kommenden
Tage hat sich nun besonders interessanter Besuch im Teamquartier der Tschechen
angesagt. Dietmar Beiersdorfer will den bis 2008 laufenden Vertrag Jarolims
vorzeitig verlängern. Aber ob das wirklich so eine leichte Nummer
wird?
"Wir haben darüber gesprochen", sagt Jaro, "und natürlich
möchte ich gern bleiben." Klingt nach einem gewaltigen Aber - das
folgt auch auf dem Fuße. Denn nach seiner persönlichen Entwicklung,
die in der vergangenen Saison nahezu durchweg mit Topleistungen einherging,
erwartet der Tscheche "natürlich auch ein Zeichen von Seiten des Vereins.
Die Konditionen werden sicher eine Rolle spielen", erklärt der 27-Jährige.
Verständlich. Zum Schnäppchenpreis ist Jaro, dessen Jahreseinkommen
derzeit bei etwa 500000 Euro liegt, sicher nicht mehr zu haben. Der HSV
muss kräftig draufpacken. Ansonsten wird Jarolim nicht verlängern.
21.06.06 Mopo: HSV-KURZPÄSSE. Infos kompakt:
- HEIMLICH: Allerorten wird gerätselt - was ist eigentlich mit
Cristian Ledesma? Der Argentinier wurde zuletzt nach Ecuador ausgeliehen,
besaß einen bis 2007 datierten Vertrag beim HSV. Jetzt stellt Klubboss
Bernd Hoffmann klar: "Wir haben den Vertrag bereits im Winter aufgelöst."
Heimlich, still und ziemlich leise.
- TICKETS: Ab heute gibt es Tickets für das Ligapokal-Viertelfinale
gegen Hertha BSC in Düsseldorf (29. Juli). Die Karten kosten 15 oder
45 Euro, gelten auch für die anschließende Partie zwischen Schalke
und Leverkusen.
20.06.06 BILD: Splitter:
- Ärger: Im Fan-Shop in der Schmiedestraße wurde Splitter
eingebrochen, der große Flachbildschirm WM-Übertragungen geklaut.
- HSV-Vorstand on Tour: Bernd Hoffmann, Katja Kraus und Christian Reichert
schauen sich heute Deutschland gegen Ecuador an. Dietmar Beiersdorfer spioniert
morgen bei seinem Lieblings-Team Holland gegen Argentinien Die Oranje-Kicker
sah er bereits gegen die Elfenbeinküste.
- Deal mit Hertha. HSV oder Berlin wer in der 1. Runde des Liga-Pokals
rausfliegt, testet gegen Hansa Rostock (1. oder 2.8.).
20.06.06 BILD: Riesen-Rasen Ärger:
Er lag gerade mal drei Wochen und hielt ganze drei Spiele und 6 Trainings-Einheiten.
Millionen sahen: Der Rasen in der Hamburger WM-Arena ist am Ende.
Riesen Rasen-Alarm!
Dabei wurde für 120 000 Euro doch extra ein Spezial-Rasen (dicker,
strapazierfähiger, länger gewachsen) verlegt. Der ist mittlerweile
mit braunen Flecken übersät.
Nach dem Regen-Spiel gestern ist er eigentlich untragbar. Aber Donnerstag
muß er noch mal halten. Tschechien und Italien treten zum letzten
Gruppenspiel auf der Rumpel-Wiese an.
Danach will -das Hamburger WM-OK reagieren. Bei einer Sitzung gestern
abend stand das Thema auf der Tagesordnung.
Vorm Viertelfinale am 30 Juni sollen Teile des Grüns ausgetauscht
werden. Die beiden Strafräume werden komplett erneuert, auch auf den
beiden Außenseiten wird ausgebessert. Der neue Rasen liegt in Holland
bereits bereit.
Doch nicht nur Hamburg hat Probleme. Die Rasen-Meister der einzelnen
Städte haben sich bereits kurzgeschlossen. In vielen Stadien ist das
Grün längst nicht mehr WM-tauglich ...
20.06.06 BILD: Guerrero. HSV so groß wie Bayern:
Die Ansprüche beim HSV werden immer größer...
Der neue Abwehr-Chef Vincent Company (20/für 8 Mio von Anderlecht)
will mit den Hamburgern Deutscher Meister werden. Stürmer Paolo Guerrero
(22/für 2,8 Mio. von Bayern) reicht das nicht.
Oha! Bei seiner offiziellen Vorstellung gestern legte der Peruaner
die Meßlatte noch höher: "Ich will alle drei Titel holen, gleich
nächstes Jahr. Wir müssen Meister und Pokalsieger werden. Aber
ich will auch die Champions League gewinnen. Auch, wenn es sehr schwer
ist. "
Wow! Hoffentlich gibt es da kein böses Erwachen...
2,8 Mio. Euro zahlt der HSV für das Bayern-Talent. Auch Benfica
Lissabon war interessiert. "Ich wollte ich Deutschland bleiben, hier kenne
ich alles", sagt Guerrero (unterschrieb bis 2010). "Ich bin gekommen, weil
der HSV eine große Mannschaft ist -wie Bayern."
Und:"Ich habe gesehen, wie der HSV letzte Saison München zweimal
geschlagen hat. Zudem haben sie eine junge Mannschaft und beides gefällt
mir."
Um 12 Uhr landete Guerrero mit zwei Stunden Vrspätung in Fuhlsbüttel.
Beiersdorfer und Betreuer Jürgen Ahlert holten ihn am Flughafen ab,
fuhren mit ihm ein bißchen um die Alster. Nachmittags ging es zum
Medizin-Chek.
Von Ahlert bekam der Neue einen Stadtplan mit kleinen Fähnchen
- damit er weiß, so seine neuen Tamkollegen zu Hause sind. Zur Wohnungssuche
war die Zeit zu knapp. Bereits heute morgen um sechs Uhr fliegt "der kleine
Krieger" (das heißt "Guerrero" übersetzt) zurück nach Lima.
Beiersdorfer:"Paolo hat Sieger-Mentalität. Wir haben ihn oft gesehen,
von geschwrämt. Ein richtig guter Stürmer, der Tore machen kann."
Bei dem Lehrmeister kein Wunder. Bei den Bayern kümmerte sich
Gerd Müller lange Zeit persönlich um das Top-Talent. Guerrero:"Er
hat immer geflankt, ich mußte die Dinger reinmachen."
Klappte es im Spiel, gab es vom "Bomber" eine Belohnung:"Eine Tafel
Schokolade für jedes Tor."
20.06.06 BILD: 5 Mio? HSV fragte bei Gladbach wg. Jansen an:
"Herr Hoffmann hat uns vier bis fünf Millionen Euro für
Marcell Jansen geboten. Da sind wir überhaupt nicht gesprächsbereit.
Bei dieser Summe fangen wir nicht mal an, nachzudenken", sagt Gladbach-Manager
Peter Pander über sein Telefonat mit HSV-Chef Bernd Hoffmann.
Jung-Nationalspieler Jansen: 20 Jahre, vier ALänderspiele, bei
Klinsi im WM-Kader und bei Borussia bis 2009 unter Vertrag. Sucht der HSV
plötzlich einen Allrounder für die linke Seite? Was läuft
denn da?
"Wir haben uns nach ihm erkundigt", bestätigt Dietmar Beiersdorfer.
Und? Der HSV-Sportchef. "Unsere Priorität liegt im Moment
im Sturm."
Hoffmanns Anruf bei Pander soll bereits einige Wochen zurückliegen.
Der Vorsitzende: "Ich habe nichts geboten Ich habe mich
nach der Verfügbarkeit erkundigt. Herr Pander hat gesagt, daß
wir so viel Geld nicht bezahlen können."
Das sagte der HSV vorm Wechsel von Ex-Käptn Daniel Van Buyten
nach München den Bayern-Bossen auch mal. Hoffmann:"Wir erkundigen
uns nach vielen Spielern. Das Thema hat sich wirklich erledigt." Wirklich?
20.06.06 Abendblatt: "Ich bin hier, um alle drei Titel zu gewinnen".
HSV: Neuzugang Paolo Guerrero hat hohe Ziele. Der Stürmer bestand
die sportärztliche Untersuchung und erhält die Rückennummer
9.:
ABENDBLATT: Herr Guerrero, ein ambitionierter Stürmer wechselt
vom Deutschen Meister zum HSV. Warum?
PAOLO GUERRERO: Weil der HSV wie Bayern München ein großer
Verein in Deutschland ist. Das Team ist sehr stark.
ABENDBLATT: Wechseln Sie auch, weil Sie in München mit Lukas Podolski
einen weiteren starken Stürmer vorgesetzt bekamen?
GUERRERO: Nein, damit hat mein Wechsel nichts zu tun. Ich hatte mich
auch schon umgesehen, als Podolski noch kein Thema war. Außerdem
weiß ich, daß ich von meinen Qualitäten her auch jetzt
bei den Bayern in die Stammelf gehören würde.
ABENDBLATT: Demnach dürften Sie sich um einen Stammplatz beim
HSV kaum Sorgen machen.
GUERRERO: Sorgen mache ich mir nie, es liegt ja alles an mir.
ABENDBLATT: Schon vor zwei Jahren wollte HSV-Sportchef Dietmar Beiersdorfer
Sie nach Hamburg lotsen. Warum scheiterte das damals?
GUERRERO: Ich? Nach Hamburg? Davon weiß ich gar nichts (blickt
fragend zu seinem Berater Carlos Delgado hinüber). Aber vielleicht
liegt es daran, daß mir mein Berater von dem damaligen Interesse
nie etwas gesagt hat . . .
ABENDBLATT: Sie gelten als großes Talent, spielten beim stärksten
deutschen Klub. Welche Erfahrungen bringen Sie mit?
GUERRERO: Daß man keine Angst haben darf. Wenn man frech drauflos
spielt, sich nicht ablenken läßt, ist es überall möglich,
große Erfolge zu feiern. Ich hatte nie Angst und wurde deshalb akzeptiert.
Von da an lag es an mir. Und jetzt will ich den nächsten Schritt machen
- beim HSV.
ABENDBLATT: Welche Ziele haben Sie mit dem HSV?
GUERRERO: Ich will alle drei Titel gewinnen. Meisterschaft, Pokal und
Champions League. Und ich weiß, daß das möglich ist.
ABENDBLATT: Wie lange geben Sie sich und dem HSV dafür Zeit?
GUERRERO: Warum sollte uns das nicht schon im nächsten Jahr gelingen?
Der HSV war diese Saison knapp dran an der Meisterschaft. Ich habe als
Bayern-Spieler immer alles genau beobachtet, was der HSV als unser Verfolger
Nummer eins abgeliefert hat. Das war sehr stark. In der neuen Saison werden
wir noch stärker sein.
ABENDBLATT: Zuerst muß aber die Qualifikation für die Champions
League geschafft werden . . .
GUERRERO: Das schaffen wir.
ABENDBLATT: Ihr Trainer beim FC Bayern, Felix Magath, sagt Ihnen ungemeines
Selbstvertrauen nach, das allerdings nah an Übermotivation grenzt.
GUERRERO: Das stimmt wohl. Aber ich fahre mit Vollgas einfach besser.
Deshalb ändere ich das auch nicht. Mein erstes Ziel ist ein Stammplatz,
direkt danach kommen die Titel. Ich kenne meine Stärken, weiß
aber auch, wo ich mich noch verbessern kann.
ABENDBLATT: Wo wäre das denn?
GUERRERO: Im Grunde überall. Ich bin noch lange nicht am Limit.
ABENDBLATT: Auch Beiersdorfer sieht bei Ihnen den absoluten Siegeswillen,
spricht davon, daß Sie die Mentalität haben, für den Erfolg
zu kämpfen, zu beißen und zu kratzen, daß Sie das gewisse
Etwas in den Augen hätten . . .
GUERRERO: Ist das so? Auf jeden Fall habe ich mit Bayern in zwei Jahren
zweimal die Meisterschaft und den Pokal gewonnen. Das macht Appetit auf
mehr. Vielleicht ist das aus meinen Augen zu lesen. Richtig ist auch, daß
ich immer unbedingt gewinnen will - ohne daß ich glaube, dadurch
anders zu sein als meine Kollegen.
ABENDBLATT: Bei den Bayern sind Sie über die Amateure zu den Profis
gestoßen, hatten damals mit dem ehemaligen Weltklassestürmer
Gerd Müller einen bekannten Ziehvater.
GUERRERO: Ja, ich bin ein Fan von ihm, habe mir Videos von seinen Spielen
früher angesehen. Er war schon ein echter Torjäger.
ABENDBLATT: Und er hat Sie für jedes Tor belohnt . . .
GUERRERO (lacht): . . . ja, für jedes Tor eine Tafel Schokolade.
Aber noch wichtiger war, daß ich sehr viel von ihm gelernt habe.
Er hat nach dem Training Flanken in den Strafraum geschlagen, und ich mußte
sie dann reinmachen.
ABENDBLATT: Klingt da Wehmut mit bei Ihnen?
GUERRERO: Nein, auch wenn ich sehr viele gute Freunde in meiner Münchner
Zeit gewonnen habe, freue ich mich über meine Zeit und trauere nicht.
Zumal mir eine sehr schöne Zeit bevorsteht.
ABENDBLATT: Sie erhalten beim HSV das Trikot mit der Nummer neun. War
das Ihr Wunsch?
GUERRERO: Ja. Ich habe schon als kleiner Junge in Peru immer diese
Nummer getragen.
ABENDBLATT: Apropos, was sagen Ihre Landsleute und Ihre Familie zum
Wechsel nach Hamburg?
GUERRERO: Die freuen sich. Der HSV ist ein großer Verein mit
klangvollem Namen. In Peru und weltweit ist dieser Klub - ebenso wie Bayern
München - sehr populär. Da gibt's keine Vorbehalte.
ABENDBLATT: Beiersdorfer hat noch einen Stürmer zur neuen Saison
versprochen. Welchen Spielertyp wünschen Sie sich?
GUERRERO: Ich weiß, daß wir einen guten Sturm haben werden.
Und wer am Ende neben mir im Sturm aufläuft, das ist mir egal.
20.06.06 DIE WELT: Erfolgshungriger Peruaner beim HSV. Neuzugang Paolo
Guerrero will mit dem HSV drei Titel gewinnen:
Trotz eines langen Fluges aus Peru nach Hamburg wirkte der Neuzugang
des HSV, Paolo Guerrero, voller Tatendrang: "Ich will alle drei Titel gewinnen.
Die Meisterschaft, den Pokal und auch die Champions-League. Es wird schwer,
aber wir können es schaffen", betonte der vom Rekordmeister FC Bayern
München an die Elbe wechselnde Angreifer. Der HSV sei eine "große
Mannschaft wie Bayern", und er freue sich sehr, bei den Hanseaten einen
Kontrakt bis 2010 erhalten zu haben. "Der HSV hat zweimal gegen Bayern
gewonnen, das hat mir gefallen." Auch der HSV ist optimistisch: "Paolo
ist äußerst spielstark und versteht es, zu kratzen und zu beißen.
Er verfügt über großes Entwicklungspotential", sagte Sportchef
Dietmar Beiersdorfer, der aber auch betonte, einen weiteren Stürmer
verpflichten zu wollen
20.06.06 Mopo: GUERREROS STARKER AUFTRITT. »Ich will alle drei
Titel holen«. Bayrische Siegermentalität soll den HSV schmücken:
Der Großteil seiner Klamotten liegt noch irgendwo in der Weltgeschichte
herum. Wahlweise in seiner alten Münchner Wohnung oder in Lima. Das,
was einen Ex-Bayern-Profi besonders schmückt, stellte Paolo Guerrero
aber bereits bei seinem ersten kurzen Stopp in Hamburg gebührend zur
Schau. Man muss eben auf einiges gefasst sein, wenn man einen Spieler der
großen Bayern verpflichtet. Das Selbstverständnis an der Isar
sucht seinesgleichen. "Ich will mit dem HSV alle drei Titel gewinnen",
erklärte Guerrero den verdutzten Fragestellern. Und als sei die Ansage
noch nicht klar genug gewesen, folgte ein Nachsatz, ein bedeutender: "Alle,
auch die Champions League."
Was Bernd Hoffmann als "Mir-san-mir-Gefühl" bezeichnete, ist für
Guerrero scheinbar das Normalste der Welt. Selbstbewusst lächelte
er den im Dutzend erschienenen Fotografen zu und ließ das Blitzlichtgewitter
betont lässig über sich ergehen. Was ist das für ein Typ,
von dem Sportchef Dietmar Beiersdorfer sagt, er habe "das gewisse Etwas
in den Augen", der wüsste, "wie man für den Sieg beißt
und kratzt"? In jedem Fall einer, der weiß, was er will. Und was
er kann. Kostprobe gefällig? "Ich habe die Bayern nicht verlassen,
weil sie Podolski geholt haben", so der Peruaner. "Ich weiß, dass
ich auch bei Bayern in die Stammelf gehört hätte. Aber ich wollte
nach Hamburg."
Große Stücke hält der 2,8-Millionen-Euro-Einkauf (Vertrag
bis 2010) auf seinen neuen Arbeitgeber. "Ein großer Verein, so wie
Bayern." Auch in seiner Heimat seien alle begeistert. "Da kennt jeder den
HSV. Den kennt man in der ganzen Welt." Forsche Töne ohne Ende von
einem, der scheinbar schnörkellos durchs Leben spaziert. In jeder
Hinsicht. Guerrero spricht nach vier Jahren in München äußerst
passables Deutsch. "Aber ich hatte nur zwei Wochen Sprachunterricht", parliert
der 22-Jährige. "Dann habe ich abgebrochen. Ich dachte mir, dass ich
mehr lerne, wenn ich ganz normal mit Menschen spreche."
Beim HSV kennt er Benny Lauth ("ein bisschen") und Piotr Trochowski
("sehr gut"). Und gern erwähnt Guerrero die Geschichten, die sich
um sein Verhältnis zu Bayern-Legende Gerd Müller ranken. "Für
jedes Tor bei den Amateuren hat er mir eine Tafel Schokolade geschenkt",
sagt er und muss selbst lachen. "Ich habe wirklich sehr viel von ihm gelernt.
Er hat mir gezeigt, wie man Flanken richtig verwertet." Zehn Mal zeigte
er das in bislang 27 Bundesligaeinsätzen.
Heute Morgen um 6 Uhr gehts für Guerrero erstmal zurück nach
Lima. Am 3. Juli steht dann der Trainingsstart in Hamburg auf dem Programm.
Paolos erstes Versprechen steht: "Ich werde pünktlicher sein als Ailton."
20.06.06 Mopo: VEREINSINFOS KOMPAKT. HSV-KURZPÄSSE:
SUCHE: Möglichst schon bei seiner Rückkehr nach Hamburg soll
Paolo Guerrero eine Bude zur Verfügung gestellt werden. Teammanager
Jürgen Ahlert gab ihm einen Stadtplan mit den schönsten Ecken
Hamburgs mit auf den Rückflug – inklusive Fähnchen! Dort platziert,
wo seine Kollegen wohnen.
REISE: Außer Sportchef Dietmar Beiersdorfer weilt der komplette
HSV-Vorstand heute beim WM-Auftritt der Deutschen gegen Ecuador in Berlin.
19.06.06 BILD: Guerrero. 32 Stunden Flug für ein Autogramm. Der
neue Torjäger ist heute einen Tag beim HSV:
So ein Streß - und das alles nur für eine Unterschrift ...
Mit dem Flug KL 1779 trifft Paolo Guerrero (22) heute um 10 Uhr in
Hamburg ein. Der erste Besuch des neuen Torjägers (kommt für
2,8 Millionen Euro Ablöse von Meister Bayern München) bei seinem
Neu-Arbeitgeber.
Beim HSV hat Guerrero nicht viel zu erledigen. Aber die Termine lassen
sich nicht aufschieben. Deswegen muß der "kleine Krieger" extra seinen
Heimat-Urlaub in Peru unterbrechen und mit dem Flieger von Lima nach Deutschland
kommen.
Der Trip dauert 16 Stunden einfach! 32 Stunden also für ein Autogramm.
Nach der Landung geht es zum Medizin-Check zu Mannschafts-Arzt Dr.
Oliver Dierk. Danach trifft sich der Nationalspieler (9 A-Länderspiele,
3 Tore) mit den HSV-Bossen. Die Wechsel-Papiere und der Vertrag (läuft
bis 2010) müssen unterschrieben werden.
Geht alles problemlos über die Bühne, soll Guerrero (10 Treffer
bei 27 BundesligaEinsätzen) am frühen Nachmittag offiziell vorgestellt
werden. Der Angreifer bekommt die Rückennummer neun. Sportchef Dietmar
Beiersdorfer: "Ich bin mir sicher, daß Paolo viele Tore für
uns schießt. "
Nach einer Stadtrundfahrt mit Team-Manager Marinus Bester und einem
netten Abendessen verabschiedet sich Guerrero am Dienstag schon wieder
- zurück nach Südamerika ...
19.06.06 BILD: SPlitter:
* Daniel Van Buyten bekommt bei den Bayern das Kaiser-Trikot. Der frühere
HSV-Star trägt wie einst Franz Beckenbauer die "5".
* Die HSV-Ausstellung "120 Jahre Fußball in Hamburg" im Hanseviertel
ist noch bis zum 30. Juni geöffnet. Heute (15 Uhr) schreibt Kult-Masseur
Hermann Rieger Autogramme.
* Für die neue Saison sind 30400 Dauerkarten weg.
* Knüller für die jüngere B-Jugend des HSV: Die Kids
sind heute beim Spiel Saudi-Arabien Ukraine Balljungen
19.06.06 BILD: Nach WM-AUs mit seinem Iran. Mahdavikia. Dann werde ich
eben Meister mit dem HSV:
Das Achtelfinale bei der WM in Deutschland. Das war das große
Ziel von Irans Mittelfeldstar Mehdi Mahdavikia (29). Dieser schöne
Traum zerplatzte beim 0:2 gegen Portugal.
"Es war die furchtbarste Niederlage meiner Karriere. Wir hatten so
viel in die Qualifikation für die Endrunde investiert. Und gehen dann
sang- und klanglos unter. Echt schade", erklärt Mahdavikia.
Alles vorbei. Ab jetzt denkt Mehdi nur noch an seinen HSV. Und mit
Hamburg will er hoch hinaus.
Der Perser. "Wenn ich schon mit dem Iran nicht Weltmeister werde,
dann will ich jetzt Meister mit dem HSV werden.
In seiner vielleicht letzten Spielzeit für die Rothosen (Kontrakt
läuft aus) wünscht sich der Perser den absoluten Erfolg.
"Der Titel in der Bundesliga ist zu schaffen. Wir waren in der gerade abgeschlossenen
Saison verdammt nah dran."
Zwei Mal Dritter, einnVierter mit dem HSV. Das waren die bisher
besten Platzierungen in den letzten sieben Mahdavikia-Jahren.
Mehdi ist heiß auf die neue Bundesliga-Serie Ab Donnerstag
macht der Iraner drei Wochen Urlaub. Danach will er bei seinem Klub
Gas geben, um nach 23 Jahren die Schale an die Elbe zu holen.
19.06.06 BILD: van der Vaart. Liebesnacht mit Sylvie. Kommt Rafael jetzt
endlich auch Touren?:
Das ist wahre WM-Liebe!
Holland-Star Rafael van der Vaart und seine schöne Sylvie. Überraschend
war auch sie im Daimler-Stadion, als er sich mit den Oranjes durch das
2:1 gegen die Elfenbeinküste vorzeitig ins Achtelfinale kämpfte.
Sylvie zu BILD:"Ich bin kurz entschlossen nach Stuttgart gefahren,
um Rafael die Daumen zu drücken. Hat gut geklappt! Danach habe ich
die Nacht mit ihm im Mannschaftshotel verbracht. "
Liebes-Nacht mit Sylvie! Kommt "Rafa" jetzt richtig in WM-Vaart?
Sie kehrte schnell zu Söhnchen Damian (4 Wochen) nach Amsterdam
zurück. Er brennt nach seinem ersten WM-Einsatz (50. Minute eingewechselt)
jetzt darauf, Mittwoch gegen Argentinien von Anfang an zu spielen.
van der Vaart: "Die lange Pause, der starke Gegner es war wirklich
nicht einfach für mich. Doch der Knöchel macht mir keine Probleme
mehr. Ich bin mit meinem Comeback ganz zufrieden. "
Zur Erinnerung: Für Holland hatte er schon seit November, für
den HSV seit April nicht mehr gezaubert. Nach der zweiten Knöchel-OP
und ständigen Rückschlagen drohte sogar das WM-Aus. Nun greift
der HSV-Star voll an. Oranje-Insider sind sicher, das Marco van Basten
ihn gegen die Gauchos aufstellt - auch, weil der Bondscoach wegen der "Gelben
Gefahr " wohl umbaut. Sechs Stars wären bei der nächsten Verwarnung
im Achtelfinale gesperrt... von der Vaart in einer - B-Elf gegen Argentinien?
Rafael trocken: "Das neue Holland kann auch verteidigen. Wir spielen nicht
mehr so schön, dafür gewinnen wir mehr. Ich will den Gruppen-Sieg."
19.06.06 Mopo: Heute lässt Paolo die Puppen tanzen. Endlich! Ab
10 Uhr ist Tor-Krieger Guerrero ein Hamburger Jung':
Er ist da! Um 10 Uhr landet Paolo Guerrero endlich in seiner neuen
Wahlheimat Hamburg. Über Lima und Amsterdam wird der Angreifer zielsicher
die Stadt anpeilen, die er künftig mit seinen Treffern verwöhnen
will. Nach dem Medizincheck bei den Vereinsärzten soll der Peruaner
der Presse vorgestellt werden. Wetten, dass sich der 22-Jährige bester
Laune erfreuen wird?
Schöner hätte der Heimaturlaub für Guerrero nicht enden
können. Bei einer Weltmeisterschafts-Modenschau in Lima ließ
der 2,8-Millionen-Euro-Einkauf kräftig die Puppen tanzen. Kein Wunder,
Paolo ist in seiner Heimat ein absoluter Frauenschwarm. Dass die anschließende
After-Show-Party länger dauerte als das Stelldichein auf der Bühne,
ist nicht mehr als ein Gerücht. Wer aber mag es Paolo verdenken ...?
Willkommen in Hamburg, Tor-Krieger!
19.06.06 Mopo: Info: HSV-KURZPÄSSE:
- TAUSCH Raphael Wicky verzichtete nach seinem WM-Auftakt gegen die
Franzosen auf den obligatorischen Trikottausch. Kein Wunder - in den vergangenen
zwei Jahren traf er schon drei Mal auf "Les Bleus". "Ich werde mein Trikot
lieber einem Bekannten oder Freund schenken", sagt der Schweizer. Heute
jedoch gilt es, die Chance zum Tausch zu nutzen Wer kann schon ein togolesisches
Trikot sein Eigen nennen?
- EHRE Daniel van Buyten erhält beim FC Bayern die Rückennummer
fünf. Eine Ziffer, die gerade in München allerhöchste Bedeutung
genießt - früher trug sie dort ein gewisser Franz Beckenbauer
spazieren ...
19.06.06 Mopo: Wann backt sich der HSV `nen eigenen Star? Acht Spieler
der Wunschelf nicht älter als 25 - aber keiner wurde hier ausgebildet:
Jung, jünger, HSV - der Verein bleibt auch für die neue Serie
seinem Vorhaben treu. Mit Vincent Kompany (20) und Paolo Guerrero (22)
kommen zwei weitere hochtalentierte, blutjunge Hüpfer. Wann aber backt
sich der HSV mal `nen eigenen Star? Seit sieben Jahren ist das Jugendleistungszentrum
in Ochsenzoll in Betrieb. Doch so richtig viel ist noch nicht dabei herumgekommen.
Die aktuelle Wunschelf, sie spiegelt das Bild einer jungen Garde voller
Perspektiven wider. Mit den Abwehrspielern Boulahrouz (24), Kompany und
Atouba (24), den Mittelfeldakteuren Demel (25), de Jong (21) oder Trochowski
(22) und van der Vaart (23) sowie den Angreifern Lauth (24) und Guerrero
sind gleich acht Akteure nicht älter als 25 Jahre. Dazu Keeper Kirschstein
(26), Jarolim (27) und Mahdavikia (28) - wahrlich keine Methusalems. Allerdings:
Allein in seine Topelf steckte Hamburg in zwei Jahren rund 25,6 Millionen
Euro Ablöse.
"Natürlich hoffen wir, dass irgendwann was von unten hochkommt",
sagt Bernd Hoffmann. "Aber die neuen Strukturen bestehen erst seit dreieinhalb
Jahren. Es dauert eben." Nach Meinung des Klubbosses bis zu sieben Jahre,
"ehe ein komplett von uns ausgebildeter Spieler fester Bestandteil der
ersten Mannschaft sein könnte". Eines ist auch ihm klar: "Durch den
Qualitätssprung, den der Kader gemacht hat, wird es immer schwieriger
für die eigenen Talente." Um nicht zu sagen: fast aussichtslos.
16.06.06 BILD: Guerrero ist okay! Aber wo bleibt der "richtige" Stürmer?:
Jose Paolo Guerrero (22) aus Peru ist (so gut wie) da. Na, bravo! Jetzt
hat der HSV wie der einen guten Stürmer mehr. Guerrero ist okay (sagt
auch Bayerns Talentspäher Gerland). Aber, HSV: Wo bleibt der "richtige"
Stürmer?
Nach den Abgängen von Barbarez, Ailton und Takahara herrscht im
HSVAngriff ja noch Alarmstufe 1 bis 2. Mit Vincent Kompany (für 8
Mio. aus Anderlecht) wurde der Van-BuytenVerkauf (für knapp 10 Mio.
zu Bayern) ausgeglichen. Hoffentlich.
Übrigens: Der Belgier soll sich mit rund 1,5 Millionen persönlich
an seiner Ablöse beteiligt haben! So sehr schlug sein Herz wohl doch
nicht mehr für Hamburg und den HSV ...
Hinten dicht und vorne nix? Das will auch der HSV nicht. Also: Gesucht
wird - noch ein Kracher. Ein Brecher. Ein Torjäger. Ein "richtiger".
Sportchef Dietmar Beiersdorfer"baggert" und mauert. "Wir wollen unsere
Personalplanung zum Trainingsstart am 3. Juli abschließen.
Wann kommt der Tor-Brecher? Beiersdorfer: "Wir sind an mehreren Fronten
tätig. Es wird kein ablösefreier Spieler sein. Aber in unsere
spielerische Elf paßt kein Rammbock. Wir brauchen einen, der den
Ball sichern und Tempo gehen kann." Didi, dann such mal...
Der HSV benötigt nämlich dringend noch einen Top-Knipser!
Damit wäre er wohl schon letzte Saison Meister geworden. Mit ner guten
Abwehr kann man vielleicht 54 Mal "zu null" spielen. Aber dann - steigt
man ab...
16.06.06 BILD: Trochowski: Mit Paolo werden wir Spaß haben:
Paolo Guerrero (22) - bringt er den HSV auf dem Weg nach oben voran?
Der 2,8Mio.Einkauf von Bayern München. Keiner kennt ihn in Hamburg
besser als Piotr Trochowski (22).
Zweieinhalb Jahre kickten die beiden gemeinsani beim Rekordmeister.
Zumeist im Reserve-Team von Trainer Hermann Gerland. "Troche": "2004 wurden
wir gemeinsam Meister in der Regionalliga Süd."
Trochowski legte auf, Guerrer vollendete. Mit 21 Treffern in 24 Spielen
wurde der Peruaner Torschützen-König der 3. Liga.
In Bayerns Star-Truppe schafften beide nicht wirklich den Durchbruch.
Trochowski:"Ich glaube, daß Paolo bei uns Stammspieler werden kann.
Ich finde es gut, daß der HSV ihn geholt hat. Er ist stark und für
sein Alter ganz schön abgezockt."
Guerreros Quote: 10 Tore in 27 Bundesligaspielen.
Wirbeln die beiden ehemaligen Bayern-Talente nächste Serie in
der HSV-Elf?
Derzeit erholt sich Trochowski in der Dominikanischen Republik. Seinen
Muskelabriß im Oberschenkel, der die Teilnahme an der U 21-EM in
Portugal kostete, hat er auskuriert. Troche": "Da ist nichts mehr."
16.06.06 BILD: Splitter:
* Ex-HSV-Star Thomas Gravesen hat sich mit Papa Georg in Hamburg angesagt.
Der Däne von Real Madrid guckt Splitter sich ich Tschechien Italien
(22.6.) an.
* Ecuadors National-Team hatte seinen Ghettoblaster im Hotel vergessen,
besorgte sich beim HSV einen Ersatz-Recorder.
* Sportchef Dietmar Beiersdorfer fährt heute nach Stuttgart, möchte
beim Duell gegen die Elfenbeinküste seine Holland-Stars Rafael von
der Vaart und Khalid Boulahrouz sehen.
16.06.06 Abendblatt: Doll und Beiersdorfer als Faustpfand bei Transfers:
Egal ob Rafael van der Vaart, Khalid Boulahrouz, Nigel de Jong, Vincent
Kompany oder jetzt auch Paolo Guerrero - alle gaben bei ihren Wechseln
zum HSV den gleichen Beweggrund an: das Gespräch mit HSV-Trainer Thomas
Doll. "Er verbreitet Begeisterung, ist zielorientiert. Bei ihm hatte ich
das Gefühl, daß jedes Wort ehrlich ist", lobt Vincent Kompany,
der neben dem HSV auch von europäischen Top-Klubs umworben war. "Er
hat letztlich den Ausschlag gegeben", so der belgische HSV-Neuzugang weiter.
Der Gelobte selbst fühlt sich geehrt, gibt sich aber bescheiden."Ich
kann nicht genau sagen, woran es liegt. Vielleicht ist es unsere Art, uns
ständig nach ihnen zu erkundigen - vor Ort. Wir machen einfach ein
paar Kilometer mehr als andere und zeigen dem Spieler so, wie ernst wir
es meinen. Und das merkt der sich."
Vielleicht ja auch der zweite neue Stürmer, der demnächst
präsentiert werden soll. Dem Vernehmen nach bemüht sich der HSV
wieder intensiver um Bremens Ivan Klasnic (Ablöse rund fünf Millionen
Euro). "Wartet ab. Wir werden noch überraschen", so Thomas Doll, der
berechtigterweise Vertrauen in seine und Beiersdorfers Arbeit einfordert.
16.06.06 DIE WELT: as "Beuteschema" des HSV: Junge Spieler mit Erfahrung.
Die jüngsten Transfers dokumentieren eine zielgerichtete Einkaufspolitik:
Auch wenn die Fußball-Weltmeisterschaft die Tagesplanung rund
um den Globus zu bestimmen scheint, ist der HSV derzeit trotzdem mit der
Kaderzusammenstellung für die kommende Saison intensiv beschäftigt.
Mit der Präsentation von Verteidiger Vincent Kompany und Stürmer
Paolo Guerrero hat der HSV zwei wichtige Schritte getan, woraus sich abermals
ein klares Transferkonzept ablesen läßt. Gesucht werden junge
Spieler, die schon eine gute Portion Profi-Erfahrung, aber vor allem eine
vielversprechender Zukunft haben.
Die beiden jüngsten Zugänge passen vorzüglich in das
"Beuteschema" des Vorstandes. Dabei steigen die Chancen der Spieler auf
einen Vertrag beim HSV noch erheblich, wenn sie auch schon auf internationaler
Ebene Erfahrung gesammelt haben. Kompany ist 21 Jahre alt und hat schon
14 Länderspiele für Belgien absolviert. Zudem hat er mit seinem
Verein RSC Anderlecht bereits in der Champions League gespielt und vor
zwei Jahren schon die nationale Meisterschaft gewonnen. Damals wurde er
in seinem Heimatland sogar zum Spieler des Jahres gewählt.
Die Bilder gleichen sich. Denn Paolo Guerrero hat schon ähnliche
Erfolge und Erfahrungen mit und bei Bayern München aufzuweisen. "Diese
These würde ich allerdings nicht vollends unterstützen", sagt
HSV-Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer. "Wenn es geht, beobachten wir die
Spieler über einen längeren Zeitraum, schauen, was die Mannschaft
braucht und wägen ab, ob wir den Transfer wirtschaftlich realisieren
können. Dabei kämen auch ältere Spieler in Frage", erläutert
er weiter.
Zuletzt jedoch entsprachen fast alle Spieler, die beim HSV im Gespräch
waren, dem obigen Konzept: Der Slowake Martin Skrtel war wochenlang auf
der Liste des HSV. Der 21jährige Verteidiger von Zenit St. Petersburg
gilt als großes Verteidigertalent. Im Winter bemühte sich Beiersdorfer
um den Stürmer Dagoberto Pelentier (22). Der frühere Junioren-Nationalspieler
aus Brasilien erfüllte die Kriterien, wie auch der Bulgare Valeri
Bojinov (19) vom AC Florenz, der Holländer Dirk Kuyt (25) von Feyenoord
Rotterdam und der Peruaner Jefferson Farfan (21) vom PSV Eindhoven. Sie
alle sind in jungen Jahren schon sehr erfolgreich, Stammspieler in ihren
Vereinen und international erprobt.
"Es ist schon richtig. Es läuft dann oft auf solche Spieler hinaus.
Denn wir wollen Leute, die heiß sind, Potential haben und sich weiterentwickeln
wollen", sagt Beiersdorfer. In jüngerer Vergangenheit ist der HSV
mit dieser Transferpolitik erfolgreich gewesen. Denn Rafael van der Vaart
(23) ist zwar nach wie vor jung, hat aber als holländischer Nationalspieler
eine enorme Erfahrung vorzuweisen. "Wenn ein System steht, dann können
Nachwuchsleute gut eingefügt werden", sagt Beiersdorfer und denkt
dabei nicht zuletzt an eigene Kräfte wie Sascha Kirschstein, Markus
Karl, Alexander Laas oder Mario Fillinger.
Den erfahrenen Kräften Stefan Beinlich (34) und Sergej Barbarez
(34) hatte die sportliche Leitung zwar ein Angebot zur Vertragsverlängerung
unterbreitet, im Endeffekt aber hat der Verein darauf spekuliert, daß
die leistungsbezogenen Verträge von den Routiniers nicht akzeptiert
werden. Denn der Trend zur Jugend hat seit geraumer Zeit nicht nur in Mode
und Styling, sondern auch im Fußballgeschäft Einzug gehalten.
In erster Linie schwimmt der HSV auf dieser Welle, und er tut gut daran,
mit junger Kraft die Spitze anzugreifen. Nicht zuletzt kann bei einem Weiterverkauf
von solchen Spielern gutes Geld verdient werden. Keineswegs zufällig
hat Kompany einen Vertrag für sechs, Guerrero immerhin einen über
vier Jahre erhalten.
Das Modell ist offenbar gut, die Grundtendenz stimmt. Dennoch sind
andere Vereine weiter, was die Rekrutierung und vor allem die Ausbildung
von jungen Talenten im eigenen Verein betrifft. Denn der HSV holt zwar
junge Spieler mit Erfahrung, doch aus den eigenen Reihen schafft es kaum
ein Talent, zu einem vollwertigen Profi zu werden. Andere Vereine liegen
in dieser Hinsicht um Längen voraus. Ein Paradebeispiel ist Arsenal
London. Mit Trainer Arsène Wenger, der nach französischem Modell
die Ausbildung und die Geschicke in London seit Jahren bestimmt, wird längerfristig
geplant. "In dieser Entwicklung haben wir natürlich einige Jahre Rückstand
auf ein Kaliber wie Arsenal. Trotzdem arbeiten auch wir daran, ganz jungen
und auch deutschen Spielern eine Perspektive zu bieten", verspricht Beiersdorfer
Besserung.
Obwohl das HSV-Jugendinternat im Sommer 1999 eingerichtet wurde, konnten
die Früchte noch nicht so geerntet werden, wie erhofft. Außer
René Klingbeil kommt kein Spieler zu regelmäßigen Einsätzen
im Team von Trainer Thomas Doll. Beiersdorfer hält dagegen, daß
immerhin einige Spieler, die dem Internat entstammen, den Profi-Kader auffüllen,
räumt aber ein, daß diese "nicht den Unterschied ausmachen".
16.06.06 Mopo: »Paolo ist mit allen Wassern gewaschen«.
Ziehvater Gerland schwärmt von HSV-Neuzugang Guerrero:
Hamburg ist gespannt auf seinen neuen "Tor-Krieger". In den kommenden
Tagen wird Paolo Guerrero seinen Fitnesscheck in der Hansestadt absolvieren.
Anschließend soll er nur noch eines - treffen! Der Neuzugang vom
FC Bayern (kommt für 2,8 Millionen Ablöse bis 2010), was ist
er für ein Typ? Hermann Gerland muss es wissen. Der Trainer der Bayern-Amateure
ist der Ziehvater Guerreros, arbeitete vier Jahre lang eng mit ihm zusammen.
"Der HSV kann sich freuen", sagt der 52-Jährige, "er bekommt einen
richtigen Indianer. Paolo ist mit allen Wassern gewaschen."
Lima, die Hauptstadt Perus. Dort liegen Guerreros Wurzeln. Mehr als
die Hälfte der Einwohner des Andenstaates stammen von den Indianern
ab - so auch Guerreros Familie.
"Das merkt man Paolo auch an", weiß Gerland. "Er ist ein unglaubliches
Schlitzohr!" Spricht der Trainer über die Qualitäten seines Zöglings,
den die Bayern im Sommer 2002 für 300000 Dollar von Allianza Lima
verpflichteten, gerät er ins Schwärmen. "Er ist ein kompletter
Fußballer, schießt beidfüßig, ist kopfballstark
und hat eine unglaubliche Nase dafür, wo der Ball hinfallen wird."
Den Sprung in die Weltklasse traut Gerland dem "Tor-Krieger" dennoch nicht
zu: "Dafür fehlt es ihm leider an der nötigen Schnelligkeit und
Spritzigkeit. Die wird er auch kaum noch erlangen können."
So scheu Guerrero der Presse gegenüber wirkt, desto eigenständiger
bewegt er sich im Privatleben. "Das liegt sicherlich an seinen Ursprüngen",
meint Gerland. "Paolo braucht keine Amme. Er geht seine eigenen Wege. Und
er lässt sich nichts gefallen."
Wie eigenständig Guerrero ist, bewies er direkt nach seiner Ankunft
in München. Vor seinem ersten Training stand plötzlich Gerd Müller
vor ihm. Guerrero hatte keinen Schimmer, wer denn der etwas rundliche Mann
war, dem alle so respektvoll begegneten. Er schnappte die Bezeichnung "Bomber
der Nation" auf, besorgte sich Müller-Videos - und war fortan im Bilde.
Zur Belohnung gabs vom Gerd bis heute für jedes Pflichtspieltor eine
Tafel Schokolade ...
Hamburg und Guerrero - da kommt einer, der weiß, wo es lang geht.
16.06.06 Mopo: Info: HSV-KURZPÄSSE:
PROBLEME Dietmar Beiersdorfer staunte nicht schlecht, als er in der
Halbzeit des Ecuador-Spiels die VIP-Räume betreten wollte. Durchschlüpfen
war nicht - der Sportchef wurde von den Hostessen gemaßregelt, musste
brav sein Bändchen vorzeigen. So ist das, wenn man ein paar Wochen
lang nicht mehr Herr im eigenen Hause ist ...
STAR-BESUCH Ex-HSV-Star Thomas Gravesen (jetzt Real Madrid) hat sich
für kommenden Donnerstag in Hamburg angesagt. Der Däne schaut
mit seinem Papa die Partie Tschechien gegen Italien - und natürlich
bei Teammanager Bernd Wehmeyer vorbei.
15.06.06 BILD: 2,8 Mio. HSV holt Bayerns Guerrero:
Der HSV wollte einen peruanischen Nationalstürmer. Er hat ihn
bekommen. Aber nicht den, der zunächst ganz oben auf der Einkaufsliste
stand.
Nach der Absage von Eindhovens Jefferson Farfan (21) kommt jetzt
Paolo Guerrero (22).
Der HSV zahlt für das Talent von Bayern München 2,8 Millionen
Euro Ablöse.
Guerrero unterschreibt einen Vertrag bis 2010. Guerrero endlich ein
neuer Stürmer für den und HSV! Aber reicht das auch für
die Champions League?
HSV-Sportchef Dietmar Beiersdorfer."Paolo ist ein richtig guter
Spieler mit großen Qualitäten vor der Kiste. Ich bin sicher,
daß er viele Tore für uns schießen wird. Und - er wird
sich noch weiter entwickeln, wenn er öfter spielt. "
Für die Bayern-Reserve machte er in der Regionalliga in 66 Spielen
45 Buden. In der Bundesliga kam der neunfache A-Nationalspieler (3 Treffer)
meist nur als Joker zum Einsatz. Seine Bilanz: 27 Spiele, 10 Tore.
Klar ist. Guerrero bleibt nicht der letzte Neue für den
Angriff.
"Wir haben unsere Transfer-Aktivitäten noch nicht abgeschlossen,
wir werden im Angriff noch was machen", sagt Beiersdorfer.
Zu Guerrero, Benny Lauth sowie den Talenten Mustafa Kucukovic und Besart
Berisha sollten noch ein oder zwei echte Verstärkungen für die
Offensiv-Abteilung des HSV kommen.
15.06.06 BILD: Splitter:
* HSV-Spione on Tour: Bernd Hoffmann und Christian Reichert sahen sich
Deutschland Polen in Dortmund an. Vorstands-Kollegin Katja Kraus war in
Leipzig bei Spanien - Ukraine.
* HSV-Boss Hoffmann kommt heute um 19 Uhr zum WM-Talk in den Hamburger
Business Club.
* Ex-HSV-Nationalspieler Christian Rahn wird heute 27 Jahre alt.
15.06.06 BILD: Fans, ruhet in Frieden... HSV-Friedhof kommt:
Nicht mal der Tod scheidet die Fans von ihrem HSV..
Seit Wochen wird geplant (BILD berichtete). Jetzt schafft Vorstand
Christian Reichert Fakten: Am 16./17. September soll der HSV-Friedhof am
Volkspark eröffnet werden.
Mit den Friedhofs-Gärtnern und der Steinmetz-Innung hat Reichert
letzte Gespräche geführt. Jetzt muß nur noch beim Klub
intern die Finanzierung (rund 100 000 Euro Anlaufkosten) abgesegnet werden.
Auf dem Altonaer Friedhof entsteht direkt hinter der Westtribüne
des Stadions ein rund 100 x 100 Meter großer HSV-Bereich.
Reichert: "Wir planen mit 500 Gräbern. Vom Urnen-Grob bis zur
Doppelgrab-Hälfte ist alles möglich. "
Krass: Einige scheinen es gar nicht abwarten zu können. Es gibt
schon zehn "Vorbestellungen". Tatsächlich kann man sich bereits jetzt
einen Platz für später reservieren - und kaufen...
Wie sieht der HSV-Friedhof aus?
Reichert: "Das HSV-Logo soll so dezent wie nötig und so deutlich
wie möglich zu sehen sein. Eine Raute auf den Grabsteinen ist schon
drin." Pro Grab erhebt der HSV einen Gestaltungs-Aufschlag von 200 Euro.
So will der Klub seine Kosten wieder reinholen.
15.06.06 Abendblatt: Paolo Guerrero kommt. HSV: Der erste von zwei Gesuchten
Angreifern ist gefunden. Der Bayern-Profi unterschreibt einen Vierjahresvertrag
und kostet 2,5 Millionen Euro.:
Er war schon lange im Visier. Schon im Zuge des Transfers von HSV-Kapitän
Daniel van Buyten zum FC Bayern wurde laut über ein Verrechnungsgeschäft
mit Paolo Guerrero spekuliert. "Der eine Transfer hat mit dem anderen absolut
nichts zu tun", sagte HSV-Sportchef Dietmar Beiersdorfer gestern, unmittelbar
bevor er offiziell den Neuzugang Nummer eins für den nahezu verwaisten
HSV-Angriff präsentierte: ebenjenen 22jährigen Paolo Guerrero,
den er bereits vor zwei Jahren holen wollte.
Der Bayern-Profi, der zuletzt meist als Ersatz für die gesetzten
Roy Makaay und Claudio Pizarro eingesetzt wurde, wechselt für 2,5
Millionen Euro vom deutschen Meister an die Elbe und unterschreibt einen
Vierjahresvertrag. Der in Lima geborene peruanische Nationalspieler (neun
Einsätze, drei Tore), der von Alianza Lima 2002 zu den Bayern wechselte,
erzielte in 27 Bundesligaspielen zehn Treffer. In den nächsten Tagen
wird sich der peruanische Nationalstürmer einer sportärztlichen
Untersuchung in Hamburg unterziehen und danach den Vertrag unterzeichnen.
"Paolo hat bei Bayern eindrucksvoll gezeigt, daß er ein torgefährlicher
Stürmer ist. Er hat eine beeindruckende Torquote, ist technisch sehr
gut und kann zusätzlich Tore vorbereiten. Wir sind sicher, daß
er sein Potential nicht ausgeschöpft hat, noch deutliche Steigerungsmöglichkeiten
hat", sagt Beiersdorfer.
Wobei gerade diese Tatsache die Frage aufwirft, was für einen
Spieler-Typ sich der HSV mit Guerrero geangelt hat. Die Worte von Felix
Magath dürfen dabei als dezente Warnung verstanden werden: "Paolo
Guerrero ist ein hochtalentierter Spieler, der ein sehr guter Fußballprofi
werden kann, wenn er zum Lernen bereit ist", sagte der Bayern-Trainer,
"Paolo schießt beidfüßig und ist dazu kopfballstark. Er
ist ein gefährlicher Strafraumspieler, clever, kaltschnäuzig,
der bei uns als Joker immer seine Tore gemacht hat. Mit dieser Rolle wollte
er sich aber nicht begnügen. Wenn er bei uns von Anfang an eingesetzt
wurde, zeigten sich seine noch vorhandenen Defizite. Er verlor zu viele
Bälle und war immer ein bißchen zu verspielt. Von dieser Art
Stürmer hatten wir zuletzt zu viele. Ein robuster Angreifer wie Ruud
van Nistelrooy würde daher gut zu uns passen."
Und während in München davon ausgegangen wird, daß
der bisherige Manchester-United-Angreifer kommt, ist der HSV weiter auf
der Suche nach einem zweiten neuen Angreifer. Noch stehen dafür gut
elf Millionen Euro zur Verfügung. Und mit Guerrero wurde zunächst
der gesuchte talentierte Angreifer verpflichtet. Kommt jetzt noch der erfahrene
Knipser? "Talent und Erfahrung schließen sich nicht aus", sagt Beiersdorfer,
"immerhin hat Paolo es in dieser Saison zeitweilig geschafft, einen international
erfahrenen Spieler wie Roy Makaay zu verdrängen. Wir haben jetzt eine
spielstarke Nummer neun mit der richtigen Portion Siegermentalität.
Die Vertragslänge zeigt einerseits, daß wir überzeugt von
ihm sind - andererseits, daß wir wissen, daß er noch vor seinem
Zenit steht."
Wer neben Guerrero und Lauth noch angreifen soll? "Wir sind weiter
umtriebig", so Beiersdorfer, und Trainer Thomas Doll ergänzt: "Wir
sind erst mal froh, daß die Mannschaft langsam ein Gesicht bekommt
und unsere Spieler sehen, daß hier etwas passiert. Trotzdem werden
wir bei unseren weiteren Planungen noch überraschen. Ganz sicher."
Guerrero selbst freut sich so oder so auf seine neue Aufgabe beim HSV:
"Die Mannschaft hat besonders in der abgelaufenen Spielzeit gezeigt, daß
sie extrem stark ist. Ich freue mich auf das Team, auf die Stadt, und ich
werde alles dafür tun, so erfolgreich wie möglich mit dem HSV
zu sein."
15.06.06 Abendblatt: Doll: Effektivität ist die oberste Prämisse.
Anschauungsunterricht: Einzelaktionen und Standardsituationen geben den
Ausschlag. Welche Erkenntnisse Hamburgs Trainer-Prominenz aus der bisherigen
WM zieht. :
Nur eine Motorradtour mit Freunden hält HSV-Trainer Thomas Doll
derzeit davon ab, sich die WM anzusehen. Zumeist jedoch sitzt der Coach
auf den Tribünen der deutschen WM-Stadien. Nicht ohne Hintergedanken.
"Das Turnier bietet natürlich Anschauungsunterricht auf höchstem
Niveau", sagt Doll.
Revolutionäre Erkenntnisse haben sich für den HSV-Trainer
zwar nicht ergeben, aber einen Trend hat Doll ausgemacht. "Selbst die großen
Teams aus England, Frankreich, den Niederlanden und sogar Brasilien spielen
einen sehr ergebnisorientierten Fußball. Gerade im ersten Spiel ist
hier keine Mannschaft bereit, alles zu riskieren, da wird der Sicherheit
eine deutlich höhere Bedeutung beigemessen als vielleicht im zweiten
und dritten Gruppenspiel." Allein wenn der Gegner die Favoriten herausfordere
- so geschehen bei Argentinien gegen die Elfenbeinküste und bei Italien
gegen die ebenfalls aktiven Ghanaer -, entwickle sich ein packendes Spiel.
"Weil beide müssen", sagt Doll.
Insbesondere bei den afrikanischen Teams hat der HSV-Trainer ein entscheidendes
Manko ausgemacht. "Die spielen alle tollen Kombinationsfußball, sind
athletisch, konditionell und taktisch auf einem hohen Niveau. Aber sie
vergessen immer wieder, sich selbst die Krone aufzusetzen. Am Strafraum
angekommen, geben sie sich oft zufrieden. Wie wir mit dem HSV haben sie
sehr viel Ballbesitz - aber sie vergessen das Toreschießen."
Auch deshalb glaubt Doll nicht an Überraschungen. "Am Ende werden
sich in der Vorrunde Spanien, England, Italien, Tschechien, Frankreich,
Portugal, Deutschland und Brasilien sicher durchsetzen. Allein in der Gruppe
C kann die Elfenbeinküste den beiden Favoriten Argentinien und Holland
durchaus gefährlich werden. Selbst Serbien-Montenegro kann hier noch
überraschen."
Weniger unerwartet ist für Doll das brasilianische Spiel. "Bei
dem Tor von Kaká hat man gesehen, daß er das Tor unbedingt
wollte. Er hat nicht jede Situation zum Torschuß genutzt, nicht nur
geschossen, um gute Aktionen zu haben. Kaká hat einfach gezielt
abgewartet. Und diese Effektivität ist entscheidend, die geht den
Afrikanern oft noch ab. Bei Ghana steht ein Michaël Essien, der jede
sich bietende Möglichkeit zum Abschluß nutzt, ohne Tor. Kaká
brauchte nur eine einzige."
Ebenso das Defensivverhalten der deutschen Mannschaft. "Bei aller Euphorie
muß unser Team daran denken, nicht zuviel zu riskieren, ebenfalls
ergebnisorientiert zu arbeiten. Denn nur so wird es bei diesem Turnier
Erfolg haben." Das Turnier habe bislang gezeigt, wie wichtig Schnelligkeit
und schnelles Umschalten von Defensive und Offensive sind.
15.06.06 DIE WELT: HSV holt Bayern-Stürmer Guerrero für 2,5
Millionen Euro:
Nach wochenlangen Spekulationen, verschiedenen Namen und Gerüchten
kann der HSV den ersten namhaften Neuzugang in der Offensive vermelden:
Paolo Guerrero vom FC Bayern München wird künftig für die
Hamburger auf Torejagd gehen. Für den Rekordmeister war der 22jährige
in den vergangenen Jahren im Doppeleinsatz. Der Peruaner wurde sowohl in
der Profi-Mannschaft als auch im Regionalliga-Team eingesetzt.
Seit 2002 erzielte er für Bayern München II in 66 Spielen
45 Tore. Bei den Profis gelangen ihm in 27 Einsätzen zehn erfolgreiche
Abschlüsse und acht Torvorlagen. Bereits seit zwei Jahren zählt
er zum Kader der Nationalmannschaft seines Landes.
Guerrero ist ein wendiger, schneller und kaltschnäuziger Stürmer,
der sich in den vergangenen Jahren an der Isar gut entwickelt hat. Bei
einer Körpergröße von 1,83 Meter und 72 Kilogramm Körpergewicht
ist er drahtig gebaut, kann sich aber durch seine Schnelligkeit und Cleverness
immer wieder durchsetzen. Der Stürmer wird in den kommenden Tagen
in Hamburg zur medizinischen Untersuchung erwartet. Die Ablösesumme
dürfte bei rund 2,5 Millionen Euro liegen.
Default Banner
Nachdem der HSV Daniel van Buyten für rund zehn Millionen Euro
zu den Münchnern transferiert hatte, konnte der Verein mit den zusätzlichen
Einnahmen zwei neue Spieler verpflichten: Der Belgier Vincent Kompany vom
RSC Anderlecht verstärkt die Defensive des HSV und kostete den Verein
7,5 Millionen Euro Ablöse. Die übriggebliebenen 2,5 Millionen
wurden in den Transfer von Guerrero investiert. Dem HSV bleiben damit immer
noch zwölf Millionen Euro, die vom Aufsichtsrat für die kommende
Spielzeit für Transfers und Gehälter genehmigt wurden. Bei einer
erfolgreichen Qualifikation für die Champions League würden abermals
rund zehn Millionen Euro in die Kassen gespült werden. Mit diesen
finanziellen Möglichkeiten ist es dem HSV möglich, einen weiteren
Stürmer zu verpflichten. Dieser müßte allerdings den Beweis
von internationaler Klasse schon nachhaltig erbracht haben und sich auch
als Spielertyp von Benjamin Lauth und Guerrero unterscheiden.
15.06.06 Mopo: NEUZUGANG. HSV schnappt sich den Tor-Krieger. Bayerns
Guerrero kommt für 2,8 Millionen:
Sie haben es mal wieder im stillen Kämmerlein ausgebrütet.
Lange Zeit war nicht klar, wer in der neuen Spielzeit die Sturmmisere des
HSV beheben soll. Wenigstens zwei Angreifer müssten es schon sein,
will der Klub beruhigt in die Serie starten. Den ersten Fisch hat Hamburg
nun an Land gezogen, durchaus einen etwas dickeren: José Paolo Guerrero
kommt für eine Ablöse von 2,8 Millionen Euro vom FC Bayern, erhält
einen Vierjahresvertrag.
Der HSV hat im zweiten Anlauf also doch noch seinen Peruaner bekommen.
In der Vorwoche war der Deal mit Torjäger Jefferson Farfàn
(verlängerte in Eindhoven) geplatzt. Nun schnappt sich der HSV dessen
Landsmann. Guerrero, dessen Nachname im Spanischen für "Krieger" steht,
stand schon länger auf der HSV-Liste. So weit oben, dass sich der
Verein im Rahmen des Transfers von Daniel van Buyten zu den Münchnern
eine Option zusichern ließ. Derzufolge konnte er Guerrero in diesem
Sommer haben - egal, welche Klubs mitbieten würden. Nun kamen die
Münchner dem Hamburger Wunsch nach. Ein Wechsel, den auch der 22-Jährige
(verdient beim HSV etwa 1,7 Millionen Euro pro Jahr) als erforderlich ansah.
Beim Meister wäre Guerrero hinter Podolski, Pizarro, Makaay und Santa
Cruz lediglich als Angreifer Nummer fünf in die Saison gestartet.
Guerrero beim HSV - was kann man von dem Nationalstürmer (neun
Einsätze, drei Tore) erwarten? Eine Menge, befindet Dietmar Beiersdorfer.
"Paolo hat bei Bayern eindrucksvoll gezeigt, wie torgefährlich er
ist", so der Sportchef. Tatsächlich bilden 10 Treffer in 27 Bundesligapartien
eine gute Quote. "Wir sind sicher, dass er sein Potenzial noch nicht ausgeschöpft
hat."
Davon, dass er sich in Hamburg weiterentwickeln wird, ist auch der
Peruaner überzeugt. "Der HSV hat besonders in der letzten Saison gezeigt,
wie stark er ist", ließ der Angreifer aus seinem Heimaturlaub verlauten.
"Ich freue mich auf das Team, die Stadt und will so erfolgreich wie möglich
sein." In den nächsten Tagen wird er seinen Fitnesscheck in der Hansestadt
absolvieren.
Guerrero hat der HSV also sicher - zumindest ein weiterer Sturmkracher
wird folgen. "Wir sind noch nicht fertig", so Beiersdorfer. Bremens Ivan
Klasnic bleibt ein aussichtsreicher Kandidat. Paradox indes, dass sich
der HSV mit dem Guerrero-Deal das Leben selbst schwer machte. Gerade Werder
war heiß auf den Peruaner, wollte ihn unbedingt verpflichten - als
Klasnic-Nachfolger! Bremen muss weiter suchen. Und Klasnic vielleicht bleiben.
15.06.06 Mopo: PAOLO GUERRERO. Das Geheimnis seiner Tattoos. Wenn er
trifft, kommt Söhnchen Diego zum Vorschein:
Uli Hoeneß muss es schließlich wissen. Der Manager des
FC Bayern spielte jahrelang mit Gerd Müller, dem Bomber der Nation,
zusammen. Eben dieser Hoeneß urteilt über Paolo Guerrero, er
trage "das Torjäger-Gen wie einst der Gerd in sich". Na, dann ...
Ein verrückter Vogel, dieser Guerrero. Geboren am Neujahrstag
1984, im Sommer 2002 von den Bayern für 300000 Dollar aus Lima verpflichtet.
Seitdem ändert er seine Frisuren fast monatlich. Es gibt aber auch
Dinge, die bleiben - seine drei Tattoos etwa. Paolos Arme werden von seinem
Sternzeichen (auf Chinesisch) und seinem Namen (auf Arabisch) geziert.
Und eine ganz besondere Note erhalten seine Tore - dann lüftet Paolo
sein süßestes Geheimnis. Auf seinem Bauch prangt das Gesicht
seines Sohnes Diego (zwei Jahre alt).
Die Mutter des kleines Fratzes - eine brasilianische Bar-Bedienstete
aus München - kommt übrigens nicht mit nach Hamburg. Das einstige
Paar hat sich getrennt.
15.06.06 Mopo: HSV-KURZPÄSSE. Infos kompakt:
- ENTSPANNUNG: Nach dem geglückten Guerrero-Deal schob Dietmar
Beiersdorfer gestern eine eher ruhigere WM-Kugel. Der Sportchef machte
es sich in der "Velux-Lounge" am Heiligengeistfeld bequem, verfolgte den
Deutschland-Kick auf die gemütliche Art.
- BEISTAND: Morgen wird Collin Benjamin der Elfenbeinküste wieder
fest die Daumen drücken. Wann immer ein afrikanisches Team bei der
WM antritt, ist der Mittelfeldmann aus Namibia auf dessen Seite. "Das liegt
in der Natur der Sache", sagt er. "Wenn ich auf offener Straße einem
Schwarzen begegne, nicken wir uns zu - auch wenn man sich nicht kennt."
Die Auftritte der Ivorer gegen Argentinien und Ghanas gegen Italien erlebte
Collin sogar live im Stadion mit.
kicker.de: Peruaner erhält Vertrag bis 2010. Guerrero wechselt
zum HSV:
Paolo Guerrero, Angreifer vom deutschen Meister FC Bayern München,
wechselt zu Bundesliga-Konkurrent Hamburger SV. Über die Ablösesumme
vereinbarten die beiden Vereine Stillschweigen. Wie die Münchner am
Mittwoch mitteilten, wird sich der peruanische Nationalspieler in den kommenden
Tagen der sportärztlichen Untersuchung in Hamburg unterziehen, um
daraufhin einen Vertrag bis 2010 beim HSV zu unterschreiben.
Nach Michael Ballack (Chelsea), Zé Roberto (Verein noch unbekannt),
Bixente Lizarazu und Jens Jeremies (beide Karriereende) ist Guerrero somit
der fünfte Spieler, der die Bayern nach Saisonende verlässt.
Der erst 22-Jährige kam 2002 zum FCB und bestritt seit dem 27
Bundesligaeinsätze für die Münchner, bei denen er insgesamt
zehn Tore erzielte. Außerdem schoss er in der Regionalliga-Süd
in der Saison 2003/04 in 24 Spielen 21 Treffer und wurde damit Torschützenkönig
der Liga.
Bei den Profis allerdings konnte sich der neunmalige peruanische Nationalspieler
nie einen Stammplatz erkämpfen. Unter Trainer Felix Magath fungierte
er oftmals nur als "Joker" und wurde in der abgelaufenen Saison in 14 Ligaeinsätzen
acht Mal eingewechselt (kicker-Durchschnittsnote 3,86).
Immerhin vier Tore gehen in der Spielzeit 2005/06 auf das Konto des
Youngsters - zuletzt traf er bei seiner besten Saisonleistung in Frankfurt
(5:2) (kicker-Note 1,0) gleich zwei Mal ins Netz des Gegners.
"Paolo hat bei Bayern eindrucksvoll gezeigt, dass er ein torgefährlicher
Stürmer ist. Er hat eine beeindruckende Torquote, ist technisch sehr
gut und kann zusätzlich Tore vorbereiten. Wir sind sicher, dass er
sein Potential noch nicht ausgeschöpft hat", freute sich HSV-Sportchef
Dietmar Beiersdorfer über die Neuverpflichtung.
Bei den Hamburgern wird der Peruaner den Sturm verstärken. In
der Offensive haben die Hanseaten zum Saisonende mit Sergej Barbarez (Leverkusen)
und Naohiro Takahara (Frankfurt), sowie nach der Trennung von Ailton, drei
Abgänge zu verzeichnen.
Auch der 22-Jährige freut sich auf seinen zukünftigen Arbeitgeber:
"Die Mannschaft hat besonders in der abgelaufenen Spielzeit gezeigt, dass
sie extrem stark ist. Ich freue mich auf das Team, die Stadt und werde
alles dafür tun, so erfolgreich wie möglich mit dem HSV zu sein."
Über die Ablösesumme vereinbarten die beiden Vereine Stillschweigen.
Bei den Bayern hatte Guerrero ursprünglich noch einen Vertrag bis
2008.
14.06.06 BILD: STurm-Not! Mahdavikia: Wenn Doll es will, spiele ich
im Angriff:
Sturm-Not beim HSV! Die Nachricht der bisher erfolglosen Torjäger-Suche
erreichte auch Hamburgs Offensiv-Verteidiger Mehdi Mahdavikia (28) im Friedrichshafener
WM-Camp der Iraner.
"Ich bin sehr gespannt, welche neuen Angreifer unser Verein holen wird",
sagt Mehdi. Ihn interessiert die Personalpolitik des HSV.
Kein Wunder, denn nach den Abgängen der Stürmer Sergej Barbarez,
Naohiro Takahara und Ailton herrscht in Hamburgs Knipser-Abteilung Personal-Mangel.
Nur Benny Lauth und die Nachwuchs-Kräfte Mustafa Kucukovic sowie
Besart Berisha stehen als Angreifer bereit. Verdammt wenig.
Deshalb Mahdavikias Vorschlag: " Wenn Trainer Doll will, gehe ich nächste
Saison in den Sturm."
Der Perser weiß, wovon er spricht. In der Jugend-Nationalmannschaft
und im Teheraner Klub Persepolis spielte Mehdi sechs Jahre lang ganz vorne,
war sogar mit 19 Treffern bester Schütze in einer Saison. Spitze!
Sein Hexenschuß ist auskuriert, im ersten WM-Spiel war Mahdavikia
trotz Pleite einer der Stärksten. Und - er traut sich alles zu. Auch
Tore! Jetzt muß ihn Thomas Doll nur noch nach vorne schicken...
14.06.06 BILD: Splitter:
* Frank Adam, Ex-Kollege von Hermann Rieger, massiert den Iran in Friedrichshafen
im HSV-Trikot.
* Der christliche HSV-Fanclub "Totale Offensive e.v." zeigt das heutige
Spiel Deutschland - Polen in den Räumen der Ansgar-Kirche (Vogelweide
10) auf Großbildleinwand. Eintritt frei
* Co-Trainer Ralf Zumdick schaute sich bisher alle WM-Spiele in einer
Bochumer Sportsbar an.
14.06.06 BILD: Holt "Katze" einen WM-Star zum HSV?:
Der couragierte WM-Auftritt der Ghanaer gegen Italien. Trotz der 0:2-Pleite
konnten die westafrikaner gefallen. Wird möglicherweise einer der
Afrikaner bald beim HSV landen?
Nicht unwahrscheinlich. Hamburgs Co-Trainer Ralf "Katze" Zumdick (47)
trainierte schon die ghanaische Nationalelf, kennt alle Profis persönlich.
Zumdick: "Wir haben den Markt unter Kontrolle, beobachten alle Talente,
stehen mit ihnen im Kontakt." Und: "Sollte ein Talent wie Chelseas Mikael
Essien dabei sein, greifen wir sicherlich zu."
13.06.06 BILD: van der Frust. HSV-Star bleibt auf der Bank:
Hollands Sieger trabten nach dem 1:0 über Serbien-Montenegro gestern
nur locker aus. Aber Rafael van der Vaart (23) und Khalid Boulahrouz (24),
die beiden Hamburger, mußten im Freiburger Dreisamstadion bei 30
Grad kräftig schwitzen.
Coach Marco van Basten ließ die Reservisten zu einer knallharten
Schicht antreten. Während Boulahrouz im ersten WM-Spiel wenigstens
zu einem Fünf-Minuten-Einsatz kam, bleibt Rafael der van der Frust.
von der Vaart ist bei Holland nur Bankdrücker. Er sagt: "Ich habe
noch ein bißchen Probleme am linken Knöchel, aber ich hoffe
auf das nächste Spiel."
Da scheint allerdings eine Riesen-Portion Wunschdenken dabei zu sein.
Gegen die Elfenbeinküste Freitag in Stuttgart dürfte der HSV-Star
erneut draußen sitzen.
Denn - van Basten kündigte direkt nach dem Schlußpfiff an:
"Wir werden nicht viel umstellen."
van der Vaart hat zwei entscheidende Probleme. Zum einen fehlt ihm
die Wettkampfpraxis. Durch seine zweite Knöchel-OP im April hat er
über zwei Monate kein Spiel mehr gemacht.
Was jetzt dazu kommt: Hollands Mittelfeld spielt sich mit Sneijder,
van Bommel und Cocu immer weiter ein ohne den Hamburger ...
Momentan bleibt Rafael nur die Hoffnung, im Laufe des Turniers ins
Team zu rutschen. "Ich glaube, daß wir weit kommen können",
sagt van der Vaart. Die Hammer-Gruppe mit Serbien, Elfenbeinküste
und Argentinien sieht er als Vorteil: "Dadurch sind wir sofort voll gefordert,
werden uns steigern."
van der Vaarts Traum - das Finale in Berlin. Er lächelt: "Dann
würden meine Frau Sylvie und unser Söhnchen Damian kommen." Und
die beiden sind derzeit seine größte Freude.
13.06.06 BILD: Wicky. Sein größtes Spiel:
Beim kleinen Eidgenossen-Klub FC Steg begann Raphael Wicky (29) seine
Karriere. Heute steht der HSV-Abräumer (seit 01/02 im Verein) vor
dem wohl größten Spiel seiner Karriere: Schweiz gegen Frankreich
im Stuttgarter Daimler-Stadion.
Wicky optimistisch: "An einem guten Tag können wir die Franzosen
schlagen."
Apropos gute Tage: Die waren beim Rechtsfuß in der letzten BundesligaSaison
eher dünn gesät. Nur 18 Einsätze gingen in die Statistik
ein. Problem - ähnlich wie bei Ballack: Die Wade.
Wicky suchte sogar immer wieder Rat bei seinem persönlichen Heiler
Rolf Fischer. Der 29jährige: "Aber derzeit haben wir nur telefonischen
Kontakt. "
Mehr ist auch nicht nötig, denn Wicky versichert: "Ich bin schmerzfrei."
Die WM also als Bühne, um es seinen Kritikern in Hamburg zu zeigen?
Wicky: "Ich muß beim HSV keinem was beweisen. Nur mir..."
13.06.06 BILD: Kompany. Der HSV ist die beste Wahl:
Zum Abschied hatte Vincent Kompany (20) in Brüssels Nobel-VorortÜkkel
geladen. Im exklusiven Schloß "David Lloyd" erklärte der Belgier
Journalisten in der Heimat seinen Wechsel zum HSV. Ist Hamburg für
das Abwehs-Juwel (trotz Vertrag bis 2012) nur eine Zwischenstufe zu einem
europäischen Top-Klub? Das spekulieren Kompanys Landsleute.
Der neue HSV-Star: "Es stimmt, daß es in Europa größere
Klubs gibt. Aber ich habe meine Wahl nicht enfach so gemacht. Ich hatte
gute, bessere Angebote. Aber dies ist die beste Wahl."
Lyon und Tottenham pokerten mit, Arsenal war schon letztes Jahr dran.
Kompany ("Die Stadt hat alle meine Erwartungen erfüllt") schwärmt
von Hamburg. Aber für ein mögliches Champuions-League-Duell mit
Ex-Klub Anderlecht (dort spielte er schon als Kind) fühlt er sich
nicht reif."Ich bin noch zuviel Fan, um sie zu schlagen."
13.06.06 BILD: Doll. Ich bin überwältigt von der Euphorie:
Die WM erlebt Thomas Doll (40) aus ungewohnter Perspektive. Mal auf
der Tribüne, mal vorm Fernseher Der HSV-Coach: "Ich gucke fast alles."
BILD: Welches Spiel war bisher das beste?
Doll: "Argentinien gegen Elfenbeinküste. Ein tolles Spiel, ich
habe es genossen. Ich saß in unserem Stadion in der Nähe von
Diego Maradona. Er kam rein, die Zuschauer haben sich erhoben. Das war
überwältigend. Ich bin ohnehin ein totaler Fan von ihm!"
BILD: Maradonas Argentinier haben beim tollen 2:1 ein Zeichen gesetzt...
Doll. Jaktisch war das hervorragend. Wie Saviola und Riquelme sich
ins System eingefügt haben. Beeindruckend, wie sie mitarbeiten."
BILD: Sind die Gauchos für Sie ein WM-Favorit?
Doll: "Dazu ist es zu früh. Und der richtige Favorit spielt am
Dienstag. Brasilien. Mit Ronaldinho haben sie den besten Fußballer
der Weit. Dazu mit Kaka, Adriano und Ronaldo riesiges Offensiv-Potential.
Die nutzen jede Chance gnadenlos aus. Die Kroaten werden sehr konzentriert
sein müssen..."
BILD: Was ist für Sie die Erkenntnis der ersten Spiele?
Doll: "Man darf keine Mannschaft unterschätzen. Das hat man bei
Schwedens 0:0 gegen Trinidad gesehen. Es gibt keine leichten Gegner. Und
ich bin überwältigt von der Euphorie in und um die Stadien, in
den Städten!"
BILD: Hatten Sie in der Form damit nicht gerechnet?
Doll: "In dem Ausmaß hätte Doll: ich das nicht für
möglich gehalten. Das Zusammengehörigkeits-Gefühl ist wirklich
stark. Mit der herrschenden Euphorie sind meine Erwartungen schon übertroffen!"
BILD: Welche Spiele schauen Sie sich noch live an?
Doll: "Alle Partien in Hamburg. Zu Deutschland gegen Ecuador fahre
ich nach Berlin."
BILD: Demel, van der Vaart, Boulahrouz, Jarolim - viele Ihrer Stars
sitzen nur auf der Bank. Machen Sie sich Sorgen?
Doll: "Das Turnier geht noch lange. Ich habe keine Bedenken. Sie werden
zu ihren Einsätzen kommen "
13.06.06 BILD: Splitter:
* Der Dauerkarten-Boom geht weiter. 29 700 Saison-Tickets sind weg.
Wahrscheinlich noch in diesem Monat wird der Verkauf gestoppt.
* Party bei der WM. HSV-Star Guy Demei feiert im Quartier der
Elfenbeinküste heute seinen 25. Geburtstag. Glückwunsch!
* Museums-Chef Dirk Mansen hofft in diesem Jahr erstmals auf mehr als
50 000 Besucher.
13.06.06 BILD:
Alle WM-Besucher schwärmen von Hamburg - Fredi Bobic (34) auch.
Der Ex-Nationalspieler war zu Gast und würde gern dauerhaft bleiben.
Bobic bewirbt sich beim HSV!
Nach den Scheitern bei Hertha (Vertrag wurde 2005 nicht verlängert)
wechselte der Deutsche-Kroate nach Rijeka, ist jetzt vereinslos.
"Eigentlich will ich weiter im Ausland spielen", erzählt er,"für
den HSV würde ich das aber überdenken.Hamburg wäre eine
Herausforderung."
Weil der HSV auf der Stürmer-Suche, bislang erfolglos blieb, sieht
er sich als Helfer in der Not. Bobic:"Ich muß nicht Stürmer
Nr. 1 sein Ich muß nur ins System eingebunden werden. In Berlib war
ich oft auf mich allein gestellt, beim HSV gibts von Mahdavikia und Atouba
viele Flanken. Ich traue mir zu, junge Stürmer ranzuführen."
13.06.06 BILD: Wutanfall. Mahdavikia beschimpft seine Patzer-Perser:
Enttäuschung, Erschöpfung extremer Ärger. Mehdi Mahdavikia
stapfte sauer mit hängenden Schultern aus dem Nürnberger Frankenstadion.
Die 1:3-Pleite im Auftaktspiel der Iraner gegen Mexiko hatte dem HSV-Perser
schwer zugesetzt.
Das drohende WM-Aus vor Augen - da brach der Zorn in der Nacht bei
Mehdi so richtig aus.
Schwerer Wut-Anfall nachts im Mannschafts-Hotel.
Der Hamburger auf 180! Bis zur 76. Minute war die Welt der Kicker aus
1001 Nacht noch in Ordnung. Die Orientalen hielten ein verdientes 1:1.
Dann der Doppel-Patzer von Torhüter Mirzapoor sowie der Mega-Bock
von Abwehrchef Rezaei, der zum
1:2 führte. Und als Sombrero-Zwerg Zinha (79.), mit seinen nur
1,63 Metern das 3:1 köpfte (!), war für Mehdi das Maß voll.
"Wir haben lächerliche Abwehrschnitzer gemacht. Die haben uns
das Genick gebrochen. Wir haben uns selbst geschlagen", polterte der ehrgeizige
HSV-Mittelfeldmann im "Hilton".
Der Perser legte in seiner Verärgerung nach: "Solche brutalen
Fehler darf man sich bei einer WM einfach nicht leisten. So ein Mist."
Für den sonst so stillen Mehdi war dieser Ausbruch eine "Explosion".
Ob´s hilft?
Übrigens: Das Hotel-Bett im Zimmer 202 hätte der Iraner gar
nicht gebraucht. Mehdi machte in der Nacht kein Auge zu ...
13.06.06 BILD Zandi:
Die persischen Fans sehnen sein Comeback herbei. Ferydoon Zandi (27)
ist der beliebteste WM-Profi im iranischen Kader.
Der Ex-Lübecker hat aber Dauer-Pech.
Erst stoppte ihn eine hartnäckige Oberschenkel-Verletzung, dann
lag er mit einer Grippe flach.
Sonnabend gegen Portugal will er es endlich wissen. Zur Zeit läuft
es nicht rund für den Mittelfeldmann. Zudem steht Zandis Zukunft in
den Sternen. Der Kontrakt bei Lautern ist ausgelaufen, noch ist er vereinslos.
Dabei wäre Zandi fast beim HSV gelandet. Im Herbst 2003
wollte Ex-Trainer Kurt Jara " Fery" unbedingt. Doch dann flog
Jara, Klaus Toppmöller verhinderte den Transfer. Zandi sauer:"Toppi
hat mir meinen HSV-Traum zerstört. Ich fühle mich als Norddeutscher,
wollte so gern in Hamburg spielen. "
Doch Toppi wollte ihn nicht ..
13.06.06 Abendblatt: So werden neue Stürmer bezahlt. HSV: Wieviel
Geld hat der Klub? Trotz des teuersten Einkaufs der Vereinsgeschichte hat
der Klub mehr Mittel zur Verfügung als je zuvor.:
Dietmar Beiersdorfer und Bernd Hoffmann sind viel unterwegs. Nach dem
gelungenen Rekordtransfer von Anderlechts Vincent Kompany steht die Suche
nach zwei neuen Stürmern an. Und das mit vollen Kassen. Schließlich
stehen den HSV-Verantwortlichen 15 Millionen Euro zur Verfügung. Trotz
der an den belgischen Verein RSC Anderlecht zu zahlenden 7,5 Millionen
Euro, die der Klub für Vincent Kompany überweisen muß.
"Bei der Marktlage mußten wir den Transfer realisieren", erklärt
Hoffmann, der dabei nicht allein an die sportliche Qualitätssteigerung
der eigenen Mannschaft denkt. Denn der HSV-Boss hat gleichzeitig die eigenen
Finanzen im Blick. Kompany, der mit 20 Jahren zu den jüngsten Abwehrchefs
aller Nationalmannschaften der Fifa gehört, ist ein international
umworbener Spieler. 30 Millionen Euro hatte Englands FC Chelsea vor zwei
Jahren angeblich geboten. 22,5 Millionen mehr, als der HSV jetzt bezahlt.
"Natürlich ist uns die Verletzung von Vincent dabei zu Hilfe gekommen",
sagt Hoffmann, "schließlich konnte er sich so nicht weiter ins Blickfeld
der Großen spielen." Und auch der Marktwert sank durch die halbjährige
Pause wegen einer Schulterverletzung. Der RSC Anderlecht hatte nach den
anfänglich geforderten 16 Millionen Euro bis zuletzt auf die Ablösesumme
von knapp zwölf Millionen Euro gehofft.
Bei ursprünglich etatisierten 12,5 Millionen Euro für Neueinkäufe
wäre das angesichts der Personallage dennoch nicht realisierbar gewesen.
"Hätte Bayern München Daniel van Buyten nicht verpflichtet, hätten
auch wir das Geld nicht gehabt", so Hoffmann, der bei den fast zeitgleichen
Transfers der beiden Belgier am Ende ein Plus von knapp 2,5 Millionen Euro
vorzuweisen hat. "Es hat sich gerechnet", so der HSV-Boss vielsagend.
Trotz erfolgsabhängiger Nachzahlungen für Vincent Kompany
- ein ähnliches Nachzahlmodell hat der HSV auch mit Bayern München
vereinbart - kann der HSV inzwischen rund 15 Millionen Euro verplanen.
Für zwei Stürmer. Dank der Transferüberschüsse des
HSV-Vorstandes. "Wir sind absolut handlungsfähig", sagt Beiersdorfer
und ergänzt: "Es ist auch klar, daß wir auch für den Sturm
noch etwas machen wollen und müssen. Daher sind wir in Gesprächen
mit unseren Kandidaten, und ich bin sicher, daß wir in den kommenden
Tagen und Wochen Klarheit haben und auch Vollzug melden können."
Dabei ist es derzeit eher unwahrscheinlich, daß sich der HSV
für
Nürnbergs Robert Vittek entscheidet, den man seit einiger Zeit auf
dem Zettel hat, nachdem FCN-Boss Michael A. Roth die Ablösesumme auf
stattliche 25 Millionen Euro taxierte. "Wir haben ihn beobachtet, er ist
ein interessanter Spieler", sagt Beiersdorfer - wie bei fast jedem guten
Stürmer. Ebenso Ivan Klasnic. Der gebürtige Hamburger von Werder
Bremen stand lange auf der Einkaufsliste - allein Gespräche hat es
bislang nicht gegeben. "Ivan hat noch ein Jahr einen Vertrag in Bremen",
sagt sein beratender Bruder Josip Klasnic, "er hat noch genügend Zeit
und wartet jetzt noch das Ende der Weltmeisterschaft ab. Bisher hat es
keine Gespräche gegeben."
Die gab es dafür gestern mit einem anderen Angreifer. Wer? "Kein
Kommentar", sagt Bernd Hoffmann, während Beiersdorfer die Verhandlungen
fortführt. Dennoch scheint auch der HSV-Boss momentan nicht von einer
schnellen Lösung überzeugt.
13.06.06 Mopo: Ein Jahr lang ausverkauft? Dauerkartenabsatz wird in
Kürze gestoppt:
Sie zählen zu den begehrtesten Objekten Hamburgs, die Heimspiel-Tickets
für den HSV. Schon bald könnte der Wert der Billets gar ins Unermessliche
steigen. "Warum sollen wir denn nicht eine ganze Saison lang komplett ausverkauft
sein?", fragt Ticketing-Leiter Kai Vörste. "Ich halte hier alles für
möglich." Und der Wahnsinn geht weiter. Jeden Tag.
Schon jetzt hat der Verein seinen Dauerkarten-Rekord aus der Vorsaison
(28164) geknackt. Mehr als 29700 Abo-Tickets wurden bislang unters Volk
gebracht. Wer Interesse hat, sollte sich beeilen - denn schon bald wird
der HSV den Vorverkauf stoppen. "Wir haben uns darauf verständigt,
dass nach etwa 30000 Tickets Schluss ist", erklärt Vörste. Der
Grund: Es sollen noch genügend Einzelkarten für den freien Verkauf
zur Verfügung stehen. "Das ist nur fair allen anderen Fans gegenüber,
die sich eben keine Dauerkarte sichern", bekräftigt Vörste.
Spätestens für das Monatsende wird der Gong erwartet. Dann
geht erst mal einige Wochen lang nichts mehr - bis der freie Verkauf der
Einzeltickets beginnt. Wenn der HSV dann auch noch erfolgreichen Fußball
spielt, könnte das große Ziel tatsächlich erreicht werden.
Ein ganzes Jahr lang ausverkauft ...
13.06.06 Mopo: Vereinsinfos kompakt.:
BEGEHRT: Der HSV wollte ihn nicht mehr - nun hat Ailton beste Karten
bei seiner Klubsuche. Schon heute will Besiktas Istanbul dem Brasilianer
einen ablösefreien Wechsel zusichern. Neben dem AEK Athen bekundet
auch Real Mallorca ernsthaftes Interesse.
TERMINE: Der Sommerfahrplan: Am 3. Juli bittet Thomas Doll zum Trainingsauftakt.
Es folgen Tests beim Lüneburger SK (11.7.), in Itzehoe (13.) Heeslingen
(15.) sowie im Rahmen des Trainingslagers in Going gegen Raika Going (19.),
Matrei (21.) und Blackburn (23.). Nach der Partie in Münster (27.)
gehts am 29.7. im Ligacup gegen Hertha BSC (in Düsseldorf).
12.06.06 BILD: Splitter:
* Der HSV steht auf Motorräder. Nach Trainer Thomas Doll machte
jetz auch Verteidiger René Klingbeil seinen Führerschein -
bei der Fahrschule Gade.
* Besuch aus Südkorea. Die Liga und die Top-Vereine schicken am
21. Juni eine 20-Mann-Delegation nach Hamburg. Sie wollen sich erklären
lassen, wie der HSV organisiert ist. Die Asiaten haben sich auch bei den
Bayern und in Berlin angesagt.
12.06.06 BILD: HSV: Läuft da noch was mit Vittek?:
Der neue Abwehr-Star ist da. Vincent Kompany (20), 8-Mio-Einkauf aus
Anderlecht. Jetzt braucht der HSV aber noch mindestens zwei neue Stürmer.
Und zwar Kracher!
Die Hamburger suchen an allen Fronten. In der Bundesliga, im Ausland,
bei der WM. Bei jeder Turnier-Paarung hat der HSV seine Spione auf der
Tribüne: Sportchef Dietmar Beiersdorfer, Trainer Thomas Doll und die
Scouts.
Gestern war eine Partie, die der HSV speziell im Auge hatte. Bei Holland
gegen Serbien-Montenegro (1:0) schauten gleich zwei HSV-Späher zu.
Zum einen ist Nikola Zigic (25/Roter Stern Belgrad) immer noch auf dem
Markt. Der Sturm-Riese (2,02m) war im Winter Top-Kandidat.
Zudem will Matea Kezman (27) bei Atletico Madrid weg, wurde dem HSV
bereits angeboten. Problem: Das Gehalt. Klar, letztes Jahr spielte er noch
bei Chelsea...
Im Auge haben die Harnburger auch Robert Vittek (24). In Nürnberg
legte er eine gigantische Rückrunde hin, machte da alle seine 16 Tore.
Beiersdorfer: "Wir haben ihn beobachtet."
Der HSV hat sich offenbar auch bereits nach dem Preis erkundigt. Die
Franken verlangen für Vittek (Vertrag bis 2009) einen
zweistelligen Millionen-Betrag. Ein 10-Mio-Angebot aus Moskau lehnten
sie gerade ab. Ob da für die Hamburger noch was geht?
12.06.06 Abendblatt: Verschiedene Premieren für die HSV-Holländer:
Eine kleine Gruppe von HSV-Fans auf der Haupttribüne des Zentralstadions,
verkleidet mit Oranje-Hüten und Shirts mit dem Konterfei ihres Lieblingsspielers
Rafael van der Vaart, war beim Aufwärmprogramm der Niederländer
enttäuscht. Der "kleine Engel" nahm nicht an den Übungen der
Startelf teil, sondern flachste beim Kreisspiel mit Reservisten. Van der
Vaarts WM-Premiere fiel aus. Nationaltrainer Marco van Basten schickte
seinen kreativen Mittelfeldspieler zwar zweimal zum Warmmachen (51., 65.),
aber aus taktischen Gründen entschied er sich für andere Einwechslungen.
Van der Vaart trug es mit Fassung. Im Gegensatz zu den Fans aus der
Heimat und aus Hamburg hatte er schon vor dem Abschlußtraining der
Niederländer gewußt, daß er nicht zur Startformation zählen
würde. "Ich habe immer noch ein bißchen Probleme mit meinem
Fuß", lieferte van der Vaart die Begründung, fügte aber
sofort entwarnend hinzu: "Es wird Tag für Tag besser. Ich hoffe, daß
ich schon beim nächsten Spiel mitwirken kann. Viel wichtiger aber
ist, daß wir gewonnen haben. Und das war bestimmt nicht einfach bei
diesem Wetter."
Als Strahlemann kam van der Vaarts HSV-Kompagnon Khalid Boulahrouz
aus der Kabine und sprudelte nach seiner fünfminütigen WM-Premiere
über vor Freude. "Das war ein guter und sehr wichtiger Anfang für
uns", sagte er, "wir hatten das Spiel über weite Strecken im Griff
und hatten viel Ballbesitz. Als wir körperliche Probleme hatten, haben
wir uns vor allem auf das Abwehrverhalten konzentriert. Das hat sich ausgezahlt."
In der Endphase konnte der Innenverteidiger sogar persönlich in drei
brenzligen Szenen eingreifen, was sein Trainer zufrieden registrierte.
Boulahrouz plauderte, er witzelte und fand am Ende sogar noch Zeit,
zum Wechsel seines HSV-Nebenmannes Daniel van Buyten zum FC Bayern zu sprechen:
"Ich freue mich für ihn. Jeder, der in seinen Schuhen gesteckt hätte,
hätte dasselbe gemacht." Doch dann bremste sich der Abwehrmann selbst:
"Ich will jetzt aber lieber über die WM und unser Team reden." Seine
persönliche Situation kommentierte er so: "Ich hoffe, auf sportliche
Art ins Team zu kommen. Verletzungen können wir nämlich nicht
gebrauchen. Wir haben schließlich alle ein Ziel."
12.06.06 Mopo: SAISON 06/07. Wird van der Vaart der neue Kapitän?
Der Superstar ist bereit »Ja, ich würde es machen«:
Daniel van Buyten läuft künftig für den FC Bayern auf,
Sergej Barbarez wird sich das Jersey Bayer Leverkusens überstreifen.
Wer aber führt den HSV zur neuen Saison aufs Feld? Eigentlich kann
die Wahl nur auf einen fallen: Rafael van der Vaart ist schon jetzt der
(noch) ungekrönte Nachfolger van Buytens. Und er hat mächtig
Lust auf das Amt. "Ja, ich würde das jederzeit machen", erklärte
er auf MOPO-Nachfrage. "Aber bitte nur auf, nicht außerhalb des Platzes."
Fast alles spricht dafür, dass der 23-Jährige schon in seiner
zweiten HSV-Saison mit der Binde ausgestattet wird. Der Superstar ist Dreh-
und Angelpunkt auf dem Platz, auch verbal äußerst aktiv. Und:
Er kam bereits als Kapitän nach Hamburg! Schon bei Ajax Amsterdam
stand van der Vaart in Amt und Würden, fungierte als verlängerter
Arm seines Trainers. "Ich weiß, wie es funktioniert", sagt er.
Lediglich Außenseiterchancen besitzen die restlichen Kandidaten,
allen voran Raphael Wicky und Khalid Boulahrouz. Bereits in Kürze
will Doll entscheiden, ob er den Käpt'n selbst bestimmt oder dieser
durch den neu gebildeten Mannschaftsrat gewählt wird. So oder so:
Eigentlich kann es nur einen geben. Van der Vaart steht bereit!
12.06.06 Mopo: HSV-KURZPÄSSE. Infos kompakt:
- URLAUB: Neuzugang Vincent Kompany kann nun doch noch ausgiebig urlauben.
Ursprünglich ging er davon aus, am 19. Juni in Anderlecht zum Start
erscheinen zu müssen. "Aber der HSV startet ja erst am 3. Juli", so
der Abwehrmann. "Ich werde jetzt einige Freunde, die überall in Europa
verteilt sind, besuchen." Klar ist auch, dass der 20-Jährige in Hamburg
zum City-Boy wird. Teammanager Marius Bester zeigte ihm Buden in Uhlenhorst,
Eppendorf und Winterhude - Kompany war begeistert, wenngleich seine Entscheidung
noch aussteht.
- BESUCH: Ex-HSV-Trainer Kurt Jara nutzte die Gunst der Stunde zu einem
ausgiebigen Hamburg-Besuch. Der Österreicher sah die Partie Argentiniens
gegen die Elfenbeinküste, verbrachte das komplette Wochenende in der
Hansestadt.
09.06.06 HSV-Presseservice: HSV verpflichtet Vincent Kompany / Daniel
van Buyten wechselt zu Bayern München:
Der Hamburger SV hat Vincent Kompany von RSC Anderlecht verpflichtet.
Der 20-jährige Abwehrspieler wurde am Freitag (09.06.06) im Rahmen
einer Pressekonferenz in Hamburg vorgestellt. Kompany, der bei den Rothosen
einen langfristigen Vertrag unterzeichnet hat, freut sich auf die neue
Aufgabe: "Ich bin glücklich, dass der Wechsel zum HSV geklappt hat.
Die Verantwortlichen haben mir in den Gesprächen ein sehr gutes Gefühl
vermittelt. Ich möchte mit der Mannschaft in der Bundesliga und international
weiter für positive Ergebnisse sorgen." Sportchef Dietmar Beiersdorfer
ist davon überzeugt, dass Kompany das Team verstärken wird: "Vincent
ist ein Spieler, der etwas ganz besonderes hat. Wir haben seine Entwicklung
seit langem verfolgt und freuen uns, dass er sich für den HSV entschieden
hat. Er hat seine Klasse trotz seiner Jugend sowohl in der belgischen Liga,
in der Champions League als auch in der Nationalmannschaft eindrucksvoll
unter Beweis gestellt."
Steckbrief Vincent Kompany
Name: Kompany
Vorname: Vincent
Geburtsdatum: 10. April 1986
Geburtsort: Brüssel
Alter: 20
Größe: 1,90 m
Gewicht: 85 kg
Nationalität: Belgien / Kongo (Nationalspieler für Belgien)
Position: Abwehr, Mittelfeld
Bisherige Vereine: RSC Anderlecht (aus der eigenen Jugend)
Spiele: RSC Anderlecht, 73 Spiele 5 Tore
Champions League, 20 Spiele, 1 Tor
Nationalmannschaft: 14 Spiele, seit 2004
Daniel van Buyten wechselt zu Bayern München
Daniel van Buyten wird den HSV verlassen. Der Belgier wechselt zu Rekordmeister
Bayern München. "Wir wünschen Daniel für die Zukunft alles
Gute. Er hat uns auf unserem Weg in der Vergangenheit unterstützt
und tolle Leistungen gezeigt", so Beiersdorfer. Über dieAblösesummen
wurde in beiden Fällen Stillschweigen vereinbart.
09.06.06 BILD: Van Buyten für 10 Mio zu Bayern. Kompany neuer HSV-Chef.
20 Jahre. 1,90 m. 14 Länderspiele. 8 Mio. Ablöse:
Der doppelte Belgien-Hammer!
Heute verkauft der HSV seinen Kapitän Daniel Van Buyten (28) an
die Bayern. Die Münchner zahlen 10 Millionen Euro Ablöse. Im
Gegenzug holt Hamburg Belgiens größtes Talent. Vincent Kompany
(20), Abwehr-Juwel vom RSC Anderlecht. 1,90 Meter groß, 85 Kilo schwer.
Mit 17 Jahren machte er bereits sein erstes von 14 Länderspielen.
Im Nationalteam bildet er mit Van Buyten die "erste Verteidigung".
Für ihn greift der HSV so tief in die Tasche wie noch nie in der
Vereins-Geschichte. Acht Mio. Euro Ablöse wollen die Bosse zahlen,
um Kornpany in Anderlecht aus seinem Vertrag bis 2010 herauszukaufen.
Mittwoch fädelten Bernd Hoffmann und Dietmar Beiersdorfer in Brüssel
den Transfer ein. Gestern um 17 Uhr bestellten sie dann den Aufsichtsrat
in die Kleine Johannisstraße 4, ins neue Büro von Chef-Kontrolleur
Udo Bandow.
Vier Räte (neben Bandow noch Becker, Eberstein, Enge) waren anwesend,
die anderen wurden telefonisch zugeschaltet. Der Deal wurde absegnet. Kompany
soll beim HSV einen Vertrag bis 2012 unterschreiben - und neuer Abwehr-Chef
werden.
Jetzt geht es um die letzten Details mit Anderlecht. Doch, Vorsicht!
Belgiens Meister liegen u.a. noch Angebote von Lyon, Valencia und Tottenham
vor.
Anderlecht-Manager Herman van Holsbeeck: "Es gibt noch keinen Vertrag.
Mit keinem der interessierten Klubs." Kompanys Vater Pierre: "Es ist egal,
wo mein Sohn spielt. Es muß nur ein Verein mit Ambitionen sein."
Die Hamburger sind trotzdem zuversichtlich, den Wechsel heute oder
morgen über die Bühne bringen zu können. Sportchef Beiersdorfer
hat Kompany seit über einem Jahr auf dem Zettel.
Die Abwehr-Lücke scheint geschlossen. Aber: Im Sturm fehlen nach
den Abgängen von Barbarez, Ailton und Takahara noch mindestens zwei
Kracher!
09.06.06 BILD: Das erste Interview nach der Entbindung. Sylvie van der
Vaart. Ich habe Rafael im Kreißsaal fast die Finger gebrochen.:
Dunkelblaue Augen, süße Stupsnase und ein kleiner Kußmund:
Damian (elf Tage alt) kuschelt sich genüßlich an die Brust seiner
Mama Sylvie (28). Das Baby" der van der Vaarts hat die Familie des holländischen
WM-Stars und HSV-Regisseurs Rafael (23)
komplett gemacht.
Nichts ist mehr so wie es war. "Das Leben hat sich total verändert.
Dami steht im Mittelpunkt, und ich genieße jeden Augenblick", sagt
die bildschöne JungMutter.
BILD gab sie das erste Interview nach der Entbindung.
BILD: Sylvie, Freitag beginnt die WM. Was werden Sie davon mitbekommen?
Sylvie: "Ich glaube, nicht soviel. Die Weltmeisterschaft wird wohl
so an mir vorbeirauschen. Unser kleiner Sohn wird meine totale Aufmerksamkeit
beanspruchen. Mit Damians Geburt ist für mich doch schon das Allerschönste
auf der Weit passiert."
BILD: Wie haben Sie die Geburt erlebt?
Sylvie: "Es war ein schönes, aber auch schmerzhaftes Erlebnis.
Ich hätte nie gedacht, daß es so weh tut. Aber das empfinden
wohl alle Mütter. Und das Glücksgefühl übertrifft alles."
BILD. Die Geburt wurde eingeleitet, da eine SchwangerschaftsVergiftung
vorlag. Wie dramatisch war es?
Sylvie: "Da der Kleine schon reif für das Leben war,
bestand keine große Gefahr. Nur als Damian ein paar Tage im Brutkasten
lag, mußte ich schon einige Male schlucken."
BILD: War Ihr Mann Rafael mit im Kreißsaal?
Sylvie (lacht): "Er hat mir die ganze ,Zeit die Hand gehalten, Mut
zugesprochen. Dabei hätte ich ihm, als die Schmerzen ganz heftig waren,
beinahe fast einige Finger gebrochen. Ohne Rafa hätte ich das Ganze
mit Sicherheit nicht überstanden."
BILD: Auch Hollands Coach van Basten hat wohl ein Herz für Damian,
oder?
Sylvie: "Stimmt. Er gab Rafael vor dem Australien-Spiel frei, damit
er vor der Abreise uns zwei hier zu Hause noch einmal besuchen konnte.
Ich bin Marco sehr dankbar. Man merkt, daß er selber Papa ist und
ein großes Herz hat."
Das Interview wird für 15 Minuten unterbrochen. Damian hat Hunger,
wird gestillt.
BILD: Jetzt ist der Kleine satt und liegt in seiner Wiege. Sylvie,
was empfinden Sie gerade?
Sylvie: "In so einem kleinen Wurm ist so viel Liebe. Großartig.
Das will ich nie missen."
BILD Da Ihr Mann nach seinen Knöchel-Problemen doch noch fit für
die WM wird, scheint ja jetzt alles in Butter zu sein?
Sylvie: "Natürlich. Ich habe in jedem Augenblick gespürt,
daß Rafa es noch bis zum WM Start schaffen wird. Zudem haben ihm
auch die Polaroids unseres Babys, die an seinem Bett im Trainingslager
stehen, unheimlich viel Kraft gegeben.. Er wollte es auch für Damian
schaffen."
BILD: Ihr Kleiner ist so ein süßer Fratz. Wann werden Sie
ihn der Offentlichkeit im Foto vorstellen?
Sylvie: "Das wird bald passieren. Doch zur Zeit fühle ich mich
noch nicht bereit, um Fotos von uns machen zu lassen. Dafür werden
sicherlich alle Verständnis haben."
09.06.06 Abendblatt: HSV: Van Buyten geht - Kompany kommt:
Bereits am Mittwoch saßen HSV-Boss Bernd Hoffmann und Sportchef
Dietmar Beiersdorfer in Anderlecht mit den Verantwortlichen des Erstligaklubs
RSC zusammen. Gestern diskutierte der HSV-Aufsichtsrat in der Börse
- und stimmte dem vorbereiteten Transfer ohne lange zu zögern zu.
Vincent Kompany, 20jähriger Nationalspieler aus Belgien, unterschreibt
vielleicht schon heute einen langfristigen Vertrag in Hamburg. "Es könnte
jetzt alles ganz schnell gehen", ist sich RSC-Manager Herman van Holsbeeck
sicher. Und damit der rund 7,5 Millionen Euro teure Transfer realisiert
werden kann, wird sich der HSV schon in den nächsten Tagen mit dem
FC Bayern München auf rund zehn Millionen Euro Ablösesumme für
seinen Kapitän Daniel van Buyten einigen.
Der Wechsel in der Innenverteidigung ist für den HSV nicht nur
sportlich reizvoll. Mit Kompany kommt das vor zwei Jahren im Alter von
18 zu "Belgiens Spieler des Jahres" gekürte Talent. Neben Lyon hatte
der HSV in diesem Jahr auch aus Spanien (Valencia) finanzstarke Mitbewerber.
Dem FC Chelsea hatte Kompany vor zwei Jahren abgesagt, nachdem die Engländer
sogar 30 Millionen Euro Ablösesumme geboten hatten. Warum? "Ich will
erst mein Abitur machen", so die Antwort des 1,85 Meter großen Nationalspielers,
dessen elterliche Wurzeln - er besitzt die doppelte Staatsbürgerschaft
- im Kongo liegen.
Der Gewinner des Elfenbein-Schuhs 2005 (bester afrikanischstämmiger
Fußballer in Belgien) war in dieser Saison wegen einer Schulterverletzung,
die im Februar in Lyon operiert wurde, längere Zeit ausgefallen. Er
bestritt in der vergangenen Saison nur zwölf Ligaspiele, das letzte
am 27. Januar. Auch deshalb zogen einige europäische Spitzenklubs
ihr Interesse zwischenzeitlich zurück. Allein der HSV blieb an Kompany
dran, hielt dauerhaft persönlichen Kontakt zum 20jährigen - der
vielleicht entscheidende Pluspunkt gegenüber den Mitbewerbern.
Technisch und physisch außergewöhnlich stark hatte der cool
wirkende Rechtsfuß die Scouting-Abteilung und Beiersdorfer bereits
vor zwei Jahren imponiert. Nach einem Länderspiel gegen Deutschland
am 31. März 2004 in Leverkusen sagte der HSV-Sportchef: "Kompany zählt
auf seiner Position zur Weltspitze - und das in seinem jungen Alter." Fortan
verfolgte Beiersdorfer den Werdegang des Abwehrjuwels und fühlte 2004
erstmals offiziell beim RSC vor. Damals verlangten die Belgier, bei denen
Kompany bis 2010 unter Vertrag steht, allerdings für den HSV utopische
16 Millionen Euro.
Und damit es sich für den HSV rechnet, stimmte der Aufsichtsrat
auch einem Verkauf van Buytens zu. "Wir sind uns mit dem Spieler einig",
freut sich Bayern-Manager Uli Hoeneß, "da ist nicht mehr allzuviel
zu tun." Bereits vergangene Woche hatten sich Bayern- und HSV-Verantwortliche
finanziell angenähert. Dem Aufsichtsrat präsentierten Beiersdorfer
und Co. gestern sogar schon die vereinbarte Ablösesumme von knapp
zehn Millionen Euro.
Somit bleiben für die weiterhin gesuchten zwei Stürmer nunmehr
rund 15 Millionen Euro übrig. Gut zwölf Millionen waren im Etat
vorgesehen, zweieinhalb Millionen kommen aus dem Transferüberschuß
van Buyten/Kompany hinzu. "Wir sind weiter handlungsfähig", freut
sich Beiersdorfer, und Trainer Thomas Doll ergänzt: "Ich bin absolut
ruhig. Ich weiß, daß wir schon bis zum Start ins Trainingslager
eine starke Mannschaft zusammen haben werden."
In der Defensive ist dieser Schritt vollzogen. Allein offensiv sucht
der HSV weiter. Der zuletzt umworbene Jefferson Farfán verlängerte
beim PSV Eindhoven seinen Vertrag um zwei Jahre bis 2010 und steht ebensowenig
zur Debatte wie der Bulgare Waleri Bojinow (AC Florenz). "Wir arbeiten
weiter an verschiedenen Personalien", so Beiersdorfer. Dennoch, mit einem
schnellen Vollzug ist hier derzeit nicht zu rechnen.
09.06.06 DIE WELT: HSV: Kompany ersetzt van Buyten. 20 Jahre alter Belgier
soll acht Millionen Euro kosten - Interesse an Stürmer Sanogo:
Noch bevor der anstehende Wechsel von Kapitän Daniel van Buyten
zum FC Bayern München perfekt ist, hat sich der HSV einen Ersatz für
seinen Abwehrchef beschafft. Gestern abend legte der Vorstand dem Aufsichtsrat
den Antrag vor, den Transfer des ebenfalls aus Belgien stammenden Vincent
Kompany zu genehmigen. Der 1,90 Meter große Verteidiger könnte
schon heute in Hamburg zum medizinischen Test erscheinen. Am Mittwoch waren
HSV-Präsident Bernd Hoffmann und Sportchef Dietmar Beiersdorfer nach
Belgien gereist und führten vor Ort mit den Verantwortlichen des RSC
Anderlecht entscheidende Gespräche, um den 20jährigen Kompany
loszueisen.
Der Innenverteidiger gilt schon seit einiger Zeit als eines der größten
Abwehr-Talente in Europa. Er debütierte als bereits 17jähriger
in der A-Nationalmannschaft Belgiens und gewann in der Saison 2003 / 04
mit dem RSC Anderlecht die Meisterschaft. Der Verkauf van Buytens an den
FC Bayern würde rund zehn Millionen Euro einbringen. Für Kompany
müßten die Hamburger rund acht ausgeben.
Auch wenn der HSV somit in der Defensive nach wie vor gut aufgestellt
scheint, bereitet die künftige Besetzung im Sturm weiterhin Sorgen.
Die Lage hat sich nun auch noch dadurch verschärft, daß der
Wunschstürmer Nummer eins, der Peruaner Jefferson Farfan, seinen Vertrag
bim PSV Eindhoven um zwei Jahre bis 2010 verlängert hat.
"Das war eine besonders schwierige Situation, denn der PSV wollte den
Spieler unbedingt halten. Wir haben halt trotzdem unsere Chance gesucht",
sagt Sportchef Dietmar Beiersdorfer.
Es ist in den vergangenen Monaten beileibe nicht die erste Wunschverpflichtung
in der Offensive, die der HSV nicht zum Abschluß brachte. Schon in
der Winterpause war der Verein bestrebt, seinen Angriff zu verstärken.
Aber sowohl der Serbe Nikola Zigic von Roter Stern Belgrad, der Brasilianer
Dagoberto von Atletico Paranaense, der Bulgare Valeri Bojinov vom AC Florenz
, der Rumäne Daniel Niculae von Rapid Bukarest oder der Holländer
Dirk Kuyt von Feyenoord Rotterdam konnten vom HSV nicht verpflichtet werden.
Statt dessen versuchte der HSV sein Glück mit der Notlösung Ailton,
der enttäuschte.
Bojinov ist laut Beiersdorfer "aktuell kein Thema". Nach Informationen
der WELT soll der HSV aber Interesse an Boubacar Sanogo vom 1. FC Kaiserslautern
haben. Der 1,87 Meter große Stürmer von der Elfenbeinküste
ist 23 Jahre alt, gehört aber nicht zum WM-Aufgebot seines Landes.
09.06.06 Mopo: NEUZUGANG. HSV holt Kompany! Belgisches Supertalent ersetzt
van Buyten / Er kostet acht Millionen Euro:
Gewissermaßen wird sich der Kreis schließen. Knapp zweieinhalb
Jahre ist es her, da feierte der damals 17 Jahre alte Vincent Kompany sein
Debüt in Belgiens Nationalteam. Es war der 18. Februar 2004, und Kompany
wurde eingewechselt - für einen Herrn namens Daniel van Buyten. Der
Fußball schreibt mitunter merkwürdige Geschichten, denn das
Déjá-vu-Erlebnis steht beiden nun unmittelbar bevor. Van
Buytens Wechsel zum FC Bayern dürfte schon heute dingfest gemacht
werden, sein Ersatz beim HSV steht ebenso parat - es ist Kompany (20)!
Gestern Abend sollte der Aufsichtsrat den Deal absegnen. Bereits heute
könnte Kompany zum Medizincheck in Hamburg einschweben - ein Transfer-Hammer,
für den HSV der erste des Sommers.
Das Ding mit Kompany - ein echter Quickie. Am Mittwoch weilten Sportchef
Beiersdorfer und Klubboss Hoffmann in Brüssel. Ihr Ziel: Die Einigung
mit dem RSC Anderlecht. Hat funktioniert. "Es kann jetzt sehr schnell gehen",
so Herman van Holsbeeck, Manager des belgischen Meisters. "Von allen Klubs,
die Vincent wollen, ist der HSV der Einzige, der sich mit uns getroffen
hat."
Klappt alles, würde sich der HSV mit einem der größten
Talente Europas schmücken. Kompany (14 Länderspiele), Sohn einer
belgischen Mutter und eines kongolesischen Vaters, ist mit 1,90 Meter und
85 Kilo Kampfgewicht eine echte Kante - wie van Buyten (1,96m/96 kg). Neben
seiner Zweikampfstärke besticht er vor allem durch spielerische Eleganz
und Leichtigkeit. Ob ManU, Arsenal, Barca, Lyon oder Inter Mailand - nahezu
alle Großklubs des Kontinents haben und hatten ihn schon im Blick.
"Aber Vincent weiß, dass er einen Zwischenschritt vollziehen sollte,
bevor er zu solchen Klubs geht", erklärt van Holsbeeck. Und dann:
"Der HSV wäre genau das Richtige für ihn."
Von der zu erwartenden Zehn-Millionen-Ablöse, die der HSV von
den Bayern für van Buyten erhalten wird, sollen zunächst rund
acht in Kompany reinvestiert werden. Beim Erreichen der Champions League,
dem Gewinn des Meistertitels oder einem Weiterverkauf würden weitere
Millionenbeträge fällig. So oder so wird Kompany der teuerste
HSV-Transfer aller Zeiten - mit weitem Abstand vor Rafael van der Vaart.
Der kam im Vorsommer für 5,1 Millionen.
09.06.06 Mopo: HSV-KURZPÄSSE. Vereinsinfos kompakt:
ABSAGE: Den Zugang von Wunschstürmer Jefferson Farfàn muss
sich der HSV abschminken. Der Peruaner verlängerte in Eindhoven bis
2010. Die Suche nach Angreifern geht unvermindert weiter. Klar ist: Florenz'
Valerij Bojinov wird nicht kommen.
ANGEKOMMEN: Mit Raphael Wicky betrat gestern das letzte der HSV-WM-Asse
deutschen Boden. Die Schweizer staunten in ihrer neuen Heimat, dem Eifel-Kurort
Bad Bertrich, nicht schlecht - zwischen all den Kurgästen fühlen
sie sich noch jünger, als sie es ohnehin sind ...
URLAUB: Mit ein paar Tagen Verzögerung wird Nigel de Jong wohl
doch noch seinen Bahamas-Urlaub antreten. Das Lazarett der Holländer
hat sich gelichtet, de Jong - von Bondscoach van Basten ins Trainingscamp
Hinterzarten zitiert - wird vermutlich heute wieder abreisen.
PARTY: Wer eine Mail an freibier@hsv-sc.de schickt, erhält einen
Gutschein für ein kühles Blondes in der Fischauktionshalle, wo
die Supporters zur WM-Party laden. Einzulösen ist der Gutschein nur
heute.
08.06.06 BILD: Aus der Schwarzwaldklinik auf die WM-Bühne. van
der Vaart will schon Sonntag spielen:
Hollands Star-Patient ist wieder auf den Beinen.
Rafael von der Vaart (23), der linke Sorgen-Knöchel vom HSV, meldete
sich nach neun Tagen Zwangspause gestern morgen beim 1. Training der Oranjes
im Freiburger Dreisamstadion zurück.
Die Aufwärm-Runden drehte er demonstrativ in vorderster Reihe.
Das Spiel A gegen B (1:1) machte er gleich in der Stamm-Elf mit. Ein 90-minütiger
Härtetest - er hat ihn bestanden!
van der Vaart erleichtert: "Es geht ganz gut. Noch bin ich nicht bei
100 Prozent, doch viel weiter als vergangene Woche." Und dann entschlossen:
"Ich will unbedingt diese WM spielen. Hoffentlich sogar schon ab Sonntag."
Aus der "Schwarzwaldklinik" (Holland wohnt und pflegt in Hinterzarten)
direkt auf die WM-Bühne. Zaubert van der Vaart bereits beim Start
gegen Serbien & Montenegro?
Es wäre ein kleines Wunder und könnte ein großes Risiko
werden. Seit dem 9. April (2:0 mit dem HSV gegen Gladbach) und der zweiten
Knöchel-OP (Schraube raus) hat er nicht mehr gespielt. Danach nur
noch Rückschläge statt Tore.
Doch Bondscoach Marco von Basten setzt voll auf seine "10": "Rafa ist
sehr wichtig für uns. Ich glaube, er schafft es bis Sonntag." Eine
Vertrauens-Vorlage, die von der Vaart sofort lächelnd verwandelte:
"Der Trainer hat recht. Ja, ich schaffe es." Hoffnung kann sich auch wieder
Khalid Boulahrouz machen. Zuletzt war er ja nur Ersatz. Doch gestern verteidigte
er im A-Team.
Und der nachnominierte Nigel de Jong wird wohl doch noch zu seinem
Bahamas-Urlaub kommen. Weil die Verletzungen von Cocu und Snejder nicht
so dramatisch sind, könnte von Basten ("Ich entscheide das schnell")
wohl auf de Jong verzichten.
08.06.06 BILD: Farfan-Deal geplatzt! Kommt jetzt Bojinov?:
Das ist ein Schock für den HSV. Gestern gab der PSV Eindhoven
bekannt, daß der Vertrag mit Stürmer Jefferson Farfan bis 2010
verlängert wurde.
Damit verschwindet der Top-Stürmer von der HSV-Wunschliste.
Und ein anderer ist die neue Nr. 1.
Valeri Bojinov, 20 Jahre jung, 1,78m groß, 78 Kilo schwer. Bulgarisches
Super-Talent vom AC Florenz.
Schon Ende der Woche soll Fiorentina-Präsident Andrea Della Volle
nach Hamburg kommen, um über einen Wechsel des Stürmers zu verhandeln.
Schon im Winter versuchte Sportchef Dietmar Beiersdorfer den schnellen
Angreifer bei den Italienern loszueisen. Die aber wollten kein Leihgeschäft.
Denn Bojinov war beim italienischen Tabellen-Vierten durchaus kein Ausfall.
In 27 Spielen erzielte er sechs Treffer.
Ein Angreifer seiner Klasse würde dem ausgedünnten HSV gut
tun. Denn nach den Abgängen von Barbarez, Ailton und Takahara
herrscht im Sturm Handlungsbedarf, damit das Ziel Channpions League
erreicht wird.
Aber auch in der Abwehr. Wegen des wahrscheinlichen Wechsels von Daniel
van Buyten zu Bayern steht Martin Skrtel (21, St. Petersburg) auf der Wunschliste
ganz oben. Er soll fünf Millionen kosten.
08.06.06 BILD: Splitter:
* Ex-HSV-Spieler Rasoul Khatibi wechselt von Sepahan Isfahan (Iran)
zum spanischen Zweitligisten Teneriffa, der neue Klub des deutschen Trainers
Bernd Kraus.
* Auf Drängen von CDU und GAL hat die Bezirksversammlung Altona
beschlossen, auf dem Altonaer Hauptfriedhof ein Themenfeld für HSV-Fans
einzurichten.
* Glückwunsch: Aufsichtsrat Jürgen Hunke wird heute 65 Jahre
alt.
08.06.06 BILD: Klappmesser-Verbot für Mahdavikia. ABer er spielt:
70 Millionen Perser atmen erleichtert auf. Ihr Liebling Mehdi Mahdavikia
(28) kommt langsam in Fahrt. Der Hexenschuß, der den Angreifer seit
zwei Wochen lähmte, ist so gut wie verschwunden. Gestern abend mischte
Mehdi im WM-Quartier Friedrichshafen beim Abschluß-Spiel vorsichtig
mit.
Der HSV-Star: "Ich spüre kaum noch was. Hoffentlich wird es bis
zum Mexiko-Spiel am Sonntag reichen."
Zu oft wurde der Wirbelwind von Verletzungen am Rücken zurückgeworfen.
Eine Spritzkur von Bayern- und Klinsmann-Arzt Dr. Wilhelm Müller-Wohlfahrt
rettete Mahdavikia letztlich die WM (BILD berichtete). Mehdi glücklich:
"Eine der Nadeln hat wohl gewirkt."
Iran-Trainer Branko Ivankovic ist optimistisch: "Ich bin mir ganz sicher:
Mehdi wird spielen."
Aber: Beim Training muß Irans Hoffnungsträger vorsichtig
sein. Alle Übungen, die den Rücken unnötig belasten könnten,
sind tabu. Mahdavikia hat Klappmesser- und Liegestütz-Verbot.
Zu frisch sind noch die Erinnerungen an den Unfall vor dem Kroatien-Länderspiel
(2:2) der Perser Ende Mai, als genau bei solchen Übungen der Rücken
"zumachte" und Mahdavikias WM-Einsatz stark gefährdete.
Jetzt scheint Mehdi doch noch rechtzeitig gesund zu werden. Die ironischen
Anhänger können nun für das Erreichen des Achtelfinals beten.
08.06.06 BILD: Die WM hat mich zickig gemacht:
Er hat die wahrscheinlich längste Vorbereitungs-Zeit aller
WM-Teilnehmer hinter sich. "Acht Jahre. Seit 1998 arbeite ich auf den
nächsten Sonnabend hin." Kurt Krägel (48) zahlt die
Stunden bis zum Anpfiff der Partie zwischen Argentinien und
der Elfenbeinküste...
Krägel ist seit rund 18 Monaten der Geschäftsführer
der WM-Außenstelle Hamburg. Der höchste Weltmeisterschafts-Funktionär
der Stadt.
Stadion-Chef beim HSV ist Krägel seit 1998. Er sagt: "Da haben
wir mit dem Bau der Arena begonnen. Etwas später haben wir uns mit
dem Stadion als WM-Austragungsort beworben. Ich habe alle Umbauphasen,
alle Erneuerungen mitbekommen." Und weiter: "Die Stadt hat uns bei allen
Maßnahmen unterstützt. Jetzt sind wir WM-reif."
Gestern gab es die letzte Begehung mit der Fifa. Krägel: "Wir
gehen mit einem guten Gewissen in die WM. Wir haben alles getan, was nötig
und möglich war." Er selbst hat knallhart für den reibungslosen
Ablauf unserer fünf Spiele geackert. "Pro Tag habe ich zehn bis 15
Stunden gearbeit. Meistens sechs Tage, oft auch sieben."
Sonnabend ist Highnoon. Krägel: "Ich habe Lampenfieber, bin nervös
wie ein Rennpferd in der Start-Box. Jetzt muß es losgehen.
Schon wegen meiner Familie und meinen Mitarbeitern."
Krägel erklärt. "Ich bin nörglerisch und zickig, kaum
noch zu ertragen. " Seine Frau Claudia und die Töchter Nathalie (24)
und Melanie (11) seien schon froh, wenn er zur Arbeit fährt. In zwei
Tagen fällt die ganze Last von seinen Schultern
Dann sitzt Krägel beim Argentinien-Kick neben Fifa-General-Koordinator
Henny Smorenburg (Holland) am Spielfeldrand und hofft, daß alles
glatt geht.
08.06.06 DIE WELT: "Holland kann nicht auf Boulahrouz verzichten". Sportdirektor
Dietmar Beiersdorfer erklärt, was er von den HSV-Spielern bei der
WM erwartet:
Genau acht Spieler des HSV sind an der WM in Deutschland für sieben
Nationen im Einsatz. Mit Nigel de Jong hat noch ein neunter Spieler die
Chance auf den WM-Zug aufzuspringen. Für Die WELT gibt HSV-Sportchef
Dietmar Beiersdorfer eine Einschätzung zu den Spielern seines Vereins
ab:
Guy Demel (Elfenbeinküste): "Ich glaube, daß es für
die Elfenbeinküste schwierig wird, in der besten Gruppe der WM-Endrunde,
die Gruppenphase zu überstehen. Ich weiß nicht, ob Trainer Henry
Michel seinen Schützling so gut kennt, wie wir ihn kennen. Guy hat
die Fähigkeit, auf verschiedensten Positionen seinen Mann zu stehen.
Ich hoffe für ihn, daß er sich in die Mannschaft spielen kann
und gerade im ersten Spiel in Hamburg gegen Argentinien einen Einsatz erhält."
Gegner der Gruppe C: Argentinien, Serbien und Montenegro, Niederlande.
Naohiro Takahara (Japan): "Wir wissen alle, was Taka kann. Zum Schluß
war bei uns die Zeit ohne Einsatz zu lang und er konnte seine Leistung
auch aus mentalen Gründen nicht mehr abrufen. Für Japan ist er
ein äußerst wichtiger Spieler, zumal er in Europa spielt und
die Gepflogenheiten hier kennt. Japan hat durchaus Chancen weiterzukommen."
Gegner der Gruppe F: Brasilien, Kroatien, Australien.
David Jarolim (Tschechien): "Nach einer sensationellen Saison bei uns
hat er sich auch beim tschechischen Trainer Karel Brückner Vertrauen
erspielt. Tschechien wird lange im Turnier sein, und darum bin ich überzeugt,
daß auch David, der derzeit nicht in der ersten Elf steht, zu Einsätzen
kommen wird." Gegner der Gruppe E: USA, Italien, Ghana
Raphael Wicky (Schweiz): "Aufgrund seiner Erfahrung ist Raphael ein
wichtiger Bestandteil dieses Teams. Er verleiht jeder Mannschaft Stabilität
und trägt dazu bei, daß ein Kollektiv funktioniert. Er war der
jüngste Teilnehmer an der EM 1996 in England. Ich traue der Schweiz
zu, daß sie ins Achtelfinale vorstößt." Gegner der Gruppe
G: Togo, Frankreich, Südkorea
Mehdi Mahdavikia (Iran): "Er ist einer der Stars des Teams und für
ihn ist die WM in Deutschland ein Heimspiel, weil er sich hier auskennt.
Deshalb ist er eine äußerst wichtige Figur, die dafür sorgen
kann, daß sich die iranische Mannschaft wohlfühlt. Das Team
wird sich mit Mexiko um Platz zwei in der Gruppe streiten." Gegner Gruppe
D: Portugal, Mexiko, Angola
Karim Guédé (Togo): "Für ihn ist es natürlich
ein Abenteuer. Von der Regionalliga direkt auf die große Fußballbühne.
Ich hoffe er erhält eine Einsatzchance. So etwas kann einem jungen
Spieler einen erheblichen Schub verleihen." Gegner der Gruppe G: Schweiz,
Frankreich, Südkorea
Khalid Boulahrouz (Niederlande): "Ich habe ihn als Stammspieler gesehen,
da ich meine, daß auch eine holländische Mannschaft auf Khalid
in Bestform nicht verzichten kann. Holland spielt um den Titel mit." Gegner
der Gruppe C: Argentinien, Elfenbeinküste, Serbien und Montenegro
Rafael van der Vaart (Niederlande): "Ich drücke ihm die Daumen,
daß er seinen Traum - die WM in Deutschland - wahrmachen kann. Auch
wenn Rafael zu Beginn des Turniers nicht ganz fit sein sollte, kann er
im Verlaufe der Spiele ungemein wichtig sein."
Nigel de Jong (Niederlande): "Er hat nach seiner Knie-Operation akribisch
trainiert und ich hoffe, daß er noch die Möglichkeit bekommt,
für Holland zu spielen. Es wäre schön für seine Entwicklung,
wenn er dabei sein könnte."
08.06.06 DIE WELT: Verhandlungen um Kapitän van Buyten werden intensiviert:
Nachdem in den vergangenen Wochen kaum Bewegung in die Transfertätigkeiten
des HSV gekommen war, scheinen sich nun die Gespräche um Daniel van
Buyten zu intensivieren. Der Manager des FC Bayern München, Uli Hoeneß,
ist überzeugt, daß van Buyten zum Ende dieser Woche beim Club
an der Isar unterschreiben wird.
Hoeneß meinte, daß sich die beiden Partien angenähert
hätten. Der Sportchef des HSV, Dietmar Beiersdorfer, bestätigt,
daß "derzeit Gespräche geführt werden". Noch vor einigen
Tagen entsprach das Angebot der Münchner, das bei rund sieben Millionen
Euro lag, nicht den Vorstellungen des HSV. Der Traditionsverein will van
Buyten nicht unter zehn Millionen Euro abgeben, zumal der Kapitän
für den sportlichen Aufschwung beim HSV mitverantwortlich war. Beiersdorfer
wollte nicht kommentieren, ob eine Einigung bis Ende der Woche möglich
sei.
08.06.06 Mopo: DIESE 5 SIND WEG SERGEJ BARBAREZ, AILTON, STEFAN BEINLICH,
DANIEL VAN BUYTEN, NAOHIRO TAKAHARA. Und wo bleiben die Neuen? Keine Bewegung
im Transferpoker / Coach Doll »Ich bin da ganz beruhigt«:
Der HSV schafft Platz - vier Spieler wurden aussortiert, der fünfte
folgt (wohl) in Kürze. Beinlich, Barbarez, Ailton, Takahara weg -
van Buytens Abgang zu den Bayern gilt als ausgemacht. Mit dem Verkauf des
Noch-Kapitäns nach München wären die Transferaktivitäten
der Hamburger abgeschlossen - zumindest in die eine Richtung. Denn auf
der Haben-Seite haperts. Klar, dass viele Fans langsam ungeduldig werden
und sich fragen: Wo bleiben nur die neuen Stars?
Das Dilemma begann am letzten Spieltag - 1:2 gegen Werder, Platz drei,
keine Planungssicherheit durch garantierte zehn ChampionsLeague-Millionen.
Bei direkter Quali wären die Deals längst eingetütet. Jetzt
stecken Klubboss Hoffmann & Co. in der Pokerklemme. Eindhoven will
Farfàn
nicht abgeben, Klasnic erst nach der WM entscheiden, was er macht. Der
Plan von Sportchef Beiersdorfer sah vor, alle Transfers vor WM-Start unter
Dach und Fach zu haben. Das wird eng.
Trotz der zähflüssigen Situation behält man beim HSV
die Nerven. Thomas Doll lässt sich im Urlaub in Modena permanent über
den Stand der Dinge informieren - und bleibt cool. "Die, die wir kontaktiert
haben, wollen zu uns kommen. Ich bin da ganz beruhigt", sagt der Coach.
Zum Trainingsauftakt (3.7.) hofft der Doll auf Planungssicherheit: "Auf
jeden Fall aber zum Beginn des Trainingslagers." Das beginnt am 17. Juli
in Going. "Wir müssen ja ein wenig früher anfangen." Doll meint
die Quali-Spiele (9./10. und 23./24. 8.) zur Königsklasse - die Chance,
sich das zu greifen, was dem HSV am letzten Spieltag entglitten war. Und
mit der frischen Kohle nachzulegen - die Transferperiode endet am 31. August.
08.06.06 Mopo: Info: HSV-KURZPÄSSE:
-MITARBEIT Neben Zeugwart Manfred Zielsdorf (arbeitet als Fahrer für
FIFA-Mitarbeiter) ist auch HSV-Physiotherapeut Stefan Kliche bei der WM
aktiv im Einsatz. Der "Kneter" steht in den Katakomben der Arena den Schiris
zur Verfügung.
-VORBEREITUNG Oliver Hampel bereitet sich in Frankfurt aufs Comeback
vor. Zur Vorbereitung will der Defensivmann (brach sich vor einem Jahr
Schien- und Wadenbein) ins Training einsteigen.
07.06.06 BILD: SPlitter:
* Ärger: Der HSV greift durch. Rund 1000 Mitglieder haben seit
Monaten keine Beiträge entrichtet. Nun bekommen sie Blaue Briefe,
der Rausschmiß aus dem Verein droht - und das Vorkaufsrecht auf Eintrittskarten
würde entfallen.
* Fleißig: Collin Benjamin bereitet sich auf den Start der neuen
Saison mit Jogging um die Alster vor.
* Glückwunsch: Gestern feierte Anthony Yeboah seinen 40. Geburtstag.
Bernd Wehmeyer wurde 54.
07.06.06 BILD: Van Buyten. Noch diese Woche zu den Bayern:
2004 kam Der Belgier Daniel Van Buyten (28) für 3,8 Mio. Euro
von Olympique Marseille zum HSV. Zwei Jahre später ist
der Abwehr-Riese (und Kapitän) schon wieder weg.
Noch diese Woche wird Van Buyten ein Bayer!
Die Verhandlungen zwischen Hamburg und dem Rekordmeister liegen in
den letzten Zügen. Dietmar Beiersdorfer:"Ja, es
gibt Gespräche. Aber es ist nichts unterschrieben." Der HSV-Sportchef
mauert. Sein Münchner Kollege Uli Hoeneß schlägt dagegen
viel forschere Töne an. Der Bayern-Macher. " Wir sind uns näher
gekommen, aber es ist noch nichts perfekt. Ich gehe aber davon aus, daß
es Ende der Woche der Fall sein wird. "
Hoeneß würde sich nicht so weit aus dem Fenster lehnen,
wenn der Transfer nicht schon besiegelt wäre. Van Buyten macht seit
Wochen kein Hehl mehr daraus, daß er zu Bayern möchte. Er kritisierte
nach dem Saison-Finale sogar öffentlich seine Mitspieler.
Nun hakt es nur noch am Kleingeld. Die HSV-Forderung bröckelte
von zunächst 20 Millionen auf 15 bis 12 Millionen Euro. Nun wird es
wohl noch weniger.
Bitter für den HSV. Er verliert eine Führungs-Kraft. Nach
Barbarez, Beinlich, Ailton und Takahara schon der fünfte Spieler,
der Hamburg verläßt. Und: Noch hat der HSV keinen einzigen Neuen
verpflichtet. Beiersdorfer: "Wir haben ja noch ein wenig Zeit bis zum Trainings-Auftakt
am 3. Juli."
Ein wenig ja - aber nicht mehr viel..
07.06.06 BILD: Mahdavikia. Ohne Klinsi wäre ich schon WM-Tourist:
Es ist ein verzweifelter Wettlauf mit der Zeit. Nur noch vier Tage
sind es bis zum Auftaktspiel der Iraner gegen Mexiko in Nürnberg.
Und Mehdi Mahdavikia (28) wird einfach nicht fit.
Ein bösartiger Hexenschuß lähmt den Stürmer. Außer
langsamem Zuckeltrab rund um den Trainingsplatz des Zeppelin-Stadions in
Friedrichshafen geht nichts. Frust total für den HSV-Angreifer. "Ich
habe immer noch große Schmerzen. Neben einer Muskelverhärtung
am Rücken hat auch die Bandscheibe etwas abbekommen", ärgert
sich der zur Zeit stillgelegte Turbo-Perser.
Dabei wird alles getan, um Mehdi wieder flott zu kriegen. Kurz vor
dem Trainingslager am Bodensee reiste der Hamburger sogar ins Deutsche
Quartier, ließ sich dort von Team-Arzt Dr. Wilhelm MüllerWohlfahrt
48 Spritzen in die lädierte Rückpartie jagen.
Mahdavikia: "Ich bin Bundestrainer Jürgen Klinsmann sehr dankbar,
dass er mir die Erlaubnis gab, ins deutsche Trainingslager zu kommen. Ohne
Klinsi und sein Ärzte-Team wäre ich jetzt schon lange WM-Tourist."
Die Verletzung passierte vor dem Länderspiel in Kroatien (2:2).
"Ich habe Übungen machen müssen, die meinem Körper nicht
gut getan haben."
Trainer, Mitspieler und Fans zittern um Mehdi, das ganze Land betet
für ihn. Iran-Coach Branko Ivankovic. "Es wird eine ganz enge Sache.
Ich hoffe, dass es noch klappt. "
Mahdavikia: "Wenn die Schmerzen weg sind, kann ich sofort spielen.
An der Kraft wird es nicht liegen." Aber an der hartnäckigen "Hexe"
im Mehdi im Rücken
07.06.06 BILD: de Jong jetzt doch zur WM. Weiter Zittern um van der
Vaart:
Heute lauft das Ultimatum aus. Dann muß der am Knöchel verletzte
Rafael van der Vaart sagen, ob er für Holland bei der WM spielen kann.
Oranje zittert weiter - und hat bereits vorgesorgt.
Bondscoach Marco van Basten nominiert HSV-Star Nigel de Jong nach.
Auch Alkmaars U21Europameister Stijn Schaars ist seit
gestern im WM-Quartier in Hinterzarten. 25 Mann hat van
Basten wegen vieler Verletzungen jetzt zur Sicherheit dabei. 23 dürfen
bei der WM sein.
Am Montag hatte der Trainer de Jong über Handy informiert.
Der Mittelfeldspieler, der heute mit seiner Freundin in den
Urlaub auf die Bahamas fliegen wollte: "Das ist natürlich super
für mich. Wenn es doch noch mit der WM klappen sollte, wäre das
riesig. Ich habe noch meiner OP zweimal am Tag trainiert, fühle mich
fit. "
Gut möglich, daß der Hamburger de Jong für den Hamburger
van der Vaart ins endgültige WM-Aufgebot rutscht. Heute (11Uhr,
Dreisamstadion in Freiburg) trainieren die Holländer. Dann muß
Rafael van der Vaart sagen, ob er fit genug für die Weltmeisterschaft
ist.
07.06.06 Abendblatt: Stürmersuche: HSV orientiert sich neu:
Nachdem der PSV Eindhoven trotz offizieller Anfrage des HSV erneut
keine Gesprächsbereitschaft signalisierte, muß sich HSV-Sportchef
Dietmar Beiersdorfer vorläufig neu orientieren. "Wir haben unser Interesse
an dem Spieler mitgeteilt", so Beiersdorfer, der von PSV-Präsident
Rob Westerhof kurz abgehandelt wurde. Das Objekt der Begierde, Jefferson
Farfán habe dem Verein mitgeteilt, weiter für den PSV spielen
zu wollen, so eine offizielle Mitteilung des niederländischen Erstligaklubs.
Dabei hatte der peruanische Angreifer HSV-Trainer Thomas Doll nach
einem persönlichen Gespräch seine Wechselbereitschaft signalisiert.
Ob es zu weiteren Verhandlungen kommen wird? "Es ist alles offen. Wir haben
verschiedene Personalien, an denen wir arbeiten", so Beiersdorfer.
07.06.06 Abendblatt: Auch die Tochter des HSV-Stars ist Bayern-Fan.
Daß die Bundesliga-Fußballer des Hamburger SV im Kampf
um die Meisterschaft den kürzeren zogen und am letzten Spieltag der
abgelaufenen Saison sogar Platz zwei verspielten, entlockte Vera Homp nur
ein müdes Lächeln. "Ich bin ja ein Bayern-Fan", gibt die 14jährige
Henstedt-Rhenerin zu.
Die Zuneigung zu dem Erfolgsklub aus Süddeutschland überrascht
auf den ersten Blick, denn Vater Tobias Homp spielte immerhin vier Jahre
lang beim HSV und wurde unter der Regie von Trainer Ernst Happel 1987 sogar
Deutscher Pokalsieger und Vizemeister.
"Aber eigentlich war auch ich schon immer Fan vom FCB", gibt der ehemalige
Fußballprofi und jetzige Oberliga-Kicker des SV Henstedt-Rhen zu.
Kein Wunder also, daß Vera nicht nur in diesem Punkt ihrem berühmten
Vater nacheifert. Seit drei Jahren schnürt sie sogar selber die Fußballschuhe.
Bis dahin war sie aktive und sehr erfolgreiche Kunstturnerin und wurde
in Norderstedt von Olympiasiegerin Maxi Gnauck trainiert. Der größte
Erfolg war der neunte Platz bei den Deutschen Meisterschaften 2003 in Heilbronn.
Das Interesse am Fußballspielen war allerdings schon in frühester
Kindheit da. "Als ich beim FC Homburg in der zweiten Liga gespielt habe,
durften die Kinder nach dem Spiel immer mit aufs Feld und haben dort mit
großer Begeisterung gespielt", sagt Tobias Homp über seine beiden
Töchter Vera und die zwei Jahre jüngere Rabea.
Der Anlaß für Veras endgültigen Wechsel vom Turnen
zum Fußball war eher traurig. "Vor zwei Jahren habe ich mir im Trainingslager
einen Wadenbeinbruch zugezogen. Danach habe ich den Anschluß beim
Turnen nicht mehr geschafft", erinnert sich das Multitalent. Bis dahin
wurde nur einmal pro Woche beim SV Henstedt-Rhen gekickt. Jetzt ist Vera
Homp Mitglied der Landesauswahl und gehört zum erweiterten U 18-Nationalkader.
"Mein Ziel ist ein Länderspiel. Aber das dauert wohl noch ein
bißchen", sagt sie bescheiden. Im August wird wieder ein Sichtungs-Lehrgang
stattfinden. "Ich glaube nicht, daß ich dann schon in den A-Kader
komme", sagt die junge Mittelfeld- und Abwehrspielerin, die eigentlich
auch gerne mal Tore schießt.
Daß nicht nur Vera sondern mittlerweile auch Schwester Rabea
dem runden Kunstleder nachjagen, findet Vater Tobias toll. "Ich könnte
mir sogar vorstellen, einmal als Trainer im Frauenbereich zu arbeiten.
Da kann man sicher viel bewegen. Aber solange ich selber noch aktiv bin,
ist das nicht realisierbar", sagt der 42jährige.
Was den WM-Tip angeht, sind sich Vater und Tochter auch einig. Neben
Brasilien oder Italien haben beide die Elfenbeinküste
als Geheimtip auserkoren.
07.06.06 Abendblatt: HSV-Fan drei Monate in U-Haft - aber warum?
Sicherheit: Hysterie oder bittere Notwendigkeit? Wie sich Deutschland
auf ungebetene Gäste bei der am Freitag in München beginnenden
Fußball-Weltmeisterschaft vorbereitet hat. Die unglaubliche Geschichte
des Hamburgers Nils Bethge einte Fans in ganz Deutschland in ihrer Abneigung
gegen staatliche Repressalien im WM-Vorfeld.
Da ist dieses Zittern, wenn die Wut wieder in ihm aufwallt. Ein Zittern,
das vom Brustkorb in die Arme zieht. Es ist das einzige sichtbare Zeichen
von Zorn, das sich Nils Bethge gestattet, wenn er über die drei Monate
spricht, die sein Leben verändert haben. Drei Monate, von denen er
hofft, daß sie die schlimmste Erfahrung seines Lebens bleiben werden.
Drei Monate, die eine Geschichte erzählen über die Kehrseite
der WM-Hysterie in diesem Land.
Nils Bethge, 26, gelernter Zimmermann, in Wedel aufgewachsen und wohnhaft
in Sülldorf, ist seit 1987 Anhänger des HSV. Seit 1994 wird er
als Dauerkarten-Kunde, seit 2003 als Vereinsmitglied geführt. Als
reger Auswärtsspiel-Besucher ("Allesfahrer") ist er in der Fanszene
bekannt und bei der Polizei als Anhänger der "Kategorie B - gewaltbereiter
Fußballfan" eingestuft. Mit seinem Kurzhaarschnitt und dem kräftigen
Oberkörper mag er äußerlich das Klischee des Schlägers
erfüllen; Freunde, Familie und Vorgesetzte beschreiben ihn als "höflich,
diszipliniert und in seinem Selbstbewußtsein sehr gefestigt". Dirk
Mansen, als früherer HSV-Fanbeauftragter mit der Szene vertraut, nennt
ihn "ein unbeschriebenes Blatt". Bethge selbst sieht Fußball als
seine größte Leidenschaft und sich als treuen Fan. "Ich bin
nicht latent gewaltbereit, aber ich würde mich verteidigen, wenn ich
es müßte", sagt er. Bethge war Zeitsoldat, seine Geisteshaltung
ist quasi Berufsethos.
21. Januar 2005 - der Tag, an dem alles begann
Am 21. Januar 2005 organisiert er eine Busreise zum Bundesligaspiel
des HSV beim FC Bayern München. Nach der Partie trifft er in einem
Schwabinger Lokal einen Bekannten, der wie er dem Fanklub "Outsiders" angehört.
Dieser war von Münchner Fans verprügelt worden. In der allgemeinen
Erregung darüber beschließt eine 25köpfige Gruppe, sich
für den Kameraden "geradezumachen". Bethge, wie meist bei Fußballspielen
nüchtern und bis dato niemals polizeilich als gewalttätig aufgefallen,
macht den Fehler, der im nachhinein als folgenschwer einzustufen ist: Er
schließt sich der Gruppe an.
Diese wartet am mit den Münchner Schlägern ausgemachten Treffpunkt,
einem Schnellimbiß, und wird dort von einer Übermacht angreifender
Bayern überrascht. Der Bitte der Hamburger, die Kneipe zu verriegeln
und die Polizei zu rufen, kommt der Wirt nach. Die Münchner fliehen,
eine Schlägerei findet nicht statt. Die eingetroffenen Beamten nehmen
die Personalien der Hamburger auf und entlassen sie wenig später.
Nils Bethge tritt in dem von ihm organisierten Bus die Heimreise an. Da
gilt er noch als Opfer.
Am 30. Oktober wird aus dem Opfer offiziell ein Täter. Bethge
erhält auf Grund belastender Aussagen eines Gastes des besagten Münchner
Schnellimbisses Post von der Staatsanwaltschaft München. Inhalt des
Schreibens: Gegen ihn werde wegen schweren Landfriedensbruchs, Organisation
einer Schlägerei und Rädelsführerschaft ermittelt. Am 1.
November wird er auf einer Hamburger Polizeiwache mit den Vorwürfen
konfrontiert. "Da war ich baff, habe die Aussage verweigert und mir einen
Anwalt genommen", erinnert sich Bethge.
21. Dezember 2005 - der Tag der Verhaftung
Auf die erste Vorladung folgt zunächst nichts. Bis zum 21. Dezember,
dem Tag, an dem der HSV im DFB-Pokal-Achtelfinale erneut beim FC Bayern
antreten muß. Bethge, der verständlicherweise keine Lust auf
eine München-Reise hat, schaut die Partie im Sportpub Tankstelle,
einem offiziellen HSV-Lokal auf dem Kiez. In der Halbzeit wird er von einem
ihm bekannten "szenekundigen Beamten" in einen Polizeiwagen gebeten. Dort
wird ihm ein Haftbefehl vorgelegt, man bringt ihn zunächst auf die
Davidwache und anschließend in die Haftanstalt am Holstenglacis.
Der Alptraum beginnt.
Der mit dem Fall betraute Rechtsanwalt Norbert John hat in seinem Beruf
viel erlebt, aber Bethges Geschichte erschüttert auch ihn. "Es gab
keine Beweise, noch nicht einmal Anhaltspunkte, die gegen Nils vorlagen.
Die Konstruktion des ganzen Falls war abenteuerlich. Als Haftgrund wurde
Verdunklungsgefahr genannt, weil er mal einen Bekannten gefragt hatte,
ob der gegen ihn ausgesagt habe. Der Junge hatte einen festen Arbeitsplatz
und einen festen Wohnsitz vorzuweisen und keinerlei Eintragungen in seinem
Strafregister. Ihn in U-Haft zu nehmen, das war völlig abwegig", sagt
er.
Abwegig oder nicht, die Staatsanwaltschaft München besteht auf
Haftverbleib. Die Weihnachtstage muß Bethge, ebenso wie drei weitere
in dem Fall festgenommene HSV-Fans, in Haft verbringen, zwischen Rotlicht-Größen
und Drogendealern, "die mich alle fast bemitleidet haben. Die haben über
meine Haftgründe nur gelacht." Ihm selbst verging das Lachen spätestens
am 13. Januar, als er vom Holstenglacis nach München-Stadelheim verlegt
wurde. Der Abtransport erfolgte eine Stunde bevor seine Eltern ihn erstmals
hätten besuchen sollen. Für Mutter Monika, die sich in den Tagen
seit der Inhaftierung ihres Sohnes "von Weinkrampf zu Weinkrampf" gehangelt
hatte, bricht eine Welt zusammen. Der Sohn erfährt davon nichts; er
darf zu niemandem Kontakt haben.
Sieben Tage dauert der Transport, per Bus werden auf dem Weg nach München
24 deutsche Gefängnisse abgefahren. Der Trotz, der Bethge die Erfahrungen
der ersten Haftwochen ertragen ließ, weicht auf der Reise dem Gefühl
der Hoffnungslosigkeit. "Ich habe da realisiert, daß das Ganze ernst
gemeint ist", sagt er. In München hat er schnell Gewißheit für
diese Annahme. "Ich durfte nicht mal telefonieren lassen, nur Briefe schreiben
war möglich, und die wurden auf ihren Inhalt kontrolliert." Kontakte
zur Außenwelt sind so auf ein Minimum reduziert. Bethge beschreibt
die ersten Tage in München als Hölle. "Die Ungewißheit,
wie es weitergeht, war brutal."
31. Januar 2006 - Nils hat Geburtstag und Besuch seiner Eltern
Am 31. Januar, es ist sein 26. Geburtstag, erhält Bethge erstmals
Besuch von seinen Eltern. Gemeinsam mit Schwester Nina sitzen sie von ihm
durch eine Sichtblende getrennt, sie können ihn nicht richtig in den
Arm nehmen, den Gesprächen lauscht ein Aufseher. "Das war skurril,
wir waren bis dahin nie mit dem Gesetz in Konflikt. Wir fühlten uns
wie in einem schlechten Krimi", erinnert sich Monika Bethge, der die Gedanken
an diese Zeit noch immer Magenschmerzen verursachen. Nils beschreibt den
ersten Besuch seiner Familie als "emotionale Ausnahmesituation".
Die Ausnahme reißt ihn nur kurz aus dem freud- und sinnlosen
Alltag. 23 Stunden am Tag ist er eingeschlossen, die Teilnahme an gesellschaftlichen
Aktivitäten wie Sport oder Gottesdienst ist ihm nicht gestattet, weil
in der JVA Stadelheim ein weiterer von den in seinem Fall festgenommenen
HSV-Anhängern einsitzt. 14 Kilo nimmt er wegen des üblen Essens
ab. Noch schlimmer sind die kleinen Gemeinheiten, die die Aufseher nutzen,
um ihn zu schikanieren: Zwei Wassereimer, die er gefüllt zum Hanteltraining
benutzt, werden ihm ohne Begründung abgenommen. Kreuzworträtsel,
die ihm Freunde schicken, werden konfisziert - es bestehe die Gefahr, daß
sie codierte Botschaften enthalten.
Unterdessen hat die Rückrunde der Fußball-Bundesliga begonnen,
und Nils' Geschichte macht in den Fanszenen vieler Vereine die Runde. Überall
kommt es zu Solidaritätskundgebungen, sogar vom Lokalrivalen FC St.
Pauli gibt es Unterstützung. Bei HSV-Spielen werden Transparente aufgehängt,
"Freiheit für die Jungs" steht auf einem, "Free Nils" auf einem anderen.
Nils, der in seiner Zweimann-Zelle mittlerweile ein TV-Gerät bewilligt
bekommen hat, sieht sie in der "Sportschau". Bei seinen Mithäftlingen
ist er nun bekannt, "Freiheit für die Jungs" rufen sie ihm nach. Die
öffentliche Unterstützung macht ihm Mut, noch mehr jedoch helfen
ihm die Briefe, die ihm Familie, Freunde und Bekannte schicken. Nur ein
kleiner Teil schafft es, unbeanstandet durch die Gefängnis-Zensur,
dennoch füllen sie einen Leitz-Ordner, auf dem Nils' Hand ruht, während
er seine Geschichte erzählt.
Am 7. Februar lehnt die Staatsanwaltschaft München die von Rechtsanwalt
John eingelegte Haftbeschwerde ab. Mitgeteilt wird dem Häftling dies
am 23. Februar, die Urteilsbegründung erhält er am 2. März.
Es ist der Tag, an dem John kapituliert. "Ich mußte den Fall abgeben,
weil ich merkte, daß ich über die räumliche Distanz nicht
weiterkam. Ich hatte nach der Ablehnung das Gefühl, daß man
Nils weichkochen wollte", sagt er. Dies gelingt: Bethge, entnervt von der
drohenden Aussicht auf weitere Monate in Haft, kontaktiert den Münchner
Anwalt Klaus Gußmann, und auf einmal geht alles schnell.
Für den 13. März erwirkt Gußmann eine richterliche
Anhörung. Bethge reicht dafür eine schriftliche Stellungnahme
ein, die dem Abendblatt vorliegt. Darin gesteht er ein, "daß ich
mich in einer aufgewühlten Situation dazu habe hinreißen lassen,
zu einer geplanten Schlägerei mitzugehen". Die Rädelsführerschaft
und die Mitwirkung an der Planung leugnet er weiterhin. Die Anhörung
dauert 20 Minuten. Bethge erkennt auf Anraten seines Anwalts den Vorwurf
des schweren Landfriedensbruchs und die damit verbundene Mindeststrafe
von sechs Monaten Haft auf Bewährung an. Das war das Signal, auf das
die Staatsanwaltschaft gewartet hatte. John: "Von Anfang an hatte man mir
gesagt, daß Nils nur zu gestehen brauche, dann käme er sofort
frei. Doch es gab nichts zu gestehen. Daß Nils unter dem Druck letztlich
doch eingeknickt ist, kann ich aber verstehen."
17. März 2006 - der Tag der Entlassung aus der U-Haft
Nach dem Teilgeständnis werden die restlichen Vorwürfe fallengelassen,
ebenso ist keine Rede mehr von Verdunklungsgefahr. Vier Tage später
wird Bethge aus der Haft entlassen. Am 17. März um 13.30 Uhr ruft
er seine Familie aus München an und überbringt die frohe Kunde.
Um 21 Uhr wird er am Bahnhof Altona von seinen Eltern, seiner Schwester
und rund 100 HSV-Fans aus verschiedensten Gruppierungen begeistert empfangen.
So plötzlich, wie der Alptraum begann, so schlagartig endet er.
Zweieinhalb Monate sind seitdem ins Land gegangen. Nils Bethge hat,
davon ist er weiterhin überzeugt, keine andere Wahl gehabt, als die
Mindeststrafe zu akzeptieren. "Die hätten mich noch Monate in Haft
behalten, aber ich mußte an meine Zukunft denken", sagt er. Für
ihn sei klar, daß die Staatsanwaltschaft an ihm ein Exempel statuieren
wollte. Im Vorfeld der WM habe man versucht, Härte gegen mutmaßliche
Krawallmacher zu demonstrieren und zudem geglaubt, über ihn an Drahtzieher
der Fußballgewalt herankommen zu können. Die Staatsanwaltschaft
München wollte sich gegenüber dem Abendblatt zu dem gesamten
Fall nicht äußern - auch, weil der mit Bethge in Stadelheim
einsitzende HSV-Anhänger, dessen Fall wegen einer Vorstrafe anders
gelagert ist, noch immer inhaftiert ist und das Verfahren deshalb als schwebend
behandelt wird. Das zuständige Oberlandesgericht verwies auf Abendblatt-Anfrage
nur an die Staatsanwaltschaft.
Was Bethge fasziniert, ist die Tatsache, daß ihn niemand fallengelassen
hat. Zwar hat er die Bundeswehr verlassen müssen, "weil mit einer
Vorstrafe die Aufstiegschancen verbaut sind", aber in allen Ehren, mit
der vertragsgemäßen Abfindung und einer positiven Beurteilung
seines Chefs, der stets zu ihm stand. Für ihn sei jetzt wichtig, schnell
einen neuen Job zu finden, um sich im Alltag zu etablieren.
Die Sympathien der Fanszene, aus deren Spenden er die Prozeßkosten
finanzieren konnte, und auch das Angebot von HSV-Vorstandsmitglied Christian
Reichert, ihm bei Schwierigkeiten helfen zu wollen, haben ihn davon überzeugt,
weiter zum Fußball zu gehen. "Natürlich gehe ich mit einem komischen
Gefühl ins Stadion, weil ich weiß, daß ich mir nichts
zuschulden kommen lassen darf. Aber ich will mir meine Leidenschaft nicht
nehmen lassen." Ruhiger sei er durch den Gefängnisaufenthalt geworden,
sagt Nils. "Sachen, die mich früher aufgeregt haben, bringen mich
nicht mehr aus der Ruhe."
Die Familie hat die Leidenszeit überstanden, indem sie noch enger
zusammengerückt ist. Am 9. April nahmen Nils' Eltern in Hamburg an
einer Demonstration von 300 Fußballfans teil, die sich gegen "Repressalien
der Polizei" wendete und auf der Nils als Hauptredner auftrat. "Ich war
vorher noch nie bei einer Demo", sagt Monika Bethge, die selbst als Politesse
arbeitet, "aber durch die Sache ist unser Weltbild ins Wanken geraten."
Zwar habe sie das Vertrauen in den Rechtsstaat nicht verloren, "aber daß
Unschuldige einfach so eingesperrt werden können, kann ich nicht begreifen".
Ihr Sohn werde an der Geschichte noch lange zu knabbern haben. "Nils kann
von Glück sagen, daß er ein so starkes Selbstbewußtsein
hat. Andere wären an dieser Sache zerbrochen. Aber auch wenn er es
nicht zeigt, innerlich bewegt ihn das Ganze doch sehr", sagt sie. Es ist
dieses Zittern, das beweist, wie recht sie hat.
07.06.06 DIE WELT: Neue WM-Chance für HSV-Profi de Jong. Trainer
van Basten beordert Mittelfeldspieler ins niederländische Quartier
- Eindhoven verweigert Verhandlungen um Farfan:
Das Nationalteam der Niederlande könnte derzeit gut noch einige
Tage mehr gebrauchen, um alle Stars gesund zu pflegen. Denn Nationaltrainer
Marco van Basten muß sich derzeit aufgrund der angespannten Personalsituation
gleich einige neue Varianten überlegen. Nicht zuletzt ist es ungewiß,
ob HSV-Regisseur Rafael van der Vaart für das erste Spiel am kommenden
Sonntag gegen Serbien und Montenegro wieder fit wird. Der torgefährliche
Mittelfeldspieler hatte bei den jüngsten drei Vorbereitungsspielen
der Holländer wegen seines lädierten Knöchels pausiert.
Unterdessen hat aber nach van der Vaart und Verteidiger Khalid Boulahrouz
auch der dritte Holländer in Diensten des HSV die Möglichkeit,
noch kurzfristig auf den WM-Zug zu springen.
Nigel de Jong wurde von Bonds-Coach van Basten auf die "Standby-Liste"
gesetzt und ist schon zum niederländischen WM-Quartier nach Hinterzarten
gereist. Die Trainer der Nationalteams können bis 24 Stunden vor dem
ersten Spiel noch verletzte Spieler austauschen.
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Der Nationaltrainer Japans, Zico, muß indes nicht weiter um einen
seiner besten Angreifer bangen. Naohiro Takahara, der bis zum Ende dieses
Monats beim HSV unter Vertrag steht und im Testspiel gegen die deutsche
Elf mit zwei Toren zu überzeugen wußte, nimmt wieder am Trainingsbetrieb
teil und scheint seine Knieprobleme überwunden zu haben.
Auch der Rechtsverteidiger des HSV, Mehdi Mahdavikia, ist auf dem Weg
zur Besserung: Als einer der großen Stars in der Mannschaft des Iran
bangte die Nation um seinen Einsatz. Er plagte sich tagelang mit Rückenproblemen
herum. Eine Verletzung, die Mahdavikia auch beim HSV immer wieder behinderte.
Nationaltrainer Branko Ivankovic rechnet mit einem seiner erfahrensten
Akteure: "Er ist hochmotiviert, ich erwarte ihn für das Mexiko-Spiel
in Bestform."
Während die WM-Atmosphäre zwei Tage vor dem Eröffnungsspiel
immer fieberhafter wird, scheint sich derzeit beim HSV wenig zu bewegen.
Die Suche nach den idealen Sturmspitzen für die kommende Saison gestaltet
sich weiter problematisch. Jefferson Farfan vom PSV Eindhoven steht seit
Wochen im Fokus des HSV. "Wir haben beim PSV um ein Gespräch gebeten",
sagt der Sportchef des HSV, Dietmar Beiersdorfer, ohne jedoch einen möglichen
Verhandlungstermin erhalten zu haben. Es scheint derzeit nicht so, daß
die Holländer den Stürmer abgeben wollen. Auch ist laut Beiersdorfer
kein weiteres Gespräch mit Bayern München vereinbart, was van
Buyten betrifft. Einen Spieler jedoch, der auch auf der Liste des HSV war,
hat sich für einen anderen Verein entschieden: Der rumänische
Stürmer Daniel Niculae wechselt von Rapid Bukarest zum AJ Auxerre
nach Frankreich.
07.06.06 Mopo: Fährt de Jong mit zur WM? Van Basten holt ihn ins
Quartier:
Spätestens am Montag Abend hatte Nigel de Jong mit dem Thema WM
abgeschlossen. Er war auf der Durchreise, nichts weiter. Wochenlang hielt
sich der HSV-Mittelfeldstar in Amsterdam fit, um nach seiner Knie-OP auf
die Beine zu kommen. Nun sollte es über Hamburg in den Bahamas-Urlaub
gehen. De Jong war just in der Hansestadt gelandet, als seine Planungen
jäh durchkreuzt wurden. "Hallo Nigel, hier ist Marco", tönte
es aus seinem Handy. "Bleib bitte in Europa. Könnte sein, dass wir
dich brauchen." Nun bekommt de Jong womöglich doch seinen Traumurlaub.
Einen der etwas anderen Art. Quer durch Deutschland!
De Jong zur WM - es kann doch noch wahr werden. Auf Grund der Verletzungsmisere
seiner "Elftal" beorderte Bondscoach van Basten den zunächst aussortierten
21-Jährigen ins Oranje-Camp nach Hinterzarten. Bis spätestens
Sonnabend fällt die Entscheidung: Sollte der seit Wochen verletzte
Kew Jarliens nicht auf die Füße kommen, rückt de Jong nach.
"Das wäre riesig für mich, ein Traum", so der Wahl-Hamburger.
Wie fit aber ist de Jong? Sechs Wochen lang schuftete er in der Klinik
seines Fitness-Trainers Carlo Tosi, zuletzt sogar mit Ball. "Was die Fitness
angeht, gäbe es keine Probleme", so Tosi.
Klar, dass Khalid Boulahrouz und Rafael van der Vaart ihrem HSV-Kollegen
ein kräftiges "Hallo" bescherten. Den Anblick Stijn Schaars' (Alkmaar),
der ebenfalls zum Team stieß, hätte sich van der Vaart indes
gern erspart. Sollte der "kleine Engel" seinen Fitness-Test nicht bestehen,
würde Schaars ihn aus dem WM-Kader verdrängen. Spätestens
am Sonnabend wissen sowohl de Jong als auch van der Vaart, wer den "Traumurlaub"
in deutschen Landen gewonnen hat.
07.06.06 Mopo: Info: HSV-KURZPÄSSE:
- WENDE Eigentlich wollte er weg - doch nun deutet sich in Sachen Alexander
Laas eine Wende an. Thomas Doll verdeutlichte dem Mittelfeldspieler in
einem Gespräch, dass er ihn halten möchte. Laas, dem Offerten
aus der Zweiten Liga (Karlsruhe, Paderborn, Haching) vorliegen, tendiert
nun zu einem Verbleib beim HSV.
- FAN Dietmar Beiersdorfer ist so richtig heiß auf die WM. Bester
Beleg Der Sportchef plant bereits für dieses Wochenende den ersten
Dreierpack. Am Freitag weilt er beim Eröffnungsspiel des DFB-Teams
gegen Costa Rica in München. Tags darauf steht das erste Hamburger
"Heimspiel" (Elfenbeinküste gegen Argentinien) in der AOL Arena auf
dem Programm. Für den Sonntag plant Beiersdorfer dann den Trip nach
Leipzig, will die Niederlande gegen Serbien und Montenegro begutachten
- möglichst mit drei Hamburger "Oranje"-Boys ...
06.06.06 BILD: Sportschau vergißt HSV. In großer Werbe-Kampagne
taucht nur irgendein "sv" auf:
Was ist denn da los? Hat die ARD-Sportschau den HSV ausgerechnet nach
seiner Erfolgs-Saison vergessen?
In "Bild am Sonntag" schaltete das Erste eine große Anzeige.
Als Einstimmung auf die Weltmeisterschaft. Alle Erstligisten werden aufgezählt:
"l. FC Borussiaschalkeeintrachthannoveralemanniavfbwerderarminiasvbayerenergievflbayernherthafsv
06". Darunter der Satz: "Bei der WM sind wir alle ein Team". Eigentlich
eine gute Idee. Nur: Der HSV fehlt...
Die ARD sieht das anders. Dietmar Pretsch, der zuständige
Marketing-Mann: "Das SV steht für Hamburger SV. Das soll Hamburg
abdecken. Die Anzeige wurde fünf Mal kontrolliert."
Doch Dortmund, Schalke, Aachen, Bayern, Hannover sind eindeutig
zu erkennen.
Nur eben Hamburg nicht...
SV, HSV - so ganz sicher ist sich Pretsch dann auch nicht. "Wir haben
das mit bestem Gewissen gemacht. Wenn es Probleme gibt, entschuldigen wir
uns offiziell."
Die Intention der Werbe-Kampagne ist in jedem Fall klar. Bei der WM
gibt es keine Klubs, nur ein Team. Das ist das letzte, was die Sportschau
tun kann", sagt Pretsch.
Soll heißen: Gemeinsam Daumen drücken für
Deutschland. Da hätte sich aber der HSV bestimmt auch gerne
wiedererkannt ..
06.06.06 BILD: Splitter:
* Ein Kandidat für den Sturm weniger: Daniel Niculae von Hamburgs
Uefa-Cup-Gegner Rapid Bukarest unterzeichnete in Auxerre einen Vier-Jahres-Vertrag.
* HSV-Schweizer Raphael Wicky (Muskel-Probleme) ist eine Woche vorm
WM-Start gegen Frankreich wieder angeschlagen. Nationaltrainer Köbi
Kuhn: .Ich mache mir keine Sorgen, denn wir haben ein sehr gutes Ärzteteam."
06.06.06 BILD: HSV intern: Ruhe beim Poker um Van Buyten & Farfan:
> Die Fans werden bereits langsam ungeduldig. Wann holt der HSV endlich
den ersten Kracher? An Eindhovens Torjäger Jefferson Farfan (21) sind
die Hamburger schon lange dran. Doch: Es geht nicht voran. "Wir haben unser
Interesse hinterlegt", sagt Klub-Chef Bernd Hoffmann. Eindhoven
lehnt bisher allerdings alle Verhandlungen ab. Hoffmann: "Der
Präsident sagt, daß
Farfan bei ihnen weiterspielen will."
Mehr als nur Poker? In jedem Fall scheint klar, daß der Deal
mit Perus Sturm-Floh nicht so schnell über die Bühne geht.
> Ruhe herrscht in Sachen Daniel Van Buyten und Bayern München.
Nach zwei gescheiterten Verhandlungsrunden gab es über Pfingsten keinen
neuen Kontakt. Nachdem die Münchner den Podolski-Kauf über die
Bühne gebracht haben, dürften sie sich in den nächsten
Tagen wohl wieder in Hamburg melden. Geht Van Buyten, gilt
Slowaken-Verteidiger Martin Skrtel (21/St. Petersburg) als heißer
Nachfolge-Kandidat.
> Sicher hat der HSV Besart Berisha (20). Zuletzt war der Stürmer
an Aalborg und Horsens (beide 1. Liga Dänemark) ausgeliehen,
jetzt versucht er es in der neuen Runde noch mal beim HSV. Berisha:
"Es war und ist mein großer Traum, für den HSV in der
Bundesliga zu spielen. Die Mannschaft hat letzte Saison gezeigt,
wie stark sie ist. Ich freue mich, ein Teil davon zu werden."
06.06.06 BILD: Ultimatum für van der Vaart. Wenn er bis morgen
nicht fit ist, muß er nach Hause:
Der Freifahrtschein ist eingezogen! Rafael van der Vaart (23) hat von
Bonds-Coach Marco van Basten ein Ultimatum bekommen. Der holländische
Nationaltrainer: "Mittwoch wird entscheidend für ihn' Da muß
Rafa zeigen, daß er fit ist für die WM."
Hintergrund: Auch Ajax-Kicker und van der Vaart-Ersatz Wesley Sneijder
ist angeschlagen - dicke Knöchelprellung nach dem Australien-Test
(1:1). Holland in Not! Die Truppe hat ihr Quartier in Hinterzarten aufgeschlagen,
trainiert Mittwoch im Freiburger Stadion an der Dreisam. HörteTest
für van der Vaart - sonst ist die WM für ihn gelaufen.
An seinem freien Tag fuhr van der Vaart zum Zaans Medical Zentrum,
holte Frau Sylvie und Söhnchen Damidn (9 Tage alt) nach Hause. "Herrlich,
endlich sind wir komlett,eine richtige Familie", jubelt der HSV-Regisseur.
Dick vermummt in einem Baby-Overall kam Damian erstmals nach seiner Geburt
an die frische Luft. Der Kleine quiekte fröhlich, als er von Papa
im Kleinkind-Sitz des Autos angeschnallt wurde. Im holländischen Heim
in der Nähe von Amsterdam wurde schon das Kinderzimmer des van-der-Vaart-Sprosses
eingerichtet.
Möglicherweise wird der kleine Zwerg Hollands Chancen bei der
WM um einiges erhöhen. Denn: Die Heimkehr seines Sohnes
gibt dem angeschlagenen Papa Rafael (Knöchel) neuen Schub, bis
zum Auftakt gegen Serbien-Montenegro (11. Juni) doch fit zu werden.
Alle Tests der Oranje-Truppe gegen Kamerun (1:1), Mexiko (2:1) und
Australien (1.1) saß Rafael nur auf der Bank, konnte seiner oft ideenlosen
Mannschaft nicht helfen.
"Ich bin sicher, daß ich gegen Serbien gesund auf dem Platz stehe
und spiele. Das habe ich mir fest vorgenommen", sagt Hollands Nr. 10. Und.
"Das habe ich auch Damian fest versprochen. "
Aber zunächst zählt nur der Mittwoch...
06.06.06 BILD: 300.000 Hamburger feiern 15 Stunden ohne Pause, aber:
HSV-Verbot beim Schlagermove:
Es sollte ein Fest der Liebe, eine friedliche Feier zu Ehren des guten
alten Schlagers ...
Doch dann bewarf ein Anhänger des FC St. Pauli den HSV-Fan-Wagen
mit einer Bierflasche. Und provozierte so den Ausschluß der HSV-Supporter
vom Schlagermove!
Sonnabend, 17.30 Uhr. Der HSV-Truck mit 80 Gästen biegt in die
Reeperbahn ein. In der Nahe der S-Bahn-Haltestelle steht eine Gruppe Punks.
Sie tragen Pullis des FC St. Pauli und zeigen den Fans des verfeindeten
Clubs Stinkefinger.
Plötzlich schleudert ein Pauli-Punk eine Flasche "Desperados"
(Bier mit Tequila) gegen den Wagen.
"Wir waren sehr entspannt. Unser DJ rief sogar, der Wagen nehme kein
Altglas an", sagt Johannes Liebnau (24), Vize der Supporters.
Die Pöbeleien der Pauli-Fans hörten aber nicht auf,
der HSV-Wagen rollt weiter. Nach weiteren 20 Minuten wird die Polizei aktiv.
"Angeblich sollen wir Bierflaschen zurückgeschleudert haben," sagt
Liebnau. "Wir hatten aber nur Dosen und Pappbecher."
Bis zum Heiligengeistfeld eskortieren Polizeibeamte den Truck. Dann
wird der Wagen nach nur einer Schlagermove-Runde aus geschlossen
Der Fan Club behält sich nun rechtliche Schritte gegen den Ausschluß
vor. "Schließlich hat dieses Image-Projekt mehrere Tausend Euro gekostet",
sagt Liebnau.
Die meisten der 300000 Schlagermove-Besucher bemerken die Pöbeleien
nicht. Zu ausgelassen ist die Stimmung entlang der 5,8 Kilometer langen
Strecke.
Sanitäter und Feuerwehr müssen zwar insgesamt 170 Mal ausrücken.
Zum Glück aber nur wegen kleiner Alkoholrausch-Umfaller.
Nach fünfeinhalb Stunden Schlagermove geht die Feier in fünf
Zelten auf dem Heiligengeistfeld weiter. Tausende tanzen in Schlaghosen,
Perücken und bunten Kostümen zu Musik der 70er in die Nacht hinein...
06.06.06 DIE WELT: Tschechiens Abwehrstar genießt die Sympathien
der HSV-Fans. Hamburgs WM-Stars, Folge elf: Tomas Ujfalusi:
In drei Tagen beginnt die Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland.
In den fünf Spielen in Hamburg werden sich viele weltbekannte Stars
präsentieren. Zudem sind bei der WM zehn Hamburger Spieler für
verschiedene Nationen dabei. In einer Serie stellt DIE WELT Hamburgs WM-Stars
vor. In der elften Folge: Tschechiens Verteidiger Tomas Ujfalusi.
Eigentlich sollten die Anhänger des HSV schon vor drei Wochen
die Gelegenheit erhalten haben, Tomas Ujfalusi endlich wieder einmal bejubeln
zu können. Doch das geplante Ablösespiel für den vor zwei
Jahren aus Hamburg zum AC Florenz gewechselten Innenverteidiger wurde kurzfristig
abgesagt. Wegen der Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft sah sich der
italienische Erstligist nicht in der Lage, eine konkurrenzfähige Mannschaft
zu stellen.
Statt vor wenigen tausend Zuschauern in einem Freundschaftsspiel wird
der 28 Jahre alte Tscheche nun zu einem der wichtigsten Spiele in seiner
Karriere in die geliebte Hansestadt zurückkehren.
Am 22. Juni trifft Ujfalusi im WM-Stadion Hamburg im dritten Vorrundenspiel
in der Gruppe E auf Italien, nachdem beide Teams zuvor schon gegen die
USA und Ghana gespielt haben. Die Begegnung mit den Italienern wird möglicherweise
darüber entscheiden, ob Tschechien ins Achtelfinale einzieht oder
frühzeitig den Heimweg antritt. "Das Finale wäre ein Traum für
uns. Wir sind in der Lage, bei großen Turnieren weit zu kommen",
gibt sich Ujfalusi zuversichtlich.
In seiner alten Heimat bekommt er es dabei mit seinem Vereinskameraden
und Italiens Top-Stürmer Luca Toni zu tun. "Luca ist schon sehr stark.
Zum Glück muß ich nicht allein gegen ihn antreten", meint der
Abwehrspieler über den Angreifer, der in der abgelaufenen Saison 31
Treffer in der italienischen Serie A erzielte.
Die glücklichen Hamburger Fußball-Fans, die ein Ticket für
das Spiel erhalten haben, dürften Tschechien in der Begegnung die
Daumen drücken. Denn zum einen steht mit David Jarolim einer der beliebtesten
HSV-Profis im Kader der Tschechen, zum anderen hat man die starken Leistungen
Ujfalusis im Dreß der Rothosen nicht vergessen. In seinen vier Jahren
in Hamburg entwickelte er sich zu einem der stärksten Innenverteidiger
Europas, der Fan-Club Tomas Ujfalusi existiert bis heute. Kurz vor seinem
Wechsel nach Florenz machte ihn der damalige HSV-Trainer Klaus Toppmöller
sogar zum Kapitän. "Ich hatte eine wunderschöne Zeit in Hamburg",
blickt der Abwehrspieler zurück.
Als intelligenter und ausgeglichener Profi strahlt Ujfalusi auf dem
Spielfeld Souveränität und Ruhe aus. Seine Kopfballstärke
und sicheres Paßspiel machen ihn zu einem Verteidiger, der sich regelmäßig
in die Offensive einschaltet. Als Abwehrchef soll er bei der WM die Defensive
organisieren.
Entdeckt hat er seine Leidenschaft zum Fußball im Alter von vier
Jahren. Nachdem ihm seine Eltern ein Paar Fußballschuhe schenkten,
war er so in diese vernarrt, daß er sie nicht einmal zum Schlafen
auszog. Allerdings spielte er bis zu seinem 15. Lebensjahr auch regelmäßig
Eishockey, ehe er sich ganz auf den Fußball konzentrierte. Mit 19
Jahren debütierte er im Trikot von Sigma Olmütz in der ersten
tschechischen Liga, bevor er vor sechs Jahren nach Hamburg wechselte. 2001
kam er erstmals in der Nationalmannschaft zum Einsatz, mit der er bei der
Europameisterschaft vor zwei Jahren einen großen Erfolg feierte:
In der Vorrunde besiegte man Deutschland mit 2:1 und schied erst im Halbfinale
gegen den späteren Sieger Griechenland aus.
Ob den Tschechen ein ähnlicher Erfolg auch in Deutschland gelingt,
ist vor allem von der Defensive abhängig. In der WM-Qualifikation
offenbarte Tschechien in der Abwehr große Schwächen und kassierte
zwölf Gegentore. Zudem ist Mittelfeld-Star Tomas Rosicky weiterhin
angeschlagen. Tomas Ujfalusi glaubt nach drei Testspielen ohne Gegentor
aber, daß die WM zu einer Sternstunde für sein Land werden kann.
"Ich bin überzeugt, daß wir in der Defensive gut stehen und
ein gutes Turnier spielen werden."
06.06.06 Mopo: Schlechte Karten im Poker um Torjäger Farfàn.
Anruf in Eindhoven - doch der PSV mauert / Treffen mit den Holländern
nicht in Sicht:
Dem ersten Schritt folgte nun auch folgerichtig der zweite. Doch von
seinem Ziel, Jefferson Farfàn nach Hamburg zu lotsen, ist der HSV
noch meilenweit entfernt. Nachdem der peruanische Angreifer des PSV Eindhoven
bereits sein grundsätzliches Interesse an einem Wechsel zum HSV bekundete,
klingelten die Entscheidungsträger nun höchst offiziell bei den
Holländern durch. Deren Verhandlungsbereitschaft hält sich jedoch
in überschaubaren Grenzen.
"Wir haben uns beim PSV gemeldet und unser Interesse, Jefferson zu
verpflichten, kundgetan", berichtet Sportchef Dietmar Beiersdorfer. Was
blieb, war Ernüchterung. Zu einem Treffen war die PSV-Vorstandschaft
um Rob Westerhof nicht zu bewegen. "Ja, der HSV hat sich gemeldet", bestätigt
der Präsident. "Aber Farfàn würde auch gern weiter in
Eindhoven spielen." War das schon das Ende aller Diskussionen?
Sicher nicht. Der PSV spielt auf Zeit und zockt um die mögliche
Ablöse. "Sie versuchen eben, den Spieler zu halten", weiß Beiersdorfer.
Gerade Westerhof ist da jedes Mittel recht. Schon des Öfteren zog
der sich auf Grund von Falschaussagen den Zorn der PSV-Fans zu. Nun versucht
der Präsident alles, damit Farfàn seine Wechselabsichten nicht
öffentlich untermauert. Dann nämlich wäre der Druck auf
den Verein so groß, dass er den Peruaner früher oder später
doch ziehen lassen müsste. Weiterhin gilt eine Ablöse von zehn
Millionen Euro als Maß aller Dinge.
Stellt sich die Frage, wer mehr Einfluss auf Farfàn hat - der
HSV, der PSV oder andere Nebenbuhler. Denn in dem Moment, in dem der Peruaner
sich zu einem Klub bekennt, ist die Freigabe eine Frage der Zeit. Darauf
baut der HSV.
06.06.06 Mopo: HSV-KURZPÄSSE. Vereinsinfos kompakt:
GESPRÄCH I: Der HSV wird dieser Tage Zenit St. Petersburg um einen
Verhandlungstermin bezüglich seines Wunschverteidigers Martin Skrtel
(21) bitten.
GESPRÄCH II: Bis zum WM-Start will Sportchef Dietmar Beiersdorfer
noch mit allen Turnier-Fahrern des HSV persönlich sprechen. Den Anfang
machte Khalid Boulahrouz. Beiersdorfer: "Er sagt, er packt es noch ins
Team."
WECHSEL: Daniel Niculae (Rapid Bukarest), der auf der Liste des HSV
stand, wechselt für vier Jahre zum AJ Auxerre.
02.06.06 Höchststrafe für Demel. Zur WM-Party darf er in seinem
eigenen Stadion nicht spielen:
Guy Demel (24), der Hamburger bei der Elfenbeinküste. Seinen ersten
WM-Auftritt hätte er (ausgerechnet) imVolkspark. Am 10. Juni
gegen Argentinien. Aber ..
Das Interview.
BILD: Trotz toller Bundesliga-Auftritte kommen Sie im Nationalteam
kaum zum Einsatz. Warum?
Demel: "Fragen Sie den Trainer! Ich kämpfe um einen Stammplatz.
Aber ich denke nicht, daß ich spiele."
BILD: Sind Sie verletzt?
Demel:"Nein. Ich kriege einfach keinen Stammplatz."
BILD: Was können die "Elefanten"?
Demel: Spaß- und Euphorie-Fußball mit viel Risiko spielen.
Wir sind sehr konterstark. Ein Außenseiter, aber unbequem."
BILD:Elfenbeinküste - da denkt jeder an Chelsea-Star Didier Drogba
...
Demel: "Klar, er ist der Kopf unserer Mannschaft. Er übernimmt
die Führungsrolle in der Kabine und beim Training. Er könnte
einer der Top-Stars der WM werden."
BILD: Wie ist er privat?
Demel: "Locker und überhaupt nicht arrogant."
BILD: Afrikas Tearns setzen auf Magie, übersinnliche Kräfte.
Hat Ihr Team einen Hexenmeister?
Demel: "Nein, das gab's wohl früher mal. Ich habe davon gehört,
aber sowas nie erlebt. Bis auf unseren Tormann spielen alle in Europa.
Und wir sind sehr gläubig. Nein, da läuft nichts mit Voodoo!"
BILD: Beten Sie eigentlich in der Kabine?
Demel: "Natürlich. Wir bilden einen Kreis. Das Gebet spricht immer
unser Torwart Tizie, er ist Christ ."
BILD: Und Sie?
Demel: "Ich bin Moslem."
BILD: Und Sie beten alte zusammen?
Demel: "Kein Problem. Es gibt mehr Christen in der Mannschaft. Wenn
Tizie das Gebet spricht, hören alle zu, aber jeder kann in seinem
Kopf für sich beten."
02.06.06 BILD: Splitter:
* Stark: Der HSV begrüßt sein 41000. Mitglied. Vorstand
Christian Reichert: "Eine tolle Sache."
* Nachwuchs: 1800 HSV-Kids spielen am 10. und 11. Juni in Horst (bei
Elmshorn) um die PUMA-Mini-WM. In sechs Alters es um den Titel.
* Letzte Ruhe: Der Verein plant einen Friedhof für HSVer Sollte
das Projekt verabschiedet werden, dann wird es wohl ein Renner. Es liegen
schon einige Reservierungen vor.
02.06.06 BILD: HSV intern: Boulahrouz. Nationalelf ist härter als
HSV:
> Der Schweiß fließt in Strömen. Khalid Boulahrouz
stöhnt während der WM-Vorbereitung mit den Holländern: "Das
Training hier ist schwieriger als beim HSV." Hoppla! Dabei zählen
die Einheiten bei Hamburgs Trainer Thomas Doll zu den anspruchsvollsten
der Liga.
Hamburg-Verteidiger Boulahrouz: "Das Tempo bei der Nationalelf ist
deutlich höher." Und: "Das ist auch normal. Wir sind hier mit internationalen
Spitzenspielern zusammen, die über ein viel höheres technisches
Fußball-Niveau verfügen als ein Klubteam". Ob diese Aussagen
den HSVKollegen so richtig gut gefallen?
> 2003 gewann der HSV den Liga-Pokal im Finale mit 4:2 gegen Dortmund.
Danach reichten zwei achte Plätze in der Bundesliga nicht mehr für
die Teilnahme an diesem Wettbewerb. In diesem Sommer ist Hamburg als Drittplazierter
wieder am Start. Trainer Thomas Doll: "Der LigaPokal ist ein toller Formtest.
Wir freuen uns auf diese Erfahrung."
Am 29.Juli spielt der HSV um 15.30 Uhr in Düsseldorf gegen Hertha
BSC Berlin. Sollte ein Sieg rausspringen, geht es im Halbfinale bei Werder
(1. 8.) weiter. Das Endspiel steigt am 5. August (18 Uhr) im Leipziger
Zentralstadion. Die HSV-Fans können Karten (Block 16 bis 20) für
das Berlin-Spiel unter www.bundesliga.de erwerben. Die Preise liegen von
15 bis 45 Euro.
02.06.06 Abendblatt: Beiersdorfer balanciert mit Millionen. HSV: Verein
ist sich mit Farfan einig - Eindhoven zögert noch:
Ginge es nach ihm, er würde sofort mit den Verantwortlichen des
PSV Eindhoven über den Transfer von Jefferson Farfán verhandeln.
Aber die Holländer zögern noch, weshalb HSV-Sportchef Dietmar
Beiersdorfer weiter auf gepackten Koffern sitzt. Wann er nach Eindhoven
fliegt? "Das kann ich nicht sagen", so Beiersdorfer, dem die Strapazen
der Kaderzusammenstellung anzumerken sind. "Wir arbeiten intensiv. Aber
wirklich sagen, wo wir stehen, kann ich leider nicht."
Dennoch, intern gehen alle HSV-Verantwortlichen davon aus, im Sommer
den peruanischen Wunschstürmer an der Elbe zu begrüßen.
Zumal sich der Spieler mit dem HSV bereits einig sein soll. Nur beim PSV
sind sich die Verantwortlichen noch unschlüssig, ob und für wieviel
Ablösesumme der 21jährige wechseln darf. Auch deshalb erwartet
HSV-Boss Bernd Hoffmann "keinen schnellen Abschluß".
Womit auch alle anderen Personalien warten müssen. Bei einem Etat
von zwölf Millionen Euro für neue Spieler, wovon der HSV allein
für Farfán acht Millionen Euro auszugeben bereit ist, bleibt
wenig Spielraum. "Wir müssen schauen, wie wir Personalien balancieren
können", sagt Beiersdorfer. Will heißen, daß bei einem
Verkauf von Daniel van Buyten zum FC Bayern neue Millionen hinzukämen.
Ob es dann noch für Wunschverteidiger Martin Skrtel (21, St. Petersburg/zwei
Millionen Euro Ablöse) als van-Buyten-Ersatz und einen zweiten Stürmer
reicht, ist fraglich. Zumal Wunsch-Angreifer Nummer zwei, Bremens Ivan
Klasnic, mit fünf Millionen Euro teuer wäre. Beiersdorfer: "Wir
bleiben dabei, wir planen ohne Champions-League-Hauptrunde und mit Platz
fünf in der Liga. Dafür werden alle verfügbaren Mittel genutzt."
# Der HSV trifft im Liga-Pokal (29. Juli) in Düsseldorf auf Hertha
BSC Berlin. Der Sieger trifft im Halbfinale (1. August) auf Werder Bremen.
02.06.06 DIE WELT: HSV pokert international um neue Spieler:
Während sich die Nationalspieler des HSV in diesen Tagen ganz
auf ihre Aufgaben bei der WM 2006 in Deutschland vorbereiten, sind die
Verantwortlichen des Vereins noch gar nicht in WM-Laune. Für sie stehen
diese Tage im Zeichen der Kaderzusammenstellung für die kommende Saison.
Dies tun sie, wohlwissend um mögliche Spekulationen, am liebsten hinter
den Kulissen. Mit dieser Strategie haben Präsident Bernd Hoffmann
und Sportchef Dietmar Beiersdorfer in der jüngeren Vergangenheit erfolgreiche
Vertragsabschlüsse tätigen können.
Die Telefondrähte nach Holland und Rußland dürften
von der Geschäftsstelle aus rege benutzt werden. Denn die Objekte
der Begierde bleiben in erster Linie Stürmer Jefferson Farfan vom
PSV Eindhoven und Verteidiger Martin Skrtel von Zenit St. Petersburg. Die
Verhandlungen mit beiden Spielern kommen derzeit nur schleppend voran.
Die Ablösesummen steigen und fallen täglich. Von seinem Marktwert
her dürfte der 21jährige Farfan nahe an der Zehn-Millionen-Euro-Grenze
liegen. Mittlerweile werden Summen in der Höhe von zwölf Millionen
Euro aufgerufen. Unter diesem Wert wiederum möchte der HSV seinen
Kapitän Daniel van Buyten, der seit Wochen von Bayern München
umworben wird und auch bekanntgab, daß er nach München wechseln
möchte, nicht hergeben.
Die Münchner besserten aber ihr Angebot auch beim zweiten Treffen
nur minimal auf. Rund sieben Millionen Euro stehen im Raum. Das Spiel am
Transfertisch erinnert wie alle Jahre an eine europäische Pokerrunde,
die bis nach St. Petersburg reicht.
Am Kader wird täglich und in kleinen Schritten gebastelt. Feststeht,
daß der HSV den Auftakt des Ligapokals bestreitet: Am 29. Juli treffen
die Hamburger auf Hertha BSC. Das Finale am 5. August wird wie schon 2005
im Leipziger Zentralstadion ausgetragen
02.06.06 Mopo: Van der Vaart stichelt gegen das DFB-Team. Rafael hält
Klinsis Elf für unbeliebt / Immer noch Sorgen um den Knöchel:
Eigentlich wars ja nur eine Frage der Zeit, bis die ersten Giftpfeile
fliegen. Jetzt eröffnet ausgerechnet ein Hamburger das Fernduell zwischen
Deutschland und Holland. Der "kleine Engel" stichelt gegen die DFB-Elf.
Rafael van der Vaart hält Klinsis Elf für unbeliebt im eigenen
Land, glaubt nicht, dass sie sich bei der WM auf die Unterstützung
der Anhänger verlassen kann - seine Beobachtung: "Die Hamburger finden
die deutsche Mannschaft nicht gerade fantastisch."
Der Jung-Papa ist verbal offenbar schon bei hundert Prozent, körperlich
allerdings fehlt noch einiges. Der Knöchel schmerzt (Reizung an der
OP-Narbe), mehr als Fahrrad fahren ist nicht drin. Trotzdem hofft er, rechtzeitig
zum Auftaktspiel am 11. Juni gegen Serbien auf dem Platz stehen zu können.
Das war nicht immer so. Als im Dezember sein Knöchel brach, im April
der Rückschlag folgte, packte ihn die nackte Angst. "Das Erste, was
du denkst, ist, dass du jetzt deswegen vielleicht die WM verpasst. Wenn
dein Körper nicht mitspielt, ist es immer schlimm. Da kann man verrückt
werden."
Marco van Basten will zu ihm halten. Der Bondscoach kündigte bereits
an, dass es kein Ultimatum geben wird. Sein Spielmacher kriegt die notwendige
Zeit, um wieder richtig fit zu werden. Der ehemalige Weltklasse-Stürmer
übt keinerlei Druck aus, schließlich hatte er selbst wegen hartnäckiger
Knöchelprobleme seine Karriere beenden müssen. Van der Vaart
will bei der WM unbedingt für Furore sorgen. Ab nächster Woche
auch auf dem Platz - und nicht nur durch provozierende Äußerungen.
SVEN TÖLLNER
02.06.06 Mopo: Info:HSV-KURZPÄSSE:
- ANSETZUNG Im Liga-Pokal trifft der HSV auf Hertha (29.7. in Düsseldorf).
Sollte Dolls Team sich durchsetzen, gehts im Halbfinale zu Werder (1.8.).
Das Finale steigt am 5.8. in Leipzig.
- ANSPORN Stefan Wächter bereitet sich nach seiner Knie-OP (Schleimhautfalte
entfernt) daheim in Herne auf die neue Saison vor, trifft dort im Reha-Zentrum
täglich auf die Profi-Kollegen Schindzielorz und Idrissou. Der Keeper
gibt richtig Gas, will im Duell mit Sascha Kirschstein um die Nummer eins
im HSV-Tor unbedingt seine Chance nutzen.
01.06.06 BILD: Wunsch-Stürmer Farfan. So´n Käse. Eidhoven
läßt den HSV nicht ran:
Ein junger Peruaner hält den HSV in Atem. Sein Name: Jefferson
Augustin Farfan Guadalupe. 21 Jahre alt. Ebenso viele Liga-Tore erzielte
er in der vergangenen Saison für PSV Eindhoven. Der Kampf der Hamburger
um den Knipser wird zum nervenaufreibenden Geduldsspiel. Die Gesamtsituation
ist kompliziert. Ich rechne nicht mit einem kurzfristigen Abschluß",
erklärt der HSV-Vorsitzende Bernd Hoffmann.
Eindhoven läßt den HSV nicht an Wunschstürmer Farfan
ran!
Hamburg will den blitzschnellen Angreifer sofort. Bietet rund acht
Millionen. Die Holländer fordern mindestens zwölf! Nur: Der PSV
zeigt sich nicht gesprächsbereit, will offenbar Jefferson gar nicht
abgeben. Der HSV soll bisher nicht einmal persönlich mit den Holländern
Kontakt aufnehmen können.
"Normales" Gebaren bei Transfer-Poker - oder steckt mehr dahinter?
Im Führungs-Gremium des holländischen Ehrendivisionärs
scheint Uneinigkeit zu herrschen.
Da ist der PSV-Vorstand, der durch lukrative Verkäufe seine Bilanz
glätten will. Klub-Eigentürmer und Elektro-Riese Phillips will
dazu auch gehört werden.
Farfans Manager Raul Gonzales Jordan hat eigene Interessen, die er
schon formuliert hat. Jeffersons Ex-Verein Alianza Lima ist zudem stark
ner hohen Ablöse interessiert. Denn: Der PeruVerein erhält 17,5
Prozent von der Transfersumme.
Und nicht zu vergessen: Der neue Coach Ronold Koeman soll gar nicht
glücklich über einen Abgang seines besten Stürmers sein.
Viele Parteien und Positionen, die für den Wechsel unter einen Hut
gebracht werden müssen. Rafael von der Vaart über Farfan: "Der
Junge schießt uns ganz noch oben." Wenn er käme...
01.06.06 BILD: SPlitter:
* Rekord: Der Run auf die Dauerkarten. Der HSV hat schon rund 27 300
Tickets abgesetzt.
Möglicherweise wird bei 30 000 der Verkauf gestoppt.
* Sehenswert: Die Altliga tritt heute um 19.30 Uhr beim TSV Oberndorf
(bei Stade) an. Zuvor hatten die Hamburger Ex-Stars eine Harburg-Auswahl
mit 3:2 geschlagen (Tore: Spörl/2, Djordjevic).
* Gratulation: Caspar Memering (wird 53 Jahre), Stefan Bö und
Jens Dowe (38) feiern heute Geburtstag.
01.06.06 BILD HSV intern: Holländer meckern über van der Vaarts
Baby-Namen:
> Die Geburt des Sohnes von Sylvie und Rafael von der Vaart hat auch
in deren Heimat Holland Wellen geschlagen. Einige Zeitungen kritisierten
die Namensgebung für den Kleinen.
Damian würde zu sehr der Gruselfigur "Damien" ähneln, der
in den "Omen-Verfilmungen" einen teuflischen Jungen spielte, der Unglück
für Familie und Freunde heraufbeschwor.
Zudem meckerten die Holländer, daß der Name zu sehr dem
bayrischen Schimpfwort "damisch" (dumm, blöd, dämlich) gleicht.
HSV-Star Rafael dazu: "Wir finden den Namen schön und lassen uns die
Baby-Freude nicht kaputt machen." Recht hat er!
> HSVer im ganzen Land wer hat den schönsten Balkon an der Wand?
Diese Frage stellen die HSV-Supporters und loben für den schönsten
Balkon, der mit WM- und/oder HSV-Fahnen sowie Souvenirs geschmückt
wird, einen Balkon-Ultra-Pokal und eine von Holsten unterstützte Party
aus.
Balkon-Fotos sollen an die Adresse balkonultra@hsv-sc.de geschickt
werden.
> Daumendrücken für "Hermann". Der HSV-Dino ist heute bei
der "1.Maskottchen-WM" in der Sendung "TV total" (22 Uhr, Pro 7") von Stefan
Raab am Start. 40 Vereins-Glücksbringer (auch der Football-Kuddl der
Sea Devils) müssen einen Hindernis-Parcour bewältigen. "Hermann"
soll schon fleißig trainieren...
01.06.06 BILD: Hexenschuß. 70 Millionen Perser beten für
Mahdavikia:
Seine Hand geht immer wieder Richtung Rücken. Mehdi Mahdavikia
(28) hat böse Schmerzen im Kreuz. "Ich fühle mich wie ein
100-jähriger", stöhnt der HSV-Perser.
Ein Hexenschuß hat Teheran-Turbo voll getroffen, verhinderte
seine Einsätze für den Iran in Kroatien (2:2) und gestern abend
gegen Bosnien-Herzegowina (5:2).
Jetzt beten 70 Millionen Perser für Mahdavikia und seinen Einsatz
bei der WM.
Der verletzte Orientale besuchte Bayern-Arzt Dr. Wilhelm Müller-Wohlfahrth
im Düsseldorfer "Hilton", Quartier der deutschen Nationalelf. Zuvor
wurde eine Erlaubnis von Bundestrainer Jürgen Klinsmann eingeholt.
"Ich hoffe, daß ich am 11. Juni gegen Mexiko wieder loslegen
kann", sagt Mehdi.
Die "Hexe" verfolgt Mahdavikia schon seit Jahren. Im Winter mußte
er im HSV-Trainingslager von La Manga schon ein paar Tage aussetzen. 2002
wurde er sogar am Rücken operiert.
Jetzt hofft ein ganzes Volk, daß Müller-Wohlfahrt Erfolg
hat und Mahdavikia den Iran ins Achtelfinale der WM bringt. Mindestens...
01.06.06 BILD: Jarolim testete Deutschlands Auftakt-Gegner. Die kriegen
fünf Stück!:
Beeindruckt ist etwas anderes ... David Jarolim (27) testete
mit Tschechien Deutschlands WM-Auftaktgegner Costa Rica. Der HSV-Mittelfeld-Star
stand bei seinem dritten Landerspiel 45 Minuten in Jablonec auf dem Platz,
konnte danach kaum etwas Positives über die "Ticos" erzählen.
"Die Costa Ricaner standen nur teilnahmslos auf dem Rasen, übernahmen
in keiner Phase des Spiels Initiative", wunderte sich Jarolim über
die überraschende Lethargie der Mittelamerikaner.
Costa Rica hätte schon nach wenigen Minuten zurückliegen
können. Wenn es nach Jarolim ginge - auch müssen: "Drei Tore
wären schon Pflicht gewesen."
Für das deutsche Eröffnungsspiel (9. Juni) rechnet David
mit keinen Problemen für Klinsmann und Co. "Wenn Costa Rica nicht
aufpaßt, kriegen die vier oder fünf Dinger."
Ganz besonders die löchrige "Tico-Deckung" hat den Tschechen überrascht:
"Bei Standards herrscht dort das blanke Chaos."
Aber nicht nur hinten steckt der Wurm. Auch die Offensive ist wohl
ein laues Lüftchen. Jarolim:"Costa Rica hatte nicht eine einzige Torchance.
Mit nur einer Spitze konnten sie uns nicht gefährlich werden."
Der HSV-Star hat mit Tschechien gegen die "Ticos" schon 1:0 gewonnen.
Das würde Deutschland am 9. Juni wohl reichen ...
01.06.06 BILD: Für 20 Mio Euro! Jetzt ist der Volkspark WM-fit:
Bahrenfeld. Der Schmuddel-Stieg wird zum Fan-Boulevard -
alles neu auf den Straßen und Wegen rund ums WM-Stadion im
Volkspark! Da steht jetzt ein Pissoir am Bahnhof Stellingen,
die dunkle und beengende Tunnelröhre erstrahlt
im knalligen Rot und die Wege sind breiter und übersichtlicher.
Die Stadt investierte extra zur WM 20,6 Millionen Euro in die Infrastruktur
des Fußballstadions.
"Hamburg ist fit für die WM", sagte Bausenator Dr. Michael Freytag
während einer extra angesetzten Bustour rund um die Arena vor Journalisten,
"und diese Maßnahmen kommen auch nach der WM unseren Bürgern
und Gästen zugute."
Die WM-Liste des Senators:
-+ Umbau Stellingen 1,2 Millionen Euro.
-+ Umgestaltung Bahnhofsvorplatz Othmarschen 500 000 Euro.
-+ Umbau der Autobahnausfahrt Volkspark an der A7 - 1,4 Millionen Euro.
-+ Ausbau der Sylvesterallee, Hellgrundweg, Stadionstraße, August-Kirch-Straße
und Lederstraße für Busse, Taxen und Fußgänger -
2,8 Millionen Euro.
-+ Verbesserung und optische Aufwertung der Fußwege von der S-Bahn
Stellingen, den Bus- und PKW-Parkplätzen einschließlich Fußgängerleitsystem
im Volkspark - 1,8 Millionen Euro.
-+ Herstellung von 8000 PKWParkplätzen - 1,6 Millionen Euro.
-+ Neubau eines Busparkplatzes mit ca. 70 Stellplätzen an der
Schnackenburgallee - 1,9 Millionen Euro.
-+ Attraktivitätssteig erung der Fußgängerverbindung
zwischen der S-Bahn Haltestelle Stellingen und der Shuttlebus-Kehre Lederstraße
- 4 Millionen Euro.
-+ Dynamisches Parkleitsystem um die Arena - 750 000 Euro. -+ Optimierung
der Straßenknoten im Stadionumfeld zur
besseren Erreichbarkeit der Parkplätze - 2 Millionen Euro.
Altonas Bezirksamtsleiter Hinnerk Fock ist begeistert. Fock: "Der 1300
Meter lange Weg von Stellingen zur Arena ist fast schon ein Fan-Boulevard.
Der Bezirk und die Stadt zeigen sich hier von ihrer besten Seite."
01.06.06 DIE WELT: "Chancentod" als eiskalter Knipser. HSV-Profi Naohiro
Takahara überrascht die Hamburger Fans mit Treffsicherheit:
Die Fans des HSV konnten kaum glauben, was sie am Dienstag abend auf
dem Fernsehbildschirm sahen. Ausgerechnet der bei den Rothosen ausgemusterte
Stürmer Naohiro Takahara, der in der kommenden Saison für Eintracht
Frankfurt auflaufen wird, erzielte im Testspiel der Deutschen Nationalmannschaft
gegen Japan (2:2) zwei beachtenswerte Tore.
Zum 1:0 schloß der 26 Jahre alte Angreifer wie ein Spitzenstürmer
eiskalt ab, vor dem 2:0 düpierte er mit einer Körpertäuschung
Michael Ballack und Jens Nowotny.
Wehmut löste sein eindrucksvoller Auftritt gegen die DFB-Elf bei
der Anhängerschaft des Bundesligisten allerdings nicht aus. Schließlich
war Takahara in Hamburg insbesondere in den vergangenen Monaten jeglichen
Beweis dafür schuldig geblieben, daß er weiß, wo das Tor
steht. Statt auf das gegnerische Gehäuse zu schießen, spielte
der Stürmer Pässe ins Leere, stolperte über den Ball oder
brach bei der kleinsten Berührung durch den Gegenspieler zusammen.
In 21 Spielen für den HSV erzielte er in der vergangenen Saison lediglich
einen Treffer.
In der japanischen Nationalmannschaft scheint er sich aber wohler zu
fühlen als im Team von Trainer Thomas Doll. "Wir spielen in der japanischen
Mannschaft anders. Es läuft besser zusammen. Es ist nicht wie beim
HSV", versuchte Takahara seine starke Leistung vom Dienstag zu erklären.
Er freue sich nun sehr auf seine neue Aufgabe bei Eintracht Frankfurt.
Zunächst konzentriert er sich ausschließlich auf die WM. "Ich
denke, daß ich im Sturm einen Stammplatz habe. Unser Ziel ist das
Halbfinale."
Die Anhängerschaft der Eintracht freut sich zwar über die
beiden Tore ihres neuen Spielers, will die Leistung des Japaners gegen
Deutschland aber nicht überbewerten. "Bevor man ihn in den Himmel
lobt, sollte man erst einmal die zehn ersten Bundesligaspiele abwarten",
schrieb ein Benutzer im Internet-Forum des Vereins.
01.06.06 DIE WELT: Stadionsprecher Erhardt erfüllt sich einen Traum.
Hamburgs WM-Köpfe (Teil 3): Die Stimme des HSV führt durch fünf
Partien - "Es gibt viele Auflagen" - Auch Finale möglich:
Hamburgs WM-Stimme paukt schon fleißig Vokabeln und Spielernamen:
Schauspieler Marek Erhardt, TV-Zuschauern aus zahlreichen Filmen, aber
auch Werbespots bekannt und seit zwei Jahren HSV-Stadionsprecher, bereitet
sich intensiv auf die Moderation der WM-Spiele in der Hansestadt vor. Bei
allen fünf Spielen im Volkspark wird er hinter dem Mikrofon sitzen
- sprachlich bestens präpariert mit den Tips der HSV-Profis. "David
Jarolim, Mittelfeldspieler der Tschechen, hat mir einige Sätze aufgeschrieben.
Und Guy Demel wird mir noch Tips zur Elfenbeinküste geben", erzählt
der Enkel des beliebten Komödianten Heinz Erhardt (1909-1979).
Für den 37 Jahre alten Hamburger, der als Synchronsprecher seine
markante Stimme Filmstars wie Johnny Depp und Benicio Del Torro leiht,
geht ein Traum in Erfüllung. "Ich bin ein riesiger Fußball-Fan.
Als ich damals das HSV-Angebot bekam, war ich schon kurz davor, gegen den
Baum zu fahren. Das WM-Angebot hat alles noch mal getoppt", sagt der HSV-Anhänger,
den es seit seinem fünften Lebensjahr zum Fußballplatz zieht.
Die Leidenschaft für das runde Leder haben ihm seine Großväter
mitgegeben: "Mein Großvater Heinz war selbst HSV-Mitglied, aber schon
schwer krank geworden, als ich gerade drei Jahre alt war. Doch mein Opa
mütterlicherseits hat mich regelmäßig mit ins Stadion genommen."
"Eine WM im eigenen Land und dann noch im eigenen Wohnzimmer moderieren
zu dürfen - so etwas erlebt man wahrscheinlich nur einmal in seinem
Leben", sagt Erhardt und nimmt seine Aufgabe sehr ernst. "Mehr als drei
Monate lang wurden wir von Fifa und WM-OK geschult und haben ziemlich viel
Lektüre mitbekommen, die wir durcharbeiten müssen", erzählt
der Sprecher, der das Angebot im Herbst vergangenen Jahres nach seiner
ersten Moderation eines Länderspiels (Deutschland gegen China) bekam.
Am 10. Juni tauscht er die HSV-Klamotten gegen die Fifa-Anzüge und
wird die Partie Argentinien gegen Elfenbeinküste sprechen, drei weitere
Vorrundenspiele und ein Viertelfinale folgen. Bis dahin muß er das
umfangreiche Material der Organisatoren studiert haben: "Da gibt es extrem
viele Auflagen, natürlich geht es dabei auch um die ganzen Werbepartner",
erzählt Erhardt. "Aber auch um Sicherheitshinweise, wie wir uns in
bestimmten Situationen zu verhalten haben." Gewissenhaft trainiert der
bei den WM-Spielen hauptsächlich englisch sprechende Moderator die
Lautschrift der Namen. "Nichts ist peinlicher, als Spielernamen falsch
auszusprechen", sagt der Mann, der seinem Lieblingsverein sogar eine im
Internet (www.hsv-nord-kurve.de) zu hörende Hymne geschrieben hat.
Während des Turniers wird sich der Schauspieler ganz dem Fußball
widmen, WM-Veranstaltungen moderieren, zu Gast in TV-Shows sein und Spiele
anschauen. Selbst sein dreijähriges Töchterchen Marla hat er
mit seiner Begeisterung angesteckt. "Sie flitzt von morgens bis abends
im HSV-Trikot von Wicky herum, seinen Namen kann sie am einfachsten aussprechen",
meint er schmunzelnd. Sein WM-Tip: "Brasilien wird nicht Weltmeister, Deutschland
müßte mindestens das Halbfinale schaffen, auch die Holländer
und Engländer sehe ich weit vorn." Er selbst kann sich ebenfalls für
das Finale qualifizieren: "Erst nach der Vorrunde wird bestimmt, wer das
Endspiel moderiert."
01.06.06 Mopo: TAKAHARA. Warum traf er so nicht für den HSV? Taka-Gala
gegen DFB-Verliererkette / Eintracht-Boss reibt sich die Hände:
So richtig rund läuft es noch nicht für die WM-Teilnehmer
des HSV. Verletzt (van der Vaart, Mahdavikia) oder im zweiten Glied (Demel,
Jarolim) oder Wackelkandidat (Boulahrouz, Wicky) - die Hamburger Nationalspieler
haben kurz vor Turnierbeginn noch mächtig Luft nach oben. Seinen Stammplatz
sicher hat nur einer - und er hat ihn spätestens am Dienstagabend
bombenfest gemacht. Die Taka-Show gegen Ballack & Co. hat vor allem
in Hamburg viele Fans überrascht. Schließlich hat Naohiro Takahara
mit seinen beiden Treffern gegen Deutschland in einem Spiel doppelt so
viele Tore erzielt, wie für den HSV in der gesamten letzten Saison.
Takahara wunderte sich auch - allerdings weniger über seine neu
gewonnene Treffsicherheit. Der künftige Frankfurter stellte sich viel
mehr die Frage, was Klinsmann sich wohl bei seinem Defensivkonzept gedacht
haben könnte. "Die Deutschen haben eine gute Mannschaft, aber diese
Viererkette ... Da reicht ein Pass, und von uns stand immer einer frei
vor dem Tor." Meistens wars der Ex-Hamburger selbst, der die unzulänglich
disponierte Viererkette der DFB-Auswahl bloßstellte.
Am Ende war Taka trotz seiner Galavorstellung enttäuscht und formulierte
in blitzsauberem Deutsch: "Erst 2:0 geführt, dann 2:2 - das ist Scheiße.
Ein Sieg wäre schöner und keine Überraschung gewesen." Selbstbewusste
Töne des 26-Jährigen, der in dreieinhalb Jahren beim HSV nie
wirklich den Durchbruch geschafft hatte. In Frankfurt reibt man sich bereits
die Hände. "Man hat gesehen, dass er ein variabler Spieler ist", meinte
Eintracht-Boss Heribert Bruchhagen, "er wird sicher mehr Tore bei uns als
zuvor beim HSV schießen."
01.06.06 Mopo: Info: HSV-KURZPÄSSE:
- AUSFALL Rafael van der Vaart (Knöchelreizung) muss noch immer
kürzer treten und fällt für den heutigen Test gegen Mexiko
in Eindhoven aus. "Ich bin überzeugt, dass Rafael in ein paar Tagen
wieder fit sein wird", sagt Bondscoach Marco van Basten. Der zweite Hamburger
in der "Elftal" wird hingegen heute zum Zug kommen. Khalid Boulahrouz wird
in der Startelf stehen.
- AUSWAHL Stefan Raab sucht heute bei der "1. Offiziellen TV total
Maskottchen WM" (22 Uhr, Pro Sieben) den Weltmeister der tierischen Glücksbringer.
Dino Hermann ist dabei.
31.05.06 BILD: van der Vaart. WM-Angst. Nur sein Baby macht ihn glücklich:
Ganz Holland zittert um den linken Knöchel von Rafael van der
Vaart (23).
Wie schlimm ist die Verletzung des HSV-Stars wirklich?
Sonnabend gegen Kamerun (1:0) hatteder Super-Techniker wegen
Schmerzen pausiert, Montag mußte er das Training abbrechen.
van der Vaart: "Ich habe einen Ball falsch getroffen. Abends hatte ich
kein Vertrauen mehr.
Jetzt geht es mir besser Ich glaube wieder an die WM." Donnerstag,
beim Test gegen Mexiko, fehlt Hollands Nr. 10.
Danach will er angreifen.
van der Vaart: "Ich werde jetzt zwei, drei Tage Fahrrad fahren. Dann
versuche ich, ins Lauf-Training einzusteigen." Und: "Sonntag will ich wieder
dabei sein." Da erwarten die Holländer in Rotterdam Australien zum
letzten WM-Test.
"Mein linker Fuß ist nicht kaputt. Bei der OP ist nichts schief
gelaufen", sagt Rafael. "Ich mache mir keine Sorgen um meinen Stammplatz."
Rückendeckung gibt es von Bondscoach Marco van Basten. "Ich habe
mit der medizinischen Abteilung gesprochen. Die sagt, es nicht so ernst.
Ich bin fest davon überzeugt, daß Rafael in Kürze wieder
mit uns trainiert."
Die Holländer machen in Optimismus. Doch: Seit sieben Wochen,
seit Hamburgs 2:0 gegen Mönchengladbach (9.4.), hat van der
Vaart kein Spiel mehr bestritten. Immer wieder Probleme am Knöchel.
Bei einer OP Ende April wurde ihm vor zeitig die eingesetzte Schraube wegen
einer Entzündung entfernt.
WM-Angst! Nur das Baby macht Rafael glücklich!
Sonntag kam der kleine Damian auf die Welt. van der Vaart hat im Holland-Quartier
ein Bild von Mama Sylvie und Söhnchen in seinem Zimmer aufgestellt.
Er sagt: "Mein Fuß ist überhaupt nicht wichtig. Das Baby
ist das wichtigste auf der Welt." Bis zum Wochenende sollen Sylvie und
Damian noch in der Klinik bleiben. Rafael: "Ich telefoniere jede
Stunde mit Sylvie."
31.05.06 BILD: Splitter:
* Der Iran zittert um Mehdi Mahdavikia (Hexenschuß). Der HSV-Star
fehlt heute beim Test in Teheran gegen Bosnien. Trainer Branko Ivankovic:
"Mehdis Verletzung wird langsam problematisch. Ich zähle aber auf
ihn bei der WM und hoffe, daß er bis dahin fit ist."
* Champions-League-Vermarkter "Team" hat sich beim HSV bereits zum
Stadion-Check (12./13. Juli) angesagt.
31.05.06 BILD: Bayern-Bosse gestern beim HSV. Van Buyten: Der Poker
wird zum Gefeilsche:
Geheim-Treffen!
Gestern mittag flogen die Bayernbosse in Hamburg ein: Der Vorsitzende
Karl-Heinz Rummenigge und Manager Uli Hoeneß. Die
Münchner geben im Kampf um HSV-Kapitän Daniel Van Buyten
(28) nicht auf.
Genau zwei Wochen nach dem ersten Gipfel in Kaltenkirchen (BILD berichtete)
saßen die Klubs wieder zusammen. Zwischendurch waren die Bayern mit
der Mannschaft auf USA-Reise.
Drei Stunden verhandelten Rummenigge und Hoeneß mit den HSV-Chefs
Bernd Hoffmann und Dietmar Beiersdorfer. Doch: Eine Einigung ist (noch)
nicht in Sicht.
Sportchef Beiersdorfer."Wir haben uns getroffen, sind aber ohne Ergebnis
auseinandergegangen."
Vor der gestrigen Runde waren die Münchner bereit, rund acht Millionen
Euro Ablöse zu zahlen. Die HSV-Forderung lag in der Größen-Ordnung
von 14 Mio.
Jetzt wird der Poker zum Gefeilsche!
BILD erfuhr: Man näherte sich zwar etwas an, doch München
und Hamburg liegen immer noch mehrere Millionen auseinander. Die Bayern
sind weiterhin nicht bereit, über die 10-Mio.Grenze zu gehen. Für
den HSV ist das keine Basis.
Van Buyten allerdings zieht es zum Meister. Sein Berater Christophe
Henrotay war gestern ebenfalls in Hamburg. Er sprach sowohl mit dem HSV
als auch mit den Bayern. Ergebnis? Da wurde der Agent einsilbig: "Es gibt
immer noch keine Einigung."
Die Verhandlungen um den Abwehr-Chef hängen in der Warteschleife.
Jetzt wollen die Hamburger erst mal die Jagd aufs Eindhovens Sturm-Floh
Jefferson Farfan (21) intensivieren.
Bisher liefen alle Kontakte über den Berater des Peruaners. Nun
wollen die Hamburger direkt mit Eindhoven die Gespräche aufnehmen.
Kurzfristig soll es einen Gipfel geben. Ein Termin wurde aber noch nicht
vereinbart.
Der HSV unter Druck. Nach den Abgängen von Barbarez (Leverkusen),
Takahara (Frankfurt) und Ailton (Kauf-Option nicht eingelöst)
muß Sturm-Verstärkung her.
31.05.06 BILD: HSV intern: Muß der HSV den Verkauf der Dauerkarten
stoppen?:
> Der Boom um den HSV - es wird immer verrückter. Wird jetzt sogar
der Dauerkarten-Verkauf vorzeitig gestoppt?
Das Vorkaufsrecht der Stammkunden ist ausgelaufen. Gestern konnten
sich erstmals die "Neuen" mit Saison-Tickets eindecken. Und gleich
gab's vor den HSV-Shops Riesen-Schlangen, die Hotline war morgens total
überlastet.
An einem einzigen Tag setzte der HSV 2300 Dauerkarten ab. Insgesamt
sind jetzt 26 100 Jahres-Tickets weg. Bereits 1000 mehr als im vergangenen
Jahr zum Saison-Start. "Daß es noch mal so boomt, hat mich überrascht",
sagt Vorstand Christian Reichert. In Kürze werden die
HSV-Bosse entscheiden, bei welcher Zahl der Dauerkarten-Verkauf gestoppt
wird. Das gab's in Hamburg noch nie...
> Das Programm für die Saison-Vorbereitung steht. Am
3. Juli ist für die Kicker von Thomas Doll der Urlaub
vorbei - Trainings-Beginn.
Bevor es am 17.7. ins Trainingslager nach Going (Tirol)
geht, wird dreimal in der Heimat getestet: In Lüneburg (11.7.), Itzehoe
(13.7.) und Heeslingen.(15.7.).
In Österreich warten zunächst Raika Going (19.7.) und Union
Matrei (21.7.). Zwei Tage später steigt in Kufstein der erste
Knaller: Gegen Blackburn Rovers, den Sechsten aus England. Letzter Test
vorm Liga-Pokal: Am 27.7. bei Preußen Münster.
31.05.06 BILD: HSV-Fans planen eigenes Fest in Fischauktionshalle:
Bis zu 50 000 Besucher erwarten die WM-Macher während der Weltmeisterschaft
auf dem Fan-Fest. Doch jetzt hat die Veranstaltung große Konkurrenz
bekommen.
Der über 30 000 Mitglieder starke HSV-Fanverband ,HSV Supporters"
plant während der WM eine Gegen-Party in der Fischauktionshalle.
"Die Party startet täglich eine Stunde vor Spielbeginn. Und alleine
die HSV-Fanclubs werden ja schon so einiges an Publikum mitbringen", sagt
Maike Grimpe vom Veranstaltungsservice "Stacklies". "Außerdem ist
unser Vorteil gegenüber dem Fan-Fest, daß bei uns bei Regen
niemand naß wird."
Auf ihrer Internetseite suchen die HSV-Supporters schon nach Party-Helfern.
Zitat: "Was gibt es Schöneres, als den ganzen Tag über Fußball
und den HSV zu reden und dabei noch alle WM-Spiele zu verfolgen."
Neben der sechs mal vier Meter großen Bildleinwand gibt es Autogrammstunden
von HSVPromis, Fanshop, Getränke- und Essensstände und Torwandschießen.
Mitveranstalter sind die Brauerei Carlsberg und die Fischauktionshalle.
Dicke Konkurrenz fürs Fan-Fest auf dem Heiligengeistfeld? Carlo
Blumenberg, Sprecher der Hamburg Marketing: "Nein, wir nehmen das einfach
sportlich. Wir feiern auf dem Fan-Fest und die anderen feiern ihre Party
in der Fischauktionshalle."
Und wie sicher wird das Fest in der Halle an der Elbe sein? Immerhin
feiern HSV-Anhänger mitten in St.Pauli, ganz in der Nähe zur
Hafenstraße. Polizeisprecher Ralf Meyer entspannt: "Wir erwarten
keine Ausschreitungen und haben auch keine Hinweise auf irgendwelche Aktivitäten."
31.05.06 Abendblatt: Neue Runde im Van-Buyten-Poker. HSV: Treffen mit
Rummenigge und Co. in Hamburg:
Gerechnet hatten sie alle damit, und der Zeitpunkt ist vergleichsweise
günstig. Denn während der HSV morgen ernsthaft in die Verhandlungen
mit dem PSV Eindhoven um einen Transfer des peruanischen Stürmers
Jefferson Farfán einsteigen will, bahnen sich neue finanzielle Mittel
aus dem Süden an. "Der FC Bayern hat sich wieder wegen Daniel van
Buyten bei uns gemeldet", bestätigt HSV-Sportchef Dietmar Beiersdorfer,
der sich zusammen mit Vorstandsboss Bernd Hoffmann gestern in der Innenstadt
mit Bayerns Vorstandsvorsitzendem Karl-Heinz Rummenige und Manager Uli
Hoeneß traf. Auch diesmal, wie schon beim ersten Treffen vor zwei
Wochen, wurde stundenlang getagt, dabei jedoch lediglich Zahlen ausgetauscht.
"Ein Ergebnis ist nicht in Sicht", so Beiersdorfer, "es ist alles offen."
Denn noch liegt der HSV mit den Bayern ebenso weit auseinander wie
mit Eindhoven. Während der HSV von den Münchnern rund 13 Millionen
Euro fordert, gehen Hoeneß und Co. von einer Transfersumme um acht
Millionen Euro aus. Eindhoven fordert indes gut zehn Millionen Euro für
seinen Stürmer, der HSV will jedoch maximal acht Millionen bezahlen.
Zumal noch nach einem zweiten Stürmer gesucht wird, nachdem Ailton
nicht weiterverpflichtet wird.
Entwarnung gab es derweil bei Rafael van der Vaart: Die erneute Knöchelverletzung
beim 23jährigen hat sich bei einer Untersuchung im niederländischen
WM-Trainingslager in Hoenderloo als weniger gravierend herausgestellt.
Der Spielmacher muß drei Tage mit dem Training aussetzen und ein
Spezialprogramm absolvieren. Für das morgige Länderspiel gegen
Mexiko in Eindhoven steht er nicht zur Verfügung, gegen Australien
in Rotterdam am Sonntag rechnet Bondscoach Marco van Basten aber mit van
der Vaart.
Der HSV startet am 3. Juli (15 Uhr) mit der Vorbereitung auf die neue
Saison. Das erste Testspiel steht am 11. Juli (19 Uhr) beim Lüneburger
SK an. Vom 17. bis 24. Juli geht es ins Trainingslager nach Going (Österreich),
wo Testspiele gegen zwei lokale Teams sowie die Blackburn Rovers (23. Juli
in Kufstein) geplant sind.
31.05.06 DIE WELT: Jetzt hat der HSV nur noch einen Stürmer mit
Bundesligaformat. Nervenzehrende Suche nach Ersatz für Ailton und
Barbarez:
Schon im vergangenen Winter machte der HSV zum Teil unangenehme Erfahrungen
bei der Suche nach neuen Stürmern. Der Verein war durchaus bereit,
nennenswerte Investitionen in neues Offensiv-Personal zu tätigen,
doch zu einer Einigung mit den Wunschkandidaten wie Nikola Zigic, Valeri
Bojinov und Dagoberto Pelentier und deren Vereinen kam es nicht. In der
Not griff der HSV auf das Angebot zurück, den Brasilianer Ailton für
vier Monate auszuleihen. Nach 13 Spielen, lediglich drei Toren und etlichen
weiteren, zum Teil kläglich vergebenen Torchancen ist dieses Kurz-Kapitel
nun wieder beendet. Wie erwartet verzichtete der HSV-Vorstand darauf, den
32jährigen für die Ablösesumme von 1,75 Millionen Euro von
Besiktas Istanbul zu kaufen.
Das akute Sturmproblem ist indes nicht gelöst. Vielmehr hat sich
die Situation für den Vorstand zugespitzt. Denn nach den Abgängen
von Sergej Barbarez (Leverkusen) und Naohiro Takahara (Frankfurt) sowie
eben Ailton steht derzeit nur noch ein einziger bundesligareifer Stürmer
beim HSV unter Vertrag - Benjamin Lauth.
Das schlimmste Szenario für die Hamburger wäre nun, wenn
die aktuell begehrtesten Stürmer absprängen oder schlicht zu
teuer werden würden. Letzteres könnte beim Wunschkandidaten Nummer
eins, dem Peruaner Jefferson Farfan vom PSV Eindhoven, durchaus passieren.
Am 21jährigen Stürmer sind mittlerweile auch andere Clubs interessiert,
und die geforderte Ablöse soll weiterhin mehr als zehn Millionen Euro
betragen. Verhandlungs-Ausdauer könnte sich deshalb für den HSV
ebenso wenig auszahlen wie der Umstand, daß der Spieler selbst inzwischen
offenbar zum HSV wechseln möchte.
Unterdessen hat die Führung des FC Bayern München zum zweiten
Mal Kontakt mit dem HSV aufgenommen, um über einen Transfer von Kapitän
Daniel van Buyten zu verhandeln. Konkrete Ergebnisse aber blieben aus.
31.05.06 Mopo: MARTIN SKRTEL. Stänkert er sich zum HSV? Der Slowake
will unbedingt nach Hamburg:
Vorne ist noch nichts passiert - und hinten passt es womöglich
bald auch nicht mehr. Der HSV braucht neue Kräfte - Dietmar Beiersdorfer
ist fieberhaft auf Spielersuche. Farfan, Klasnic, Niculae - das sind die
Kandidaten für die zwei vakanten Plätze in vorderster Front.
Für die Abwehr haben die Hamburger Martin Skrtel ganz oben auf ihrer
Wunschliste stehen. Und in die Sache könnte bald Bewegung kommen.
Die MOPO erfuhr: Der slowakische Nationalspieler will unbedingt zum HSV
- sofort.
Alles hängt davon ab, ob Noch-Kapitän Daniel van Buyten zu
den Bayern wechselt oder nicht. Uli Hoeneß saß gestern in Hamburg
mit Beiersdorfer und Klubboss Hoffmann zusammen, hatte ein geringfügig
nachgebessertes Angebot (acht Millionen) im Gepäck - zu geringfügig.
Der HSV will seinen Abwehrchef nicht unter zehn Millionen ziehen lassen.
Für die Bayern hat zudem eine andere Personalie Priorität. Hoeneß
& Co. wollen erst den Transfer von Lukas Podolski eintüten, sich
dann mit van Buyten befassen.
Martin Skrtel gönnt sich derweil eine Auszeit. Der Slowake urlaubt
in Tunesien - und wartet auf das "Go" aus Hamburg. Sein Verein Zenit St.
Petersburg (wird vom milliardenschweren russischen Energieriesen "Gasprom"
gesponsert) hat bislang allen Anfragen per überhöhter Ablöseforderung
vorgegriffen. Fünf Millionen wollen die Russen - eine absurde Summe
für einen 21-jährigen Abwehrspieler, dessen Vertrag 2007 ausläuft.
Der wechselwillige Skrtel will nun auf seine Freigabe drängen. Stänkert
er sich am Ende zum HSV? Den Hamburgern würde es in die Karten spielen.
Denn mit einem Verbleib Daniel van Buytens rechnen mittlerweile nur noch
die kühnsten Optimisten.
31.05.06 Mopo: HSV-KURZPÄSSE. Infos kompakt:
- ENTWARNUNG: Der erste Schreck ist verdaut. Gestern schaute Rafael
van der Vaart schon wieder optimistischer drein als auf dem Foto rechts.
Sein Trainingsunfall am Montagabend beschwor zunächst schlimmste Befürchtungen
herauf. Wieder hatte der Jungvater (Ehefrau Sylvie hatte am Sonntag Söhnchen
Damian Rafael zur Welt gebracht) sich am linken Knöchel verletzt (MOPO
berichtete). Gestern gabs Entwarnung. Der HSV-Maestro muss lediglich zwei
bis drei Tage pausieren und auf einen Einsatz gegen Mexiko (morgen in Eindhoven)
verzichten. Die erneuten Probleme am bereits zwei Mal operierten Knöchel
stellten sich lediglich als Reizerscheinung an der OP-Narbe heraus. Van
der Vaart bleibt im WM-Kader - das stellte Bondscoach Marco van Basten
gestern klar: "Er hat bei mir Kredit. Es gibt kein Ultimatum, wann er wieder
fit sein muss."
- ENTSCHEIDUNG: Ex-HSV-Star Sergej Barbarez testet heute in Teheran
mit der bosnischen Nationalelf den Iran und seinen ehemaligen Teamkameraden
Mehdi Mahdavikia auf deren WM-Tauglichkeit. Sein Abgang nach Leverkusen
macht Sergejs Sohn Sergio übrigens sehr viel härter zu schaffen
als dem Papa. Barbarez: "Er ist traurig, weil er jetzt nicht mehr im Stadion
`Hamburg, meine Perle' mitsingen kann.
30.05.06 BILD:
Ailton (52) saß in Mexiko auf gepackten Koffern.
Nach seinem Urlaub wartete er auf seinen Flug nach Hause. Nach Brasilien.
Da erreichte ihn der Anruf von HSV-Sportchef Dietmar Beiersdorfer.
Zwei Tage vor Ablauf der Kauf-Option über 1,75 Millionen Euro
bei Besiktas Istanbul schenkten die Hamburger dem Leih-Profi reinen Wein
ein: Er wird nicht gekauft, er bekommt die Papiere ...
Adios, Ailton!
Beiersdorfer: "Wir haben uns entschieden, einen anderen Weg zugehen."
Jetzt sollen zwei neue Stürmer kommen. Zuvor hatte der Sportchef das
Thema mit Coach Thomas Doll noch mal ausführlich erörtert.
Die Entwicklung hatte sich noch dem enttauschenden Saison-Finale schon
angedeutet. In den entscheidenden Spielen gegen Leverkusen (0:2), Berlin
(2:4) und Bremen (1:2) verballerte Toni Tor-Trottel Super-Chancen ohne
Ende - und damit Hamburgs Direkt-Quali für die Champions League.
Wie geht es jetzt mit Ailton weiter?
Nach Istanbul will der Brasilianer auf keinen Fall zurück. Nach
dem Dauer-Zoff mit Besiktas-Trainer Jean Tigana ist nichts zu retten.
Ailtons Berater Werner Helleckes kämpft in der Türkei um
eine Auflösung des Vertrags (läuft bis 2007). Dann könnte
der Kugelblitz ablösefrei gehen. Helleckes: "Dafür würden
wir auf rund 600000 Euro verzichten, die Toni noch von Istanbul zu kriegen
hat."
Gut möglich, daß Ailton anschließend bei AEK Athen
anheuert. Zu den Griechen gibt es seit mehreren Tagen Kontakt. Helleckes:
"Sie haben ein Angebot gemacht."
30.05.06 BILD: Splitter:
* Holland-Verteidiger Khalid Boulahrouz saß beim 1:0 gegen Kamerun
draußen. Stammplatz weg? "Ich weiß nicht genau, warum ich nicht
gespielt habe. Ich mache mir keine großen Gedanken, versuche, so
gut wie möglich zu trainieren.
* Heute beginnt der freie DauerkartenVorverkauf für die neue Saison.
24 000 Tickets sind schon weg.
* Spitze: David Jarolim war der meistgefoulte Bundesliga-Profi (153
mal). Sergej Barbarez machte die meisten Fouls (99).
30.05.06 BILD: HSV intern:
> Die HSV-Arena ist fest in der Hand der Fifa. Damit haben für
die Angestellten des Klubs und die Mitarbeiter von Vermarkter "Sportlive"
schwere Zeiten begonnen. Es ist nicht leicht, zum Arbeiten ins Stadion
zu kommen...
Die Mitarbeiter mußten sich alle offizielle Akkreditierungen
besorgen. Auf den großen Stadion-Parkplatz darf nur, wer einen besonderen
Durchfahrtsschein hat (erhielten nicht alle HSVer). Doch selbst der hilft
nur in Ansätzen. Bei jeder Fahrt zum Büro werden die Autos komplett
durchsucht. Flaschen beispielsweise darf keiner mitbringen.
Gäste und Verhandlungs-Partner können die HSV-Chefs im Stadion
auch nicht mehr empfangen. Ganz schön heftig. Schließlich steigt
das erste Spiel in Hamburg, zwischen der Elfenbeinküste und Argentinien,
erst in elf Tagen.
> Der HSV hat sein Image in der Bundesliga mächtig aufpoliert.
In einer geheimen Spieler-Umfrage des "Kicker" unter 233 Profis
bekamen die Hamburger Bestnoten. 18,1 % aller Kicker
würden am liebsten beim HSV spielen. Mehr wollen nur zu den Bayern
(29,2 %). Nirgendwo laufen die Stars lieber ein als in der AOL-Arena. Für
27,9 % das Lieblings-Stadion.
Auf Platz zwei: Dortmund (26,7 %). Rafael van der Vaart (23,6 %) wurde
zum besten Ausländer der Liga gewählt. David Jarolim (5,2 %)
und Piotr Trochowski (3,9 %) liegen unter den Aufsteigern der Saison auf
Rang drei und fünf. Sieht gut aus...
30.05.06 BILD: Sylvie van der Vaart. Dramatische Geburt. Schwangerschafts-Vergiftung.
Baby im Brutkasten:
Das WM-Baby ist da!
HSV-Star Rafael van der Vaart (23) und seine bezaubernde Sylvie (28)
haben Nachwuchs. Sonntag um 18.36 Uhr brachte die schöne TV-Moderatorin
im Zaans Medical Center (bei Amsterdam) ihren Damian Rafael (Rufname Damian)
zur Welt (BILD berichtete).
Zwei Wochen früher als geplant. Ursprünglich sollte der "kleine
van der Vaart" erst am 10. Juni zur Welt kommen. Jetzt wurde es eine
dramatische Geburt.
Eigentlich wollte Sylvie nur zur Routine-Kontrolle in die Promi-Klinik.
Dort hatten auch die Frauen der Holland-Stars Philipp
Cocu, Patrick Kluivert sowie Frank und Ronald de Boer entbunden.
Bei einer Blut-Untersuchung stellten die Mediziner ungewöhnliche
Werte fest: Eine Schwangerschafts-Vergiftung (Fachbegriff Getose).
Deshalb entschieden die Ärzte, die Geburt direkt einzuleiten.
Der kleine Damian ist 48 cm groß, wiegt 2115 g. Er liegt derzeit
noch im Brutkasten.
van der Vaart ist trotzdem erleichtert: "Mutter und Kind geht es gut.
Sie bleiben aber in den nächsten Tagen noch im Krankenhaus."
Hamburgs Mittelfeld-Zauberer war bei der Geburt dabei: "Es war super,
daß das ging." Hollands Nationalspieler hatten nach dem Testspiel
gegen Kamerun (1:0) einen freien Tag.
Gestern brachte der Papa seinem Söhnchen einen Riesen-Teddy in
die Klinik, strahlte: "Ich habe meinen Damian schon das erste Mal gefüttert.
Das schönste Gefühl auf der Welt."
Damian - woher kommt der Name? van der Vaart: "Meine Oma Dolores
hat ihn sich gewünscht. Ein schöner spanischer Name." Oma Dolores
ist Spanierin.
Mit Baby-Power kommt Rafael zum Turnier nach Deutschland. Er strahlt:
"Die Geburt gibt mir einen Riesen-Schub für die WM."
Seine Sylvie wird allerdings nicht in den Arenen mitfiebern. Sie will
sich zu Hause in Holland um den Nachwuchs kümmern: "Und so ein kleines
Kind hat nichts im Stadion zu suchen."
Nach der WM kommen die drei van der Vaarts dann gemeinsam nach Hamburg.
30.05.06 BILD: Eine Schwangerschaftsvergiftung - was ist das?:
Dr. Jörg Schwarz, leitender Oberarzt am UKE: " Die Ursache einer
Schwangerschafts- Vergiftung kennt man nicht genau. Sie tritt vor allem
vor der Geburt des ersten Kindes auf, dort bei fünf bis acht Prozent
der Gebärenden. Es gibt zwei typische Symptome: Erhöhten Blutdruck
und eine vermehrte Eiweiß-Ausscheidung im Urin. In seltenen Fällen
kann es zu Blutgerinnungsstörungen bei der Mutter kommen.
In einem schweren Fall einer Schwangerschafts-Vergiftung entbindet
man sofort per Kaiserschnitt. In einem leichten Fall wird die Geburt eingeleitet.
Mit Beendigung der Schwangerschaft ist die Ursache der Erkrankung behoben."
30.05.06 BILD: Papa van der Vaart schon wieder verletzt:
Das Baby ist da. Aber was wird aus der WM?
Gestern morgen gab sich Rafael van der Vaart (23) noch zuversichtlich:
"Donnerstag gegen Mexiko will ich spielen." Die Holländer
testen in Eindhoven.
Nachmittags wieder Alarm-Stimmung. Der Hamburger mußte die Trainings-Einheit
in Hoenderloo abbrechen, nachdem er einen Ball unglücklich auf den
operierten Knöchel bekommen hatte.
Sonnabend hatte van der Vaart wegen Schmerzen bereits den Test gegen
Kamerun abgesagt. Sind die Probleme doch ernster?
30.05.06 Abendblatt: Ailton wird nicht verpflichtet. Entscheidung: Der
HSV läßt seine Option auf einen Kauf des brasilianischen Stürmers
verstreichen:
Heute geht es für Ailton aus dem Mexiko-Urlaub zurück in
seine Heimat Brasilien. Und das mit einer schlechten Nachricht, die ihm
gestern von HSV-Sportchef Dietmar Beiersdorfer überbracht wurde. "Wir
haben uns intensiv ausgetauscht und sind zu dem Schluß gekommen,
einen neuen Weg zu gehen. Wir haben ihm daher mitgeteilt, daß wir
ihn nicht verpflichten werden", sagt Beiersdorfer.
Ailton selbst nahm die Nachricht relativ gelassen hin. "Ich hätte
liebend gern weiter für den HSV gespielt. Allerdings muß ich
die Entscheidung akzeptieren. So ist halt das Geschäft. Aber egal
wie, bei Besiktas spiele ich auf keinen Fall mehr", sagt Ailton, der unüberbrückbare
Differenzen mit Istanbuls Trainer Jean Tigana hat. Und um dem Wunsch seines
Mandanten gerecht zu werden, fliegt Ailtons Berater Werner Helleckes heute
zu Verhandlungen mit Besiktas Istanbul, wo Ailton noch bis 2007 unter Vertrag
steht. "Es geht noch um viel Geld", sagt Helleckes, der versuchen wird,
den Vertrag vorzeitig aufzulösen.
Rund 600 000 Euro stehen Ailton aus dem laufenden Jahr von Besiktas
zu. Ein Betrag, der weggefallen wäre, hätte sich der HSV zur
Wahrnehmung der 1,75-Millionen-Kaufoption entschieden. "Hat der HSV leider
nicht", sagt Ailton, dem Angebote aus Griechenland (AEK Athen), Rußland,
Brasilien und Mexiko vorliegen, wie Helleckes bestätigt.
Die Absage an Ailton überrascht nicht - intern hat sich die HSV-Führung
bereits auf die Verpflichtung von zwei neuen Angreifern verständigt.
Den ersten, Eindhovens Jefferson Farfán, will Beiersdorfer nach
Möglichkeit noch diese Woche für den HSV gewinnen. Viel Zeit
bleibt allerdings nicht, nachdem auch Arsenal London und der AC Mailand
(nach dem Abgang von Stürmerstar Andrej Schewtschenko) bei dem Peruaner
angefragt haben.
Deshalb will Beiersdorfer bereits morgen samt Vorstandsboss Bernd Hoffmann
zum ersten Treffen mit der PSV-Vereinsführung nach Eindhoven reisen.
Die Niederländer fordern gut zehn Millionen Euro für ihren Angreifer.
Der HSV ist nur bereit, bis an die Schmerzgrenze von acht Millionen Euro
für den 21jährigen zu gehen. Dennoch hält sich der HSV alle
Mittel offen, läßt bei allen weiteren Kandidaten (Bremens Klasnic,
Rapid Bukarests Daniel Niculae und Birminghams Mikael Forssell) die Gespräche
ruhen.
Ruhe hat derzeit auch bei Familie van der Vaart Hochkonjunktur. Während
Rafael erneut Schmerzen an seinem operierten Fuß hatte und deshalb
im Training mit Hollands Nationalteam kürzer trat, brachte seine Frau
Sylvie am späten Sonntag abend einen gesunden Sohn zur Welt. Wegen
einer Schwangerschaftsvergiftung hatte sie im Laufe des Sonntags ein Amsterdamer
Krankenhaus aufsuchen müssen, wo Damian Rafael vorzeitig zur Welt
kam. Nun ist für Mutter und Kind Ausruhen angesagt.
30.05.06 Mopo: DAS INTERMEZZO IST BEENDET. HSV feuert Ailton! Der »Kugelblitz«
reagiert ganz cool: »Das ist für mich kein Drama«:
Die "Ära Ailton" beim HSV ist schon nach einem halben Jahr eine
Randnotiz in den Geschichtsbüchern. Gestern informierte Dietmar Beiersdorfer
den Brasilianer in dessen Urlaubsdomizil in Mexiko von der HSV-Entscheidung,
sagt: "Er hat sich gut eingefügt, aber nach eingehender Analyse haben
wir uns entschieden, einen anderen Weg zu gehen." Der HSV feuert Ailton
- eine Überraschung ist das nicht.
Sogar der Brasilianer nahms gelassen. "Das ist kein Drama", sagt der
32-Jährige, der heute in die brasilianische Heimat jettet. Tonis Berater
Werner Helleckes sondiert derweil Angebote. AEK Athen ist interessiert,
genauso wie zwei Bundesligisten. "Das wird kein Problem", sagt Helleckes,
"er ist schließlich Ailton." Soll heißen: Sein Name hat noch
immer ausreichend Strahlkraft.
Seine Leistungen in den Final-Wochen der abgelaufenen Spielzeit haben
ihn beim HSV allerdings zu einer Art Notfalloption gemacht. Motto: Wenn
nix geht, bekommt er 'nen Vertrag für die kommende Saison. Gestern
wurde sich die sportliche Leitung der Hamburger (Beiersdorfer stimmte sich
zuvor mit Thomas Doll ab) darüber einig, dass der "Kugelblitz" nicht
mehr gebraucht wird. Sämtliche Energien fließen nun ins "Unternehmen
Stürmersuche". Topkandidat ist der Peruaner Jefferson Farfàn
vom PSV Eindhoven. Der hatte dem HSV zwar Wechselbereitschaft signalisiert,
kostet aber 'ne Menge. Der PSV will 12 Millionen, der HSV acht zahlen.
Zudem rangeln potente Mitbewerber um den 21-jährigen Wunderknaben.
Auch der AC Mailand hat sich in den Millionen-Poker eingeschaltet.
30.05.06 Mopo: DAMIAN IST DA. Jetzt zählt nur noch die WM. Sylvie:
»Froh, dass Rafael dabei war«:
Einen Tag hat er sich ausgeklinkt aus der WM-Vorbereitung - aus dem
besten aller Gründe. Rafael van der Vaart wollte dabei sein, wenn
seine Frau Sylvie den Stammhalter zur Welt bringt. Die war gestern mehr
als erleichtert. "Ich bin superglücklich, dass Rafael dabei sein konnte",
sagt die Neu-Mama, die am Sonntagabend (MOPO berichtete) einen gesunden
Jungen zur Welt brachte.
Die Geburt war nach einer Schwangerschaftsvergiftung künstlich
eingeleitet worden. Der HSV-Star gönnte sich nur eine Nacht in Amsterdam,
reiste gestern Nachmittag wieder ins Trainingslager der Holländer
nach Lausanne. "Ich bin froh, dass es so gelaufen ist. Jetzt kann ich mich
voll auf die WM konzentrieren", jubelte der stolze Papa von Damian Rafael.
Um den Namen hatten die van der Vaarts zuvor ein perfekt gehütetes
Geheimnis gemacht. Er ist spanischen Ursprungs und eine Ehrerbietung an
van der Vaarts Familie. Vater Ramon ist in Spanien geboren.
30.05.06 Mopo: HSV-KURZPÄSSE. Vereinsinfos kompakt:
TESTLAUF: Ex-HSV-Torwart Jürgen Stars veranstaltet in seiner Videothek
"Empire Megastore" (Bahrenfelder Str. 242) eine Playstation-WM. Morgen
treffen 80 Zocker im Quali-Turnier aufeinander, am Donnerstag ist Finale.
Zugucken erlaubt!
TROTZREAKTION: Khalid Boulahrouz war verwundert über seine Nichtberücksichtigung
beim Spiel gegen Kamerun: "Keine Ahnung, warum ich nicht gespielt habe.
Jetzt werd ich mich im Training aufdrängen, um bei der WM dabei zu
sein."
29.05.06 BILD: van der Vaart. Wie kaputt ist er wirklich? Der HSV-Regisseur
hat wieder Schmerzen:
Der 27. Mai 2006. Auf diesen Tag hatte Rafael van der Vaart (23) fleißig
hingearbeitet. Nach seiner Knöchel-OP (eine störende Schraube
wurde entfernt) sollte das WM-Testspiel zwischen Holland und Kamerun (1:0)
der große Comeback-Termin des Technikers werden.
Doch es kam ganz anders. Der HSV-Regisseur sagte wegen Fußschmerzen
ab. "Ich bin selbst zu National-Coach Marco van Basten gegangen und habe
ihm gesagt, daß ich noch eine Schonpause brauche", verrät von
der Vaart.
Seit dem 9. April (2:0-Sieg des HSV gegen Gladbach) hat Rafael kein
Pflichtspiel mehr absolviert. Auch den erhofften Einsatz im "Bundesliga-Finale"
gegen Bremen (11:2) mußte der Nationalspieler sausen lassen. Jetzt
klappte es auch mit der Partie in Rotterdam nicht.
Sorgen um van der Vaart: Wie kaputt ist Rafael wirklich?
"Es geht mir nicht schlecht. Leider schmerzt immer wieder mein Knöchel",
sagt der Pechvogel. "Aber ich möchte Donnerstag im Test gegen Mexiko
auflaufen."
Vielleicht tun ihm eineinhalb Tage Freizeit gut. Denn erst neute mittag
versammelt sich das Oranje-Team wieder.
Während der Trainings-Woche der Holländer in Lausanne stand
der Hamburger bei jeder Trainingseinheit auf dem Platz. Nur wahrend der
zweiten Schicht am Nachmittag trat Rafael manchmal etwas kürzer.
Ständiger Begleiter der holländischen Nummer 10: Ein dicker
Eisbeutel, der nach jeder Einheit den angeschlagenen Fuß kühlte.
Hollands Fans (und die HSV-Anhänger!) drücken Rafael die
Daumen. Damit er bald wieder zaubert...
29.05.06 BILD: Hamburgs WM-Stars. Verletzt oder nur Joker:
Acht Profis des HSV sind bei der WM dabei. Eine stolze Zahl. Aber:
Zurzeit läuft es noch nicht für alle Hamburg-Kicker rund.
Rafael van der Vaart liegt mit Knöchel-Problemen flach (siehe
Text auf dieser Seite). Gesund dagegen ist sein holländischer Landsmann
Khalid Boulahrouz. Doch der Verteidiger durfte trotzdem im Test gegen Kamerun
(1:0) nicht ran. Schwerer Schlag für den Hamburger
Guy Demel dagegen kam beim 1:1 der Elfenbeinküste in der Schweiz
zehn Minuten zum Zug. "Ich spüre noch Schmerzen in meinem Knie. Aber
es wird bis zur WM schon gehen", sagt Verteidiger Demel. 35 Minuten durfte
Guys HSV-Kollege Raphael Wicky ran. Der Schweizer kam nach der Pause im
linken Mittelfeld.
Ein Hexenschuß setzte Mehdi Mahdavikia außer Gefecht. Der
Iran-Antreiber mußte beim Test in Kroatien (2:2) passen. Der Perser:
"Ich hoffe, daß es bald vorbei ist, und ich beim ersten WM-Spiel
am 11. Juni gegen Mexiko auf dem Platz stehe."
29.05.06 BILD: HSV intern: "Uns Uwe" schon ganz im WM-Rausch:
>Zwei Hamburger waren die Stars bei der Abschieds-Party
der "Kaiser-Tour" (der Fifa-Weltpokal "reiste" wochenlang durch Deutschland)
in Berlin. HSV-Idol Uwe Seeler und Kult-Masseur Hermann Rieger begeisterten
Sonnabend die Gäste im "Adagio-Theater" am MarleneDietrich-Platz mit
viel Witz und Charme.
"Uns Uwe" über seine tolle Laune: "Ich
freue mich so sehr auf die WM, als würde ich noch mal selber die Stiefel
schnüren." Gestern war Uwe ebenfalls unterwegs. Der beste HSVProfi
aller Zeiten feuerte seine Traditionself (ua. Kaltz, Bein, Overath
und Nogly) bei einem Benefiz-Turnier der PSID Bank Nord in der Alsterdorfer
Halle an.
>Mit Stürmern hat der HSV in der Sommerpause so seine liebe Müh'.
Sergej Barbarez (bald Leverkusen) kritisierte Verein und
Offizielle. Ailton (Kauf-Option auf den Brasilianer läuft Mittwoch
aus) stellte ein Drei-Tage-Ultimatum (BILD berichtete), bekam Ärger.
Wohltuend moderat äußerte sich dagegen Naohiro Takahara
(wechselt zu Frankfurt), als er mit Japan am Wochenende in Köln/Bonn
landete. "Die Zeit beim HSV war schön. Aber, nun brauche ich eine
Luftveränderung."
Vielleicht wird Taka ja in Hessen erfolgreicher als zuletzt sein. In
Hamburg traf er in der letzten Saison bei 21 Einsätzen nur einmal.
> Für den Schlagerrnove (3. 6.) bieten die Supporters Karten ab
49 Euro an. Infos: www. hsv-supporters.de
29.05.06 BILD: Farfan. Es geht noch um 4 Mio.:
Der Poker wird immer heißer.. .
Nach dem Bekenntnis von Top-Kandidat Jefferson Farfan (21) zum HSV
wechseln zu wollen (BILD berichtete), ist nun Dietmar Beiersdorfer gefordert.
Der Sportchef muß Zocker-Qualitäten beweisen
Hamburg will und könnte zähneknirschend rund acht, vielleicht
neun Millionen Euro für den peruanischen Knipser von PSV Eindhoven
locker machen. Es wäre die höchste Summe, die der HSV je für
einen Transfer überweisen würde.
Das Problem ist, daß Eindhoven eher 12 oder 13 Mio von den Hamburgern
sehen möchte.
Somit geht es um vier Millionen Euro.
Farfan zum HSV. Ein Mega-Deal. Das findet auch Sören Lerby (48).
Der Däne ist nicht nur sportlicher Berater von Rafael van der Vaart,
sondern zudem renommierter Kenner der europäischen Fußball-Szene.
"Jefferson ist ein Riesen-Kicker. Eine der heißesten Fußball-Aktien
im europäischen Fußball", schwärmt Lerby vom 21-fachen
Torschützen der holländischen Ehrendivision.
Hat der HSV da überhaupt eine Chance bei Farfan? Lerby zuckt mit
den Schultern, sagt: "Ich bin sicher, daß er weggehen wird. Nur wohin?
Das weiß ich nicht."
Damit das kleine Sturm-Juwel ein Hamburger wird, muß Beiersdorfer
nun verdammt gut pokern ...
29.05.06 BILD: HSV auf Stürmer-Jagd, Klasnic "sehr warm"...:
Wo bleibt er - der neue HSV-Stürmer? Am besten sogar zwei? Dietmar
Beiersdorfer kann die Frage schon nicht mehr hören...
Der Sportchef plant aber einen neuen Angriff für den HSV. Nach
dem Weggang von Barbarez (Leverkusen) und Takahara (Frankfurt) stehen zur
Zeit nur Angreifer Benny Lauth und "Mucki" Kucukovic unter Vertrag.
Beiersdorfer spricht mit Spielern, Beratern, Vereinen.
Es geht um Optionen, Ablöse-Summen und Verträge. Ein heißer
Poker. Denn: Der HSV-Manager muß sich einige Stürmer warm halten.
Hintergrund: Wenn einer abspringt, rückt der nächste auf.
Und deshalb sind noch einige auf der internen "Such-Liste" im Rennen.
> Ganz oben auf dem Wunschzettel steht seit langem Jefferson Farfan
(21). Hamburg ist ganz scharf auf den Peruaner vom PSV Eindhoven.Ganz heiß
> Auf Platz 2 rangiert Werders Knipser Ivan Klasnic (26). Der kroatische
Nationalspieler machte letzte Saison 15 Tore, würde in Dolls Rautensystem
passen. Bild-Tendenz: sehr warm
> Seit den Uefa-Cup-Partien gegen Rapid Bukareststeht der HSV auf den
Sprinter Daniel Niculae (23). Wenn es mit Farfan und/oder Klasnic nicht
klappen sollte, wäre der Rumäne wieder im Rennen.
BILD: Tendenz: Warm
> Vielleicht rückt sogar Bayern-Talent Paolo Guerrero (22) in
den Blickpunkt. BILD-Tendenz. Warm
> Kaum ein Spieler wurde zuletzt so oft observiert wie Mikael Forsell
(25). Der verletzungsanfällige Finne spielt eine Außenseiter-Rolle.
BILD-Tendenz: Cool.
29.05.06 BILD: Splitter:
* Besuch I: Sascha Kirschstein fieberte gestern beim Formel-1-Rennen
in Monte Carlo live mit.
* Besuch II: Bernd Hoffrnann schaute gestern Nachmittag mit Ehefrau
Nicole und den Kindern Louiso, Mats, Tim und Lasse beim Springderby vorbei.
* Besuch III: DFB-Generalsekretär Horst R. Schmidt, Vizepräsident
des WMOK, inspiziert heute das Fifa-WM-Stadion Hamburg.
29.05.06 Abendblatt: Bernd Hoffmann: "Ich bin die Ruhe selbst":
Keine Sorge, der HSV wird noch rechtzeitig auf dem Transfermarkt zuschlagen.
Davon ist jedenfalls Klubchef Bernd Hoffmann fest überzeugt. Er kann
alle leicht zweifelnden HSV-Fans beruhigen: "Ich bin voller Vertrauen in
den aktuellen Kader, aber auch in unsere sportliche Leitung, in die Scout-Abteilung
und in unsere wirtschaftliche Handlungsfähigkeit, um so die notwenigen
sportlichen Ergänzungen vornehmen zu können. Ich bin die Ruhe
selbst."
Bernd Hoffmann zum vorgelegten Tempo: "Wir arbeiten alle gemeinsam
an der Spielzeit 2006/2007, da ist kein Aktionismus angesagt, sondern ganz
unaufgeregte Arbeit."
Auch die Frage, ob Daniel van Buyten Hamburg verlassen und sich dem
FC Bayern anschließen wird, läßt Hoffmann gelassen bleiben:
"Daniel van Buyten hat noch zwei Jahre Vertrag bei uns. Und wenn sich daran
etwas ändern sollte, dann müßte die Initiative vom Spieler
und auch vom FC Bayern ausgehen." Das aber ist bislang in nur einem Treffen
mit FCB-Manager Uli Hoeneß, HSV-Sportchef Dietmar Beiersdorfer und
Bernd Hoffmann geschehen - ansonsten herrscht eisiges Schweigen zwischen
den Klubs.
Uli Hoeneß hat unterdessen ein Tauschgeschäft zwischen den
Bayern und dem HSV kategorisch ausgeschlossen: "Wir haben nie gesagt, daß
wir Valerien Ismael abgeben wollen, deswegen kommt ein Tausch zwischen
ihm und van Buyten überhaupt nicht in Frage."
Solcherlei Gedanken allerdings hat es auch beim HSV nie gegeben, und
die einzige Unterhaltung zwischen den beiden Klubs verlief zudem kürzlich
sehr kurz.
Daß mit Rafael van der Vaart, der bei der niederländischen
Nationalmannschaft auf Grund seines operierten Knöchels noch immer
Schmerzen verspürt und nicht regelmäßig trainieren kann,
ein weiterer HSV-Spieler von einem möglichen Vereinswechsel nach der
Weltmeisterschaft gesprochen hat, nimmt Hoffmann indes nicht ernst: "Es
ist die saure Gurkenzeit angebrochen . . ."
Es wäre tragisch (und ein Rückfall), sollte nicht nur van
Buyten den HSV verlassen wollen, sondern ein zweiter Star. Dann wären
Hoffmanns Planungen akut gefährdet. In fünf Jahren (jetzt in
nur noch vier) sollte, so Hoffmann 2005, der HSV unter die ersten 20 Vereine
in Europa kommen, in zehn Jahren unter die ersten zehn Klubs. Der HSV-Boss
heute: "Das halte ich selbstverständlich aufrecht. Wir behalten das
Ziel im Auge, mittelfristig deutscher Meister zu werden und zurückzukehren
in die europäische Spitze. Aber wir rufen dabei ja nicht die Meisterschaft
für das nächste Jahr aus."
Der HSV-Boss kennt dabei natürlich die Grenzen seines Klubs: "Mit
Chelsea, Arsenal, Manchester United, Real Madrid oder FC Barcelona können
wir uns noch nicht messen, aber warum sollten wir nicht Klubs wie Villarreal,
Eindhoven oder Lyon einholen können?"
29.05.06 Mopo: Ailton Das wars wohl. Brasilianer muss gehen / Gerüchte
um Rafael Sobis / Kommt Skrtel 2007 ablösefrei?:
Offiziell haben es die Entscheidungsträger noch nicht verlauten
lassen. Doch die Würfel in Sachen Ailton dürften gefallen sein
- der Brasilianer wird wohl nur ein halbes Jahr für den HSV getanzt
haben, kann sich anderweitig orientieren. Am Wochenende gingen Sportchef
Dietmar Beiersdorfer und Trainer Thomas Doll die wichtigsten Personalien
durch. Seitdem ist klar, was ohnehin alle erwarteten: Ailton ist nur ein
Notnagel - für den Fall, dass die anderen Optionen des Klubs platzen.
Inwieweit die Hanseaten im Zuge ihrer Transferaktivitäten vorankommen,
wird sich vordergründig in dieser Woche entscheiden. Der Klub ist
bereit anzugreifen. Wie siehts aus mit den Wunschkandidaten?
- Jefferson Farfàn: Der Transfer des Peruaners genießt
allerhöchste Priorität. Noch in dieser Woche werden Beiersdorfer
und Klubboss Bernd Hoffmann ausloten, zu welchen Konditionen der 21-Jährige
den PSV Eindhoven verlassen darf. Eine Anfangsforderung von zwölf
Millionen Euro gilt als realistisch. Was dem HSV in die Karten spielt:
Der PSV macht finanziell seit Jahren Verluste, muss diese durch Transfers
auffangen. Sollte sich aber das Interesse Barcelonas an Farfàn erhärten,
ist der HSV chancenlos.
Den Gerüchten, als Alternative stünde der Brasilianer Rafael
Sobis (21) auf der Wunschliste, tritt der HSV abweisend entgegen. Aus Brasilien
wird kolportiert, Hamburg hätte offiziell bei Sobis' Klub Internacional
angefragt. Davon aber will beim HSV niemand etwas wissen.
- Ivan Klasnic: Der Bremer bleibt ein vordergründiges Thema -
aber nur als Alternative zu Farfàn. In Hamburg gilt Klasnic als
idealer Partner des Peruaners, sollte der tatsächlich kommen.
- Martin Skrtel: Die Personalie steht und fällt mit dem Verkauf
Daniel van Buytens. In dieser Woche wollen die Bayern direkt an Hamburgs
Kapitän herantreten. "Bislang haben wir nur mit seinem Berater gesprochen",
so Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge. Kommt der Deal zu Stande, ist Skrtel
(St. Petersburg) mehr denn je ein heißes Thema in Hamburg. Wenn nicht,
wird der HSV versuchen, den Slowaken vorzeitig für 2007 an sich zu
binden - dann wäre Skrtel ablösefrei.
29.05.06 Mopo: Info: HSV-KURZPÄSSE:
- EHRE Wer bekommt in der neuen Saison die begehrte Nummer zehn und
wird damit Nachfolger Sergej Barbarez'? Fast alles spricht für Rafael
van der Vaart. Vorstand Katja Kraus "Könnte ich mir sehr gut vorstellen.
Aber wir haben noch nicht mit Rafael gesprochen." Bislang trug der in Hamburg
die 23.
- PFERDENARR Klubboss Bernd Hoffmann vergnügte sich gestern beim
Spring- und Dressur-Derby in Klein Flottbek.
- PARTY Der HSV nimmt am Sonnabend mit einem eigenen Truck am Schlager-Move
teil. Noch gibts Tickets Mitglieder zahlen 49 Euro, Gäste 65. Alle
Getränke sind inklusive. |