13.07.06 BILD: Doll Bundestrainer? Ich will mit dem HSV was holen:
"Ich bin bedrückt, aber nicht überrascht." Thomas Doll (40)
hatte geahnt, daß Jürgen Klinsmann nach der WM hinschmeißen
würde."
Der HSV-Coach kann Klinsi sogar gut verstehen: "Vielleicht hat es uch
damit zu tun, daß er einiges an Kritik einstecken mußte. Da
darf sich dann keiner wundern, wenn er sich gegen das Amt des Bundestrainers
entscheidet. "
Bundestrainer - zuletzt fiel da auch der Name Thomas Doll. Michael
Ballack hatte Hamburgs Coach im "stern" als Kandidat genannt.
Dolly lächelnd. "Ich sehe das schon als Anerkennung unserer Leistung
hier in Hamburg, wenn der Kapitän der Nationalelf so etwas sagt. Es
ist toll, daß der Michael weiß, was wir hier machen. "
Doch das Amt des Bundestrainers will Doll nicht: "Damit habe ich mich
nie beschäftigt. Ich habe ein Klasse-Team hier. Wir wollen etwas auf
die Beine stellen, haben noch so viel vor. Ich will irgendwann mal etwas
mit dem HSV gewinnen."
Deutschland muß warten - und hat mit Joachim Löw einen guten
Mann an der Spitze, glaubt Doll: "Er wird den erfolgreichen Weg, den er
mit Jürgen Klinsmann eingeschlagen hat, weitergehen."
Und weiter: "Joachim Löw tritt einen schwierigen Job an. Aber
er kann sich meiner Hilfe und der aller Bundesliga-Trainer ganz sicher
sein. Ich wünsche ihm alles Gute."
13.07.06 BILD: HSV intern: Guy Demel heißt Roland mit 2. Namen:
> Heute soll Vincent Kompany (20) Premiere im HSV-Trikot feiern. In
Itzehoe (19 Uhr) läuft der 8-MioEinkauf aus Anderlecht mit der Rückennummer
10 auf.
Beim ersten Test in Lüneburg fehlte der Belgier noch. Offensichtlich
muß der Innen-Verteidiger noch ein wenig aufgepäppelt werden.
Kein Witz: Während des gestrigen Trainings bekam Kompany eine Banane
zum Essen. Etwas später wurde er von Physio Uwe Eplinius noch einmal
speziell mit Nahrung versorgt.
> Wissen Sie, was die HSV-Stars am liebsten essen? Das
können Sie jetzt nachlesen. Die Zeit schrift "max" hat ein Buch
mit dem Titel "Kochen wie ein Weltmeister" (19,90 Euro) herausgebracht.
Da erfährt Fan, daß Raphael Wicky gerne Fondue von
dreierlei Käse" ißt. Khalid Boulahrouz schwärmt für
Kartoffel-Karotten-Stampfpott mit gebratenem Kabeljau. Mehdi Mahdavikia
ist mit persischen Lammspießen zufrieden, Thimothee Atouba haut bei
Fisch in Kürbiskernsoße richtig rein.
Und Guy Demel, der mit zweitem Namen Roland heißt (steht so im
Buch), genießt gebratenes Hühnchen in Erdnußsoße.
> Wo man das eventuell alles essen kann - das erfahren die neuen HSV-Spieler
aus einem Starter-Paket, das sie vom Klub geschenkt bekommen. Darin enthalten:
Gutscheine für Restaurant und Hafenrundfahrt ein Hamburg-Führer,
ein Stadtplan und ein Buch mit Sehenswürdigkeiten. Keine schlechte
Idee.
> Nicht so gut fand Thomas Doll den Auftritt seiner Spieler beim 1:0
in Lüneburg. Das merkte man beim Vormittags-Training. Erst bekamen
die meisten Kicker ihre Bleiwesten nicht fest, dann fluchte Dolly: "Die
müßt ihr oben rum festmachen."
Machten sie - und dann mäkelte der Coach am Tempo der Übungen:
"Schneller, ihr seid ja nur am Gucken. Da weint ja der Ball. Das hab' ich
gegen Lüneburg 90 Minuten gesehen, das geht mir auf den Sack..." Hallo!
13.07.06 BILD: Splitter:
* Angeschlagen: Thimothee Atouba klagt über eine AdduktorenReizung,
muß kürzer treten. Paolo Guerrero brach das Training mit Oberschenkel-Verhärtung
ab.
* Nach der Gründung der Initiative "Der Hamburger Weg" am 5. Juli
wachsen nun der HSV und die Sparda-Bank zusammen. Demnächst gibt es
das gebührenfreie Girokonto. Die Köpfe von Rafael van der Vaart,
Benjamin Lauth oder Guy Demel zieren die EC-Karten.
* Scheidet der HSV im Ligapokal gegen Hertha (29.7.) aus, wird am 2.8.
(19 Uhr) in Kropp gegen Rostock gespielt.
* Training: Heute 10 Uhr, an der Arena.
13.07.06 BILD: Höchster Sturm-Alarm beim HSV. Bisher nur Guerrero
- und sonst nix:
Das grausame 1:0 in Lüneburg (5. Liga). Es war nur ein Test-Kick.
Aber der zeigte, wo der HSV sein größtes Problem hat. Es fehlt
ein echter Knipser ..
Bislang gibt es nur Paolo Guerrero - und sonst nichts!
Der 2,8-Mio-Einkauf von den Bayern spielte zwar nicht doll, aber er
machte den entscheidenden Treffer in der 90. Minute.
Die anderen Stürmer trafen nichts. Benny Lauth zeigte gute Ansätze,
Besart Berisha war bemüht und Mustafa Kucukovic nicht zu sehen.
Höchster Sturm-Alarm beim HSV. Ohne einen wie Milan Baros geht
es nicht!
Selbst Guerrero spricht sich für Baros aus:"Es wäre gut,
wenn er kommt Ich hoffe, es klappt Es würde mich freuen. Er ist ein
Super-Stürmer und würde gut in unsere Mannschaft passen."
Aber in Sachen Baros tut sich nichts. Aston Villas 82jähriger
Besitzer Doug Ellis will über das 8-MioAngebot aus Hamburg nicht mal
nachdenken. Seine Vorstellungen liegen zwischen 13 und 15 Millionen Euro.
Heute will der HSV nachbessern und hofft zudem, daß der tschechische
Nationalstürmer in England Druck macht und deutlich sagt, daß
er wechseln will. Trainer Thomas Doll glaubt nach wie vor, daß ein
neuer Stürmer "nächste Woche im Trainingslager in Österreich
dabei ist".
Damit Guerrero nicht mehr so allein ist...
Die Konkurrenz durch Baros würde der Peruaner übrigens nicht
fürchten: "Ich habe keine Angst. Warum sollte ich?" Und weiter: "Ich
habe jetzt meinen ersten Treffer für den HSV erzielt. Das war für
mich ganz wichtig, es gibt mir Selbstvertrauen. Ich wurde schließlich
geholt, um Tore zu schießen."
Und noch 3 Probleme:
13.07.06 BILD: 1 Dem HSV fehlen die Platzhirsche:
Wo sind die erfahrenen Spieler? Letzte Saison gaben Barbarez, Van Buyten
und Beinlich auf dem Platz und auch außerhalb den Ton an.
Das Trio hat sich verabschiedet - und dem HSV fehlen die Platzhirsche.
Doll glaubt, daß "die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt
werden muß. Da ist jeder in der Verantwortung."
Doch nicht jeder eignet sich zum Boss. Der Trainer. "Es geht ja nicht
darum, daß man auf dem Platz laut sein muß, um ein Führungsspieler
zu sein. Oft reicht auch die Ausstrahlung. "
Im Team gibt es ohnehin nicht viele Lautsprecher, die verbal den Takt
vorgeben können. Deshalb hofft Dolly auf die Profis, die durch Leistung
in die Chef-Rolle rutschen: "Wicky, Reinhardt, van der Vaart oder Boulahrouz
können das werden."
13.07.06 BILD: 2 Talente kicken auf der STelle:
Wann kommen die jungen Spieler aus dem Quark? Unbestritten der HSV
hat einige Talente. Aber keines davon ist auch nur in der Nähe eines
Stammplatzes.
Nach dem mühsamen 1:0 im Test in Lüneburg analysierte Thomas
Doll: "Unsere jungen Spieler sehen jetzt, daß bei uns die Bäume
nicht in den Himmel wachsen. Sie müssen auch mal den nächsten
Schritt machen. "
Aber Alexander Laas, Mustafa Kucukovic oder auch ein Markus Karl stagnieren
in ihrer Entwicklung. Doll: "Sie müssen einfach frecher im Training
werden. Ich will unsere jungen Leute auch mal hören, sie müssen
sich bemerkbar machen. So habe ich das als junger Spieler auch gemacht."
Vorbilder sollten dabei Gladbachs Polanski oder Nürnbergs Kießling
(jetzt Leverkusen) sein. Doll: "Sie haben diesen nächsten Schritt
gemacht."
13.07.06 BILD: 3 Für große Ziele ist der Kader zu klein:
Ist der HSV-Kader zu klein? Beim Freundschafts-Kick in Lüneburg
fehlten dem HSV noch neun Spieler. Alles Anwärter auf einen Stammplatz.
Dabei waren mit Kirschstein, Lauth, Trochowski und Guerrero vier Spieler,
die zum engeren Top-Leute-Kreis zu zählen sind.
13 Spieler, auf die Thomas Doll bedenkenlos zählen kann. Dahinter
warten nur noch Talente.
Bei den meisten reichte es letzte Serie in der "Zweiten" gerade mal
zum Klassenerhalt in der 3. Liga. Der zweite HSVAnzug paßt sicher
nicht für das Ziel Champions League.
Sebst der Trainer gibt zu: " Unser Kader ist ja nicht sonderlich groß."
Klar, mindestens ein Stürmer soll noch kommen. Und wenn's mit der
Qualifikation für die Königsklasse klappt, wird personell weiter
aufgestockt.
13.07.06 BILD: Pechvogel Benjamin. In Afrika sah er, wie gut´s
ihm doch geht.
Ein Jahr verletzt. Ein Jahr lang Angst um die Fortsetzung der Fußball-Karriere,
Ein Jahr Frust total.
Collin Benjamin (27) ist durch die Sportlerhölle gegangen. Eine
Knieverletzung im UI-Cup-Hinspiel am 2. Juli 2005 gegen Pobeda Prilep hat
fast das Karriere-Aus für den Namibier bedeutet. Aber nur fast. Nun
ist der Mittelfeldmann zurück und will "beweisen, daß ich ein
guter Fußballer bin."
Viele hätten bei so einer langen Leidenszeit die Flinte ins Korn
geworden. Benjamin war knapp davor. Doch: Eine Reise nach Namibia rettete
seine Karriere.
"Ich habe viele Verwandte in ihren afrikanischen Dörfern besucht.
Da erlebst du richtige, lebensbedrohliche Probleme." Ganz besonders ein
Trip in den Norden seiner Heimat hat den HSV-Profi tief bewegt. "Als ich
meine Tanten sah, die mit einem Eimer auf dem Kopf fünf Kilometer
bis zur nächsten Wasserstelle wanderten, kam ich mir mit meinem Knie-Problem
klein und nichtig vor."
Benjamin ist wieder da. Und das auch mit afrikanischer Hilfe...
13.07.06 Abendblatt: Thomas Doll: "Habe damit gerechnet":
ABENDBLATT: Herr Doll, wie haben Sie den Rücktritt von Bundestrainer
Jürgen Klinsmann aufgenommen?
THOMAS DOLL: Ich denke, wir sind alle ein wenig bedrückt. Er hat
einen neuen, sehr guten Weg eingeschlagen, und es wäre sicher schön
gewesen, wenn er diesen Weg an der Spitze weitergegangen wäre. Aber
man muß seine Entscheidung so akzeptieren.
ABENDBLATT: Waren Sie überrascht?
DOLL: Wenn ich ehrlich bin - nein. Ich hatte schon vorher so ein Gefühl,
daß er aufhören würde, als er sich noch ein paar Tage Bedenkzeit
erbeten hatte. Ich habe zwar immer das Gegenteil gehofft, aber damit gerechnet.
ABENDBLATT: Warum?
DOLL: Vielleicht hängt es damit zusammen, daß er schon im
Vorfeld sehr viel einstecken mußte, häufig und hart kritisiert
wurde. Er schien vor seiner neuen Aufgabe (der EM-Qualifikation, Anm. d.
Red.) nicht wirklich davon überzeugt, daß sich das ausreichend
geändert hat. Aber wenn man ihm so viel in den Weg wirft im Vorfeld,
dann darf man sich dann auch nicht mehr wundern, wenn er als Trainer zurücktritt.
ABENDBLATT: Halten Sie die Lösung mit Joachim Löw als Nachfolger
für richtig?
DOLL: Joachim Löw übernimmt einen schweren Weg, weiß
aber aus der langen Zusammenarbeit mit Jürgen Klinsmann, wie dieser
richtig zu beschreiten ist. Und er bekommt sicher noch einen zweiten Mann
an die Seite gestellt, der ihm so helfen wird, wie er vorher dem Jürgen
geholfen hat. Außerdem kann er sich der Hilfe und Unterstützung
aller Bundesligatrainer sicher sein - auch meiner.
ABENDBLATT: Der Kapitän der Nationalmannschaft, Michael Ballack,
hat Sie öffentlich für die Aufgabe als Nationaltrainer ins Gespräch
gebracht. Waren Sie interessiert?
DOLL (lacht): Nein. Das hat er wohl nur gesagt, weil er nicht weiß,
wie fest ich hier mit dem HSV verwachsen bin. Aber im Ernst: Das freut
mich natürlich, daß nicht nur sogenannte Experten, sondern auch
Spieler so etwas sagen. Ich sehe das als Anerkennung für meine Arbeit
hier beim HSV.
ABENDBLATT: Dennoch dürften die Worte des Nationalmannschaftskapitäns
eine gewisse Strahlkraft haben . . .
DOLL: Vom Kapitän ist so was natürlich um so schöner.
Eine tolle Sache von Michael.
ABENDBLATT: Sehen Sie das Amt des Nationaltrainers denn als Fernziel?
DOLL: So weit denke ich noch gar nicht. Mein Ziel ist, erst mal etwas
zu gewinnen, und zwar mit dem HSV. Das Ganze könnte vielleicht in
zehn bis 15 Jahren Thema werden. Aber jetzt denke ich darüber wirklich
nicht nach.
13.07.06 Abendblatt: HSV-Notizen:
Angeschlagen: Paolo Guerrero plagt eine leichte Muskelverhärtung
am rechten Oberschenkel, weswegen er das Training abbrach und zum Arzt
fuhr. Thimothee Atouba hat Adduktorenprobleme, setzte gestern aus und soll
ein paar Tage kürzertreten.
Auftritt: Heute tritt der HSV zu seinem zweiten Testspiel an. Um 19
Uhr trifft die Mannschaft in Itzehoe auf den Itzehoer SV (Lehmwohldstadion).
Erstmals mit dabeisein wird der belgische Abwehrneuzugang Vincent Kompany.
Kooperation: Die Sparda-Bank bietet EC-Karten mit den Konterfeis der
HSV-Profis an. Zudem erhält jeder Kunde fünf Prozent Rabatt auf
Fan-Artikel.
Trennung: Der HSV hat den Vertrag mit Togos Nationalspieler Karim Guédé
(21) für die zweite Mannschaft nicht verlängert.
13.07.06 DIE WELT: Mit Kickern Kunden gewinnen: Sparda setzt auf HSV.
HSV und Sparda-Bank starten Kooperation:
Der Hamburger Sportverein und die Sparda-Bank starten ihren "Hamburger
Weg" mit einer Kicker-Karte: Neben dem Logo der Initiative findet sich
je ein Bild und ein Autogramm der beliebtesten HSV-Fußballer (Rafael
van der Vaart, Benjamin Lauth und Guy Demel) auf der ec-Karte der Bank,
teilten die Kooperationspartner gestern mit.
Damit bekunden beide Unternehmen nach eigenen Angaben Zusammenarbeit,
um Fans und Kunden zu gewinnen.
Inhaber der neuen Kicker-Card erhalten neben dem gebührenfreien
Girokonto weitere HSV-Vorteile im Rahmen der Sparda-Bonuswelt. Regelmäßig
werden außerdem signierte Trikots des Vereins und Bälle sowie
VIP-Tickets für Heimspiele verlost. Zudem können Fans über
den Sparda-Online-Ticketshop Eintrittskarten für HSV-Spiele mit Vorteilen
bestellen.
Auf die Fan-Artikel gibt es in den offiziellen Hamburger HSV-Fanshops
fünf Prozent Kundenrabatt. Weitere Produkte des Hamburger Sportvereins
werden folgen, kündigte die Sparda-Bank gestern an.
13.07.06 DIE WELT: Guerrero wünscht sich starke Konkurrenz im Sturm.
Peruaner fühlt sich für den Kampf um einen Stammplatz gerüstet
- HSV-Trainer Doll sichert Löw "volle Unterstützung" zu:
Den geplanten Bummel durch die Schanze mußte Paolo Guerrero verschieben.
Statt dessen verbrachte der Angreifer des HSV die Zeit zwischen den beiden
Trainingseinheiten am Mittwoch in der Arztpraxis. Schmerzen im rechten
Oberschenkel machten dem Peruaner zu schaffen. Nach der Untersuchung gab
Guerrero erleichtert Entwarnung: "Nichts Dramatisches, nur eine Verhärtung.
Das wirft mich nicht zurück."
Die gute Laune ließ sich der 22jährige durch das kleine
Zipperlein nicht verderben. Schließlich hatte er am Abend zuvor bei
seiner Premiere für die Hamburger direkt das entscheidende Tor erzielt.
Der Bundesliga-Dritte der abgelaufenen Saison war beim Fünftligisten
Lüneburger SK zwar nur knapp an einer Blamage vorbeigeschrammt, doch
Guerrero gewann dem 1:0 (0:0) vor 4500 Zuschauern dennoch etwas Positives
ab: "Diese Testspiele darf man nicht überbewerten, aber für einen
Stürmer ist jedes Tor wichtig. Daraus ziehe ich mein Selbstvertrauen."
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Recht gelassen verfolgt der Südamerikaner unterdessen die Bemühungen
des HSV-Vorstands, einen weiteren Angreifer zu verpflichten. Neben Guerrero
steht mit Benjamin Lauth aktuell nur ein weiterer Angreifer mit nennenswerter
Profierfahrung im Aufgebot, "in der Offensive muß noch etwas passieren.
Ich hoffe, es wird ein richtig starker Stürmer kommen, das bringt
die ganze Mannschaft weiter. Aber mir ist egal, wer kommt, ich werde mich
nicht verstecken und bin bereit, den Konkurrenzkampf anzunehmen."
Ob sich der Peruaner diesen mit Milan Baros liefern wird, ist weiterhin
offen. Auch am Mittwoch konnten die Hamburger Verantwortlichen noch keine
Einigung mit Aston Villa über einen Transfer des tschechischen Nationalstürmers
erzielen. Für heute ist die nächste Verhandlungsrunde mit Doug
Ellis, dem Besitzer des englischen Premier-League-Klubs, geplant. Dieser
hatte gestern betont, daß er Baros "nicht unter Wert" abgeben werde
und daß das Angebot des HSV "keinesfalls akzeptabel" sei. Acht Millionen
Euro haben die Hamburger geboten, zwölf Millionen Euro verlangt Aston
Villa.
Trotz des nervenaufreibenden Pokerspiels ist Thomas Doll bemüht,
Ruhe auszustrahlen. Er habe großes Vertrauen in die Arbeit des Vorstands,
betonte der 40jährige Fußball-Lehrer, spätestens im Trainingslager,
das der HSV-Troß ab Montag für eine Woche im österreichischen
Going bezieht, werde ein weiterer Stürmer zum Kader hinzustoßen.
Dennoch wirkte Doll am Mittwoch während der Trainingseinheit am
Vormittag gereizt. Weil seine Profis eine Paßübung nicht in
der Form absolvierten, wie er sich das vorstellte, machte der Trainer seinem
Unmut lautstark Luft. "Das Tempo habe ich gestern 90 Minuten gesehen",
brüllte Doll über den Platz und erinnerte die Spieler an ihren
müden Auftritt in Lüneburg. "Schneller, schneller. Ihr seid nur
am Gucken. Bringt doch endlich mal mehr Druck rein, der Ball weint ja ..."
Auch die Nachricht, daß Jürgen Klinsmann von seinem Amt
als Bundestrainer zurückgetreten ist, trug nicht zur Verbesserung
der Stimmung bei. Wie so viele deutsche Fußballfans sei auch er bedrückt
über die Entscheidung, "aber das muß man so akzeptieren. Ich
hatte schon damit gerechnet, Jürgen mußte in den vergangenen
zwei Jahren viel Kritik einstecken, davon ist offenbar einiges bei ihm
hängengeblieben."
Daß Michael Ballack den Coach des HSV im "Stern" als möglichen
Nachfolger Klinsmanns ins Gespräch brachte ("Ein Trainertyp wie Doll
käme in Frage"), nahm der 40jährige schmunzelnd zur Kenntnis:
"Michael weiß sicher nicht, wie fest ich in Hamburg verwurzelt bin.
Aber ich sehe das als eine tolle Anerkennung dessen an, was wir hier auf
die Beine stellen, wenn der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft
das registriert hat."
Joachim Löw, der als neuer Bundestrainer vorgestellt wurde, sicherte
Doll seine volle Unterstützung zu. "Ich bin überzeugt, er kann
sich der Hilfe aller Bundesliga-Trainer sicher sein."
13.07.06 Mopo: PAOLO GUERRERO. Heute wird er echter Hamburger! Den Peruaner
ziehts wohl nach Eidelstedt:
Die leichte Oberschenkelverhärtung, mit der er wenige Minuten
vor seinen Kollegen vom Trainingsplatz schlurfte, wird ihn nur kurz in
seinem Tatendrang bremsen. Paolo Guerrero ist im Zeitplan. Mit seinem Treffer
zum 1:0-Testsieg in Lüneburg sorgte der vom FC Bayern gekommene Neuzugang
für den ersten, wenn auch kleineren Hingucker der Vorbereitung. Heute
nun wird der Angreifer so richtig in seiner neuen Heimat eingebürgert
- damit sich der "Krieger" endlich zu Hause fühlen kann.
Erst die neue Bude, dann der Stammplatz. Guerreros Fahrplan steht.
Und führt ihn heute nach Eidelstedt. Eine weitere Hausbesichtigung
steht an. Gibt der 22-Jährige sein Okay, hat er seine neue Bleibe
gefunden. Bislang wohnte er im Hotel "Gastwerk", nun aber wirds Zeit, umzuziehen.
Mama Petronila ist zwar schon wieder nach Peru zurückgekehrt, doch
in Kürze kommt Paolos Freundin aus München. "Deshalb möchte
ich auch ein Haus haben", erklärt Guerrero. "Alles andere wäre
mir zu klein."
Mit der Ankunft seiner "Novia" ist Paolo dann auch eine ganz große
Sorge los: "Ich kann nicht kochen", gibt er mit einem verlegenen Grinsen
zu verstehen. Die Restaurantbesitzer Eidelstedts dürfen sich vorerst
noch auf prominenten Besuch einstellen. Ein echter Krieger hat schließlich
immer Hunger. Sein Einstandstor war dann auch nicht mehr als ein Appetithäppchen.
"So ein Tor ist immer gut, weil es Selbstvertrauen gibt", weiß Guerrero.
"Aber es kann nur der Anfang gewesen sein." Zumal schon in den kommenden
Tagen Konkurrenz einschweben wird. "Wenn es Milan Baros wird, wäre
das gut", erklärt der selbstbewusste Peruaner. "Warum soll ich vor
irgendjemandem Angst haben?" Da wähnt sich einer gerüstet für
den Kampf, der künftig auf ihn und Benny Lauth zukommt. Nur einer
von beiden wird den Platz neben dem neuen Sturmführer einnehmen können.
Heute, beim Test in Itzehoe (19 Uhr, Stadion Lehmwohld), wird Guerrero
wohl keine weiteren Argumente abliefern dürfen. Nach der eingehenden
Untersuchung bei Dr. Finkenstaedt muss der "Tor-Krieger" ein, zwei Tage
kürzer treten. Danach will er wieder angreifen. Das Trainingslager
im österreichischen Going (ab Montag) soll als weiterer Streckenabschnitt
für den Sprung in die Startelf dienen. Zubeißen heißt
die Devise. Auf dem Platz. Und schon bald auch endlich in der eigenen Küche.
13.07.06 Mopo: THOMAS DOLL. Klares Bekenntnis - trotz Ballacks Lob:
Das Lob kam von höchster Stelle. Noch bevor die Entscheidung zu
Gunsten Jogi Löws fiel, brachte DFB-Kapitän Michael Ballack Thomas
Doll als möglichen Nachfolger Jürgen Klinsmanns ins Gespräch.
Der HSV-Trainer nahm es erfreut zur Kenntnis. "Aber wahrscheinlich weiß
Michael nicht, wie tief ich hier beim HSV verwurzelt bin."
Schon am Dienstag hatte Doll via MOPO wissen lassen, dass er sich für
das Amt des Bundestrainers noch zu jung fühle. Nun legte er nach.
Dass sein Name gehandelt wurde, sei "eine Anerkennung dessen, was wir hier
auf die Beine gestellt haben. Aber ich möchte jeden Tag auf dem Platz
stehen - wir haben noch viel vor. Ich bin hier, um etwas zu gewinnen."
Da nutzten auch Ballacks warme Worte nichts.
13.07.06 Mopo: COLLIN BENJAMIN. Ein Bischof gibt ihm neue Kraft:
Müde ist er. Wer mag es ihm verdenken? Ein Jahr lang musste Collin
Benjamin mit Knieproblemen pausieren. In Lüneburg stand er erstmals
wieder für den HSV auf dem Platz. "Ich wusste gar nicht mehr, wie
das ist", so der Namibier nach seinem 45-Minuten-Einsatz. Die Konsequenz:
Gestern Nachmittag setzte er vorsorglich mal aus. "Ich bin ganz schön
platt ..."
Optimistisch ist er. Auch dank einer Bekanntschaft, die er während
seiner Leidenszeit in Namibia machte. "Ich habe einen Bischof kennen gelernt",
erzählt Collin. "Wir haben sehr viel und oft miteinander geredet,
stehen noch immer in Kontakt. Das hat mir viel Mut gegeben." Nun greift
Benjamin wieder an. Mit Feuereifer und Gottes Segen. Wer soll ihn jetzt
noch stoppen?
13.07.06 Mopo: HSV-KURZPÄSSE. Infos kompakt:
- ZURÜCK: Großes Hallo für Guy Demel und Mehdi Mahdavikia.
Gestern kehrten die WM-Fahrer aus dem Urlaub zurück, absolvierten
prompt einen Lauf. Heute holen sie ihren Laktattest nach.
- PAUSE: Thimothee Atouba leidet unter einer Adduktorenreizung, tritt
ein paar Tage kürzer.
- AKTION: Die Sparda-Bank Hamburg erweitert ihr Engagement rund um
den HSV. Ab sofort gibts EC-Karten mit Foto und Unterschrift Benny Lauths,
Rafael van der Vaarts oder Demels. Weitere Spieler sollen folgen.
- DIENSTPLAN: Heute gehts um 10 Uhr auf den Trainingsplatz. Um 19 Uhr
steigt der Test in Itzehoe.
12.07.06 BILD: Interview mit der Legende über WM und HSV:
Der Rausch der WM - er geht so langsam vorbei. Uwe Seeler (69) ist
immer noch voll im Nach-Stress, hetzt von termin zu Termin:"Aber es macht
richtig Spaß." Doch bei der WM hat dem Ehrenspielführer der
Nationalelf, der "15 bis 20 Spiele" sah, nicht alles Spaß gemacht.
Das Interview.
BILD: Sind Sie total begeistert?
Uwe Seeler:"Sportlich nicht. Da hatte ich eine Explosion erhofft, von
den sogenannten Super-Stars viel mehr erwartet. Aber die grandiose Stimmung
hat alles übertroffen."
BILD:Ihre Enttäuschungen?
Uwe: "Naja, eben die Stars. TopLeute wie Ronaldinho, Ronaldo, Beckham,
Gerard,Deco, Figo - sie haben irgendwie versagt. Auch von Henry kam zu
wenig. Klose und Podolski fielen positiv auf, Zidane bis zu seinem Ausraster."
BILD: Glauben Sie, daß Klinsi weitermacht?
Uwe: "Schwer zu sagen. Wenn nicht, gibt's Probleme. Die Jungen haben
sich voll reingehängt, wie ich das erwartet hatte. Da wollte sich
keiner blamieren. Die muß er jetzt weiter führen."
BILD: Ein Junger wie Lauth vom HSV verfolgte die WM aber nur vorm TV...
Uwe: "Eine Schande, daß er sowas nicht erlebt hat. Ich habe während
der WM oft an ihn gedacht, er hätte locker mitspielen können.
Das hat er sich selbst zuzuschreiben. Da kann ihm keiner helfen. Er muß
jetzt eben Gas. geben. Ich hoffe, der HSV Profitiert davon."
BILD: Apropos HSV: Ist ein Baros 10 Millionen wert?
Uwe: "Ich habe ihn gesehen, er ist ein Güter. Mit Koller zusammen
waren die Tschechen sehr weit gekommen. Sie sind gescheitert, weil sie
außer Baros vorne nichts hatten. Auch die Elfenbeinküste, eine
Super-Elf, wäre mit einem Knipser ganz weit vorn gelandet."
BILD: Wieviel sollte der HSV für Baros zahlen?
Uwe: "10 Millionen ist heute wohl der Preis für einen guten Stürmer.
Der Fußball ist eben ein reines Geschäft geworden. Da sollte
man endlich aufhören mit der Heuchelei. Wenn ich schon höre 'neue
Herausforderung'..."
Uwe redet sich in Form:"Die Spieler sollen doch sagen:Ich kann woanders
mehr Geld verdienen. Van Buyten ist das jüngste Beispiel. Was der
gemacht hat, war doch Eierkram. Eine Herausforderung hätte er auch
hier hier beim HSV gehabt. Naja, Verträge sind eh Schall und Rauch,
wenn es um Kohle geht..."
BILD: Sie regen sich ja richtig auf...
Uwe: "Bei diesem Thema schon. Ich habe ja nichts dagegen, daß
die Geld verdienen. Aber dann sollen sie nicht sich und andere belügen.
Herausforderung? Hah! Man muß ehrlich sein."
12.07.06 BILD: HSV intern: Mininmal! So kam Itzehoe an den HSV:
> Kaum zu glauben, aber wahr. Gerade ist die WM nach fünf Partien
im Hamburger Volkspark vorbei, spiziert die Uefa gestern und heute mit
sechs Mitarbeitern aus Finnland, Holland, Schweiz und Deutschland die Funktionsfähigkeit
der Arena.
Am 8./9. August sowie am 22./23. August steigen für den HSV die
Quali-Spiele zur Champions League. Am 28. Juli werden in Nyon (Schweiz)
die wichtigsten HSVBegegnungen der kommenden Saison ausgelost. Pressesprecher
Jörn Wolf: "Wir werden allen Anforderungen gerecht. Der Durchführung
der Europacup-Spiele steht nichts im Wege."
> Hurra, der Itzehoer SV hat den HSV gewonnen. Die Doll-Truppe trifft
morgen um 19 Uhr im Stadion Lehmwohld auf den Bezirks-Oberligisten. Bundesweit
hatten sich 1000 Vereine bei der Aktion "Anpfiff" der Einzelhandelskette
"Minimal" um diese Partie beworben.
> Thimothee Atouba ist aus dem Urlaub zurück. Und wird nicht lange
allein zu Hause sein. Seine Ehefrau Jacqueline und die Kinder Johan und
Adriana landen heute in Hamburg. Atouba: "Ich bin sehr froh, daß
wir bald alle zusammen sind."
Und das richtig lange. Da die Schule in Kamerun erst ab September beginnt,
wer den die Atoubas sieben Wochen gemeinsam verbringen.
> Die körperliche Form der "Klinsi"-Truppe bei der WM hat alle
überzeugt. Nun wird HSV-RehaTrainer Markus Günther von Trainer
Thomas Doll für ein Schnupper-Studium zum Fitneß-Guru der Nationalmannschaft,
Marc Versteggen, in die USA geschickt.
Doll: "Wir sind an allen neuen Dingen interessiert."
12.07.06 BILD: Splitter:
* Einzel-Übung: Nigel de Jong (Knie) und Oliver Hampel (Schien-
und Wadenbeinbruch) schoben eine Sonderschicht mit Fitmacher Markus Günther.
* Rückkehr:WM-Kicker Mehdi Mahdavikia steigt morgen wieder ins
Training ein, macht zudem einen Laktat-Test.
* Geschenk: Die Hansestadt vermacht dem HSVMuseum die Werbebande aus
dem WMStadion mit der Aufschrift "Hamburg".
* Gratulation: HSV-Edelfan Heinrich Höper ("Delta-Fleisch")
wird Freitag 60 Jahre alt.
* Training: Heute um 10 Uhr an der AOL-Arena sowie Waldlauf um 16 Uhr.
12.07.06 BILD: 50 Jahre HSV! 001-Bähre hat 65. Geburtstag:
Harry, hol schon mal die Getränke ...
HSV-Urgestein und Ex-Profi Harry Bähre (64) "feierte" am 1. Juli
seine 50jährige Mitgliedschaft im Zeichen der Raute. Zudem wird der
kernige Verteidiger am 22. Juli stolze 65 Jahre alt. SAT1 drehte extra
ein kleines Porträt.
"Hoppla, wie die Zeit vergeht. Aber ich will keinen Augenblick missen",verrät
einer der besten Kumpel von HSV-Idol Uwe Seeler.
Bundesweit wurde Bähre durch den Anfangsbuchstaben in seinem Nachnamen
berühmt. Als 1963 die Bundesliga gegründet und die ersten Spielerpässe
ausgestellt wurden, erhielt Harry den legendären Ausweis mit der Registriernummer
001.
Aber das ist nicht alles. Bähre hat in 50 Jahren HSV fast jede
Funktion im Verein irgendwann mal bekleidet. Das Ehrenmitglied spielte
in A-Jugend, Amateur-, Oberliga- und Bundesliga-Truppe.
Zudem war der Unternehmer CoTrainer der ersten Mannschaft, Amateur-Coach,
sportlicher Berater, Altliga-Chef! Rechnungsprüfer und Vize-Prasident
unter Klub-Boss Seeler.
Seine sportlichen Erfolge (3 x Nord-Meister) erklärt Bähre
folgendermaßen: "Seeler, Dörfel, Stürmer und ich haben
uns damals dem Verbot, nach dem Training Flüssigkeit zu uns zu nehmen,
widersetzt und zischten in der Kneipe Weber am Grindel ein paar Biere.
Das Geheimnis unseres Erfolges."
Also, Harry - dann hol schon mal... Alles Gute!
12.07.06 BILD: Kompany. Wie kaputt ist der 8-Mio-Mann?:
Gestern das erste Test-Spiel beim Lüneburger SK. Aber der teuerste
HSVTransfer aller Zeiten fehlte. 8-Mio.Mann Vincent Kompany (20) aus Anderlecht
durfte nur zuschauen.
Thomas Doll sagt: "Wir lassen ihn erst ei einmal weg. Vincent soll
individuell trainieren. Wie auch Thimothee Atouba."
Hoppla! Atouba hat gestern seine erste richtige Einheit absolviert.
Dagegen ist Kompany seit dem Trainings-Start immer mit dabei.
Wie kaputt ist Kompany?
Doll: "Wir müssen bei ihm noch einige Tests machen. Er war ja
lange verletzt, hatte lange nicht trainiert."
Der Belgier mußte wegen einer Schulter-Verletzung vier Monate
pausieren. Jetzt soll der Innen-Verteidiger wohl behutsam wieder herangeführt,
werden. Für Kompany war es kein Problem, daß er in Lüneburg
geschont wurde. Er sagt: "Ich habe keinerlei Probleme mehr, mache
ja auch jedes Training mit der Gruppe mit. Aber es ist
wichtig, daß ich auch das individuelle
Programm für mich mache."
Seine Premiere im HSV-Trikot soll er morgen feiern. Im Freundschaftsspiel
beim Itzehoer SV. Doll:"Da wird er auf jeden Fall dabei sein."
12.07.06 BILD: Baros. Ist er wirklich 12 Mio wert?:
Derzeit bewegt sich gar nichts mehr..
Montag waren Bernd Hoffmann und Katja Kraus in Birmingham.
Die HSV-Vorstände wollten Milan Baros (24) für 8 Mio. Euro von
Aston Villa loseisen. Und stießen bei Doug Ellis (82) auf Granit.
Der Klub-Besitzer will mindestens zwölf Millionen für den Stürmer
(Vertrag bis 2009).
Ist Baros das wert?
Die HSV-Führung hat bei dieser Summe Magenschmerzen. Sie will
nicht in den zweistelligen Millionen-Bereich.
Auch, weil die Statistik des Stürmers nicht gerade überragend
ist. Klar, bei der EM 2004 wurde der Tscheche mit fünf Treffern Torschützen-König.
Aber ein echter Goalgetter ist Baros nicht.
Vier Jahre stürmte er in England für Liverpool und Aston
Villa. In 93 Partien glückten ihm aber lediglich 27 Treffer.
Letzte Serie war er für Aston Villa in 25 Spielen 2082 Minuten
im Einsatz - und knipste nur alle 260 Minuten. Insgesamt waren es acht
Treffer. Dabei zwei Doppelpacks gegen Everton (4:0) und im Derby gegen
Birmingham (3:1).
Besser sieht Baros' Quote in der Nationalmannschaft aus. In 49 Länderspielen
schaffte er 27 Treffer.
Zur Zeit überlegt der HSV, um wieviel Kohle er sein Angebot für
Baros aufstocken soll/kann. Und prüft nebenbei Optionen auf andere
Angreifer ...
12.07.06 BILD: Dolls Lektion mitten auf dem Platz:
Man lernt nie aus. Besonders nicht beim HSV...
Schulstunde bei "Lehrer" Thomas Doll. Während des gestrigen Trainings
baute Dolly plötzlich eine Tafel auf, führte seine Profis mitten
auf dem Rasen die Geheimnisse des Verhaltens bei Offensive und Defensive.
Den Spielern hat's gefallen. Fortsetzung folgt. Spätestens im Trainingslager
Going (17.-24. Juli).
12.07.06 BILD: HSV 1:0 beim LSK. Guerrero trifft in 90. Minute:
Das Beste war noch der Abpfiff: Der Rest vom HSV in seinem ersten Test.
Ohne neun Stammkräfte gab es vor 4500 Fans einen 1:0-Zittersieg beim
Lüneburger SK (5.Liga) Erst in der 90. Minute erlöste Paolo Guerrero
(2,8 Mio Einkauf von den Bayern) den Bundesligisten und bewahrte ihn mit
seinem Tor vor einer Blamage.
Der Stürmer: "Wichtig, daß wir eine gute Vorbereitung haben.
Ich bin zufrieden, daß mir in meine ersten Spiel gleich ein Treffer
gelungen ist. So macht es Spaß."
Das Spiel zuvor war dagegen eine ganz grausige Nummer. Selbst Thomas
Doll fand nur einen positiven Ansatz: "Das Schönste ist, daß
alle gesund geblieben sind. Kompliment an Lüneburg. Bei uns wachsen
die Bäume nicht in den Himmel."
Kirschstein; Benjamin (46. Leschinski), Reinhardt (46. Klingbeil),
Zott (46. Gouhari), Hennings (46. Müller); Kahl (46. Feilhaber), Fillinger
(46. BenHatira), Laas (60. Kahl), Trochowski (60. Fillinger; Lauth (46.
Guerrero), Kucukovic (42. Berisha).
12.07.06 Abendblatt: Mit 24 Jahren schon alles erlebt. HSV: Alles über
den Wunschstürmer der Hamburger. Milan Baros - die launische Diva
und das Geheimnis seines blauen Schuhs.:
Es war ein ungemütlicher Tag im März, als Milan Baros entschied
zum Ende der Saison Aston Villa zu verlassen. "The Villans" hatten gerade
im FA-Cup 2:1 gegen Manchester City verloren und Team-Manager David O'Leary
suchte auf der Pressekonferenz händeringend nach Erklärungen.
Da rutschte dem Trainer raus, daß sein angeblich verletzter Stürmerstar
ihn und die Mannschaft im Stich gelassen hätte. Als der sensible Tscheche
das hörte, war ihm klar, daß er so schnell wie möglich
weg wolle.
Milan Baros und Aston Villa - eine Liebesbeziehung war es nie. Anstatt
sich positiv über seinen Klub zu äußern, erzählte
der vom HSV umworbene Angreifer, wie sehr sein Herz am FC Liverpool hinge,
wo er vier Jahre gespielt hatte. Wenn seine Mitspieler nach dem Training
noch ein paar Bier trinken oder zusammen golfen gingen, zog Baros Designer-Klamotten
über und brauste in seinem BMW-Jeep ab. Niemand wußte etwas
über sein Privatleben. Seine Lebensgefährtin Teresa, die noch
immer wie seine gesamte Familie in Tschechiens Hauptstadt Prag lebt, wurde
nicht einmal in Birmingham an seiner Seite gesichtet.
Abseits des Platzes erlebt man die eine Seite des Milan Baros: höflich,
zurückhaltend, schüchtern und sehr sensibel. Auf dem Platz zeigt
der tschechische Nationalspieler ein ganz anderes Gesicht: dynamisch, schnell,
selbstbewußt und aggressiv. "Milan ist ein super Spieler. Wenn er
wirklich nach Hamburg wechseln sollte, hätte sich der HSV einen ganz
dicken Fisch an Land gezogen", sagt der ehemalige HSV- und heutige VfB-Suttgart-Profi
Markus Babbel, der drei Jahre zusammen mit Baros in Liverpool gespielt
hat.
Ob der Tscheche wirklich zum HSV wechselt, ist weiter ungewiß.
Villa-Vereinsboss Doug Ellis beharrt auf einer Ablöse von mindestens
10,6 Millionen Euro, dem Einkaufspreis von vor einem Jahr. Der HSV will
aber nicht mehr als acht Millionen Euro zahlen. Dabei schätzen die
Hamburger nicht nur Baros' Torjägerqualitäten, sondern besonders
seine Dynamik und Spielintelligenz.
Einer, der maßgeblichen Anteil an seiner Entwicklung hatte, ist
Karel Brückner. Tschechiens Nationaltrainer entdeckte Baros als 17jährigen
für sein damaliges Junioren-Nationalteam und hielt bis heute an dem
Angreifer fest. "Milan ist ein launischer Mensch und hat einen Hang zur
Divenhaftigkeit. Aber er ist und bleibt ein sehr guter Stürmer."
Der Sohn eines leitenden Angestellten, der aus Aberglaube nur in blauen
Schuhen aufläuft, hat schon fast alles erlebt: Tschechiens Talent
des Jahres und Olympiateilnehmer 2000, U-21-Europameister 2002, Torschützenkönig
der Euro 2004. Sogar eine Biographie seines bislang 24 Jahre dauernden
Lebens ist schon veröffentlicht. Nur das Kapitel HSV fehlt noch.
12.07.06 Abendblatt: 1:0 - HSV schrammt an großer Blamage vorbei:
Der Hamburger SV enttäuschte in seinem Testspiel gestern abend
vor 4500 Zuschauern beim Lüneburger SK auf ganzer Linie. Der in der
zweiten Halbzeit eingewechselte Neuzugang Paolo Guerrero bewahrte das Team
von Trainer Thomas Doll mit seinem Treffer in der 89. Minute vor einer
Blamage.
"Das war eine eher enttäuschende Vorstellung", mochte Doll denn
auch nicht lange herumreden. Das Beste an der Partie sei die Tatsache gewesen,
"daß alle gesund vom Platz gekommen sind". Die Leistung einzelner
zu kommentieren versagte sich der Coach lieber und lobte statt dessen die
Gastgeber: "Kompliment an Lüneburg."
Nach einer praktisch chancenfreien ersten Halbzeit sorgte dann wenigstens
der ehemalige Bayern-Stürmer Guerrero für etwas Schwung. Nach
schönem Zuspiel von Änis Ben-Hatira erzielte er das Tor des Tages.
"Ich bin zufrieden mit meinem ersten Spiel, hatte aber noch schwere Beine",
so Guerrero. Der HSV war mit einer durch einige Bundesligaspieler verstärkte
Amateurmannschaft angetreten.
12.07.06 Abendblatt: HSV-Notizen:
Forderung: Trainer Thomas Doll fordert mehr Initiative seiner durch
die Abgänge der Routiniers inzwischen jungen Profis. "Wir sind ein
junges Team, und die Jungen sollen Mut haben und auch auf dem Platz frech
sein." Insbesondere Piotr Trochowski: "Er muß jetzt den Schritt machen,
als Typ Verantwortung übernehmen."
Fitness: Schon in den nächsten Wochen will sich der HSV intensiv
mit Jürgen Klinsmanns DFB-Fitnesstrainern treffen, sich über
Trainingsformen austauschen. Zudem wird ein Leistungsdiagnostiker gesucht.
12.07.06 DIE WELT: Trainer Doll nimmt Trochowski in die Pflicht. 22jähriger
Mittelfeldspieler soll beim HSV zur Führungskraft heranwachsen - "Piotr
muß jetzt den nächsten Schritt machen":
Nach der Trainingseinheit am Dienstag vormittag beeilten sich die Profis
des HSV, in die Kabine zu kommen. Schließlich erwartete sie dort
eine erfrischende Dusche. Bei Temperaturen knapp unter 30 Grad hatte Thomas
Doll seine Mannschaft fast zwei Stunden über den Platz gescheucht.
Doch Piotr Trochowski konnte nicht genug bekommen. Der 22jährige hatte
sich ein paar Bälle geholt und schoß unentwegt auf das Tor.
Mal mit dem rechten, dann mit dem linken Fuß. Doll suchte sich ein
schattiges Plätzchen, beobachtete den Mittelfeldspieler und freute
sich, wie eifrig dieser bei der Sache war. Denn in der bevorstehenden Saison
nimmt der Trainer Trochowski in die Pflicht.
"Piotr bringt alle Voraussetzungen mit, um ein großer Spieler
zu werden", sagte Doll, "aber dafür muß er jetzt den nächsten
Schritt machen." In der abgelaufenen Serie etablierte sich der frühere
Münchner in der Stammelf, bei 51 von 55 Pflichtspielen stand er auf
dem Platz. Meist trat er ruhig und unscheinbar auf. Das soll jetzt ein
Ende haben. "Ich erwarte nicht nur, daß er weiter hart an sich arbeitet.
Piotr muß Verantwortung übernehmen, auch verbal präsent
sein, Anweisungen geben", erklärte der Fußball-Lehrer.
Mit Daniel van Buyten (FC Bayern), Sergej Barbarez (Bayer Leverkusen)
und Stefan Beinlich (Hansa Rostock) haben gleich drei Spieler den Traditionsverein
verlassen, die innerhalb des Kaders die Richtung vorgaben, sowohl auf als
auch neben dem Platz. Doll hofft, daß Trochowski zu den Akteuren
im aktuellen Aufgebot zählt, die sich zu einer neuen Führungskraft
entwickeln.
"Wir sind ein junges Team mit großen Zielen. Da verlange ich
von den Spielern, die schon das eine oder andere Jahr in der Bundesliga
dabeisind, daß sie den Mund aufmachen, wenn der eine oder andere
mal einen Tritt in den Hintern benötigt", sagte der Trainer.
Trochowski ist bereit dazu, aus dem Schatten anderer zu treten und
selbst das Kommando zu übernehmen. Schließlich hat er sich vorgenommen,
möglichst bald sein Debüt in der deutschen Nationalmannschaft
zu feiern. Joachim Löw, der Assistent von Bundestrainer Jürgen
Klinsmann, hat dem Hamburger Profi bereits eine Einladung in Aussicht gestellt.
"Für Piotr würde damit ein großer Traum in Erfüllung
gehen - und er weiß, daß dies nur über konstant gute Leistungen
beim HSV möglich ist", bekräftigte Doll, der Trochowski den Sprung
in die DFB-Auswahl zutraut: "Er war im U-21-Team eine feste Größe.
Zudem bauen Klinsmann und Löw auf junge Spieler. Piotr hat das Zeug,
den Weg zu gehen, den Mertesacker, Podolski oder Schweinsteiger vor ihm
gegangen sind. Das ist für ihn ein Riesenansporn."
Zunächst muß sich Trochowski jedoch in Hamburg durchsetzen.
Und die Konkurrenz ist gerade im Mittelfeld riesengroß. Zentral hinter
den Spitzen ist Rafael van der Vaart gesetzt, um die drei restlichen Plätze
in der Raute kämpfen neben dem 22jährigen auch Nigel de Jong,
David Jarolim, Raphael Wicky und Guy Demel.
Ein Luxusproblem, das Doll liebend gern auch im Angriff lösen
würde. Doch im Sturm ist der HSV weiterhin dünn besetzt. Der
Vorstandsvorsitzende Bernd Hoffmann und dessen Kollegin Katja Kraus kehrten
am Dienstag ohne Ergebnis aus Birmingham zurück, wo sie mit Aston
Villas Besitzer Doug Ellis um die Ablösesumme für den Tschechen
Milan Baros verhandelten. "Wir arbeiten weiter daran", sagte Vereinssprecher
Jörn Wolf. Die Engländer verlangen 15 Millionen Euro, acht Millionen
hat der HSV bisher geboten.
12.07.06 DIE WELT: HSV plant Besuch bei DFB-Fitneßcoach Verstegen:
Schon zu Beginn der Vorbereitung auf die Saison hatte Thomas Doll angekündigt,
"in der Fitneß eine Stufe nach oben" klettern zu wollen. Neben der
Ausdauer werden die Profis des HSV auch auf Sprungkraft und Sprintfähigkeit
getestet. Der Hamburger Trainer und sein Team legen noch mehr Wert auf
Leistungsdiagnostik und individuelle Programme.
Um sich fortzubilden, plant der 40jährige Fußball-Lehrer,
in den kommenden Tagen Kontakt zu Mark Verstegen aufzunehmen. Der US-Amerikaner
ist seit August 2004 auf Honorarbasis beim Deutschen Fußball-Bund
(DFB) als Fitneßcoach angestellt, er gehört zu den engsten Vertrauten
von Bundestrainer Jürgen Klinsmann und war federführend für
die Konditionsarbeit der Nationalmannschaft im Vorfeld der WM zuständig.
HSV-Athletiktrainer Markus Günther wird den Sportphysiologen Verstegen,
der in Phoenix und Los Angeles zwei Sportzentren betreibt, möglichst
noch in diesem Monat vor Ort besuchen. Wenn es sich terminlich einrichten
läßt, will Doll seinen Mitarbeiter begleiten, um sich mit dem
DFB-Fitneßcoach auszutauschen und von ihm zu lernen.
In den USA gilt Verstegen als renommiertester Athletiktrainer. Unter
dem Präsidenten des 1999 von ihm selbst gegründeten Instituts
Athletes Performance arbeiten Superstars aus verschiedenen Sportarten.
Zum Beispiel die Tennisspielerinnen Martina Hingis und Mary Pierce, die
ehemalige Eishockey-Legende Wayne Gretzky oder Brett Favre, der Quarterback
des American-Football-Teams Green Bay Packers.
12.07.06 Mopo: THOMAS DOLL. Jetzt müsst ihr alle Chef sein! Doll
nimmt seine junge Garde in die Pflicht:
Wer ist hier der Boss? Nach dem Abgang der teaminternen Chefetage ist
beim HSV ein Platzhirsch-Vakuum entstanden. Barbarez weg, van Buyten weg,
Beinlich weg - die ehemaligen Sprachrohre der Mannschaft haben eine Lücke
gerissen, die nicht 1:1 gefüllt werden kann. "Macht gar nichts", sagt
Doll und nimmt die Verbliebenen in die Pflicht. Motto: Jetzt müsst
ihr alle Chef sein!
Die Bayern haben van Buyten vor allem deshalb verpflichtet, weil Felix
Magath nach Ballacks Abgang einen Mangel an Persönlichkeit im Kader
ausgemacht hatte. Doch wer soll die Aufgaben des Belgiers beim HSV übernehmen?
Die Antwort: Alle! "Egal, ob einer 18 ist oder 38 - jeder muss laut sein,
dem Nebenmann im Sinne des Teams auch mal die Meinung sagen", fordert Doll.
Der Trainer will, dass seine jungen Spieler sich weiterentwickeln, als
Typen einen Reifeprozess absolvieren. Doll: "In der Abwehr zum Beispiel
ist Timmi Atouba ein ganz entscheidender Faktor." Der Kameruner nimmt die
Chefrolle in der Defensive gerne an, sagt: "Es kommt nicht darauf an, wie
viel man redet. Wichtig ist, dass man in den entscheidenden Situationen
das Richtige sagt." Atouba hat in seinem ersten HSV-Jahr eine positive
Entwicklung beobachtet: "Am Ende der letzten Saison haben fast alle auf
dem Platz gesprochen und Anweisungen gegeben. In der kommenden Saison muss
es schon zu Beginn so sein."
Im Trainingslager (ab Montag in Going) wird Doll den neuen Kapitän
und den Mannschaftsrat bestimmen. "Raphael Wicky, Rafael van der Vaart
oder David Jarolim könnten das übernehmen", sagt der Coach. Für
alle drei wäre die Aufgabe Neuland - doch sie sollen die aktive Unterstützung
des gesamten Kaders erhalten. "Wichtig ist der Respekt untereinander",
sagt Doll, "aber ich will, dass auch die jungen Spieler eine Portion Frechheit
mitbringen. Das habe ich auch gemacht, als ich mit 18 zu den Profis kam."
Seiner Entwicklung hat das jedenfalls nicht geschadet.
12.07.06 Mopo: MILAN BAROS. »Nicht akzeptabel!« Villa-Boss
Ellis spannt die Hosenträger:
Die Jagd nach dem neuen Stürmerstar. Der HSV hat seine erste Offerte
bei Aston Villa plaziert, von Klubchef Doug Ellis allerdings nur ein müdes
Lächeln geerntet. "Das Angebot liegt weit hinter dem, was auch nur
annähernd akzeptabel wäre", sagt der Villa-Boss.
Die Engländer wollen 13 Millionen Euro, der HSV zehn zahlen. Der
offene Ausgang der ersten Verhandlungsrunde sorgte in Hamburg nicht für
Beunruhigung - Tenor im Verein: Ganz normaler Poker. Morgen ist das nächste
Gespräch mit Ellis geplant. Der sagt: "Wir lassen ihn nicht unter
Preis ziehen." Doch Baros will unbedingt zum HSV - nicht erst seit der
Sightseeing-Tour durch Hamburg (MOPO berichtete). Doll: "Im Trainingslager
wollen wir unseren neuen Stürmer präsentieren." Montag ist Abfahrt.
12.07.06 Mopo: VINCENT KOMPANY. Doll verzichtet auf seinen neuen Abwehrstar.
Kein Risiko!:
Der erste Auftritt des Acht-Millionen-Euro-Mannes fiel aus. Vincent
Kompany war beim Aufgalopp in Lüneburg nur Tribünengast. Schade
für die Fans, aber notwendig für die Entwicklung des Belgiers.
"Er war sehr lange verletzt", erklärt Doll seine Vorsichtsmaßnahme,
"Vincent wird noch ein paar Tests machen, bevor er spielt." Der HSV will
nichts riskieren, schließlich lag das belgische Supertalent wegen
einer Schulterverletzung sechs Monate auf Eis.
"Mit meiner Schulter gibt es keinerlei Schwierigkeiten mehr", sagt
Kompany, "ich habe das komplette Training mit der Mannschaft absolviert."
Statt des ersten Testspiels zog der teuerste Einkauf der Vereinsgeschichte
gestern Nachmittag ein individuelles Trainingsprogramm durch. Schon morgen
steigt der nächste Testkick, der HSV tritt um 19 Uhr in Itzehoe an
- dann womöglich erstmals mit seinem neuen Abwehrstar.
12.07.06 Mopo: HSV-KURZPÄSSE. Infos kompakt:
- PLAN: Thomas Doll hat sich bei DFB-Fitnesscoach Oliver Schmidtlein
Anregungen für die eigene Arbeit geholt. HSV-Reha-Trainer Markus Günther
wird zudem in die USA reisen, um sich bei Klinsis Fitmacher Marc Verstegen
weiterzubilden. Doll: "Vielleicht fliege ich auch mit rüber."
- STRESS: Thimothee Atouba war während seines Kamerun-Urlaubs
mächtig im Stress. Wieso das denn? "Meine Tür steht immer offen.
Wenn ich morgens aufgestanden bin, war das ganze Haus schon voller Leute,
die ich noch nie zuvor gesehen hatte."
- HOFFNUNG: Nigel de Jong (Kniereizung) macht täglich Fortschritte.
Der Holländer: "Im Trainingslager will ich voll einsteigen."
- TRAINING: Heute 10 und 16 Uhr (Waldlauf).
11.07.06 BILD: Baros? Opa Doug gab HSV einen Korb:
Wahrend sich Milan Baros (24) gestern von Team-Manager Marinus Bester
schon mal Hamburg zeigen ließ - wurde in Birmingham messerscharf
um den tschechischen Wunsch-Stürmer des HSV gefeilscht.
Es war die erste "richtige" Verhandlungs-Runde. Und der Poker endete
mit einem Korb für den HSV.
Die Vorstände Bernd Hoffmann und Katja Kraus gestern in England.
Ihr Auftrag: Baros von Aston Villa loseisen. Auf der anderen Seite des
Tisches: Doug Ellis (82). Besitzer des englischen Premier-League-Klubs,
Multi-Millionär und als eisenharter Verhandlungs-Partner berühmt
und berüchtigt.
Trotzdem waren Hoffmann und Kraus guter Dinge. Baros will ja zum HSV.
Weil er mit Aston Villa nicht im Europacup spielen kann.
Also wurde der HSV-Aufsichtsrat vorsorglich für 20 Uhr in die
AOL-Arena bestellt. Die Räte müssen bei Ausgaben von über
5 Millionen Euro zustimmen. Am späten Nachmittag wurden sie wieder
abbestellt.
Der Deal mit Baros ist vorerst gescheitert. Der HSV bot für den
Stürmer 8 Millionen Euro, wollte auf keinen Fall in den zweistelligen
Millionen-Bereich.
Ellis' Vorstellungen liegen deutlich höher. Baros hat eine Ausstiegs-Klau
sei im Vertrag. Für 25 Millionen Euro kann er sicher gehen. Opa Doug
weiß, daß er diese Kohle nie bekommt. Dennoch: 15 Millionen
Eu sollten es schon sein.
Nun muß der HSV neu überlegen, sein Angebot erhöhen.
Die Schmerzgrenze soll dabei bei rund 12 Mio liegen. Bei jedem Preis darüber
würden die Kontrolleure NEIN sagen.
Vorsorglich wurde der Aufsichtsr aber in Alarm-Bereitschaft versetzt.
Neuer Termin für die Räte ist der nächste Donnerstag ...
11.07.06 BILD: HSV intern: Der HSV-Bus auf Abschieds-Tour, beim Stadion
ist das "A" schon da:
Der HSV-Bus vor seiner letzten Fahrt - bevor er an den VfB Lübeck
übergeben wird. Gestern wurde das Gefährt für die Reise
ins Trainingslager nach Going (17. bis 24. Juli) in Österreich noch
einmal fein gemacht.
Der Schriftzug vom neuen Sponsor "Fly Emirates" wurden frisch aufgeklebt.
Freitag wird der Bus dann mit rund 1000 Kilo Gepäck Richtung Süden
düsen. Nicht die gesamte Ausrüstung paßt rein.
Am Sonntag muß Zeugwart Miro Zadach den Rest mit einem VW-Bus
hinterher bringen.
> Das Werbe-Logo ist schon auf dem Dach. Gestern um 10 Uhr hing dann
auch der erste Buchstabe am Haken des Riesen-Kran der Firma Knaack.
Kurz nach 13 Uhr war das A dann fast an seinem Bestimmungsort.
Aus der Fifa-WM-Arena wird bis dieser Woche wieder die
ohnte AOL-Arena. Für die Weltmeisterschaft mußte der HSV
die Buchstaben vom Stadion-Namensgeber entfernen. Die Fifa duldet keine
"Schleichwerbung".
> Für Nigel de Jong (21) geht die HSV-Zeit erst diese Saison richtig
los. Bis zum Trainingslager will der Holländer seine Knie-Beschwerden
("Ich habe noch ein wenig Wasser im Gelenk") auskuriert haben - und dann
voll angreifen.
Er sagt: "Als ich nach Hamburg kam, hatte ich eine schwierige Zeit.
Jetzt bin ich sechs Monate weiter." Sein Ziel: "Der Platz im Mittelfeld
vor der Abwehr, das ist meine Position." Da hat de Jong im Team mit Guy
Demel und Raphael Wicky große Konkurrenz. Trainer Thomas Doll: "Nigel
hat bei uns seine Anlaufzeit gebraucht. Aber er spielt Fußball auf
hohem Niveau."
11.07.06 BILD: Atouba zurück und topfit: Diese Saison will ich
mehr:
Erst ein Laktat-Test im Kabinen-Trakt, dann die Begrüßung
mit den Kollegen auf dem Trainingsplatz. Seit gestern ist Thimothee Atouba
(24) wieder beim HSV. Ab heute wird er alle Einheiten komplett mitmachen.
Die Müdigkeit ist aus den Beinen. Nach der letzten Saison ohne
freie Tage (nicht mal im Winter) hat der "Zauberer" im Urlaub nur entspannt:
"Ich war in Kamerun und habe gar nichts gemacht. Eigentlich wollte ich
ja mein Deutsch verbessern. Aber dazu bin ich nicht gekommen."
Jetzt ist auch wenig Zeit. Denn der Nationalspieler will richtig Gas
geben: "Meine Ziele sind ganz normal. Ich will besser als letzte Serie
abschneiden. Ich weiß aber, daß es verdammt hart wird."
Zumal er beim Blick auf die Kollegen mit Paolo Guerrero und Vincent
Kompany nur zwei Zugänge entdeckte. Atouba: "Ich mache mir erst einmal
ein Bild von der neuen Mannschaft. Dann sage ich, was wir erreichen können."
Und weiter: "Ich hoffe, daß die Neuen uns dabei helfen, daß
wir noch besser worden. Deshalb wäre es natürlich super, wenn
ein Milan Baros von Aston Villa kommen würde. "
Die WM hat der Afrikaner im TV miterlebt. "Nun bin ich ein Fan", der
deutschen Elf. Das war wirklich begeisternd, was die gezeigt hat. Vor dem
Turnier haben ja alle gedacht, das wäre kein gutes Team. Aber es ist
sehr stark."
11.07.06 BILD: Trochwoski. Ich bin nichts Besonderes:
"Wohlstandsjünglinge". So hat der frühere Bundestrainer Berti
Vogts einmal über junge deutsche Fußballer geschimpft.
Seit dieser WM spricht keiner mehr davon, daß wir keine Talente
mehr haben. Podolski, Schweinsteiger, Mertesacker, Lahm oder Huth stehen
für die Neue Deutsche Welle. Und beim HSV spielt einer, der darauf
gerne mitsurfen würde.
Piotr Trochowski (22) hat ein ganz klares Ziel. "In dieser Saison will
ich Nationalspieler werden. Ich weiß, daß ich mich dafür
durch gute Leistungen beim HSV anbieten muß. Das habe ich aber auch
vor."
Trochowski - einer wie Du und ich. Er ist populär, ein Teenie-Schwarm.
So wie er wollen viele sein.
Da kann man seine Nase auch schon mal ein wenig höher tragen,
oder? "Troche" verdreht die Augen und sagt: "So bin ich nicht. Nur weil
ich Fußball-Profi bin, bin ich doch nichts Besonderes. Und etwas
Besseres schon gar nicht."
Er weiß es zu schätzen, daß es ihm besser geht als
vielen anderen in seinem Alter. "Ich habe das große Glück, daß
ich mehr verdiene als die meisten. Doch deswegen werde ich mich nie verändern.''
Trochowski ist in Billstedt aufgewachsen. Er will gar nicht vergessen,
daß er aus einem eher ärmlichen Hamburger Stadtteil stammt.
Da gibt es nicht den Hauch einer Chance, daß ihn jemand Wohlstandsjüngling
nennt ...
11.07.06 BILD: Splitter:
* Heute (19 Uhr, Wilschenbruch) steigt der erste Test der Saison für
den HSV. Die Profis müssen bei Ex-Profi Elard Ostermann und seinem
Lüneburger SK (Niedersachsenliga) ran. *
Am 29. Juli eröffnet der HSV um 15.30 Uhr in Düsseldorf den
Ligapokal gegen Hertha. Gleich anschließend steigt an gleicher Stelle
die Partie Schalke - Leverkusen.
* Rene Klingbeil (Wunde an der Ferse) stieg gestern wieder ins
Training ein.
* "Dino" Hermann in Übersee. Das Maskottchen ist mit der C-Jugend
bei einem Turnier in Chicago.
* Training heute um 10 Uhr an AOL-Arena
11.07.06 BILD: Geblitzt. Wie schnell ist der HSV?
Gestern wurden HSV-Profis geblitzt. Beim Schnelligkeits-Test mußten
die Spieler in Höchstgeschwindigkeit Lichtschranken passieren. Thomas
Doll:"Wir haben die Jungs mit und ohne Ball laufen lassen. Jeder mußte
drei Durchgänge machen."
Der Trainer:"Wir wollen genau wissen, die die Beschleunigungs-Werte
bei jedem einzelnen sind. Wer sich verbessert hat, wer schlechter geworden
ist".
Besonders zufrieden war Dolly mit Collin Benjamin:"Nach seiner langen
Verletzungs-Pause sieht es schon sehr gut bei ihm aus."
11.07.06 Abendblatt: Einigung mit Aston Villa naht. Stürmersuche:
Heute soll die Entscheidung fallen. Milan Baros schaute sich gestern schon
in Hamburg um - heute erstes Testspiel mit Guerrero und Kompany beim LSK.:
Es war ein kurzer Trip. Schließlich gab es nicht mehr viel zu
besprechen. Trotzdem schaute sich Milan Baros, seines Zeichens vom HSV
umworbener tschechischer Nationalspieler, gestern einen halben Tag lang
seine potentiell neue berufliche Heimat an. Zusammen mit Sportchef Dietmar
Beiersdorfer tourte er durch Hamburg, während HSV-Boss Bernd Hoffmann
samt Vorstandsfrau Katja Kraus den Transfer in Birmingham mit Aston Villa
verhandelte. "Am Dienstag wird eine Entscheidung fallen", so Baros-Berater
Pavel Paska.
Alles deutet darauf hin, daß neben dem Ex-Bayern Paolo Guerrero
heute der zweite neue Angreifer verpflichtet wird. Auch wenn sich Kraus
noch etwas zurückhaltender gibt. "Wir haben uns getroffen, aber eine
Entscheidung für heute ist etwas ambitioniert." Bei den Forderungen
sind die Engländer inzwischen unter den ursprünglich geforderten
15 Millionen bei rund 12 Millionen Euro angelangt, der HSV bietet acht
Millionen.
Bereits nach der WM hatte Baros seinen Landsmann und HSV-Profi David
Jarolim von seinen Wechselabsichten an die Elbe informiert. "Er hat von
allem geschwärmt. Stadt, Stadion und Atmosphäre", sagt Jarolim,
"und er wäre eine echte Verstärkung."
Zudem gerade noch rechtzeitig. Zum Trainingslagerbeginn hatten sich
Trainer Thomas Doll und Beiersdorfer festgelegt, sollte der Neue verpflichtet
sein. Erstens, um Baros so die Möglichkeit der Integration und Gewöhnung
ans neue Umfeld zu geben. Und zweitens, damit sich die Mannschaft einspielen
kann. "Es ist dann zwar ein später Transfer", sagt Beiersdorfer, "aber
ausreichend Zeit, um sich zu gewöhnen. Ich sehe kein Problem."
Einer, der weiß, wie es ist, wenn man spät zum Team stößt,
ist Thimothee Atouba. Der Kameruner legte nach seinem Wechsel von Tottenham
Hotspur in der vergangenen Saison beim HSV einen Kaltstart hin, debütierte
nur vier Tage nach seiner Vertragsunterschrift im UI-Cup gegen Leiria.
"Ich habe mich hier sehr schnell zurechtgefunden", sagt Atouba, der gestern
aus seinem Sonderurlaub zur Mannschaft stieß, "und ich bin mir sicher,
daß es für die Neuen genauso wird."
Wie die Saison verlaufen wird, vermochte der 24jährige nicht zu
sagen: "Normal wäre es, besser als letzte Saison sein zu wollen. Aber
das wird ziemlich hart. Ich muß die Vorbereitung abwarten, bevor
ich etwas dazu sage."
Ruhig ist bislang auch Nigel de Jong. Der Niederländer war in
der letzten Winterpause nach Hamburg gekommen - und konnte nicht vollends
überzeugen. "Ich hatte ein schweres halbes Jahr", so der ehemalige
Profi von Ajax Amsterdam, "mich haben Verletzungen immer wieder zurückgeworfen."
Auch diese Saison? Bislang konnte der Nationalspieler nicht mittrainieren,
absolviert ein Sonderprogramm mit Reha-Trainer Markus Günther. "Ich
habe noch Flüssigkeit im Knie", so de Jong, dem große Ziele
vorschweben: "Meine Position ist das Bindeglied zwischen Abwehr und Angriff.
Den gegnerischen Spielmacher rauszunehmen, das liebe ich."
Auch wenn heute (19 Uhr, Wilschenbruchstadion) beim Test gegen den
Lüneburger SK nur er, Atouba und Oliver Hampel fehlen werden, gibt
sich der 21jährige zuversichtlich: "Bis zum Trainingslager pausiere
ich noch - aber dann greife ich an."
Und das dann wohl schon zusammen mit Milan Baros.
11.07.06 Abendblatt: HSV-Notizen:
Pause: Oliver Hampel trainierte am Montag nicht mit, absolvierte nur
eine Sonderlaufeinheit. "Wir schonen den einen oder anderen, der lange
verletzt war", so Thomas Doll, der auch Collin Benjamin dazu zählt:
"Ich werde mich intensiv mit ihm austauschen und ihm zum richtigen Zeitpunkt
die nötige Ruhe geben."
Power: Die Mannschaft absolvierte gestern einen Lichtschrankentest,
bei dem Laufgeschwindigkeiten gemessen wurden. Zudem ging es am Nachmittag
in den Wald, wo zahlreiche 1000-Meter-Läufe anstanden.
Paket: Der HSV nimmt rund 1000 Kilogramm an Trainingsmaterialien mit
ins Trainingslager nach Going.
11.07.06 DIE WELT: Dreikampf um die Königsposition. Beim HSV streiten
sich die Nationalspieler Nigel de Jong, Raphael Wicky und Guy Demel um
den strategisch wichtigen Posten zentral vor der Abwehr:
Am Montag präsentierte sich Thomas Doll nach der Vormittagseinheit
in bester Stimmung. "Forza Italia", rief der Trainer des HSV und machte
kein Geheimnis daraus, daß er sich über den Ausgang des WM-Finales
am Abend zwischen Italien und Frankreich (6:4 n. E.) zuvor sehr gefreut
hatte. Der 40jährige verdiente sein Geld einst selbst als Profi bei
Lazio Rom und Bari. Zudem favorisiert Doll als Trainer eine italienisch
geprägte Spielweise, nämlich kompakt in der Defensive zu stehen
und die Räume engzumachen, in Ballbesitz aber blitzschnell umzuschalten
und die Angriffe zielstrebig zum Abschluß zu bringen.
"Die Italiener haben in der öffentlichen Wahrnehmung nicht den
attraktivsten Fußball geboten, das Turnier aber zu Recht gewonnen.
Dank ihrer individuellen Fähigkeiten, vor allem aber wegen ihrer taktischen
Klasse haben sie sich durchgesetzt", sagte Doll.
Als Garanten für den Erfolg erwiesen sich die famose Abwehrkette
um Kapitän Fabio Cannavaro sowie ein großartiger Andrea Pirlo,
der das Spiel der Squadra Azzurra im Mittelfeld zentral vor der Abwehr
wie kein anderer bei dieser WM bestimmte. Das Resultat: Der Weltmeister
kassierte im gesamten Turnierverlauf gerade mal zwei Gegentreffer - ein
Eigentor von Cristian Zaccardo im Spiel gegen die USA und der von Zinedine
Zidane verwandelte Elfmeter im Finale.
Spieler wie Pirlo, der Franzose Patrick Vieira oder Torsten Frings
von Werder Bremen im deutschen Team sorgten nicht für ein Spektakel,
sondern für Disziplin und Ordnung auf dem Platz. Die "Sechser", wie
defensive Mittelfeldspieler bezeichnet werden, haben bei der WM endgültig
das Image des "Wasserträgers" für den eigenen und des "Kettenhundes"
für den gegnerischen Regisseur abgelegt.
Diese Position, da sind sich Trainer wie Jürgen Klinsmann oder
Italiens Weltmeistercoach Marcello Lippi einig, ist die strategisch wichtigste
für den Erfolg einer Mannschaft. "Wer hier spielt, muß vieles
vereinen, spiel-, kampf- und laufstark sein", erklärt Doll.
Beim HSV kämpfen gleich drei Profis um die Königsposition:
Der Niederländer Nigel de Jong sowie die beiden WM-Teilnehmer Raphael
Wicky (29, Schweiz) und Guy Demel (25, Elfenbeinküste). Alle drei
verhehlen nicht, daß sie in der kommenden Saison als "Sechser" eingesetzt
werden möchten.
"Das ist meine Position", sagte de Jong am Montag. "Es ist eine wichtige
Aufgabe, als Bindeglied zwischen Abwehr und Mittelfeld zu fungieren. Ich
bin mir auch für die Drecksarbeit nicht zu schade. Es geht darum,
den Offensivspielern den Rücken freizuhalten, das Spiel des Gegners
zu zerstören. Das liebe ich."
Als de Jong im vergangenen Winter aus der Ehrendivision von Ajax Amsterdam
in die deutsche Eliteklasse nach Hamburg kam, vertraute Doll ihm sofort
diesen Posten an. Doch der 21jährige konnte die hohen Ansprüche
nicht erfüllen, er hatte Schwierigkeiten, sich an das Tempo und die
Spielweise in der Bundesliga zu gewöhnen. Im weiteren Saisonverlauf
spielte de Jong auf den Halbpositionen in der Mittelfeldraute.
In der kommenden Serie will er einen neuen Anlauf nehmen. "Es war schwierig
für mich, aber ich habe dazugelernt", versichert der Niederländer,
und Doll bestätigt das: "Nigel hat sicherlich etwas Anlaufzeit gebraucht,
um sich an unseren Rhythmus anzupassen. Aber er ist ein Topmann, der auf
ganz hohem Niveau Fußball spielt, schon das eine oder andere Zeichen
gesetzt hat und dem die Zukunft gehört", sagt der Trainer.
Doll mag sich noch nicht festlegen, schließlich habe die Vorbereitung
auf die kommende Spielzeit gerade erst begonnen. Der Fußball-Lehrer
plant aber offenbar mit de Jong zentral vor der Abwehr.
Demel, der den Part in der Rückrunde der abgelaufenen Spielzeit
übernahm und starke Leistungen ablieferte, werde er "auch mal wieder
rechts in der Viererkette ausprobieren", und Wicky habe nicht zuletzt bei
der WM eindrucksvoll bewiesen, daß er sich auf den Halbpositionen
problemlos zurechtfinde.
Der Hamburger Trainer freut sich auf den Konkurrenzkampf, der gerade
im Mittelfeld herrsche, "da werden sich meine Jungs gegenseitig pushen".
11.07.06 Mopo: DER TEST IN LÜNEBURG. Heute ballert Guerrero das
erste Mal drauflos!:
Tore von Paolo Guerrero. Die spielerische Leichtigkeit eines Vincent
Kompany. Und endlich wieder den HSV zum Anfassen. Heute (19 Uhr) gehts
beim Fünftligisten Lüneburger SK wieder zur Sache. Thomas Doll
schickt seine Stars (allerdings noch ohne die WM-Fahrer) geschlossen auf
den Rasen. Nur zwei werden fehlen: Nigel de Jong absolviert noch sein spezielles
Aufbauprogramm. Thimothee Atouba darf nach seiner Rückkehr auch noch
nicht ran. "Er soll erst mal trainieren", sagt Doll.
Was erwartet der Trainer vom ersten Aufgalopp? "Dass wir uns gut bewegen
und taktische Schwerpunkte umsetzen", erklärt Doll. "Für mich
ist nicht wichtig, dass wir einen Test 16:0 gewinnen." Wird heute auch
schwer. Immerhin scheiterte der LSK nur aufgrund der schlechteren Tordifferenz
im Kampf um den Oberliga-Aufstieg. Am Donnerstag, beim Itzehoer SV (19
Uhr), und Sonnabend beim TuS Heeslingen (18 Uhr) warten ähnliche Kaliber
auf den HSV.
Die Fans in Lüneburg können sich jedenfalls freuen. Doll
wird wohl alle seine Profis aufbieten. "Ich mag es sehr, wenn man jemanden
45 Minuten sieht", sagt der Trainer. Spricht für einen Rundum-Wechsel
in der Halbzeit.
11.07.06 Mopo: »Bundestrainer? Warum nicht ...« ... aber
erst will Thomas Doll andere Erfahrungen sammeln Sollte Klinsmann aufhören,
hat der DFB ihn auf dem Zettel:
Sie machen sich notgedrungen ihre Gedanken, die Herren des DFB. Was,
wenn Jürgen Klinsmann doch aufhört? Man will und muss auf alles
vorbereitet sein. Matthias Sammer oder Ottmar Hitzfeld wurden als mögliche
Kandidaten für das Amt des Bundestrainers genannt. Und Thomas Doll
...
Unglaublich, aber wahr: Der Erfolgstrainer des HSV spielt in den Köpfen
der DFB-Bosse zumindest eine Nebenrolle. Eigentlich nicht verwunderlich.
Geht Klinsmann tatsächlich, würde ein Mann gesucht, der die innovative
Arbeit des Schwaben fortzusetzen gewillt ist. Und kein anderer Bundesliga-Trainer
ist neuen Wegen gegenüber so aufgeschlossen wie Doll.
Der 40-Jährige reagierte auf MOPO-Anfrage überrascht - und
erfreut. "Natürlich ist es schön, wenn man in solchem Zusammenhang
genannt wird", erklärte der Trainer. "Es zeigt, dass man wieder genau
hinschaut, was in Hamburg passiert." Doch eines steht für Dolly fest:
"So etwas käme für mich jetzt noch nicht in Frage. Ich bin erst
seit eineinhalb Jahren Bundesligatrainer. Da gibt es andere, die die Befähigung
hätten, Nationaltrainer zu werden."
Für seine Zukunft allerdings mag der "Heißmacher" nichts
ausschließen: "Ich kann mir schon vorstellen, irgendwann mal das
Amt des Bundestrainers zu übernehmen, warum denn nicht? Aber erst,
wenn ich etwas älter bin." Bei einem Abgang Klinsmanns kämen
für ihn vor allem zwei andere Kollegen in Frage. "Christoph Daum oder
Ottmar Hitzfeld. Aber vor allem hoffe ich wirklich sehr, dass Jürgen
Klinsmann bleibt."
Doll selbst hat andere Pläne. Er ist beim HSV glücklich,
hat mit Hamburg Großes vor. Über Rang 18, bei seinem Amtsantritt
im Oktober 2004, führte er den Verein erst in den UEFA-Pokal, klopft
nach Platz drei in der Vorsaison nun an das Tor zur Champions League. "Diese
Qualifikation zu schaffen ist unser ganz großes Ziel."
Irgendwann soll ihn sein Weg dann über die Alpen führen.
Doll hat niemals ein Hehl daraus gemacht, dass die Serie A einen ungeheuren
Reiz auf ihn ausübt. "Es wird sicher so kommen, dass ich mal in Italien
arbeite", bestätigt er. Und dann beim DFB? "Wenn ich etwas älter
bin, ist das sicher mal ein Ziel", gibt er zu verstehen. Noch aber fühlt
er sich zu jung und - vor allem - zu heiß, um mit der Klinsi-Nachfolge
zu liebäugeln. "Das tägliche Training auf dem Platz würde
mir sehr fehlen", sagt Doll. "Das ist bei der Nationalmannschaft doch alles
ein bisschen anders." Gut für den HSV!
11.07.06 Mopo: INTERVIEW THIMOTHEE ATOUBA. »Ich bin ein Fan der
Deutschen!« Kameruner vom DFB-Team begeistert:
Er ist zurück. Zwei Wochen lang entspannte Thimothee Atouba (24)
in seiner Heimat Kamerun. Gestern absolvierte der Publikumsliebling seinen
Laktattest, bevor er heute wieder voll einsteigt. Die MOPO sprach mit ihm.
MOPO: Sie wollten im Urlaub Deutsch büffeln. Wie siehts aus?
Atouba: Ganz ehrlich - ich möchte diese Sprache wirklich lernen.
Aber es blieb im Urlaub einfach nicht genügend Zeit dafür.
MOPO: Haben Sie die WM verfolgt?
Atouba: Ja, im Fernsehen! Es war ein Schock, dass wir nicht dabei waren,
aber man muss es akzeptieren. Und am meisten habe ich mich für Deutschland
gefreut. Ich bin ein richtiger Fan geworden!
MOPO: Und die afrikanischen Teams?
Atouba: Ghana war am besten. Aber sie sind nicht so gut wie Kamerun!
Bei den anderen wie der Elfenbeinküste sah man, dass sie noch nicht
so weit sind, auf diesem Level zu spielen. 2010 in Südafrika läuft
es anders. Da werden die afrikanischen Teams einen Schritt weiter sein.
MOPO: Was wird der HSV erreichen?
Atouba: Fragen Sie mich das mal nach der Vorbereitung. Aber klar ist,
dass wir besser als im vergangenen Jahr abschneiden wollen.
11.07.06 Mopo: HSV-KURZPÄSSE:
POKER: Gestern stieg die erste Verhandlungsrunde mit Aston Villa -
der HSV will Milan Baros so schnell wie möglich loseisen. Doch ganz
so schnell wird es wohl nicht gehen. Beim HSV rechnet man noch mit mehreren
zähen Gesprächen.
ZENTRAL: Heute geht Nigel de Jong (Knie) mit Markus Günther auf
den Platz. Im Trainingslager (ab Montag) steigt er dann voll ein. Und hat
feste Vorstellungen: "Die Position im defensiven Mittelfeld ist meine!
Ich weiß jetzt, wie hier gespielt wird." Guy Demel und Raphael Wicky
heißen seine Kontrahenten. Thomas Doll: "Wir können variieren.
Aber Nigel ist ein Spieler, der auf sehr hohem Niveau spielen kann."
KOHLE: Beim Gewinn des Ligapokals winkt dem HSV eine Prämie von
zwei Millionen Euro.
DIENSTPLAN: Heute wird um 10 Uhr trainiert.
10.07.06 BILD: HSV intern: Kernspin bei Boulahrouz und Rafael van der
Vaart:
> Bei Nigel de Jong war der Klub doch ein wenig überrascht, daß
er nach seiner Meniskus-OP im April noch immer nicht mit der Mannschaft
trainieren kann. Deshalbging der HSV bei de Jongs holländischen Landsleuten
Rafael van der Vaart und Khalid Boulahrouz einen anderen Weg. Still und
heimlich wurden beide nach ihrem WM-Aus in Hamburg auf Herz und Nieren
untersucht.
Nach einer Kernspin-Tomographie stand fest, daß das Duo gesund
ist und bei seiner Rückkehr am nächsten Sonntag das volle Programm
mitmachen kann.
> Nicht nur, daß Thomas Doll den 9-Stunden-Tag für seine
Profis in der Vorbereitung eingeführt hat. Nein, jetzt müssen
die Spieler auch noch in der Frühe ran. Sonnabend ließ der Coach
um 7.30 Uhr durch den Wald laufen, gestern eine halbe Stunde später.
Beim 30minütigen Frühsport war auch Dietmar Beiersdorfer mit
von der Partie. Obwohl - dem Sportchef fiel es schon
schwer: "Um 7 Uhr habe ich mir überlegt, ob ich wirklich aufstehen
will. Aus Solidarität mit den Spielern habe ich es dann gemacht."
Dabei brauchen Profis diese Solidarität gar nicht. Dolly: "Es
ist ja nicht als Straf-Training gedacht. Wir wollen nur den Tag nutzen.
Wir legen jetzt die Grundlagen für die Saison. Und da mache ich es
eben mal anders."
Etwas anders geht es auch am Dienstag weiter. Da müssen sich die
Kicker einem Schnelligkeits-Test unterziehen. Doll: "Dafür haben wir
eine Blitz-Anlage, eine Lichtschranke. Wir wollen aber nicht nur wie üblich
10, 30 oder 60 Meter laufen, wir wollen es auch mal mit Richtungswechseln
versuchen."
10.07.07 BILD: SPlitter:
* Ankunft: Gestern meldete sich Thimothee Atouba nach seinem Kamerun-Urlaub
aus Paris telefonisch beim HSV. Heute will er wieder trainieren. Thomas
Doll:"Er ist fit, ausgeruht und wie immer gut drauf."
* Schonung: Rene Klingbeil wurde wegen einer offenen Wunde an der Ferse
vorsorglich aus dem Training genommen.
* Abordnung: Vorstand Katja Kraus sah das WM-Finale zwischen Italien
und Frankreich in Berlin live vor Ort.
*Training heute um 10 Uhr an der AOL-Arena und um 16 Uhr (Waldlauf).
10.07.06 BILD: Dieser Opa ist das größte HSV-Problem. Heute
pokern die Hamburger mit Doug Ellis (82):
"Deadly dog" (tödlicher Hund) so wird Doug Ellis (82) bei Aston
Villa genannt. In den 80er und 90er Jahren feuerte der Multimillionär,
insgesamt 16 Trainer beim Klub aus der Premier League.
Ein harter Knochen. Kompromißlos, stur bei Verhandlungen und
berühmt für seinen Geiz. Vor einiger Zeit soll er von London
aus in die USA geflogen sein.
Doug in der 1. Klasse, seine Gattin Heidi Marie (78) in der Economy
Class ...
Ja, dieser Opa ist das größte HSV-Problem!
Heute wird Ellis mit Hamburgs Verantwortlichen in Birmingham über
Milan Baros (24) reden. Villa-Coach David O'Leary hat den Wunsch-Stürmer
des HSV schon ein wenig günstiger gemacht: "Ich glaube nicht, daß
wir das bekommen, was wir gedacht haben." Ellis' Reaktion: "O'Leary soll
nicht so viel reden."
Immerhin hat Baros eine festgeschriebene Ausstiegs-Klausel in Höhe
von 25 Millionen Euro im Vertrag (läuft bis 2008). Ellis, der gern
in seinem lilafarbenen Rolls Royce vorfährt, will diesen Betrag als
Verhandlungs-Grundlage nehmen. Aber er weiß auch, daß eher
10 Millionen realistisch sind.
Denn die letzte Saison war nicht die beste von Baros. Nur acht Treffer.
Damit blieb er weit hinter den Erwartungen zurück. Aston Villa qualifizierte
sich nicht für den Europacup. Da will Baros aber unbedingt spielen
- mit dem HSV.
Läßt Ellis ihn gehen? Der HSV sollte auf jeden Fall geschickt
vorgehen - und Ellis nicht aufregen. Der ungeliebte Aston Villa-Besitzer
(er hält 38 Prozent der Klub-Aktien) hatte nämlich schon fünf
Herz-Operationen. Drei Bypässe wurden ihm gelegt. Mit ihm sollte der
HSV behutsam und mit viel Fingerspitzengefühl verhandeln ...
10.07.06 BILD: Dolls persönliche WM-Bilanz. Eine Spitze ist nicht
die Zukunft:
In den vergangenen Wochen war Thomas Doll (40) häufig auf Achse.
"Das schlaucht", sagt der HSV-Coach und verzichtete deshalb gestern auf
die Reise nach Berlin, sah sich das WM-Finale lieber mit Freunden im TV
an.
In BILD zieht Dolly seine persönliche WM-Bilanz.
BILD: Wie viele Spiele und was haben Sie gesehen?
Doll: "Ich war bei acht Partien vor Ort. Dabei habe ich viel Taktisches
gesehen. Das Ergebnis stand zumeist im Vordergrund. Unsere Elf hat mit
Angriffs-Fußball begeistert. Sie hat ,dafür gesorgt, daß
die WM ein riesiges Fest wurde. Das war klasse. Kompliment."
BILD. Drei von vier Halbfinalisten spielten mit nur einer Spitze.
Doll:"Ja, aber das ist nicht die Zukunft des Fußballs. So kann
man das vielleicht mal in einem Spiel machen. Aber man muß dazu auch
sagen, daß Italien, Frankreich oder auch Portugal das 4-4-1-1- System
sehr variabel spielen. Da waren die beiden Akteure auf den Außenbahnen
der Viererkette eher Mittelfeld-Spieler oder Stürmer. Das ist wie
Mahdavikia bei uns. Der ist ja auch kein rechter Verteidiger."
BILD: Nur ein Stürmer kommt es auch für Sie in Frage?
Doll: "Wir haben das letzte Saison beim 2:0-Sieg auf Schalke so gemacht.
Aber unser System steht. Mit dem 4-4-2 und der Raute im Mittelfeld haben
wir gute Erfahrungen gemacht, das paßt zur Mannschaft."
BILD: Trotzdem geht der Trend zum Abwehr-Beton. Auch beim HSV?
Doll: "Richtig ist, daß wir letzte Serie aus dem Spiel heraus
zehn Gegentreffer per Kopfball bekommen haben. Das ist mir viel zu viel."
BILD. Dabei hatten Sie mit Van Buyten und Barbarez große, kopfballstarke
Leute dabei.
Doll: Jetzt haben wir auch noch große Leute. Aber die Größe
ist nicht entscheidend. Das sieht man doch bei Italiens Cannavaro oder
Argentiniens Ayala. Die sind klein, gewinnen aber durch ihre Kernigkeit
und Technik alle Luft-Duelle. Wir werden uns auch verbessern. Montag wird
der Galgen aufgestellt, dann wird am Kopfball-Pendel gearbeitet."
10.07.06 DIE WELT: Der Garant für Zuverlässigkeit und Erfahrung.
Der 30jährige Bastian Reinhardt ist in der neuen Saison ältester
Profi des HSV - "Kein Qualitätsunterschied zwischen Kompany und van
Buyten":
Mittlerweile ist er der älteste Kaderspieler des HSV. Nachdem
die beiden 34 Jahre alten Sergej Barbarez und Stefan Beinlich den Verein
zum Ende der vergangenen Saison verlassen haben, hat Bastian Reinhardt
definitiv den Part des Routiniers im Team von Trainer Thomas Doll eingenommen.
Dabei war es beim 30 Jahre alten Abwehrspieler lange unklar, ob er auch
in der Saison 2006 / 07 das Trikot der Hamburger tragen würde. Zum
Ende jedoch war dem HSV die Zuverlässigkeit des zweikampfstarken Spielers
sogar ein neuer Dreijahresvertrag wert.
Es war ein Angebot, das Reinhardt gern annahm. "Ich wollte nie richtig
weg aus Hamburg. Es ist schön, daß es geklappt hat. Es waren
zwar einige Angebote aus ausländischen Ligen und auch aus der Bundesliga
vorhanden. Aber es war nichts dabei, auf das ich auf Anhieb zugesagt hätte",
erzählt Reinhardt.
Es war sowieso der Wunsch des Abwehrrecken, nach der Karriere nach
Hamburg zurückzukehren. Jetzt scheint es so, daß er zumindest
seine Laufbahn im Spitzenfußball auch in der Hansestadt beenden wird.
"Beim HSV hat sich in den vergangenen Jahren eine Menge bewegt. Wir haben
eine gute Entwicklung hinter uns, und ich habe die Möglichkeit meinen
Teil dazu beizutragen, daß wir den Weg weitergehen können. Zudem
kann ich unter einem guten Trainerteam arbeiten", sagt Reinhardt.
Obwohl er kaum einmal erste Wahl in der Abwehrreihe war und dies auch
in Zukunft kaum sein wird, ist er sichtlich zufrieden mit seiner Situation.
Reinhardt erklärt, warum er nicht irgendwo anders spielt, wo er gesetzt
wäre: "Die Anerkennung und Wertschätzung muß auch vorhanden
sein, wenn man die zweite Geige spielt, wie ich es oft tue. Diese Komponenten
sind hier in Hamburg gegeben", sagt Reinhardt. Trainer Thomas Doll läßt
kaum eine Gelegenheit aus, um seine positive Einschätzung gegenüber
dem erfahrenen Akteur auszudrücken: "Auf Basti kann man sich immer
verlassen. Sein Stellenwert ist auch in der Mannschaft groß, auch
wenn er nicht so viele Partien absolviert wie andere Kaderspieler."
Reinhardt ist ein Spitzensportler, der über den Tellerrand des
Fußballs hinausblickt. Der Verteidiger ist interessiert an Politik,
und verfolgt das Zeitgeschehen mit kritischen Augen. Er widerlegt das Klischee
des Profi-Kickers, der nach Effekt-Hascherei strebt und herumposaunt. Reinhardt
zeigt mit seiner sachlichen Art, daß es in der Branche auch anders
geht, ohne auf Krampf anders sein zu wollen. Er weiß, was er kann
und wo seine spielerischen Grenzen liegen. Und er ist sich bewußt,
daß er dem Innenverteidiger-Duo des HSV der vergangenen Saison, das
von Daniel van Buyten und Khalid Boulahrouz gebildet wurde, das Wasser
nicht reichen kann. Für van Buyten kam Vincent Kompany aus Anderlecht,
der Reinhardt wieder vor die Nase gesetzt wurde. Doch trotz alledem urteilt
Reinhardt mit großer Gelassenheit und der notwendigen Objektivität
über die Qualitäten seines neuen Konkurrenten. "Wir trainieren
jetzt seit einer Woche zusammen. Und auch ohne Eindruck aus einem Testspiel
kann ich sagen, daß Vincent ein sehr guter Spieler ist. Ich glaube
nicht, daß es zwischen ihm und unserem Ex-Kapitän ein Qualitätsunterschied
gibt. Für sein Alter von 20 Jahren ist er sehr weit und reif und hat
eine große Karriere vor sich", sagt Reinhardt. "Auf dem Spielfeld
ist er filigraner als es Daniel war. Daniels physische Präsenz dürfte
indes noch etwas größer gewesen sein", vergleicht Reinhardt.
Als Ältester des Teams wird auch ihm bewußt, daß der
Altersunterschied zu den jungen Spielern beträchtlich ist: "Es gibt
nicht nur einen Alters-, sondern auch einen Mentalitätsunterschied.
Die jungen Spieler von heute verhalten sich schon anders als wir das vor
einem guten Jahrzehnt taten. Man hat zuweilen das Gefühl, daß
es heute für die Jungspunde etwas einfacher ist, sich zu behaupten,
da die Jungen gefordert und gefördert werden. Wir mußten sehr
lange zu älteren Spielern aufschauen. Die hierarchischen Strukturen
waren deutlicher zu sehen", sagt Reinhardt, um gleich anzufügen, daß
diese Entwicklung aber immer noch positiv zu werten ist.
"Die Jungen trauen sich etwas zu. Das ist gut so. Es wäre bedenklich,
wenn ihr Auftreten arrogant und respektlos werden würde. Dann würde
ich auch einschreiten", meint der athletische Spieler.
Angesichts der noch im Urlaub weilenden WM-Teilnehmer sind gerade in
diesen Tagen viele junge Talente im Training der ersten Mannschaft zugegen
und können sich auch für das Trainingslager in Going (Tirol)
empfehlen.
Der Innenverteidiger hat mit großem Interesse die WM-Spiele verfolgt.
Eine WM, die im Zeichen der defensiven Ausrichtung der Teams stand. Ein
Aspekt, der natürlich auch Reinhardt aufgefallen ist. "Man hat gesehen,
daß die Teams lange im Turnier geblieben sind, die defensiv gut organisiert
waren. Ich habe die Italiener zwei Mal live im Stadion gesehen. Für
Fabio Cannavaro scheint es keine Rolle zu spielen, wer neben ihm spielt.
Es paßt immer. Aber auch die Innenverteidiger der deutschen Mannschaft
haben mir sehr gut gefallen und haben sich im Verlaufe des Turniers gesteigert",
sagt Reinhardt.
Wie oft er in dieser Saison zum Einsatz kommen wird, hängt zum
einen von seiner eigenen Leistung und zum anderen aber auch von Ausfällen
seiner Konkurrenten. Mindestens 25 Pflichtspieleinsätze hat er sich
selbst zum Ziel gesetzt. Zu Recht, denn zum "alten Eisen" gehört Bastian
Reinhardt mit 30 Lenzen beileibe noch nicht.
10.07.06 Mopo: NTERVIEW DANIEL VAN BUYTEN (FC BAYERN). »Der HSV
kann Meister werden« Ex-Kapitän über seine Sehnsucht nach
Hamburg & Boulahrouz:
Eine feste Bleibe hat er noch nicht gefunden. "Ich lebe im Hotel",
erklärt Daniel van Buyten. "In der neuen Wohnung muss schließlich
alles passen." Ansonsten hat sich der frühere HSV-Kapitän prächtig
in München eingelebt. 10 Millionen Euro kassierte Hamburg für
den Wechsel des 28-Jährigen zum Rekordmeister. Heute gehts ins Lauf-Trainingslager
nach Donaueschingen. Vorher nahm sich van Buyten Zeit für die MOPO
- und viele Gedanken an seinen Ex-Klub.
MOPO: Wie waren die ersten Tage beim FC Bayern? Haben Sie sich gut
eingelebt?
Van Buyten: Wir haben ordentlich geackert und gut trainiert. Aber so
richtig zur Sache geht es auch bei uns wohl erst, wenn unsere WM-Fahrer
zur Mannschaft stoßen.
MOPO: Wie nehmen Sie das neue Umfeld wahr?
Van Buyten: Man merkt, dass die Bayern ein großer Verein sind.
Der HSV ist es auch, aber er kann sich auch noch entwickeln. Das ist bei
Bayern ein wenig anders. Du spürst hier einen enormen Druck, in jedem
Moment. Wir stehen ja geradezu in der Pflicht, Meisterschaft und Pokal
zu gewinnen. Das ist schon ein anderer Level.
MOPO: Trauen Sie dem HSV zu, dass er ein Wort um den Titel mitsprechen
kann?
Van Buyten: Natürlich! Das war letztes Jahr so und das bleibt
auch so. Der HSV hatte enormes Potenzial und das wird sicher nicht weniger
werden. Angefangen bei der Mannschaft, über die Führung bis hin
zu einem Top-Trainer und hervorragenden Physios. Nicht zu vergessen die
großartigen Fans.
MOPO: Sie schwärmen richtig.
Van Buyten: Ja, zu Recht. Warum soll der HSV denn nicht die Meisterschaft
gewinnen? Er kann es schaffen. Eines ist für mich jedenfalls klar:
Der HSV ist unser größter Konkurrent.
MOPO: Sie bildeten mit Khalid Boulahrouz das beste Abwehr-Bollwerk
der Liga. Vermissen Sie Ihren Kollegen schon?
Van Buyten: Ja, das tue ich. Er war für mich nicht nur ein Mitspieler,
sondern auch ein sehr guter Freund. Ein toller Kerl, der sehr herzlich
ist. Und auch auf dem Platz wird es ohne ihn komisch sein. Aber vielleicht
kommt er ja nächstes Jahr zu den Bayern, dann spielen wir wieder zusammen.
Das wäre schön.
MOPO: Ihr Nachfolger beim HSV heißt Vincent Kompany. Was halten
Sie von Ihrem Landsmann?
Van Buyten: Er ist sehr talentiert, keine Frage. Das Entscheidende
ist aber, ob er auch im Kopf bereit ist, sich beim HSV durchzusetzen. Die
Bundesliga ist etwas anderes als Belgien, das wird er spüren. Larifari
gibts hier nicht. Spielt er denn in der Abwehr oder im Mittelfeld?
MOPO: Er ist für die Abwehr vorgesehen.
Van Buyten: Das wundert mich. Denn er hat immer gesagt, dass er im
Mittelfeld spielen wird, wenn er Belgien verlässt.
MOPO: Sie selbst sahen sich zum Abschied herber Kritik ausgesetzt -
weil Sie die Stürmerkollegen angegriffen haben.
Van Buyten: Es ist an der Zeit, das mal richtig zu stellen. Ich habe
niemanden persönlich angegriffen, sondern nur gesagt, was alle dachten.
Letztlich waren es ein paar Tore, die uns gefehlt haben, um Meister zu
werden. Die Chance war riesig! Das ist alles. Ich habe nur laut darüber
nachgedacht, was man beim HSV verbessern könnte.
MOPO: Werden Sie sich noch von Ihren Kollegen verabschieden?
Van Buyten: Ganz sicher. Ich möchte noch ein Abschiedsessen veranstalten.
Man kann doch nicht einfach weggehen und zwei Jahre ausradieren. Und ich
drücke dem Verein nach wie vor die Daumen. Ehrlich gesagt, fehlt mir
Hamburg auch.
Neues Trikot, alte Ziele: Daniel van Buyten strebt mit den Bayern das
Double an - Meistertitel und Pokalsieg
10.07.06 Mopo: HSV-KURZPÄSSE:
- POKER: Wann kommt Milan Baros? Englische Zeitungen berichten, dass
es heute zum ersten Gipfel zwischen dem HSV und Aston Villa kommen wird.
Klubboss Bernd Hoffmann hält sich bedeckt: "Wir haben intern verabredet,
bezüglich dieses Themas nichts mehr öffentlich zu kommentieren."
- ZURÜCK: Es darf wieder getanzt werden! Thimothee Atouba ist
aus seinem Urlaub zurück, trainiert heute erstmals mit.
- HART: Thomas Doll zieht die Zügel an. Gestern Morgen bat er
sein Team um 8 Uhr zum Waldlauf. "Das ist kein Straftraining, sondern du
kommst so einfach besser in den Tag rein", meint der Trainer. In dieser
Woche soll verstärkt in Gruppen gearbeitet werden. Heute oder morgen
steht der erste Schnelligkeitstest auf dem Programm.
- TAKTIK: Drei der vier WM-Halbfinalisten (außer Deutschland)
spielten mit einer Spitze - das System der Zukunft? "Ich hoffe nicht",
sagt Doll, der allerdings in dieser Serie häufiger mal variieren möchte:
"Unser System bleibt das 4-4-2. Aber gerade auswärts könnten
wir auch mal anders auftreten."
- BESUCH: Die Vorstände Katja Kraus und Bernd Hoffmann weilten
beim WM-Finale in Berlin. Doll verzichtete: "Ich war in letzter Zeit so
viel unterwegs ..." Diesmal reichte ihm die Couch. Ganz gemütlich,
mit ein paar Freunden.
- DIENSTPLAN: Heute wird um 10 (auf dem Platz) und 16 Uhr trainiert.
10.07.06 Mopo: Morgen erster Test - Ostermann freut sich diebisch:
Ausnahmezustand in Lüneburg. 4000 Fans werden im Wilschenbruch
erwartet, wenn der HSV morgen (19 Uhr) seine Testspielreihe des Sommers
eröffnet. Geradezu paradox, dass Hamburgs größter Fan auf
der Bank des Gegners sitzt - LSK-Trainer Elard Ostermann kann sich ein
Leben ohne die Raute gar nicht vorstellen.
"Das wird etwas ganz besonderes für mich", bekennt der frühere
HSV-Profi (neun Bundesligaeinsätze), der mittlerweile für die
Altliga des Vereins aktiv ist. "Und wenn es die Zeit zulässt, bin
ich auch sehr gern Trainingsgast bei den Profis." Morgen nun will er Thomas
Doll zeigen, was er sich abgeguckt hat. Könnte `ne harte Nuss werden
- der HSV rückt mit allen Profis an, die Neuzugänge Vincent Kompany
und Paolo Guerrero geben ihren Einstand. "Eine sehr gute Chance für
uns, zu zeigen, was wir draufhaben", weiß Ostermann. Denn diesmal
soll er gelingen, der große Wurf. In der Vorsaison scheiterte der
LSK nur knapp am Oberliga-Aufstieg - Osterholz-Scharmbeck wurde allein
aufgrund der besseren Tordifferenz Meister der Niedersachsenliga Ost.
Neben Ostermann freut sich ein weiterer Lüneburger wie verrückt
auf "seinen" Verein. Riccardo Baich spielte bis vor einem Jahr noch im
Regionalliga-Team des Hamburger SV.
07.07.06 BILD: Doll. Ich habe Lehmanns Zettel-Trick erfunden:
Wir erinnern uns an das dramatische Elfmeterschießen im WMViertelfinale
gegen Argentinien (5:3). Unser Super-Torwart Jens Lehmann (36) plötzlich
holt er einen 9x10 cm großen Spickzettel aus dem Stutzen. Er liest
die Notizen und hält danach den entscheidenden Elfmeter.
Der Zettel-Trick - in der Bundesliga gibt es den schon länger.
HSV-Coach Thomas Doll (40) hat ihn erfunden!
Beim Training in Hamburg wird er jeden Tag angewandt.
Vor einer neuen Übung bückt sich Doll, greift in seinen Stutzen
- zieht ein beschriebenes Blatt Papier heraus.
Und liest den Text darauf.
Hat Doll die Zettel-Nummer bei Lehmann geklaut?
Der Trainer: "Nein, das mache ich schon länger so. Bereits in
der letzten Saison habe ich da meine Notizen fürs Training versteckt."
Vor jeder Einheit schreibt sich Doll gemeinsam mit seinem Trainer-Stab
das geplante Programm auf einen Zettel.
Doch warum trägt er seinen "Spicker" am Schienbein? Doll: "Das
hat einen ganz einfachen Grund. Unsere Puma-Hosen haben keineTaschen. Die
tutzen sind der einzige Ort, wo mir der Zettel nicht verloren geht."
07.07.06 BILD: Baros: Aston Villa blockt, HSV droht mit Italienern:
Als Dietmar Beiersdorfer vom Trainingsplatz kam, stoppte ihn erstmal
ein Fan: "Na Herr Beiersdorfer, sitzt der Baros schon im Flieger?"
Hamburgs Sportchef nahm es locker und gelassen. Doch die Anhanger werden
ungeduldig: Wann präsentiert der HSV denn nun seinen Sturm-Kracher?
lm Poker mit Aston Villa um Milan Baros (24) geht es nicht voran. Immer
noch gibt es keinen Termin für einen Gipfel mit den Engländern.
Obwohl Aston Villa weiß, daß Baros lieber für Hamburg
wirbeln möchte (BILD berichtete), hat der Klub aus der Premier
League kein gesteigertes Interesse, den Tschechen zu verkaufen.
Und wenn, dann möchten sie 15 Millionen Euro Ablöse haben. Der
HSV würde 10 Mio. ohne große Diskussion überweisen.
"Es ist noch nichts passiert", räumt Beiersdorfer ein. "Aber wir
werden schon was auf die Beine stellen. Wir haben hohe Ansprüche."
Neben Baros setzt der HSV weiter auf Salomon Kalou (Chelsea hat noch
keine Arbeits-Erlaubnis für ihn). Zudem hofft der Klub auf die Urteile
im Italien-Skandal und mögliche Zwangs-Abstiege (wie Juve). Beiersdorfer:
"Wir sind da dran und gucken, was sich bewegt."
An Kracher wie lbrahimovic oder Trezeguet denkt Beiersdorfer nicht.
Hintergrund: Ibrahimovic soll acht Mio. Euro Jahres-Gage verlangen (netto!),
Trezeguet noch satte fünf.
Beiersdorfer hofft auf eine Transfer-Kette: "Es kann ein Domino-Effekt
entstehen." Soll heißen: Wechseln die Top-Stars zu einem neuen Klub,
werden dort andere Stürmer überflüssig. Ist da denn vielleicht
einer für den HSV dabei ... ?
07.07.06 BILD: Guerrero: Baros ist gut für den HSV:
"Ich bin sehr zufrieden hier. Ich habe Claudio Pizarro schon erzählt,
wie schon es in Hamburg ist. Vielleicht sollte sich der HSV auf der Suche
nach einem Stürmer mal um den Bayern-Star kümmern.
Paolo Guerrero (22) würde es freuen. Denn seine Überredungs-Kunst
reicht wohl nicht, um Pizarro zu ködern: "Ich glaube nicht, daß
er kommen würde. Er ist der beste Stürmer, den Bayern hat. Er
hat einen Stammplatz sicher."
Den erwartet Guerrero, für den der HSV 2,8 Millionen Euro an Bayern
überwies, in Hamburg auch. Das Interview.
BILD: Was sagen die Fans in Ihrer Heimat Peru zu Ihrem Wechsel?
Guerrero: "Sie wissen natürlich, daß die Bayern ein Welt-Klub
sind. Doch auch den HSV kennt man bei uns. Und wenn wir in die
Champions League kommen, wird mein neuer Verein noch bekannter."
BILD: Was denkt Ihre Familie über den Transfer?
Guerrero: "Ich habe ja sechs Geschwister. Drei von meinem Vater, drei
von meiner Mutter. Ich bin das einzige gemeinsame Kind meiner Eltern. Aber
alle finden, daß ich mit dem HSV eine gute Wahl getroffen habe."
BILD: Wie gehen die Menschen in Peru damit um, daß Sie viel Geld
verdienen?
Guerrero: "Da gibt es keinen Neid. Ich bin ja auch ein ganz normaler
Mensch geblieben, unterstütze meine Familie finanziell."
BILD: Braucht der HSV noch einen neuen Stürmer?
Guerrero: "Natürlich. Wir haben ja große Ziele. Und wenn
einer wie Milan Baros kommt, ist das gut für den Verein."
BILD: Was haben Sie sich vorgenommen?
Guerrero: "Ich bin nicht wichtig, nur die Mannschaft zählt. Ich
sage mir nur: Ich bin Stürmer, deshalb muß ich Tore machen."
07.07.06 BILD: Rätsel de Jong: Was ist mit seinem Knie?
Wer soll das verstehen?
Vor einem Monat bestellte Hollands Nationaltrainer Marco van Basten
Nigel de Jong (21) ins WM-Quartier nach Hinterzarten. Der HSV-Abräumer
sollte einspringen, wenn einer der Oranje-Stars verletzt hätte passen
müssen.
Letztlich wurde de Jong nicht benötigt, und er konnte stattdessen
18 Tage Urlaub auf Mauritius machen. Allerdings: Viereinhalb Wochen, nachdem
de Jong für Holland WM spielen sollte, kann er beim HSV nicht mit
der Mannschaft trainieren.
Rätsel de Jong. Was ist da mit seinem Knie los?
Nach seiner Meniskus-OP am 25. April ist das Knie noch immer nicht
in Ordnung. Coach Thomas Doll:"Wir haben Nigel aus dem Mannschafts-Training
rausgenommen, wollen ihm Zeit geben, damit er sein Knie langsam an höhere
Belastungen heranführen kann."
Diese und nächste Woche wird de Jong im Kraftraum schwitzen und
mit Fitness-Trainer Markus Günther ein Extra-Programm absolvieren.
Zudem gibt es in Kürze noch eine Kernspin-Tomographie.
Wie solle de Jong da überhaupt eine WM spielen? Doll vielsagend:"Es
war für Nigel besser, daß er nicht dabei war."
07.07.06 BILD: HSV intern: Doll verordnet 9-Stunden-Tag für seine
Profis:
> In der Vorbereitung wird der HSV für die Spieler zum Ganz-Tages-Programm.
Morgens wird trainiert, mittags gemeinsam gegessen, dann zusammen ausgeruht
- und zum Abschluß geht es noch mal in den Wald.
Der Arbeitstag hat derzeit neun Stunden. In der Mittagspause bekamen
die Kicker Reis- und Gemüse-Pfanne, dazu Tomaten- und Gurken-Salat.
Hinterher einen Joghurt. Damit zur zweiten Einheit alle wieder frisch sind,
überlegt Thomas Doll, ein paar Liegen anzuschaffen. Der Trainer: "Die
meisten hauen sich gerne aufs Ohr!"
> In Dänemark, bei AC Horsens, hat Besart Berisha (20) Spielpraxis
gesammelt. Mit seinen elf Toren rettete er den Klub vorm Abstieg: "Es lief
so, wie ich es mir erhofft habe. Das Jahr hat mich weitergebracht. Ich
habe mich entwickelt."
Nach dem Leih-Deal ist der Stürmer zurück. "Ich bin stolz,
wieder hier zu sein, bei so einem erfolgreichen Verein", sagt Besart und
greift an: "Ich will mich etablieren, so viele Einsätze wie möglich
haben." Im Training fällt er auf, weil er immer voll draufgeht. "Ich
mag aggressives Spiel, das ist mein Stil!"
Hat auch schon der albanische Verband gemerkt. Die Albaner wollen Berisha
(hat noch einen serbischen Paß) sofort einbürgern. Schon in
der EM-Quali soll er für sie ran. Besart: "Sie möchten, daß
ich komme. Aber erst mal habe ich das beiseite geschoben. Für mich
zählt jetzt nur der HSV."
> Bei der WM schwärmt Doll von der Defensiv-Arbeit der Italiener
("beeindruckend"). Auch die HSV-Abwehr soll wieder besser stehen als in
der letzten Rückrunde (21 Gegentore, nach nur neun in der Vorrunde).
Doll: "Wir haben alle Treffer der Rückserie auf CD zusammengeschnitten.
Daran werden wir arbeiten."
07.07.06 BILD: SPlitter:
* Thomas Doll führt Sonntag zum WM-Finale zwischen Italien
und Frankreich nach Berlin.
* Kompany allein in Hamburg. Vincents Papa Pierre schaute gestern noch
beim Training zu , fuhr dann zurück nach Belgien.
* Besuch I: Kommende Saison überträgt Arena die Bundesliga
im Pay-TV. Montag kommen die TV-Macher nach Hamburg, wollen das Stadion
inspizieren.
* Besuch II: Für Dienstag und Mittwoch hat sich eine Champions-League-Delegation
beim HSV angemeldet.
* Training heute um 10 Uhr an der AOL-Arena und um 16 Uhr (Waldlauf).
07.07.06 Abendblatt: Baros: Aston Villa ist verhandlungsbereit:
Der HSV nimmt Fahrt auf. "Es gibt zwar noch keinen Abschluß",
sagt Sportchef Dietmar Beiersdorfer, "aber wir werden was auf die Beine
stellen." Die ungewohnt optimistischen Äußerungen Beiersdorfers
haben einen simplen Grund, sogar einen Namen: Milan Baros. Nachdem sich
Aston Villa offiziell gegen einen Wechsel seines Top-Stürmers ausgesprochen
hatte, sind die Verhandlungen jetzt doch eröffnet. "Milan Baros ist
ein Kandidat aus dem engeren Kreis. Und wenn wir nicht irgendwelche Zeichen
im Vorfeld bekommen hätten, hätten wir uns sicher nicht bemüht",
so Beiersdorfer weiter.
Zeichen hatte insbesondere der 24jährige Stürmer selbst gegeben.
Über seinen Berater Pavel Paska ließ er Aston Villas Klubführung
von seinen festen Wechselabsichten wissen, nachdem er sich mit dem HSV
auf einen Vertrag geeinigt hatte. Und die Engländer, die momentan
im Mittelmaß stagnieren, brauchen Geld, planen zudem einen Umbruch
innerhalb des Teams.
In den nächsten Tagen wollen sich Beiersdorfer und Klub-Boss Bernd
Hoffmann mit Villas Offiziellen zur ersten Verhandlungsrunde treffen, über
die Ablösesumme diskutieren. Der HSV hofft auf bis zu zehn, Aston
Villa fordert rund 15 Millionen Euro, trotz festgeschriebener Ablösesumme
von 25 Millionen Euro.
Doch so optimistisch sich Beiersdorfer gibt, achtet er Prinzipien.
"Wir werden nicht in Aktionismus verfallen. Wir haben hohe Ansprüche,
aber wir sprengen nicht unser Gehaltsgefüge."
Deshalb setzt der HSV auf den Domino-Effekt, der sich wohl ab Montag,
wenn in Italien die Urteile im Manipulationsskandal gesprochen werden sollen,
einstellen wird. "Wir sind dran", sagt Beiersdorfer, der zum Ende seiner
Karriere in Italiens Serie A bei Reggina Calcio spielte. "Ich nutze meine
Kontakte. Es gibt Spieler, die wir beobachten." Beispielsweise Florenz'
Stürmer Waleri Bojinow. "Er gehört dazu", bestätigt Beiersdorfer,
"aber wir schauen auch auf Spieler, die durch Neuzugänge wie Trezeguet,
Ibrahimovic oder Van Nistelrooy bei ihren Klubs ins zweite Glied rücken."
Letztgenannter wechselt wohl zum FC Bayern München. Und der deutsche
Meister hat weitere interessante Spieler in den Reihen. Wie Claudio Pizarro.
"Der wäre super", sagt HSV-Neuzugang und Landsmann Paolo Guerrero,
"aber der wird sich auch bei solchen Neuzugängen in München durchsetzen.
Ich habe ihm aber trotzdem schon mal erzählt, wie schön es hier
in Hamburg ist . . . "
07.07.06 DIE WELT: Bandow verspricht "Hochkaräter":
Der Hamburger SV muß nach Ansicht seines Aufsichtsratsvorsitzenden
Udo Bandow den sportlichen Aufstieg in die Bundesliga-Spitzengruppe erst
verkraften. "Platz drei war ein Quantensprung, das muß die Mannschaft
erst einmal verdauen", sagte Bandow. "Ich glaube, daß wir die Abgänge
gut weggesteckt haben, aber dennoch müssen wir jetzt erst in die Champions
League hineinwachsen." Nach den Verpflichtungen von Vincent Kompany und
Paulo Guerrero müsse noch ein "Hochkaräter" für den Angriff
kommen. Im Gespräch sind Milan Baros von Aston Villa und Robert Vittek
aus Nürnberg. "In den letzten Jahren haben 90 Prozent der Neuen bei
uns eingeschlagen. Ich habe vollstes Vertrauen, daß der Vorstand
auf einem guten Weg ist", sagte er. Schon die Erwartungen im Umfeld seien
zu Recht auf mindestens Platz drei ausgerichtet, das Wort Meisterschaft
nehme aber niemand in den Mund. Der finanzielle Aufwand des Fußball-Klubs
habe sich laut Bandow "in astronomische Höhen" entwickelt. Der Gesamtetat
betrage nun 98 Millionen Euro und habe sich damit in den vergangenen fünf
Jahren mehr als verdreifacht.
07.07.06 DIE WELT: HSV vernimmt positive Zeichen im Poker um Baros.
Tschechischer Stürmer "ein Kandidat im engeren Kreis" - Sportdirektor
Beiersdorfer hofft auch auf "Domino-Effekt" in Italien:
"Man muß immer auf alles gefaßt sein, auch wenn auf einmal
der Rasensprenger angeht", rief Trainer Thomas Doll seinen Spielern zu.
Torwart Sascha Kirschstein hatte nicht mit einer plötzlichen Wasserattacke
gerechnet, als ihm beim Training just in seinem Tor eine Fontäne entgegenschoß.
Doch nicht nur die Spieler müssen mit allem rechnen. Gleiches
gilt auch für den Vorstand des HSV. Flexibilität und Offenheit
ist auch das Credo bei der Suche nach einem neuen Stürmer. "Ja, Milan
Baros ist ein Kandidat im engeren Kreis", gibt Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer
offen zu. Der 24jährige Tscheche, der beim englischen Premier-League-Club
Aston Villa unter Vertrag steht, ist derzeit das Objekt der Begierde. Der
Verein sieht seine Chance, ohne sich dabei aber all zu weit aus dem Fenster
lehnen zu wollen.
"Wenn man nicht irgendwelche Zeichen bekommen hätte, die uns an
eine Chance in diesem Transfer glauben lassen, würden wir uns nicht
bemühen", sagt Beiersdorfer ein wenig geheimnisvoll. Mit dem Spieler
selbst haben die Verantwortlichen noch nicht gesprochen. Auf jeden Fall
sind die Ansprüche des HSV an den neuen Mann in der Angriffsspitze
hoch. Dabei haben Stürmer, die den Leistungsnachweis von internationaler
Klasse schon erbracht haben, einen hohen Preis. Zlatan Ibrahimovic von
Juventus Turin zum Beispiel verdient rund acht Millionen Euro netto im
Jahr. Rund fünf Millionen Euro - ebenfalls netto - sind es beim Holländer
Ruud van Nistelroy von Manchester United. Diese Summen sind für den
HSV nicht nur wirtschaftlich utopisch, sondern können in einem Mannschaftsgefüge
auch viel kaputtmachen. "Wir wollen unsere Gehaltsstruktur nicht durcheinanderbringen
und keine finanziellen Ausreißer in unserem Kader", sagt Beiersdorfer.
Dementsprechend dürfte das Interesse des HSV insbesondere auf
Stürmer zielen, die im Moment ihr mögliches Leistungsniveau nicht
erreichen und deshalb an Marktwert verlieren. Baros konnte bei der WM nur
einmal eingesetzt werden, da er sich in der Vorbereitung auf das Turnier
eine Sehnenverletzung am linken Knöchel zugezogen hatte. Den Torschützenkönig
der Europameisterschaft 2004 in Portugal aber dürfte Aston Villa,
wenn überhaupt, nicht unter zehn Millionen Euro Ablöse abgegeben.
Doch der HSV führt den Kampf um eine neue Spitze an verschiedenen
Fronten. "Es wäre natürlich fatal, wenn wir uns auf einen Spieler
einschießen würden.", sagt Beiersdorfer. Drei bis vier Akteure
stehen derzeit in der engeren Auswahl. Nicht zuletzt warten die Hamburger
auch die Urteile im italienischen Fußballskandal ab, die am Montag
erwartet werden. "Natürlich haben wir Verbindungen nach Italien. Wir
werden sehen, was sich da noch bewegt", sagt Beiersdorfer und setzt auf
einen "Dominoeffekt". Dieser könnte entstehen, wenn Stars der zum
Abstieg verurteilten Vereine bei anderen starken Vereinen unterkommen und
hier Spieler verdrängen, die für den HSV interessant werden könnten.
Trainer Thomas Doll ist unterdessen mit den ersten Trainingstagen zufrieden.
"Wir haben Tempo in den Aktionen. Der Ablauf stimmt", sagt der er. Derzeit
bleiben die Profis nach dem Morgentraining oft in den Kabinen. "Wir essen
gemeinsam, die Spieler ruhen sich danach aus", sagt Doll.
Noch nicht wunschgemäß kommt Nigel de Jong in Tritt. Der
Holländer hatte sich Ende April einer Meniskusoperation unterzogen.
Im Moment absolviert er sein Rehabilitationstraining und wird frühestens
Mitte in einer Woche ins Mannschaftstraining einsteigen.
07.07.06 Mopo: NEUZUGANG. Na also: Baros sagt JA zum HSV! Es geht nur
noch um die Ablöse:
Er sollte sie genießen, die Zeit der Entspannung. Das "goldene"
Prag dient Milan Baros als Oase der Ruhe, die Stadt also, in der auch seine
Freunde und Familie zu Hause sind. Ein paar Tage noch, dann wird Milan
wieder in die große weite Fußball-Welt hinauswandern. Mittlerweile
spricht fast alles dafür, dass dem 24-Jährigen noch genau neun
Urlaubstage bleiben. Und er am 16. Juli im Flieger nach Hamburg sitzt.
Einen Tag vor dem Start der Hanseaten ins Trainingslager ...
Es geht nur noch um die Ablöse. Wenn der HSV mit Aston Villa klarkommt,
dann ist Baros wohl schon in der kommenden Woche Hamburger. Zwar fehlte
bislang noch das Bekenntnis des Angreifers zum HSV. Doch Dietmar Beiersdorfer
stellt klar: "Wenn wir nicht gewisse Zeichen bekommen hätten, müssten
wir wohl kaum an Aston Villa herantreten."
Eine vorsichtige Formulierung des Sportchefs - die ganze Wahrheit sieht
anders aus. Tatsächlich ist sich der HSV mit Baros weitestgehend einig!
Auch über Zahlen wurde mit Berater Pavel Paska längst gesprochen.
Zwar liegen die Parteien noch ein wenig auseinander - doch an der Einigung
mit Baros' wird der Transfer nicht scheitern. Der Tscheche hat sich entschieden
- und sagt Ja zum HSV!
Das härteste Stück Arbeit steht Beiersdorfer und Klubboss
Bernd Hoffmann indes noch bevor. Villa ist bereit, zu pokern - und sitzt
am längeren Hebel. Unter zehn Millionen Euro geht wohl nichts. "Wir
haben noch nicht mit ihnen gesprochen", sagt Beiersdorfer. Möglich
auch, dass der HSV einen Fixbetrag und eine Nachzahlung beim Erreichen
der Champions League anbietet - so lief auch der Deal mit Vincent Kompany
und dem RSC Anderlecht.
Sollten die Briten wider Erwarten nicht einlenken, dürften sich
schon in Kürze weitere Möglichkeiten bieten. Mit großem
Interesse verfolgt Beiersdorfer das Treiben in Italien. "Ich bin dran und
habe Verbindungen", so der Sportchef. "Man sollte immer sehen, dass man
drei, vier Spieler an der Leine hat. Wir schauen mal, was sich da bewegt."
Sollten Juventus, vielleicht auch Milan oder Florenz zwangsabsteigen, erwartet
Beiersdorfer "einen Dominoeffekt. Viele Spieler werden woanders hingehen,
wo dann wiederum Plätze frei werden. Mal abwarten."
Doch zurzeit spricht alles dafür, dass der HSV seinen neuen Angriffsführer
ohnehin schon gefunden hat.
07.07.06 Mopo: OLIVER HAMPEL. Der »vergessene« Profi ist
zurück. Ein Jahr lang der blanke Horror - nun greift er an!:
Manchmal fällt es schwer, an Zufälle zu glauben. Oliver Hampel
jedenfalls hatte konkrete Vorstellungen, wo er Antwort auf alle gestellten
Fragen finden wollte. Kein gemütliches Plätzchen in der Stadt,
nein, "lass uns uns doch ins Stadion setzen", erklärte der Mittelfeldspieler
des HSV. Er scheint ihn einfach magisch anzuziehen, dieser "heilige" Rasen,
den er so lange vermisste.
Der "vergessene" Profi des HSV ist zurück. Ein Jahr lang war der
21-Jährige unfähig, seinem Beruf nachzugehen. Im Vorsommer brach
ihm der Ägypter Mohamad Mahmoud während der U20-WM Schien- und
Wadenbein. "Als er zu mir ins Krankenhaus kam, habe ich ihn rauswerfen
lassen", erinnert sich Hampel. Es folgte ein Ermüdungsbruch im Winter.
Schlimme Zeiten, "in denen ich schon überlegt habe, wie es weitergehen
soll. Ich habe ja immerhin mein Abitur." Ein Praktikum in der Scouting-Abteilung
des HSV diente als erster Schritt in das Leben nach der noch nicht mal
begonnenen Karriere - ehe doch noch alles anders kam. "Nun bin ich schmerzfrei",
sagt der so oft als Riesentalent angepriesene Hampel und berichtet mit
leuchtenden Augen vom Trainingsauftakt am Montag. "Als Erstes habe ich
den Rasen geküsst! Ich war doch so lange nicht mehr drauf ..."
Das wird sich nun ändern. Zufrieden war er mit den ersten Trainingstagen,
angespornt auch durch den Zuspruch Thomas Dolls. "Olli bringt alles mit,
was ein Bundesligaspieler braucht", sagt der Trainer. "Die Rückschläge,
die er verkraftet hat, werden ihn noch stärker machen. Und "selbstverständlich
hat er die Chance, sich auch hier bei uns durchzusetzen".
Worte, die Hampel dankbar aufnimmt. Er weiß, was er kann. "Warum
soll ich mich verstecken", fragt er - und gibt selbst die Antwort. "Niemand
rechnet mit mir. Das ist mein Vorteil. Wieso soll ich von vornherein sagen,
dass meine Konkurrenten immer besser sein werden?"
Er hatte viel Zeit, über alles nachzudenken. Wer mit 20 Jahren
vor dem Karriereende steht, sieht das Leben mit anderen Augen. Und plant
bewusster. Die Ersatzbank in der AOL Arena dient nun als Ort der Begegnung
mit der MOPO, bezeichnend für jeden einzelnen Schritt, den Hampel
zurücklegen will. Hier die Bank, dort der Rasen. "Ich werde kaum sofort
unter die ersten Elf rutschen", weiß er. "Aber warum nicht in den
Kader, unter die ersten 18? Ich will und werde auf meine Einsätze
kommen."
Zumindest ein Jahr bleibt ihm. Im Sommer 2007 endet Hampels Vertrag
in Hamburg. Er will sich für einen Verbleib empfehlen. "Ich will hier
spielen", sagt Hampel, "genau hier", und deutet mit seinem Zeigefinger
auf den Rasen des Fußball-Tempels. "Ist doch wunderschön hier,
oder?"
Er sagt es mit der Besessenheit eines Vergessenen, der alle überraschen
will. Eben nur mit etwas Verspätung.
07.07.06 Mopo: NIGEL DE JONG. Doll bremst ihn - und dankt dem Fußball-Gott!:
Eigentlich wollte er von Beginn an voll loslegen. Nigel de Jong fühlte
sich bereit für die ersten harten Trainingstage beim HSV. Nun aber
bremste Thomas Doll den kleinen Mittelfeldabräumer. "Nigel wird jetzt
ein paar Tage kürzer treten", so der Trainer. "Sein operiertes Knie
muss sich erst mal wieder an die Belastungen gewöhnen." Krafttraining
und Stabilisation sind angesagt. Erst im Trainingslager soll der Holländer
voll einsteigen.
Kaum zu glauben, dass de Jong unter diesen Umständen beinahe doch
noch in den holländischen WM-Kader nachnominiert wurde. Wie hätte
das denn gehen sollen? "Das wäre viel zu früh gekommen", weiß
auch Doll. "Der Fußball-Gott weiß schon, was er tut. Und irgendwann
wird auch Nigel wissen, dass es so besser für ihn war."
07.07.06 Mopo: HSV-KURZPÄSSE. Infos kompakt:
- SCHRECK: Während des gestrigen Trainingsspiels sprang plötzlich
der hinter dem Tor platzierte Rasensprenger an - entsetzt hielten die Profis
inne. Thomas Doll nutzte die Gunst des Moments und trieb die Seinen umso
energischer an: "Auf alles vorbereitet sein, Männer, auch auf den
Rasensprenger ..."
- ILLUSORISCH: Den Stimmen, die vehement auf die Verpflichtung eines
Top-Stars der Marke van Nistelrooy oder Ibrahimovic spekulieren, tritt
Dietmar Beiersdorfer energisch entgegen: "Du kannst im Moment nur Stürmer
holen, die gerade nicht ganz auf ihrem Top-Level spielen. Alle anderen
sind unbezahlbar."
- ANALYSE: Doll erhielt eine CD mit allen Gegentoren der Rückrunde
- die soll nun intensiv analysiert werden. "Wir bekamen in der Hinrunde
neun, in der Rückserie 21 Gegentreffer", so der Trainer. "Dafür
muss es ja Gründe geben."
- TRAINING: Heute um 10 (Platz) und 16 Uhr. Mittags bittet Doll jeden
Tag zum gemeinsamen Essen im Trainingstrakt.
06.07.06 BILD: SPlitter:
*Comeback: Nigel de Jong (Knie-OP) stieg erstmals ins Mannschaftstraining
ein.
* WM-Fans: Vincent Kornpany schaute emeinsam mit Papa Pierre im TV
das Halbfinale Deutschland - Italien an.
* Gute Idee: Der HSV bedankte sich mit Kaffee und Kuchen in "der Raute"
bei allen Mitarbeitern für ihren WM-Einsatz.
* Termin: Kompany, Paolo Guerrero, Besart Berisha und Collin Benjamin
mußten zur kardiologischen Untersuchung bei Dr. Frank Sonntag.
* Training: Heute um 10 und 16 Uhr an der AOLArena.
06.07.06 BILD: HSV intern: HSV-Dolly schwärmt von Lippi:
> Großes Wiedersehen in Dortmund. Thomas Doll beim Halbfinale
zwischen Deutschland und Italien. Der HSV-Trainer: "Mathias Sammer, Kalle
Riedle und viele andere waren da. Echt super, daß ich auch meinen
alten Jugend-Trainer Frank Engel getroffen habe."
Gegen 5.30 Uhr war Dolly wieder in Hamburg, um 10 Uhr stand der Coach
frisch wie immer auf dem Trainingsplatz. Und redete anschließend
noch ein wenig über die WM: "Wir können stolz darauf sein, was
die deutsche Mannschaft erreicht hat. Dieses Team hat Zukunft, absolut."
Italien sei eben nur den Tick cleverer gewesen. Doll lobte den Kollegen
Marcello Lippi: "Mutig, daß er so offensiv ausgewechselt hat. Nachher
waren ja vier italienische Stürmer auf dem Platz." Dolly weiter: "Eine
ganz große WM spielt Abwehrchef Fabio Cannavaro. Das ist ein echter
Leader."
> Das wäre Bastian Reinhardt auch gerne. Aber der Abwehr-Riese
litt letzte Serie darunter, daß er nur spielte, wenn Daniel Van Buyten
oder Khalid Boulahrouz nicht dabei waren. Diese Serie sind Boulahrouz und
Vincent Kompany im Abwehrentrum gesetzt. Pech für Reinhardt, den Sportchef
Dietmar Beiersdorfer sogar für die WM ins Gespräch brachte. Wurde
nichts. Jetzt fährt Reinhardt eben Fan-mäßig mit Deutschland-Fahne
am BMW-Jeep durch die Gegend...
> Nun ist es endgültig. HSV-Stadionsprecher Marek Erhardt ist
Sonntag im WM-Finale. Durch Deutschlands Halbfinal-Aus darf der Schauspieler
im Berliner Olympiastaclion durchs Endspiel-Programm führen. Heute
düst Erhardt nach Berlin, um fürs Finale zu proben.
06.07.06 BILD: Haarige Sache! HSV und seine "Cabrio-Kicker":
Wenn die HSV-Spieler kein Haar in der Suppe finden,
dann aus gutem Grund. Einige haben nämlich keine mehr. Schlechte
Zeiten für Friseure. Hamurgs Kicker rasieren sich lieber
einen Fleischmützen-Einheits-Schnitt.
Wenn die Stoppeln im Gesicht länger als die auf dem Kopf sind...
Dann ist das Sommer-Mode a la Vincent Kompany, Nigel de Jong, Änis
Ben-Hatira und Paolo Guerrero. Für de Jong hat das "Cabrio"-Outfit
(oben ohne) rein rationelle Gründe: "Ich mache das schon seit drei
Jahren. Manchmal dusche ich zwei, dreimal am Tag. Da ist es praktischer,
wenn man kaum Haare hat."
Stimmt. So fällt das lästige Fönen weg, so kann Profi
das Geld für Haarwachs oder Gel sparen.
Ben-Hatira: "Wenn man richtig Wolle auf dem Kopf hat, wird es im Sommer
zu heiß."
06.07.06 BILD: van der Vaart. Meine 5 besten WM-Regisseure:
Sonne, Strand und Baby-Spaß. So genießt Rafael van der
Vaart (23) seinen Sommer-Urlaub in der Heimat Holland. Bis zum 16. Juli
verbringt der Techniker mit Ehefrau Sylvie und Söhnchen Damian (1
Monat) im Häuschen in der Nähe von Amsterdam seine Vaterschafts-Ferien,
fährt mit Familie zum Baden an die Nordseeküste.
Trotz Wickel- und Fütterdienst schweifen Rafaels Gedanken immer
wieder in Richtung WM. HSV-Regisseur von der Vaart schaut dabei genau auf
die Leistungen der Kollegen auf der Spielmacher-Position.
Für BILD stellt der HSVStar "seine" fünf besten Regisseure
vor.
Platz 1. Zinedine Zidane (34): "Zizou kann alles am Ball. Seine Vorlagen
sind millimetergenau, vor dem Tor ist der Franzose eine echte Gefahr. Ein
perfekter Fußballer. Mein Vorbild."
Platz 2: Roman Riquelme (28): "Das Herz der argentinischen Nationalelf
und seines Klubs Villarreal. Er ist in jeder Situation anspielbar, hat
überraschende Passe drauf und kann auch mal ein Tor machen.
Ganz stark."
Platz 3: Francesco Totti (29): "Der italienische Zauberfuß war
lange verletzt, kommt langsam in Schwung. Oft ist er nicht zu sehen und
dann entscheidet er die Partie mit einem Geniestreich. Bemerkenswert."
Platz 4: Deco (28): "Ein toller Spieler, der durch seine Qualität
Portugals Spiel unvorhersehbar macht. Er verkörpert teils den europäischen,
teils den südamerikanischen Fußball-Typ. Doch er hat es wirklich
nicht nötig, mit Schwalben zu täuschen."
Platz 5: Ronaldinho (26): "Eine enttäuschende WM für
den Super-Brasilianer. Hinter den Spitzen lange nicht so effektiv wie auf
der linken Seite beim FC Barcelona."
06.07.06 BILD: Wende im Torjäger-Poker. Aston Villa gibt Baros
frei:
Der Poker mm Milan Baros (24) wird heiß. Lange hat der HSV um
den Tschechen-Stürmer von Aston Villa gebuhlt. Die Engländer
stellten sich bisher stur, wollten ihren Angreifer nicht gehen lassen (BILD
berichtete)
Bis jetzt. Nun gibt Villa Baros frei! Die Wende im Torjäger-Poker...
Der Premier-League-Verein hat sich intern schon entschieden. Auch wenn
Klub-Boss Doug Ellis öffentlich verkündet: Hamburg
hat sich nach ihm erkundigt, aber Milan hat noch zwei Jahre Vertrag
bei uns. Sein Berater hat uns versichert, daß Baros glücklich
bei uns ist und den Klub nicht verlassen will."
Die Wahrheit sieht aber anders aus. Chef-Trainer David O'Leary steht
das Wasser bis zum Hals.
Nach dem Fastabstieg in er vergangenen Saison (Platz 14) ist
der ehemalige Arsenal-Star zum Siegen verdammt. Ein erneuter Fehlstart
und der Ire sitzt auf der Straße.
Deshalb braucht O'Leary Geld für neue Spieler. Und das soll
aus Hamburg kommen. Der Coach zu.
Baros: "Ich werde Dir keine Steine in den Weg legen."
Aber eine hohe Ablöse als Hürde für den HSV. Der
Klub aus Birmingham verlangt 15 Mio. Euro für den Torschützenkönig
der EM 2004 (fünf Treffer). Am Ende werden sich
die Parteien wohl auf zehn bis zwölf Mio einigen.
Baros jedenfalls ist heiß auf Hamburg. Er sagte seinem Noch-Arbeitgeber.
Ich will zum HSV. Ich will unbedingt im Europacup spielen."
Das ist bei Aston Villa in naher Zukunft nicht möglich - aber
in Hamburg. Noch konnten sich die Briten nicht auf einen Termin mit Hamburgs
Bossen Hoffmann und Beiersdorfer einigen. Knackpunkt: Der 82-Jährige
Multimillionär Ellis will unbedingt beim Treffen dabei sein.
Und der Termin-Kalender des Mega-Reiseveranstalters ist immer randvoll.
Doch beim Poker braucht man eben Geduld - und starke Nerven...
06.07.06 Abendblatt: HSV: Die Suche nach Erfahrung - Rückschlag
bei Baros:
Bislang ist der große Wurf noch nicht gelungen. "Bis zum Trainingslager
wollen wir den Kader komplett haben", sagt Sportchef Dietmar Beiersdorfer,
und Trainer Thomas Doll ergänzt: "Dafür brauchen wir noch einen
oder zwei neue Stürmer."
Und davon ist der HSV nach wie vor entfernt. Allein das Profil scheint
klar. Nachdem mit Paolo Guerrero (22) und Vincent Kompany (20) jugendlich
eingekauft wurde, soll nach den Abgängen der alten Führungsspieler
Sergej Barbarez (34), Stefan Beinlich (34) und Daniel van Buyten (28) nach
Möglichkeit ein erfahrener Stürmer geholt werden.
Weiter ganz oben auf der Liste steht Milan Baros. Der Tscheche hat
mit seinen 24 Jahren schon jede Menge Erfahrung gesammelt, war bei der
EM 2004 Torschützenkönig, gewann zudem mit dem FC Liverpool 2005
die Champions League. Und er hat eine beachtliche Quote. In bislang 50
Länderspielen erzielte der pfeilschnelle Angreifer 27 Tore. Ebenso
in der englischen Premier League. Allerdings benötigte Baros dort
93 Spiele in fünf Jahren, traf in der abgelaufenen Saison gar nur
achtmal.
"Richtig ist, daß uns ein talentierter 20jähriger momentan
wohl nicht so helfen würde wie ein gestandener Spieler", sagt Sportchef
Dietmar Beiersdorfer, der über Baros-Berater Pavel Paska eine Anfrage
an Aston Villa gestellt hatte und gestern eine Absage erhielt. "Hamburg
hat sich nach ihm erkundigt, aber Milan hat noch zwei Jahre Vertrag bei
uns. Sein Berater hat uns versichert, daß Baros glücklich bei
uns ist und den Klub nicht verlassen will", erklärte Aston Villas
Vorstandschef Doug Ellis auf der vereinseigenen Internetseite.
Dennoch wird der HSV sein Bemühen fortsetzen. Wie auch Landsmann
und HSV-Mittelfeldspieler David Jarolim hofft: "Mir hat er etwas ganz anderes
erzählt. Er war von der Stadt Hamburg und dem Stadion so begeistert,
hat die ganze Zeit davon geschwärmt. Im Gegensatz zu Aston Villa.
Milan hat mir gegenüber immer wieder betont, daß er dort unbedingt
weg will."
Eine Prognose mochte auch Paska nicht stellen: "Wie lange selbst klarste
Wechsel dauern können, hat der Fall Tomas Rosicky gezeigt. Da waren
es zwei Jahre. Und Milan zum HSV? Ich sage momentan lieber nichts dazu,
dafür ist die Kiste viel zu heiß."
Rund zehn Millionen Euro wäre der HSV bereit zu zahlen. Baros
hat eine vertraglich festgeschriebene Ablösesumme von 25 Millionen
Euro. Der große Wurf - sollte er doch noch gelingen - würde
demnach für den HSV ein sehr teurer werden.
06.07.06 Abendblatt: HSV-Notizen:
Appell: Aufsichtsratschef Udo Bandow hat sich am Rande der Präsentation
des neuen Sponsoringkonzepts "Hamburger Weg" (siehe Seite 14) für
einen Verbleib Jürgen Klinsmanns als Nationaltrainer stark gemacht.
Ebenso Bürgermeister Ole von Beust: "Ich würde mich freuen, wenn
er bleibt."
Angebot: Künftig können Fans auch eine Dauerkarte für
alle Auswärtsspiele erwerben. Infos gibt es auf der Supporters-Seite
www.hsv-sc.de.
06.07.06 DIE WELT: Erfolge für den HSV bringen Glanz für Hamburg.
Mit dem Projekt "Hamburger Weg" versuchen der Verein und die Stadt eine
gemeinsame Marke zu etablieren:
Wer von Madrid spricht, denkt nicht nur in Zeiten einer Fußball-Weltmeisterschaft
auch an Real Madrid. Ebenso ist Mailand untrennbar mit den Clubs Inter
und AC verbunden. Diese internationalen Beispiele sind nun das Vorbild
für den "Hamburger Weg", den der HSV, die Stadt Hamburg und bis zu
elf Sponsoren zunächst bis 2011 gemeinsam beschreiten wollen.
Bürgermeister Ole von Beust und der HSV-Vorstandsvorsitzende Bernd
Hoffmann präsentierten am Mittwoch im Kaisersaal des Rathauses das
Projekt, von dem auch karitative Einrichtungen profitieren werden. Als
erste Unternehmen hat der HSV für den "Hamburger Weg" bereits seine
bisherigen Sponsoren Vattenfall, Holsten-Brauerei und Casio gewonnen, zudem
ist die Sparda-Bank dabei. "Wir schaffen mit dem Hamburger Weg eine neue
Sponsoren-Ebene unterhalb unseres Trikot-Partners, Stadion-Sponsors und
Ausrüsters. Auf einer neuen roten Bande an den Längsseiten des
Spielfeldes werden sie eine neue Plattform erhalten, sich zu präsentieren",
erklärte Hoffmann am Mittwoch. Dabei müßten es nicht zwingend
originär Hamburger Unternehmen sein, die zum Projekt dazu kommen sollen.
Hoffmann: "Wichtig ist eigentlich nur, daß sie sich ausdrücklich
zum Standort Hamburg bekennen."
Der Zeitpunkt für die Präsentation des Projekts war mit Bedacht
gewählt. "Wir möchten die gute Stimmung der Weltmeisterschaft
ein wenig weitertragen. Wir haben gesehen, daß die Rolle des Fußballs
über den sportlichen Bereich hinausgeht - und zwar quer durch alle
Schichten. Der Fußball hat eine identitätsstiftende und eine
integrationsstiftende Kraft. Der HSV hat in den vergangenen Jahren an gesellschaftlicher
Bedeutung gewonnnen und soll eine permanente sportliche Visitenkarte der
Stadt im In- und Ausland werden", sagte Bürgermeister von Beust.
Der HSV erhofft sich, mit Hilfe der zusätzlichen Sponsoren-Einnahmen
die wirtschaftliche Grundlage zu schaffen, um mittelfristig nicht nur in
der Bundesliga, sondern auch auf europäischer Ebene zu den Spitzenclubs
zu gehören. Die künftigen sportlichen Erfolge sollen dann auch
unmittelbar auf das Ansehen der Hansestadt abstrahlen. Von Beust stellte
klar, daß die Stadt sich zwar ideell, nicht aber finanziell an dem
Projekt beteilige. Auch an den Einnahmen partizipiere die Stadt nicht.
Gemeinsames Ziel sei es letztlich, den HSV und Hamburg zu einer gemeinsamen
Marke zu entwickeln.
Teil des Konzeptes ist es aber auch, daß regelmäßig
ein Teil der Sponsorengelder für die Unterstützung karitativer
Zwecke verwendet wird. Als erstes wird die Stiftung Mittagskinder mit einer
entsprechenden Zuwendung bedacht.
Dabei wird konkret ein geplantes Projekt der Stiftung in Neuwiedenthal
unterstützt, das im kommenden Jahr startbereit sein soll, um hier
Kinder und Jugendliche mit einer warmen Mahlzeit zu versorgen. Darüber
hinaus ist geplant, daß HSV-Spieler zu Besuch kommen. Zudem will
der HSV Bälle und andere Ausrüstungsgegenstände zur Verfügung
stellen, um so die neue Partnerschaft mit Leben zu füllen.
06.07.06 DIE WELT: Die WM-Frage. Warum lohnt es sich, auch für
den dritten Platz zu kämpfen, Herr Hoffmann?:
Mit einem dritten Platz hat der HSV-Vorstandsvorsitzende Bernd Hoffmann
jüngst unangenehme Erfahrungen gemacht, als die Bundesliga-Mannschaft
seines Vereins am letzten Spieltag durch ein 1:2 gegen Werder Bremen noch
den zweiten Rang und die direkte Qualifikation für die Champions League
verspielte. Dennoch plädiert Hoffmann dafür, daß die deutsche
Nationalmannschaft am Sonnabend dafür kämpft, WM-Dritter zu werden:
"Es ist am Ende einer so begeisternden Weltmeisterschaft ein großer
Unterschied, ob man mit einem Sieg oder einer Niederlage hinausgeht. Ein
Erfolg zum Abschluß würde sich sehr positiv und nachhaltig auf
die Bundesliga auswirken."
06.07.06 DIE WELT: Widersprüche um Wunschstürmer Baros. Aston
Villa lehnt Freigabe des tschechischen Stars für den HSV noch ab -
Lauth hat keine Angst vor neuer Konkurrenz:
David Jarolim hat wie alle WM-Teilnehmer des HSV noch einige Tage Zeit,
seinem Körper etwas Ruhe zu gönnen, bevor er wieder nach Hamburg
zurückkehrt. Nach einem Urlaub in Kroatien verbringt er derzeit die
sommerlichen Tage bei seiner Familie in Prag. Geht es nach dem Willen des
HSV-Vorstandes, wird Jarolim künftig auch beim HSV wieder einen Landsmann
in nächster Nähe haben. Denn Stürmer Nationalmannschafts-Stürmer
Milan Baros steht beim HSV hoch im Kurs.
Der 24jährige hat allerdings noch einen bis 2009 gültigen
Vertrag beim englischen Premier-League-Club Aston Villa. Gespräche
der HSV-Führung mit den Engländern über einen kurzfristigen
Transfer Baros' sollen in den kommenden Tagen anstehen. Der Stürmer
dürfte nicht unter zehn bis 15 Millionen Euro zu haben sein.
Womöglich platzt der Kauf aber aus einem anderen Grund. Denn Aston
Villa scheint nach der ersten Kontaktaufnahme durch die Hamburger grundsätzlich
nicht geneigt zu sein, Baros überhaupt ziehen zu lassen. "Hamburg
hat sich nach ihm erkundigt, aber Milan hat noch zwei Jahre einen Vertrag
bei uns. Sein Berater hat uns versichert, daß Baros glücklich
bei uns ist und den Klub nicht verlassen will", erklärte Aston Villas
Vorstandschef Doug Ellis.
Das wiederum würde der Einschätzung Jarolims widersprechen.
"Wir haben während des WM-Turniers über Hamburg gesprochen. Er
fand die AOL Arena sensationell. Ich glaube, daß er sofort zu uns
kommen würde", sagt der HSV-Mittelfeldspieler.
Jarolim schwärmt von seinem Landsmann weiter: "Ich habe ihn während
der WM wieder erlebt. Milan ist ein sehr positiver Typ." Die beiden verbindet
eine erfolgreiche Vergangenheit. "Wir sind 2000 gemeinsam Vize-Europameister
der U 21-Mannschaften geworden. Das ist ein guter Junge, der immer alles
für die Mannschaft gibt", erzählt Jarolim.
Bei der Europameisterschaft vor zwei Jahren in Portugal gelang dem
Teenie-Idol Baros der Durchbruch auf internationalem Parkett, als er mit
fünf Treffern bester Torschütze des Turniers wurde.
Benjamin Lauth ist unterdessen der einzige wettkampferprobte Akteur
in der HSV-Offensive, der von der vergangenen Saison übrig geblieben
ist. Mit Paolo Guerrero hat er einen ersten ernsthaften Konkurrenten im
Kampf um die Plätze an vorderster Front dazubekommen. Der HSV möchte
und muß aber weitere Stürmer verpflichten.
Lauth hat davor keine Angst, im Gegenteil: "Ich kann doch nicht verlangen,
daß in allen Mannschaftsteilen gute Leute verpflichtet werden und
im Sturm auf große Nummern verzichtet wird, nur damit ich spiele."
Benjamin Lauth will um seinen Platz kämpfen, den er sich mit einer
Leistungssteigerung nach der Winterpause erspielt hatte. "Wenn ein überdurchschnittlicher
Spieler kommen sollte, dann ist das doch gut. Denn ich möchte ja auch
kein Durchschnittspieler sein."
06.07.06 Mopo: »Baros fühlt sich wohl bei uns ...«.
Nur Poker? Aston Villa will den Stürmer angeblich behalten:
Bis zum Start des Trainingslagers am 17. Juli sollte der Kader des
HSV eigentlich komplett sein. Doch auch gestern sah es überhaupt nicht
danach aus, dass es mit dem so dringend benötigten neuen Stürmer
bis dahin klappen könnte - jedenfalls nicht mit Tschechen-Star Milan
Baros. Weder er noch sein Verein Aston Villa senden Mut machende Signale
aus. Im Gegenteil.
Nach einer ersten offiziellen Anfrage des HSV für Baros hat der
Traditionsklub aus der englischen Premier League keinerlei Bereitschaft
gezeigt, den Nationalspieler ziehen zu lassen. "Hamburg hat sich nach ihm
erkundigt, aber Milan hat noch zwei Jahre Vertrag bei uns. Sein Berater
hat uns versichert, dass Baros glücklich bei uns ist und den Klub
nicht verlassen will", erklärte Aston Villas Vorstandschef Doug Ellis
auf der Vereinshomepage.
Baros' Hamburger Nationalmannschaftskollege David Jarolim hat ganz
andere Informationen. "Milan hat sich bei mir nach Verein und Stadt erkundigt.
Seit dem WM-Spiel gegen Italien ist er von unserem Stadion begeistert.
Milan will unbedingt von Aston Villa weg", sagte der Mittelfeldspieler.
Baros' eindeutiges Bekenntnis zum HSV ist die Voraussetzung dafür,
dass sich Sportchef Dietmar Beiersdorfer und Vorstandsboss Bernd Hoffmann
richtig ins Zeug legen, um Thomas Dolls Wunschkicker an die Elbe zu holen.
Gut möglich natürlich, dass die Briten gnadenlos pokern, um die
Ablösesumme in die Höhe zu treiben. Sieht danach aus, als müsste
sich Dolly noch eine Weile gedulden.
06.07.06 Mopo: SPORTSPONSORING-INITIATIVE. HSV und Hamburg werden zu
einer Marke. »Auf europäischem Niveau dauerhaft etablieren«
/ Planspiele bis 2011:
Der HSV setzt in Sachen Sportsponsoring bundesweit neue Maßstäbe:
Mit einer vom Senat der Hansestadt ideell unterstützen Sponsoring-Initiative
will der Bundesliga-Dino seine geplante Rückkehr auf die große
europäische Fußballbühne nachhaltig vorantreiben.
Hamburgs Erster Bürgermeister Ole von Beust als Schirmherr und
der HSV-Vorstandsvorsitzende Bernd Hoffmann präsentierten gestern
im Kaisersaal des Rathauses das Konzept des "Hamburger Wegs". Mit der bislang
einmaligen Initiative wollen sowohl die Hansestadt als auch der Fußballklub
zu einer Marke verschmelzen. "Wir sind ein zentraler Botschafter für
die Stadt und wollen den HSV und Hamburg dauerhaft auf europäischem
Niveau etablieren. Wer in Europa an Madrid denkt, der denkt zuerst an Real.
Wer an München denkt, denkt an den FC Bayern. Wir wollen mithelfen,
dass die Menschen an Hamburg und den HSV denken", erklärte Hoffmann.
Von Beust sieht es ähnlich: "Wer sich die Liste der Städte anschaut,
deren Teams im europäischen Spitzenfußball zu Hause sind, der
sieht ein Who is Who der eindrucksvollsten europäischen Metropolen.
Städte, in denen sich etwas tut, die es lohnt zu besuchen - da wollen
wir auch hin und da gehören wir auch hin."
Vier Unternehmen (Sparda-Bank, Casio, Vattenfall, Holsten-Brauerei)
konnten für das Projekt, das sowohl den HSV als auch karitative Einrichtungen
fördert, bereits gewonnen werden. Als Erstes wird die "Stiftung Mittagskinder",
die Kinder aus Problemfamilien zum Mittagessen einlädt, finanziell
unterstützt. 2007 soll in Neuwiedenthal eine Einrichtung geschaffen
werden, die ausschließlich vom "Hamburger Weg" finanziert wird.
"Der Weg ist langfristig angelegt, so wie unser Ziel, die europäische
Spitzenklasse zu erreichen", sagte Hoffmann. Soll heißen: Der HSV
will bis 2011 insgesamt elf entsprechende Partner akquirieren.
06.07.06 Mopo: HSV-KURZPÄSSE:
- AUSSTAND: Ex-Kapitän Daniel van Buyten (jetzt Bayern) will in
den kommenden ein, zwei Wochen nach Hamburg kommen, sich von seinen früheren
HSV-Kollegen verabschieden.
- NEU: In der AOL Arena wird kräftig geschuftet. Derzeit wird
im Bereich VIP-Ost umgebaut - es entsteht die ultranoble Platin-Lounge.
Fest steht auch: Der für die WM-Spiele verlegte Kunstrasen rund um
das Spielfeld bleibt liegen.
- FREUDE: Thomas Doll traf beim Spiel der Deutschen gegen Italien in
Dortmund auf seinen Jugendtrainer Frank Engel. Dolly: "Das hat mich sehr
gefreut, denn wir sehen uns verdammt selten."
- DIENSTPLAN: Training heute: 10 (auf dem Platz) und 15 Uhr.
06.07.06 Mopo: DANIEL VAN BUYTEN. Belgier bittet zum ersten Bayern-Tanz.
Ex-HSV-Kapitän trainiert in München:
Als letzter Bundesligaverein startete der FC Bayern München gestern
in die Saisonvorbereitung. Für Neuzugang Daniel van Buyten war es
der erste Auftritt in München. Der Ex-HSV-Kapitän gab 90 Minuten
lang auf dem Trainingsplatz alles, stellte hinterher seine Zielsetzung
für die neue Saison klar.
"Ich bin hierher gekommen, um Titel zu holen. Dieser Verein spielt
nur, um zu gewinnen. Das ist auch mein Ziel", so der Belgier. Coach Felix
Magath erwartet von dem 28-Jährigen, "dass er ein Führungsspieler
wird und Michael Ballack als Persönlichkeit ersetzt".
Mit Christian Lell (Köln) und Stephan Fürstner (Bayern II)
nahmen zwei weitere Neuzugänge an der ersten Einheit teil. Lukas Podolski
(Köln) sowie die restlichen WM-Fahrer der Bayern steigen erst später
in die Vorbereitung ein. Weitere Neuzugänge sind laut Manager Uli
Hoeneß zunächst nicht geplant. "Wir bräuchten eigentlich
keinen weiteren Spieler. Mit dem Kader könnten wir in die Saison gehen." |