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Alles wird gut!!!!


07.08.06 BILD: HSV-Boss macht Druck. "Mit diesen Kader ist die Champions League Pflicht":
O-S-A-S-U-N-A
Sieben Buchstaben elektrisieren den HSV. Der Quali-Knaller gegen CA Osasuna Pamplona (Mittwoch, 20.30 Uhr) - erster Höhepunkt der neuen Spielzeit. "Es sind die wichtigsten Spiele der Saison", erklärt HSVKapitän van der Vaart.
Thomas Doll brennt auf die Champions League. Nach dem sicheren 1:0-Test gegen den zweiten Anzug von Italiens Vizemeister AS Rom (elf Stars fehlten) sagte der HSV-Coach zufrieden: "Wir sind bereit, die Spanier zu empfangen. Wir wollen besser als Osasuna sein." 
Die Spannung steigt. Werden die Hamburger die Pamplona-Stiere bezwingen können?
Neues Selbstvertrauen nach dem Rom-Erfolg ist da. Abwehrchef Vincent Kompany: Die Tagesform wird über den Ausgang der Quali-Spiele entscheiden. Wir haben gute Chancen."
Stürmer Boubacar Sanogo: "Wir werden alles geben, uns zerreißen."
Müssen die Hamburger auch. Denn Bernd Hoffmann macht aus der Vorstands-Etage heraus ordentlich Druck. Für den Klub-Boss ist die Runde der besten 32 Teams Europas Pflicht: "Mit diesem Kader müssen wir in die Champions League." Schließlich wurden die Personalkosten von 25 auf 30 Millionen gesteigert. Und: Hoffmann ärgert sich noch immer über die verlorenen Spiele gegen Hertha (2:4) und Bremen (1:2), die in der Endphase der Saison den direkten Einzug in die Champions League (und damit garantierte zehn Mio. Euro Prämie) verhinderten. Der Klub-Boss: "Osasuna ist der dritte Matchball für die Königsklasse."
Die Spannung steigt. Der Weg nach Europa führt für den HSV nun über Parnplona. Es ist die große Chance aufs große Geld...

07.08.06 BILD: Sylvie. HSV-Ordner wollten sie "aussperren":
Für einige HSV-Ordner hat die Sommerpause wohl zu lange gedauert . Oder haben sie die schönste Spielerfrau der Bundesliga etwa schon vergessen ... ?
Sylvie van der Vaart (28), das "Schmuckstück" von HSV-Kapitän Rafael, wurde beim Stadion-Besuch gegen Rom fast ausgesperrt.
Sylvie kam im Taxi zur Arena. Am Gatter zum Parkplatz Weiß hielt ein übereifriger Ordner die Holländerin auf, ließ sie nicht ins Stadion. Erst ein zweiter Stewart erkannte Rafaels Gattin, begrüßte sie herzlich, gratulierte zum Baby und ließ sie zur Arena durchgehen.
Doch am Eingang der Geschäftsstelle war trotz gültigem Ticket wieder Schluss. Sylvie durfte nicht die Treppe in den ersten Stock benutzen. "Ein paar Fans halfen mir, überredeten die Ordner, mich durchzulassen", erzählt Jung-Mama lächelnd.
Vielleicht klappt es ja Mittwoch gegen Osasuna besser ...

07.08.06 BILD: SPlitter:
* Angeschlagen: Guy Demel (Oberschenkel, Wade) und Nigel de Jong (Wade) haben leichte Probleme.
* Kumpels: Rafael van der Vaart und Roms Christian Chivu (spielten beide gemeinsam bei Ajax) nahmen sich vorm Anpfiff in die Arme, trafen sich als Kapitäne noch mal beim Wimpeltausch am Anstoßpunkt.
* Live: Für die AS-Fans übertrug "Roma Channel" den Test direkt nach Italien. Den Klub-Sender gibt es schon seit fünf  Jahren 
* Chic: Die Mannschaften nutzten erstmals die Ersatzbänke, die auch bei der WM verwendet wurden. 
* Training: Heute um 11 Uhr an der Arena.

07.08.06 BILD: Lauth: Mit "Gold-Tor" in die STart-Elf? :
In der 13. Minute wurde es sehr laut. Richtig laut. Benny Lauth! Rund 30 000 Fans feierten Benny-Bomber. Der HSV-Stürmer nutzte einen Fehler der Römer, erlief die Kopfball-Vorlage von Sanogo und ballerte eiskalt an AS-Keeper Marangon vorbei ins Netz.
1:0, das "goldene Tor" zum Sieg über den italienischen Vize-Meister, der schon da spielt, wo der HSV noch hin will - in der Champions League. Aber auch für Benny selbst ein "Gold-Tor".
Lauth möchte seinen Verein höchstpersönlich in die Königsklasse ballern. Voraussetzung dafür: Sein Einsatz gegen Quali-Gegner CA Osasuna Pamplona.
Lauth locker. "Der Treffer war sehr wichtig für mich. Der gibt richtig viel Selbstvertrauen. Ich bin auf die Spanier sehr heiß. Warum sollte ich nicht spielen?"
Warum eigentlich nicht? Sanogo ist im Angriff gesetzt. Konkurrent Guerrero sah mit Schienbein-Prellung nur zu. Hat Benny seine letzte Chance auf einen Einsatz im Hit gegen die Spanier genutzt?
Trainer Thomas Doll gibt sich bedeckt:"Es ist noch keine Entscheidung gefallen. Benny hat gerade in der 1. HGalbzeit gut gespielt. Und für einen Stürmer spricht, wenn er Tore erzielt."
Eben.

07.08.06 BILD: HSV intern: Dolly rauchte mit Schiri die Friedenspfeife:
> Der Zoff ist verraucht. Der Ärger um die Rote Karte für Nigel de Jong im Ligacup-Halbfinale gegen Werder (BILD berichtete) ist vergessen. HSV-Trainer Thomas Doll und Schiedsrichter Torsten Kinhöfer "rauchten" die Friedenspfeife.
Kinhöfer schickte Dolly eine SMS, bat um eine telefonische Aussprache. Der Coach rief den Schiri zurück, diskutierte rund zehn Minuten lang mit Kinhöfer. Doll: "Wir haben alles wie erwachsene Männer geklärt. Da bleibt nichts mehr nach."
> Thomas Gravesen tut alles, um von Real Madrid wegzukommen. Zuletzt raufte er sich mit Real-Juwel Robinho beim Training. Der ehemalige HSV-Star liebäugelt dabei mit einem Wechsel zu seinem alten Arbeitgeber von der Elbe. 
Gravesen zu spanischen Medien: "Noch mal beim HSV zu spielen wäre großartig." Allein drei Mal in den letzten vier Jahren war der Mittelfeld-Däne im Fokus der Rothosen. Doch nun ist seine "Staubsauger-Position" vor der Abwehr mit Demel, de Jong und Wicky gleich dreimal besetzt. Klub-Boss Bernd Hoffmann: "Gravesen ist kein Thema."
> Am Raphael  Wicky beginnt die Saison sehr unglücklich. Der Schweizer hat schon wieder Probleme mit der Wade, droht im Quali-Knaller gegen Osasuna auszufallen. Gestern Vormittag sprach Doll mit Wicky über die labile Muskulatur, verordnete für die nächsten Tage geringere Belastungen.
> Riesen-Stimmung beim Test gegen AS Rom. Viele La Olas in der Arena. Der Billig-Test (Tickets für 5 bis zehn Euro) zog viele Kinder und Familien an, die sich sonst Fußball nicht leisten können. Solch eine Party mit 29 264 fröhlichen Besuchern schreit nach Wiederholung ...

07.08.06 BILD: Sanogo. Vorlage und Stammplatz:
Mit seinem breiten Grinsen passte Boubacar Sanogo (23) fast nicht durch die Kabinentür. Der 3,5-MioKnipser aus Lautern war mit seinem Einstand in Hamburg vollauf zufrieden.
Höhepunkt: Sanogo verlängerte einen Fehlpaß der Römer per Kopf auf Benny Lauth. Der Bayer erzielte das Siegtor zum 1:0 (13.).
Thomas Doll hat der Heimauftritt von "Bouba" gefallen. So gut, dass er dem Neuen eine Startgarantie gegen Osasuna gibt.. Doll: "Sanogo wird von Beginn an spielen."
Oha. Erst seit sieben Tagen da und schon Stammspieler in der Champions League-Quali.
"Ich bin sehr zufrieden mit meiner Premiere. Besonders die tollen Fans im Stadion haben mich sehr gut aufgenommen", sagt Sanogo glücklich. Mit Toren gegen Osasuna kann er die Herzen der Anhänger erobern... 

07.08.06 BILD: Kirschtstein. Heute ist er die Nr.1:
Das Tor wart-Duell zwischen Sascha Kirschstein (26) und  Stefan Wächter (28) ist entschieden. Heute macht Trainer Thomas Doll "Kirsche" zur neuen (und alten) Nr. 1 im HSV-Kasten.
"Ich werde Montag mit Sascha und Stefan sprechen, ihnen meine Entscheidung mitteilen", sagt Doll. "Ich weiß, wer in Zukunft im Tor steht. Aber erst werde ich das den Spielern sagen."
Kirschstein blieb in den Tests ohne Gegentreffer, patzte kein Mal. Auch beim Rom-Spiel hielt der Ex-Braunschweiger fehlerlos, blieb aber gegen die sturmschwachen Italiener meist unbeschäftigt. "Es ist schön, zu null zu spielen".
Mehr Probleme als mit Ball oder Gegner hatte Soscha mit Romas Mittelfeldmann Mancini, der ihn in der Schlussphase frustriert mit Stadion-Sand bewarf. Auch eine Art der Anerkennung ...

07.08.06 BILD: Klingbeil: Warum diese bösen Pfiffe?:
Es war eine gemeine Aktion. Als Rene Klingbeil (25) gegen den AS Rom in der 62. Minute für Raphael Wicky eingewechselt wurde, pfiffen ihn einige "Fans" unüberhörbar aus.
Der Ärger vom Volkspark. Ein HSV-Spieler wird von den eigenen Anhängern beleidigt. Trost: Sofort ertönten aus Block 22 C unterstützende "Rene Klingbeil"-Rufe. 
"Die Pfiffe habe ich schon registriert.  Aber das haut mich nicht um", sagt "Klinge". "Sicherlich stecke ich in der Schublade, ein paar Bälle zurückzuspielen. Aber die echten Fans wissen, dass ich immer alles gebe. "
Das Pfeifkonzert gegen Klingbeil geht auch Supporters-Vize Johannes Liebnau mächtig gegen den Strich. Er sagt: "Das waren Leute, die den Verstand verloren haben. Dazu fällt mir nichts mehr ein."

07.08.06 BILD: Störfeuer vor der Champions-League-Quali. Atouba. Spanier jagen Hamburgs Zauberer:
Auf dem Rasen kann Thimotee Atouba (24) zurzeit kaum für Furore sorgen. Der Kamerun-Zauberer liegt mit Adduktoren-Problemen  und Zahnschmerzen flach. Für den Knaller gegen Osasuna am Mittwoch wird es nicht reichen. Trainer Thomas Doll: "Tim fällt leider aus."
Auch wenn Atouba außer Gefecht ist, kämpfen hinter den Kulissen spanische Vereine (Valencia, Atletico Madrid) und italienische Klubs (u. a. Udinese) um die Künste des Hamburgers. Die Klassesaison des Afrikaners hat sich in Südeuropa rumgesprochen. Und schon wird Atouba gejagt.
Störfeuer aus Spanien ausgerechnet vor der Champions League-Quali!
"Ich kümmere mich nicht um solche Sachen, kann sie sowieso nicht beeinflussen. Ich weiß nur, dass der HSV mein Klub ist, ich mich in Hamburg sehr wohl fühle und hier weiterhin spielen mag" erklärt der Linksverteidiger.
Beim HSV bleibt man (noch) ruhig. Klub-Boss Bernd Hoffmann, der heute aus dem Mallorca-Urlaub zurückkehrt: "Es gibt keinen Grund, darüber nachzudenken, Thimothee abzugeben."
Klar, im Kader gibt es weit und breit keinen Linksfuß, der Tim ersetzen könnte.

07.08.06 Abendblatt: De Jong und Atouba schüren Unruhe. Generalprobe: HSV gewinnt dank Lauth-Tor 1:0 gegen müden AS Rom. Dem Niederländer droht die Ersatzbank - Dolls Ausnahmeverteidiger kokettiert mit Angeboten.:
Die Generalprobe hätte eigentlich kaum besser laufen können. Mit 1:0 bezwang der HSV am Sonnabend den italienischen Klub AS Rom vor 29 246 Zuschauern in der AOL-Arena. Benjamin Lauth erzielte schon nach 13 Minuten das Tor des Tages. Am Ende applaudierten die Zuschauer. Und auch wenn längst noch nicht alles so gelaufen war, wie Trainer Thomas Doll es sich wünschte, so zeigte sich der Coach dennoch zufrieden: "Wir haben unseren Rhythmus gefunden und sind gerüstet für das Spiel gegen Osasuna."
Am Mittwoch um 20.30 Uhr (ARD live) ist es soweit. Dann geht es für Dolls Team im Hinspiel der Champions-League-Qualifikation gegen den spanischen Tabellenvierten um Prestige und Millionen. "Wir sind vorbereitet und haben im Trainingslager jede Menge Arbeitszeit investiert, um uns diesem schweren Los zu stellen", sagt Vincent Kompany.
Kommentare dieser Art hört Doll gerne. Doch nach dem zufriedenstellenden, wenn auch glanzlosen Erfolg, gab es auch Wortbeiträge von HSV-Profis, auf die der Coach angesichts der bevorstehenden Aufgabe wohl lieber verzichtet hätte. Etwa von Nigel de Jong. Doll hatte ihn im linken Mittelfeld aufgeboten, wo der Niederländer keine überzeugende Leistung bot und sich oft gen Platzmitte orientierte, um am Spielgeschehen teilzunehmen. De Jong sieht seine Zukunft nicht in der von Doll zugedachten Rolle. "Links in diesem System zu spielen, das ist nicht meine Position. Ich sehe mich rechts oder zentral", sagte er, "aber es bleibt eine Trainerentscheidung."
Gut möglich, dass sich der Unzufriedene gegen Osasuna zunächst auf der Ersatzbank wiederfinden wird. Denn rechts hat sich David Jarolim als unverzichtbare Figur etabliert, zentral-defensiv dürften der wesentlich besonnenere Raphael Wicky und vor allem der im Aufbauspiel hervorragende Guy Demel derzeit die Nase vorn haben.
Ein anderer Spieler, der gegen Rom gar nicht zum Kader gehörte, schürt ausgerechnet in diesen Tagen ebenfalls Unruhe: Publikumsliebling Thimothee Atouba. Der Kameruner Linksverteidiger, der nach einer Zahnoperation und wegen Adduktorenproblemen gegen Rom aussetzte, erklärte einerseits - entgegen bisheriger Klubdarstellungen -, dass er sich fit fühle und gegen Osasuna spielen könne, außerdem bestätigte er konkrete Anfragen aus Italien und Spanien.
Was den Hamburger Verantwortlichen besonders missfallen dürfte: Atouba verzichtete eine Woche vor dem Bundesligastart auf ein klares Bekenntnis zum HSV und kokettiert stattdessen lieber mit den Interessenten. Sportchef Dietmar Beiersdorfer lässt sich trotzdem nicht aus der Ruhe bringen: "Der Spieler hat einen gültigen Vertrag bei uns, mehr gibt es nicht zu sagen!"
In Sachen Startelf gegen Osasuna brachte das Duell gegen Rom für Doll kaum neue Erkenntnisse. Die Vergabe des Torhüterpostens, die der Trainer heute mit Sascha Kirschstein und Stefan Wächter besprechen will, dürfte eindeutig pro Kirschstein ausfallen, der sich gegen AS keine Aussetzer erlaubte und viel dirigierte.
In der Abwehrkette bleibt abzuwarten, ob Doll links auf Atouba zurückgreifen kann oder Demel nominieren wird. Im Mittelfeld sind Jarolim und Rafael van der Vaart gesetzt, Demel oder Wicky sind die Favoriten für die Rolle als Abfangjäger. Links könnte Piotr Trochowski von De Jongs Reaktion profitieren. "Troche hat unglaubliches Potenzial. Es macht riesig Spaß ihm zuzusehen. Aber er muss viel frecher werden", sagt Doll, "er hat einfach zu wenig Aktionen."
Im Angriff hat Doll die Wahl - drei Kandidaten stehen parat. Benjamin Lauth konnte sich gegen Rom nicht nur wegen seines Tores empfehlen. Paolo Guerrero (Schienbeinprellung) fehlte, Boubacar Sanogo ist noch nicht topfit. Doll mag solche Konkurrenzsituationen. "So kitzeln wir bei dem einen oder anderen noch ein wenig heraus. Und wenn sie dann die richtige Reaktion zeigen - umso besser." Am Mittwoch will der Trainer sie sehen.

07.08.06 Abendblatt: CA Osasuna übt Freistoßtricks:
Die Trainingskiebitze von CA Osasuna staunten ebenso wie die spanischen Reporter, als sie am gestrigen Sonntag beim Trainingsgelände Tajamar ankamen. Sie standen vor verschlossenen Türen. Trainer José Ziganda hatte Geheimübungen anberaumt. Nachdem HSV-Coach Thomas Doll den Test der Spanier gegen Saragossa (2:1) beobachtet hatte, befürchtete Ziganda auch bei den letzten Einheiten in der Heimat einen Spion aus Hamburg. Dank der gestrigen und heutigen Einheiten, die ebenfalls unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden, will Ziganda den HSV am Mittwoch überraschen. Der Trainer lässt Freistöße und Eckballverhalten einstudieren.
Spaniens Tabellenvierter der vergangenen Saison setzt beim ersten Duell gegen den HSV auf Standardsituationen und Konter. Ex-Spieler und Scout Jan Urban, der den HSV-Auftritt gegen Rom in der AOL-Arena beobachtet hatte, übergab Osasunas Trainerstab eine ausführliche Analyse. "Ich habe eine sehr starke Abwehr und van der Vaart als Kopf dieser Mannschaft gesehen", sagte Urban. Der Pole warnte Ziganda vor den Vorstößen von Mehdi Mahdavikia über die rechte Seite und hob die Spielkultur des Gegners hervor. "Nur wenn der Ball in die Gefahrenzone der Hamburger gerät, gehen sie rigoros und sehr aggressiv vor", so Urban.
Ähnlich beeindruckt war auch der Sportliche Direktor von Osasuna, Martin Gonzales, der den HSV im Ligapokal unter die Lupe genommen hatte: "Uns erwartet ein schwieriges Spiel, denn Hamburg hat eine große Mannschaft. Ich schätze unsere Chancen trotzdem als 50:50 ein. Wir benötigen eine Menge Arbeit, um uns eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel zu verschaffen."
Die Marschroute für das Hinspiel wurde bei den Nordspaniern längst ausgegeben: Ein Remis soll her. Ziganda, der vor der Saison den beliebten Mexikaner Javier Aguirre (jetzt bei Atletico Madrid) ablöste, hofft dabei auf die bewährten und in der spanischen Liga gefürchteten Qualitäten seines Teams: defensiv kompaktes Auftreten, Aggressivität (gelegentlich am Rande der Legalität), Disziplin und Laufstärke. In der Primera Division wurde der Spielstil der Mannschaft oft als "Auftritt mit deutschen Tugenden" beschrieben.
Die 1200 Fans, die am Mittwoch mit Flugzeugen und Bussen ankommen werden, erwarten keine Galavorstellung, dafür eine ergebnisorientierte Leistung. Trotz des Trainingslagers in Schottland - Osasuna verlor 0:2 gegen Hibernian Edinburgh und spielte 0:0 gegen Dunfermline - sorgen sich die Spieler etwas um ihre physische Verfassung. Die Primera Division startet für den Klub erst am 27. August mit einem Heimspiel gegen Getafe. "Da könnten wir im Nachteil sein", gibt Mittelfeldstratege Raul Garcia zu, "aber wir denken nicht daran, sondern setzen auf unseren Willen. Und es steht ja noch ein Rückspiel an."

07.08.06 Abendblatt: Demel zeigte seine Qualität:
Kirschstein: Absolut tadellos.
Mahdavikia: Kann es offensiv und defensiv besser.
Boulahrouz (bis 60.): Hinten solide, unsicher im Aufbau.
Reinhardt (ab 60.): So hölzern er manchmal wirkt - ohne ihn hätte Doll schlaflose Nächte.
Kompany: Er ist die erhoffte Verstärkung.
Demel: Zeigte erneut seine Ausnahme-Qualität.
Jarolim (bis 45.): Aus der Stammelf nicht wegzudenken.
Trochowski (ab 46.): Bemüht.
Wicky (bis 61.): Effektiv.
Klingbeil (ab 61.): Versuchte sich offensiv und mutig - gut.
van der Vaart (bis 60.): Routiniert und trickreich.
Fillinger (ab 61.): Zu oft zu hektisch. Zu viele Stockfehler.
de Jong (bis 45.): Im linken Mittelfeld hielt es ihn selten.
Laas (ab 46.): Unterstrich seine Ambitionen als Alternative.
Lauth: Viel unterwegs, viele Ballkontakte, ein Tor. Gut.
Sanogo (bis 60.): Legte das 1:0 auf, rutschte aber viel.
Berisha (ab 61.): Geht dahin, wo es wehtut.

07.08.06 Mopo: CHAMPIONS LEAGUE QUALIFIKATION. Der HSV und seine drei Brennpunkte:
Er ließ sich gut an, dieser letzte Test vor dem großen Showdown. 1:0 gegen den AS Rom - der HSV scheint gewappnet für die Champions-League-Ausscheidung gegen den CA Osasuna.
Wem aber schenkt Thomas Doll am Mittwoch sein Vertrauen? Noch sind nicht alle Würfel gefallen. Insbesondere das Rennen um die zentral-defensive Königsposition ist offener denn je. Im Angriff geht es um den Platz neben Boubacar Sanogo. Der Kampf um die Kiste scheint dagegen entschieden.

Defensives Mittelfeld
Wer wird der neue »König«?
Ansprüche können so oder so formuliert werden. "Meine Lieblingsposition ist die Sechs, aber ich helfe auch gern woanders aus", erklärt Guy Demel. Aus Nigel de Jongs Mund klingt das alles deutlich forscher: "Ich will auf der Sechs spielen, der linke Mittelfeldposten ist in diesem System nichts für mich." Vorsicht hier, Forderungen dort - nun muss Thomas Doll entscheiden.
Die Königsposition auf der Sechs, im zentral-defensiven Mittelfeld. Aus dem Anwärter-Trio ist bis auf weiteres ein Duo geworden. Raphael Wicky hat erneut Wadenprobleme, pausierte gestern und dürfte für den Osasuna-Kick keine Rolle mehr spielen.
Nimmt man die Eindrücke aus dem Rom-Test als Maßstab, kann die Wahl nur auf Demel fallen. Der brillierte eine halbe Stunde lang auf der Königsposition, offenbarte vor allem das, was er seinen Konkurrenten voraushat - das blitzschnelle Umschalten von Abwehr auf Angriff und das Gespür für den richtigen Pass im rechten Moment.
Doll hält die Angelegenheit offen, will "erst mit den Jungs sprechen". Weil er auch noch entscheiden muss, wer links hinten für den angeschlagenen Atouba ransoll: René Klingbeil oder doch Demel? Dass Guys Künste dort benötigt werden, könnte derzeit de Jongs einzige Chance auf seinen Wunschposten sein.

Tor
Kirschstein bleibt die Nummer eins
Heute teilt Doll den Torhütern seine Entscheidung mit
Er hat sich keine Blöße gegeben - das dürfte gereicht haben. Sascha Kirschstein hat den Bonus verteidigt, mit dem Thomas Doll den Keeper ins Rennen um den Posten im Kasten geschickt hatte. "Ich hoffe, er entscheidet sich für mich", sagt "Kirsche", der in der Vorbereitung ohne Gegentor blieb.
Gegen Osasuna wird Konkurrent Wächter mit der Bank vorlieb nehmen müssen. Das allerdings muss kein Dauerzustand sein. Denn der Wettbewerb der Torhüter verlief so eng, dass schon zwei schwächere Spiele das Blatt wenden können. Heute wird sich Doll mit seinen Torhütern zusammensetzen und seine Nummer 12 zur Nummer eins bestimmen. Ausruhen darf sich Kirschstein darauf allerdings nicht.

Sturm
Zweikampf zwischen Lauth und Guerrero
Nur Sanogo ist gesetzt / Doll: »Alle haben auf sich aufmerksam gemacht«
Aus drei mach zwei - die Aufgabe für Thomas Doll ist nach dem Erfolg gegen Rom bedeutend komplizierter geworden. Denn Benny Lauth hat sich zurückgemeldet, den Siegtreffer erzielt (13.) und seine Stammplatzambitionen mit einer engagierten Vorstellung untermauert. Er fightet mit Paolo Guerrero um den Platz neben Boubacar Sanogo. Der Neue ist gesetzt. Doll: "Er spielt von Anfang an."
Bei der Liga-Pokal-Pleite in Bremen hatte Benny 90 Minuten auf der Bank geschmort. "Gegen Rom hat er eine Reaktion gezeigt", sagt Doll. Und er hat Selbstvertrauen geschöpft. "Das war sicher eine Empfehlung. Für mich kanns losgehen." Der 25-jährige Angreifer geht fest davon aus, dass er gegen Osasuna in der Startelf steht. Aber auch Guerrero ist nach seiner Knieprellung wieder fit, brennt auf seinen Einsatz in der Champions-League-Quali. "Gut, dass jeder auf sich aufmerksam macht", findet der Trainer, der sich frühestens morgen auf seinen ersten Sturm festlegen will. Lauth oder Guerrero - sicher sein kann nur Sanogo. Der kopfballstarke Ivorer freut sich, sagt: "We will be ready for Mittwoch."

07.08.06 Mopo: Die »Spaßgranate« sorgt für Aufregung. Tim Atouba kokettiert mit Angeboten:
Das kann der HSV nun gar nicht gebrauchen. Die "Spaßgranate" sorgt für Aufregung - allerdings im negativen Sinne. Thimothee Atouba liegen Angebote aus Italien und Spanien vor. Der Kameruner: "Ja, das stimmt." Zu einem klaren Bekenntnis ist er nicht bereit.
"Ich fühle mich wohl beim HSV", sagt der Zauberer, "aber es gibt Dinge im Fußball, die selbst ein Spieler nicht kontrollieren kann." Die sportliche Leitung weist derweil auf die Fakten hin. "Er steht bei uns unter Vertrag", sagt Dietmar Beiersdorfer. Dieser Kontrakt läuft noch bis 2009. Atouba sagt: "Meine Berater werden mir sagen, was das Beste für mich ist." Ob Pokerspielchen oder ernste Absichten - zwei Tage vor dem wegweisenden Champions-League-Quali-Spiel gegen Osasuna kommt dieser Nebenkriegsschauplatz denkbar ungelegen.

07.08.06 Mopo: Vereinsinfos kompakt:
ANRUF: Die Anregung kam von Torsten Kinhöfer - per SMS. Am Sonnabend folgte Thomas Doll der Bitte des Schiris und rief ihn an. Gemeinsam räumten die Streithähne ihre Differenzen nach dem Ligapokal-Platzverweis Nigel de Jongs in Bremen aus. Der Trainer: "Das war wichtig. Und eine große Geste von ihm, dass er diese Idee hatte."
PLAUSCH: Großes Hallo um Roms Abwehrspieler Cristian Chivu. Vor der Partie nahm Rafael van der Vaart den Rumänen überaus herzlich in den Arm, nach Abpfiff plauderte er 15 Minuten mit Nigel de Jong. Einst spielte das Trio gemeinsam für Ajax Amsterdam. De Jong: "Er ist ein unglaublich lieber Typ. Es war total schön, ihn zu sehen."
INTERESSE: 29264 Fans verfolgten den Test in der AOL Arena - eine tolle Kulisse, schließlich wurde die Partie erst vier Tage zuvor angesetzt. Die Italiener übertrugen den Kick sogar live in ihrem Vereins-TV.
AMBITIONEN: Thimothee Atouba hat seine Adduktorenprobleme abgeschüttelt, will gegen Osasuna spielen. Kaum denkbar jedoch, dass Doll dieses Risiko eingeht. "So ohne Wettkampfhärte ist das kaum denkbar", sagte der Trainer schon vor dem Test gegen Rom.
ENTSCHEIDUNG: Heute wird entschieden, ob Lotto King Karl weiterhin Stadionsprecher des HSV bleibt. Klare Tendenz: Marek Erhardt behält seinen Partner.

04.08.06 BILD: Spion Doll. Osasunas Ordnung ist extrem gut:
Es war ein harter Trip. Mittwoch um 7 Uhr machten sich Thomas Doll und sein Co-Trainer Ralf Zumdick auf den Weg. Gestern um 11.20 Uhr waren sie wieder zurück.
Im Flieger über Zürich nach Madrid, dazu insgesamt 700 Kilometer im Auto und vier Stunden im Bett. Und das alles, um Osasunas Test gegen  Saragossa zu sehen.
Doll über den Euro-Gegner: "Sie spielen nicht typisch spanisch. Osasuna hat eine kompakte Mannschaft, die Ordnung ist extrem gut. Man sieht, dass sie ein eingespieltes Team haben."
Serbiens WM-Star Milosevic und Punal machten die Tore. Ex-HSVer Romeo (spielte am Vortag im Test gegen Numancia) wurde wie viele andere nicht eingesetzt. 
Wie sieht Doll noch seiner Spionage-Reise die HSV-Chancen? Der Coach: "50:50. Das Niveau war so wie ich es erwartet hatte."

04.08.06 BILD: Romeos Rückkehr nach Hamburg."Ein großes Gefühl":
Er war der Publikums-Liebling beim HSV. Mittwoch kommt Bernardo Romeo (28) mit seinem neuen Klub Osasuna in den Volkspark, um Hamburg aus der Champions League zu schießen. Der Torjäger im Interview.
BILD: Nach drei Jahren beim HSV - mit welchen Gefühlen kehren Sie zurück?
Romeo: "Es ist ein großes Gefühl. Ich war gerne in Hamburg, die Menschen waren freundlich und herzlich zu mir. Sie standen auf meiner Seite. Sie können schreiben, Romeo grüßt die Fans in Hamburg." 
BILD: Sprechen Sie viel mit Ihren neuen Mannschafts-Kollegen über Hamburg?
Romeo: Ja, öfters. Wir reden über die Taktik. Was den HSV betrifft, bin ich immer auf dem neuesten Stand. Rodolfo Cardoso ist ein Feund von mir. Vor allem mit ihm telefoniere ich öfter."
BILD: Super-Stars gibt es bei Osasuna kaum. Wie stark ist das Team?
Romeo: "Wir haben eine engagierte, kompakte Mannschaft, die sich auf dem Platz taktisch gut verhält.''
BILD: Wie beurteilen Sie die Chancen gegen Hamburg?
Romeo: Hamburg ist ein großer Rivale, wir respektieren sie. Aber wir begegnen dem HSV in aller Ruhe."
BILD: Wie gefällt Ihnen und Ihrer Familie das Leben in Spanien?
Romeo, "Es ist sehr schön hier. Die Leute sind sehr nett. Vor allem wegen der Sprache ist Spanien für uns als Argentinier das Beste,was uns passieren konnte."

04.08.06 BILD: HSV-Trainer Teuber. Miet-Zoff mit Naddel. Es geht um 3500 Euro und einen Riesen-Spiegel vorm Bett:
Ronny  Teuber (40) zieht mit seiner Familie heute in eine neue Wohnung ein. Geräumige  sechseinhalb Zimmer an der Rothenbaumchaussee.
Und schon hat der Trainer, der beim HSV die Torhüter Kirschstein und Wächter scheucht, Ärger..
Miet-Zoff mit "Naddel"! Es geht um 3500 Euro und einen Riesen-Spiegel vorm Bett...
"Naddel", bürgerlicher Name Nadja Abd el Farrag. Bekannt als Ex von Pop-Titan Dieter Bohlen. Bis vor ein paar Wochen bewohnte sie die 180qm in Dammtor-Nähe. Haupt-Mieter war Naddels sehr guter Freund und Rote-Flora-Besitzer Klausmartin  Kretschmer.
Sie lebt jetzt in Salzburg, und die Familie Teuber wird in der Rothenbaumchaussee Nachmieter. So weit, so gut. Wäre da nicht der Streit um eine Abstands-Zahlung.
Kretschmer: "Mit einer Vertreterin der Teubers sind 3500 Euro ausgehandelt."
Dafür soll der HSV-Coach Regale für einen begehbaren Schrank und zwei große Spiegel übernehmen. Teuber: "Der eine ist etwa 2,50 Meter mal 2,50 Meter groß und steht vorm Bett. Wir sind nicht so selbstverliebt, dass wir den brauchen."
Kretschmer will das Geld, die Teubers aber nicht die Spiegel. Der Torwart-Trainer: "Ich bin im Recht.Ich habe keine Vereinbarung. Ich habe den Fall meinem Anwalt übergeben."
Kann "Naddel" die Spiegel denn in Salzburg nicht gebrauchen... ?

04.08.06 BILD: Splitter: 
* Für die Partie gegen Osasuna sind 35 35000-Tickets weg. Die Spanier bestellten 1600 Karten. Ihre Fans reisen in 2 Sonderzügen an. 
* Mittwoch in der Champions League-Quali  läuft der HSV erstmals im neuen Euro-Look auf.
Himbeerrote Trikots, Hose und Stutzen in schwarz.
* Geburtstag:  Stürmer Benny Lauth wird heute 24. Glückwunsch! 
* Rund ums Rom-Spiel morgen ist auf Parkplatz weiß  (vor der Osttribüne) ein Fun-Park mit XXL-Kicker, Hüpfburg, Torwand und Baseball-Käfig aufgebaut. 
* Training: Heute um 11 Uhr am HSV-Stadion.

04.08.06 BILD: HSV intern: Oh, oh! Gleich 7 haben mehr auf der Brust:
> Die Brust macht die 18 Bundesligisten reich. Bis zu 107,4 Millionen Euro zahlen die Sponsoren diese Saison für Trikot-Werbung. So viel wie noch nie. Hamburg läuft mit neuem Partner auf: Der Fluglinie "Emirates".
Doch: Die Scheichs sind sparsam. Obwohl der HSV um die Champions League kampft, liegt er bei der Trikot-Werbung (5 Mio. Euro pro Saison) nur auf Rang acht. Hinter Bayern (bis zu 20 Mio.), Dortmund (bis zu 12), Wolfsburg (10), Leverkusen (bis zu 9,5), Hertha (bis zu 8), Schalke (7,5) und Bremen (6). Nicht so doll...
> Wie geht es mit Stadion-Sprecher Lotto King Karl beim HSV weiter? Beim Spiel eins nach seine, Kokain Affäre (12 500 Euro Geldbuße) morgen gegen AS Rom ist Lotto nicht am Mikro. Kollege Marek Erhardt moderiert alleine.
Und in der Bundesliga? Vorstand Katja Kraus: "Wir hatten ein erstes Gespräch mit Lotto King Karl und Radio Hamburg. Die Entscheidung füllt in den nächsten Tagen." Es sieht nach einem Comeback aus. 
> Flitter-Wochen kann man das nicht nennen. Es ist wohl eher ein Kurz-Trip eineinhalb Wochen nach der Hochzeit. Dietmar Beiersdorfer düste gestern mit seiner Olcay nach Mallorca. Montag will der Sportchef schon wieder zurück sein. Die "richtige" Hochzeitsreise soll in der Länderspielpause im September steigen.

04.08.06 BILD: Spiel verlegt, damit Rom besser fliegen kann:
Die Stars von AS Rom schweben sogar zum Testspiel im Charterflieger ein. Damit es besser passt, wurde morgen sogar extra die Anstoßzeit im Volkspark verlegt von 16 Uhr auf 17.30 Uhr.
Um 12 Uhr landet die Maschine der Römer in Hamburg. Dann geht es zum Mittagessen und Ausspannen ins "Dorint Novotel". Nach der Partie hebt Italiens VizeMeister schon wieder um 
21.30 Uhr in Fuhlsbüttel ab.
Für Thomas Doll und seinen HSV wird das Duell der letzte Test vor dem Quali-Hammer zur Champions League Mittwoch gegen Osasuna.
Erstmals nach seiner Knie-Verletzung ist Khalid Boulahrouz dabei. "Zum Glück geht es in eine bessere Richtung", sagt der Verteidiger über seine Dauer-Probleme am Außen-Meniskus. Schmerzfrei ist er aber immer noch nicht.

04.08.06 BILD: Der Zahn! Zittern um Atouba:
Er ist der Spaßmacher auf der linken Seite. Thimothee Atouba (24), Abwehr-Bank aus Kamerun. Doch ausgerechnet vorm Champions League-Knüller gegen Usasuna zittert der HSV um den Super-Techniker...
Vor acht Tagen bekam Atouba einen Zahn gezogen. Richtig erholt hat er sich davon noch nicht. Der Verteidiger gestern: "Ich war Fahrrad fahren, laufen kann ich noch nicht. Wenn ich den Kopf bewege, tut es weh."
Thomas Doll möchte Atouba Mittwoch im Quali-Spiel gegen die Spanier dabei haben Aber nur, wenn er morgen im Test gegen AS Rom wenigstens ein paar Minuten Spielpraxis sammeln kann.
Der Coach: "Thimothee braucht eine gewisse Wettkampf-Härte. Er hat eine Woche Trainings-Rückstand. Von null auf hundert, ihn gegen Osasuna einfach reinwerfen, das mache ich nicht."
Heißt: Ist Atouba morgen nicht fit, muss er auch gegen Osasuna zuschauen.

04.08.06 Abendblatt: Boulahrouz startet durch. HSV: Morgen gegen den As Rom folgt der letzte Härtetest. Der Niederländer hat seine Knieprobleme überwunden und will sofort wieder in die Stammelf.:
Der AS Rom soll die Erkenntnis bringen. "Ich habe meine erste Elf für das Spiel gegen Osasuna noch nicht festgelegt", sagt HSV-Trainer Thomas Doll vor dem Qualifikationsspiel für die Champions League gegen den nordspanischen Vertreter am kommenden Mittwoch, "deshalb kommt der Härtetest gegen den AS Rom auch gerade recht."
Am Sonnabend, beim von 16 Uhr auf 17.30 Uhr verlegten Test gegen die Römer, will Doll auch seine "Sorgenkinder" Khalid Boulahrouz und Thimothee Atouba mitwirken lassen. "Beide brauchen dringend Spielpraxis", sagt der Coach, "und sie werden beide Spielminuten bekommen. Insbesondere Timmy braucht Wettkampfhärte. Letzte Saison hat man gesehen, was eine lange Pause bei ihm bewirkt. Wenn er nicht spielen kann, wäre das schlecht für Mittwoch."
Allein Atouba selbst gibt sich nicht sonderlich optimistisch. "Ich habe noch Schmerzen, bin nicht fit. Ich werde versuchen, ein paar Laufübungen zu machen und Fahrrad zu fahren. Aber für Sonnabend bin ich skeptisch. Und was nächsten Mittwoch Osasuna betrifft - mal schauen . . ."
Mal schauen will auch Doll beim Spiel gegen den AS Rom. Insbesondere der in der Vorbereitung noch überhaupt nicht zum Einsatz gekommene Boulahrouz steht auf dem Prüfstand. "Wenn er Sonnabend spielt und keine Probleme hat, sieht es für das Osasuna-Spiel gut aus." Ebenso sieht es der Niederländer selbst: "Wenn es am Sonnabend geht, sehe ich keinen Grund, es nicht gegen Osasuna von Beginn an zu probieren."
Noch keinen klaren Befund haben die Untersuchungen am Knie des immer wieder angeschlagenen Innenverteidigers ergeben. "Am Meniskus bildet sich immer wieder Flüssigkeit, die Schmerzen verursacht", sagt Boulahrouz, der eigentlich in der Sommerpause hätte operiert werden sollen. Warum das nicht passiert ist? "Weil nicht klar war, dass sich dadurch hundertprozentig Besserung einstellt", antwortet der Nationalspieler, "und daher werde ich solange ohne Operation weitermachen, bis ich vor Schmerzen nicht mehr kann."
Zumal sein Knie während der WM und in den letzten Tagen kaum noch Probleme bereitete. "Bei der WM habe ich mich erstmals seit einem Jahr wieder komplett schmerzfrei bewegt", sagt Boulahrouz, "und heute geht es auch. Durch die starke Belastung in der Vorbereitung hat es noch mal aufgemuckt - und auch nach den heutigen Einheiten ist es oft leicht gereizt. Aber mit Kühlen und ständiger Behandlung haben wir es jetzt im Griff."
Boulahrouz startet durch. Auch auf die Gefahr hin, mit einem Überehrgeiz seine Gesundheit und den Start in die Bundesliga-Saison zu gefährden. "Risiko gehen wir nicht ein", betont Doll immer wieder. Andererseits verlässt sich der HSV-Coach aber auf die Aussagen seines gesetzten Abwehrmannes. Und der sieht die Champions League als das höchste zu erreichende Ziel, dem er alles unterordnet. "Wenn ich ehrlich bin, ist die Champions League sogar höher einzustufen als die Meisterschaft. Da guckt die ganze Welt drauf." Und während Boulahrouz selbst noch einen leichten Fitnessrückstand einräumt, betont er zugleich: "Ich muss nicht optimal vorbereitet sein, kann einen kleineren Schmerz schon verkraften."
Präventiv schonen lassen sei jedenfalls überhaupt nicht seine Welt: "Ich bin kein Einwechselspieler. Ich muss mich zu 100 Prozent auf das Spiel konzentrieren und von Beginn an durchstarten. Wenn ich vorher von der Bank aus zusehe, bin ich abgelenkt. Das geht nicht", sagt der hitzköpfige 24-Jährige, der hofft, auch morgen gegen Rom und Mittwoch gegen Osasuna durchstarten zu können.

04.08.06 Abendblatt: HSV-Notizen:
Spione: Trainer Doll und Assistent Ralf Zumdick sahen am Mittwoch einen 2:1-Erfolg von CL-Gegner Osasuna über Real Saragossa. Doll: "Osasuna spielt sehr kompakt, extrem gut sortiert. Unsere Chancen stehen 50:50." Da nur ein Teil der ersten Elf auflief, will Doll jetzt die letzten sechs Spiele des Qualifikatikations-Gegners auf DVD analysieren.
Strafe: Neben zwei Spielen Sperre im Liga-Pokal brummte die DFL Nigel de Jong 1000 Euro Geldstrafe für seine Rote Karte gegen Bremen auf.
Stark: Nach zweieinhalb Jahren verbuchte das HSV-Museum in der AOL-Arena ihren 100 000. Besucher.
Stars: Ohne ihre WM-Teilnehmer reist AS Rom morgen früh an und direkt nach dem Spiel wieder ab.

04.08.06 DIE WELT: Beiersdorfer wirbt um Brasiliens Abwehr-Juwel. Linksverteidiger Marcelo (18) wird vom HSV beobachtet - Fluminenses Manager Bhering bestätigt Interesse aus Hamburg:
Nachdem der Wechsel von Stürmer Boubacar Sanogo aus Kaiserslautern nach Hamburg Anfang der Woche perfekt gemacht wurde, zogen sich Dietmar Beiersdorfer und Trainer Thomas Doll zu einer Strategiebesprechung in das Büro des Vorstandsmitglieds im Inneren der AOL Arena zurück.
Die beiden Verantwortlichen für den sportlichen Bereich beim HSV beschlossen, dass nach dem 3,8 Millionen Euro teuren Transfer des 23-jährigen Ivorers kein weiterer Angreifer für die bevorstehende Saison verpflichtet wird. Stattdessen sind die Hamburger bestrebt, den Kader mit einem Linksverteidiger weiter zu verstärken. Beiersdorfer und Doll haben bereits einen Wunschkandidaten im Fokus. Sein Name: Marcelo.
Der 18-Jährige steht in Rio de Janeiro bei Fluminense, dem Vierten der brasilianischen Liga, unter Vertrag. Er gilt im Land des fünfmaligen Weltmeisters als eines der größten Talente und wurde vom neuen Trainer Carlos Dunga am Dienstag erstmals in das Aufgebot der Seleção berufen. Die Südamerikaner treten am 16. August in Oslo gegen Norwegen an. Dort wird Marcelo sein Nationalmannschaftsdebüt geben.
Paulo Bhering, der Manager von Fluminense, bestätigte, dass die Hamburger in Kontakt mit ihm getreten sind. "Ich habe mich mit einem Offiziellen aus Hamburg getroffen. Er hat mich darüber informiert, dass der Verein Interesse hat, Marcelo zu verpflichten." Doch Bhering ließ den HSV mit dieser Offerte abblitzen: "Sie haben uns ein Angebot unterbreitet, das aus unserer Sicht nicht befriedigend war. Daher haben wir es nicht angenommen", sagte Fluminenses Manager.
Der HSV hat den 1,74 Meter großen und 73 Kilogramm schweren Linksverteidiger intensiv beobachtet. Mit dem ehemaligen Profi Harald Spörl entsandte die Scouting-Abteilung der Hanseaten einen Mitarbeiter, der sich im April und Mai über Wochen hinweg vor Ort ein Bild von der Klasse des Juwels verschaffte.
Nach seiner Nominierung in die Seleção äußerte sich auch Marcelo zum ersten Mal öffentlich zu den Anfragen aus dem Ausland. Er sei über das Interesse aus Hamburg informiert, mache sich darüber aber derzeit keine Gedanken, "weil mein Klub das Angebot abgelehnt hat. Wenn ein neues kommen sollte, werde ich darüber nachdenken und mit meiner Familie beraten, was die beste Entscheidung für mich ist."
Neben dem HSV wirbt auch ZSKA Moskau um den Jungstar, der in seiner Heimat als Nachfolger von Roberto Carlos gehandelt wird. Die Verantwortlichen des russischen Spitzenklubs wollten Marcelo für vier Millionen Euro aus dem laufenden Vertrag herauskaufen, doch Fluminenses Manager Bhering winkte ab. Mit Daniel Carvalho, Dudu Cearense, Vagner Love, die ebenfalls von Dunga für den Test in Norwegen nominiert wurden, und Jò stehen bereits vier Brasilianer im ZSKA-Kader.
Sollte sich der HSV in der Qualifikation zur Champions League gegen den spanischen Vertreter C.A. Osasuna durchsetzen, wären Einnahmen in Höhe von zehn Millionen Euro garantiert. Dann würden die Hamburger im Rennen um die Verpflichtung von Marcelo noch einmal Fahrt aufnehmen und das Angebot für den 18-Jährigen aufstocken. Sportdirektor Beiersdorfer hatte jüngst erklärt, dass der Ausgang des Duells mit Osasuna Auswirkungen auf die kurzfristige Zukunft des Vereins habe, "sowohl was die Personalplanung als auch die Infrastruktur betrifft". 
Marcelo wäre für den aktuellen Kader eine Alternative zu Thimothee Atouba, der zuletzt häufig aus gesundheitlichen Gründen passen musste, vor allem aber eine Investition in die Zukunft.
Mitte Mai hatte der Vorstandsvorsitzende Bernd Hoffmann seine Vision preisgegeben, "dass Spieler der Klasse eines Messi, Robinho oder Eto'o ihre ersten Schritte in Europa beim HSV machen, wenn sie noch nicht 30 Millionen Euro kosten". Mit Marcelo könnte der Anfang gemacht werden. 

04.08.06 DIE WELT: Karten für Rom-Spiel zu gewinnen:
Für Thomas Doll ist es ein "echter Härtetest", für seine Mannschaft die Generalprobe vor dem ersten Duell mit C.A. Osasuna im Kampf um den Einzug in die Champions League: Am Sonnabend (17.30 Uhr) treffen die Hamburger im eigenen Stadion auf den italienischen Spitzenklub AS Rom. Trainer Luciano Spalletti muss zwar auf seine drei Weltmeister Francesco Totti, Daniele de Rossi und Simone Perrotta verzichten, dennoch kommt er mit einem starken Kader in die Hansestadt. Beim HSV soll Khalid Boulahrouz, der zuletzt im Ligapokal gegen Hertha BSC (1:0) und Bremen (1:2) passen musste, auflaufen. Der Einsatz von Thimothee Atouba ist fraglich.
DIE WELT verlost fünf mal zwei Tribünenkarten für die Champions-League-Generalprobe des HSV am Sonnabend um 17.30 Uhr in der AOL Arena gegen den italienischen Vizemeister AS Rom.
Die Preisfrage lautet: Für welchen belgischen Klub spielte der neue Hamburger Abwehrchef Vincent Kompany vor seinem Wechsel zum HSV?
Senden Sie bitte Ihre Antwort bis heute, 14 Uhr, per Fax an die Nummer 040 / 34 72 55 38 und geben Sie dabei Ihre Kontaktdaten an. Die Gewinner werden ausgelost und benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. 

04.08.06 DIE WELT: Doll sieht gelungene Generalprobe der Stammelf von C.A. Osasuna
Champions-League-Gegner überzeugt - Romeo Ersatz.:
Thomas Doll hatte sich unter das Volk gemischt. Inmitten von 1300 Fußballfans saß der Trainer des HSV auf der Tribüne des Stadions Nuestra Señora de la Nieva in Peralta. Und obwohl er lässig gekleidet in Jeans und T-Shirt angereist war, richteten sich die Objektive der Fotografen schnell auf ihn. Ein Bild des "Spions aus Hamburg", der sich das 2:1 (1:0) des C.A. Osasuna über Real Saragossa live vor Ort ansah, wurde auf der Internet-Seite des Vereins veröffentlicht. Die Spanier sind der Gegner des HSV in den Qualifikationsspielen zur Champions League am 9. August (20.30 Uhr) in Hamburg und am 22. August (22 Uhr) in Pamplona.
Osasunas Trainer José Angel Ziganda störte sich nicht daran, dass sein deutscher Kollege eigens zum letzten Testspiel der Spanier angereist war, um sich ein Bild von Ausrichtung und Spielweise des Kontrahenten zu machen. Zuvor hatte Ziganda angekündigt, die Formation auflaufen zu lassen, die er für das erste Aufeinandertreffen in der AOL Arena im Kopf habe.
Mit Torwart Ricardo (in der Vorsaison 30 Einsätze in der Primera Division), den Verteidigern Cuéllar (29), Josetxo (29) und Javier Flano (30), den Mittelfeldspielern Raúl Garcia (33), Punal (34), David López (34) und Ludovic Delporte (27) sowie Angreifer Savo Milosevic (32) setzt der neue Trainer auf neun Profis, die schon unter seinem Vorgänger Javier Aguirre (jetzt Atletico Madrid) das Gerüst bildeten und überraschend den vierten Platz erreichten.
Neu in der Startelf stehen der 20-jährige Rechtsverteidiger Monreal, in der abgelaufenen Serie ebenso wie Coach Ziganda für die zweite Mannschaft von C.A. Osasuna tätig, sowie Angreifer Soldado, der auf Leihbasis von Real Madrid nach Pamplona wechselte. Für die "Königlichen" kam der 21-Jährige im Vorjahr auf elf Einsätze und zwei Treffer.
Am Mittwochabend sah Doll eine in der Defensive kompakt und gut organisiert auftretende Mannschaft, die bemüht ist, das Mittelfeld schnell zu überbrücken und die Angreifer im Strafraum in Szene zu setzen. Der Serbe Milosevic, in der vergangenen Saison mit elf Toren der erfolgreichste Schütze bei Osasuna, ist ein kräftiger, kopfballstarker Spieler. Sein Sturmpartner Soldado ist körperlich nicht so robust, dafür aber schnell und technisch stark.
Der Zugang aus Madrid soll den Kameruner Pierre Webo ersetzen, der an Malaria erkrankt ist und derzeit noch im Krankenhaus liegt. Bernardo Romeo, der zwischen 2002 und 2005 beim HSV unter Vertrag stand, gebührt wie schon in der Vorsaison nur die Rolle des Ergänzungsspielers. Gleiches gilt vorerst für Javad Nekouman. Der iranische WM-Teilnehmer durfte länger im Urlaub bleiben, er ist erst seit einer Woche im Training beim neuen Klub.
Die Tore für die "Rojillos" (die kleinen Roten) bei ihrer Generalprobe vor dem Champions-League-Qualifikationsspiel in Hamburg erzielten Milosevic (5. Minute) nach einem Eckball von Punal, den Raúl Garcia per Kopf verlängert hatte, und Punal (68.) durch Elfmeter nach Foul an Soldado. Sergio Garcia (29.) hatte zwischenzeitlich für Real Saragossa, bei denen die ehemaligen Bundesligaprofis Ewerthon und Andres D'Alessandro eingewechselt wurden, ausgeglichen. 

04.08.06 Mopo: DOLLS SPIONAGE-TRIP. »Die spielen gar nicht spanisch ...« Er weiß jetzt alles über Osasuna:
Knackig und kernig kam er daher. So, wie er es von seinen Jungs immer erwartet. Thomas Doll war just an der AOL Arena vorgefahren, Spaniens Sonne wohl noch im Hinterkopf, da schlüpfte er schon in seine geliebten Trainingsklamotten. Sinnbildlich für das, was dem HSV in den kommenden Tagen bevorsteht: Er hat keine Zeit mehr zu verlieren auf dem Weg zum großen Ziel. Fünf Tage noch, dann soll im Qualifikationshinspiel gegen den CA Osasuna der Grundstein für den Champions-League-Einzug gelegt werden. Und Doll weiß schon jetzt alles über den Gegner. Seine wichtigste Erkenntnis: "Eigentlich spielen die gar nicht spanisch ..."
Rund 28 Stunden dauerte die Reise, die dem Trainer und seinem Assistenten Ralf Zumdick die entscheidenden Aufschlüsse liefern sollte. Ein heißer Trip: Am Mittwoch um 7 Uhr gings via Zürich nach Madrid, von dort aus 350 Kilometer mit dem Auto nach Saragossa. Gestern Morgen um 5 Uhr legte das HSV-Gespann dann den Rückwärtsgang ein. Mit nur vier Stunden Schlaf - aber auch reichlich Eindrücken im Gepäck.
2:1 gewann Osasuna seinen Test gegen den Ligarivalen Real Saragossa. Ohne Ex-HSV-Star Bernardo Romeo, der tags zuvor beim 1:2 gegen Zweitligist Numancia zum Einsatz kam. An seiner Stelle trafen nun Milosevic und Punal. Das aber war für Doll zweitrangig. "Ich wollte das Verhalten in Defensive und Offensive studieren", erklärt der Trainer. Sein Fazit: "Das ist eine sehr kompakte Mannschaft, sie leben von einer guten Ordnung, spielen extrem diszipliniert. Und sie definieren sich absolut als Team." Ganz anders eben als die spanischen Fußballgroßmächte wie Barça, Real Madrid oder Valencia.
Die Chancen für seinen HSV beziffert Doll nach wie vor auf "50 zu 50, dabei bleibe ich". Und die Arbeit geht weiter. Videos der letzten sechs Saisonspiele Osasunas liegen auf dem Schreibtisch des 40-Jährigen. Er wird sie in sich aufsaugen, die eine oder andere Nachtschicht schieben. Eine Akribie, die nur ein Ziel kennt - der HSV soll bald zu den Königen Europas zählen.

04.08.06 Mopo: TESTSPIEL. Die Rückkehr von Brutalo-Cufré. Morgen die Generalprobe gegen den AS Rom / Spitzenfußball zum Sparpreis:
Es ist der ultimative Test vor dem großen Showdown. Morgen (17.30 Uhr) kommt Champions-League-Teilnehmer AS Rom in die AOL Arena. Anschließend will Thomas Doll wissen, auf welche elf Spieler er gegen Osasuna bauen kann.
"Das ist ein ganz wichtiger Test für uns", betont der Trainer. "Gut, dass meine Jungs dann noch ein paar Minuten Spielpraxis in den Beinen haben." Für die Fans gibts das Spektakel zum Sparpreis: Bei Preisen von fünf bis zehn Euro hofft der HSV trotz der kurzfristigen Ansetzung auf 20000 Fans.
Die werden von den Italienern einiges zu sehen bekommen. Zwar sind die Weltmeister Totti, Perrotta und de Rossi noch im Urlaub. "Ansonsten haben sie alle Spieler dabei", weiß HSV-Klubmanager Bernd Wehmeyer. Und mit Ex-Bayer Sammy Kuffour, dem Franzosen Mexès, Mittelfeldstar Mancini und Ägyptens Angriffsass Mido vier international bekannte Hingucker.
Einige Stars also auf Seiten der Roma - und ein ganz böser Junge. Kennen Sie noch Leandro Cufré? Der Argentinier streckte Per Mertesacker nach dem WM-Aus gegen Deutschland per Kung-Fu-Tritt in die Weichteile nieder. Eine Attacke, die den Gaucho zum meistgehassten Mann des Turniers machte. Nun kehrt Cufré zurück. Früher, als es ihm wohl selbst lieb war ...

04.08.06 Mopo: HSV-KURZPÄSSE. Vereinsinfos kompakt:
ZACKIG: Der Ausflug nach Hamburg wird für den AS Rom zum Kurztrip. Um 8.55 Uhr gehts in der italienischen Hauptstadt los, nach der Landung in Fuhlsbüttel (12 Uhr) wird im "Dorint Novotel" Station gemacht. Bereits um 21 Uhr ist dann wieder Abflug nach "Bella Italia". Die Einnahmen, die der HSV erwartet, gehen übrigens fast komplett für die Antrittsgage (20000 Euro) sowie die Flüge und Logis der Römer drauf.
FLAUTE: Die Reiselust der Fans Osasunas hält sich in Grenzen. Gerade mal 1200 Karten wurden für das Champions-League-Quali-Spiel in der AOL Arena geordert. Schlecht für den HSV, dass auch er nur 1000 Karten für das Rückspiel erhält - mehr stehen ihm laut UEFA-Recht (fünf Prozent der Stadionkapazität) nicht zu.
REIZVOLL: Wohl noch vor dem Start der italienischen Serie A (10. September) wird der HSV das erste von zwei vereinbarten Ablösespielen gegen Tomas Ujfalusis AC Florenz bestreiten.
TRAINING: Heute um 11 Uhr.

03.08.06 BILD: Rom ist doch viel schöner als Bayern:
Der erste Titel der Saison ist weg. Noch dem 1:2 in Bremen steigt  Sonnabend das Finale im Liga-Pokal ohne  den HSV. Und mit der Siegprämie  von 2 Mio. Euro wird's auch nichts...
"Ich wollte den Liga-Pokal gewinnen", sagt Mittelfeld-Abräumer Nigel de Jong. Doch: Viele HSV-Fans sind über das Aus gar nicht böse. Weil es jetzt im Volkspark einen echten Knaller gibt: Italiens Vize-Meister AS Rom kommt Sonnabend (16 Uhr).
Rom - das ist doch viel schöner als im Liga-Pokal gegen Bayern/Schalke.
Die Truppe um Ex-Bayern Verteidiger Sammy Kuffour landet wohl schon Freitag in Hamburg. Im "Dorint Novotel" sind Zimmer reserviert.
Allerdings: Die Weltmeister Francesco Totti, Daniele de Rossi und Simone Perrotta sind noch im Urlaub. Ohne die WM-Stars besiegten die Römer Standard Lüttich (2:0). Gegen den FC Porto gab es eine 0:1-Schlappe.
Für den HSV wird es der letzte Härtetest vorm 10MioDuell mit CA Osasuna.
"Man sieht, dass man immer etwas arbeiten kann", haderte Thomas Doll nach der Pleite bei Werder. "In der ersten Halbzeit waren wir überhaupt nicht auf dem Platz. Das war viel zu wenig. Die absolute Kernigkeit hat gefehlt."
Als der Trainer nach der Pause von einer Spitze (Guerrero) auf das gewohnte System mit Mittelfeld-Raute und zwei Angreifern umstellte, lief es gleich besser.
Gegen Rom will Doll seine Euro-Elf einspielen. Khalid Boulahrouz (Knie) ist erstmals wieder dabei. Sorgen hingegen gibt's noch um Thimothee Atouba. Nach seiner Zahn-OP konnte der Kamerun-Verteidiger gestern noch nicht trainieren. Dabei braucht er dringend Einheiten für Osasuna...

03.08.06 BILD: Spar-Stürmer Sanogo. Jetzt ist er die Euro-Hoffnung:
"Er hat mit seht gut gefallen. Stark gespielt, ein schönes Tor gemacht. Wir sind zufrieden mit Bouba." Das Lob kam vom Chef.
Kapitän Rafael von der Vaart war von Boubacar Sanogos HSV-Premiere angetan. So wie fast alle in Hamburg: Klub-Bosse, Spieler, Fans. Boubacar Sanogo (23), der 3,5-Mio.-Einkauf aus Kaiserslautern. Bei seinem Auftritt in Bremen (1:2) wurde er vom Spar-Stürmer zur Euro-Hoffnung.
Nach seinem Blitz-Treffer (25 Minuten im HSV-Trikot) soll der Mann von der Elfenbeinküste die Hamburger jetzt gegen Pamplona (9./22.8.) in die Champions League schießen.
Blitz-Knipser Sanogo. Er sagt:"Das Tor war sehr gut für mein Selbstvertrauen. Wenn du in eine neue Mannschaft kommst, musst du alles geben damit dich die anderen Spieler akzeptieren." Den ersten Schritt hat er gemacht
Trainer Thomas Doll: "Wir haben einen richtig guten Stürmer geholt, der weiß, wo das Tor steht." Der Neue glänzte nicht nur bei seinem 1:1 (70.). Sanogo war im Strafraum immer da, ist verdammt gefährlich bei Kopfbällen. Nach van-derVaart-Ecke scheiterte er am Außenpfosten (69.).
Einziger Haken "Bouba" ("ich bin jetzt nicht sehr fit") hat noch keine Power für 90 Minuten. Um seinen Transfer voranzutreiben, war er nämlich letzte Woche nicht mit Lautern im Traingslager.
Gestern ging es mit den Kollegen in den Wald - Bergläufe. Aber viel Zeit für Extra-Schichten bleibt nicht. Sonnabend geht's gegen Rom, vier Tage später steht der erste Kracher gegen Osasuna an...

03.08.06 BILD: HSV intern: Jetzt hat Werder schon wieder ne halbe Mio geklaut:
> Immer das Gleiche: Werder klaut dem HSV die Kohle. Am letzten Bundesliga-Spieltag schnappte Bremen Hamburg mit dem 2:1-Sieg Platz zwei und damit zehn Millionen Euro für den direkten Einzug in die Champions League weg.
Im Liga-Pokal steht nicht so viel auf dem Spiel. Aber: Alleine der Einzug ins Finale (durch das 2:1 über den HSV) brachte Werder zusätzlich 500 000 Euro.
Bremens Matchwinner Torsten Frings: "Der HSV hat eine Truppe mit viel Potenzial. Aber Meister werden wohl hoffentlich wir. Bei uns ist das Potenzial noch größer als beim HSV." 
> In Sachen Stammplatz wird für Benny Lauth die Luft dünner. In Bremen saß der Angreifer 90 Minuten draußen. Vor der Pause hatte Coach Thomas Doll sogar die Taktik umgestellt, mit nur einer Spitze agiert. 
Lauth gibt sich (noch) gelassen: "Ich sehe das nicht so tragisch. Das war Liga-Pokal, warten wir erst mal ab. Wenn ich meine Leistung bringe, bin ich stark genug."
> Doll hat seinem neuen Abwehr-Chef eine klare Ansage gemacht. Super-Techniker Vincent Kompany soll nicht nur zaubern, sondern den Ball in Bedrängnis auch einfach mal raushauen. Der Belgier: "Ich bin Perfektionist. Ich werde die richtige Balance zwischen Spielen und Klären finden."
> Gegen Rom steht Sascha Kirschstein wieder im Tor. Leistet sich der Keeper keinen bösen Patzer, bleibt er wohl die Nr. 1. Trainer Thomas Doll: "Stefan Wächter hat seine Sache in Bremen ordentlich gemacht, war bei beiden Toren schuldlos. Sascha hat jetzt noch ein Spiel vor der Brust." Die Tendenz? Doll: "Sascha hat seinen kleinen Vorsprung behalten."

03.08.06 BILD: de Jong. Sperre nur im Liga-Pokal:
Eigentlich war es der beste Auftritt von Nigel de Jong (21) seit Wochen. Der  Holländer räumte in Bremen entschlossen  vor der Abwehr auf, hatte viele  Ball Kontakte, kurbelte immer wieder das
HSV-Spiel an.
Doch dann wurde de Jong zum Verlierer der Partie. Weil Schiri Kinhöfer ihn nach einer Attacke gegen Werder-Frings mit Rot vom Platz schmiss. Trainer Thomas Doll tobte: "Das war keine Blutgrätsche. Wenn so etwas Rot ist, verstehe ich nicht viel vom Fußball."
de Jong: "Ich habe Frings nicht getroffen. Ich wollte nur den Ball blocken." Und dann mit Humor: "Auf der ganzen Weit heißt das Wort 'Schwalbe', das ist ein deutsches Wort..."
Die DFL verhängte gestern eine Sperre für zwei Spiele. Glück für de Jong: Die zählt nur für den Liga-Pokal - in der Bundesliga darf Nigel ran.

03.08.06 BILD: Splitter:
* Champions-LeagueGegner Osasuna verlor im Test gegen Zweitligist Numancia 1:2. Ex-HSVer Bernardo Romeo spielte 72 Minuten. 
* Rom zum Freundschaftspreis: Die Tickets für den Test gegen Italiens Vize-Meister kosten fünf (Kinder) bzw. zehn Euro.
* Die Saisoneröffnungsparty der Supporters steigt  am 12.8. (Markthalle, 19.30 Uhr).   Eintritt: 8/14 Euro.
* Kevin Schuldt war der 100 000. Besucher im HSV-Museum.
* Training: Heute um 10 und 16 Uhr am HSV-Stadion.

03.08.06 Mopo: Dolls Krach mit dem Schiri eskaliert. Thorsten Kinhöfer schießt zurück: »Er muss aufpassen«:
Thomas Doll war bereits im roten Bereich, als er noch einen weiteren Gang hochschaltete. Der Schiedsrichter und dessen Rote Karte (s. unten) gegen de Jong hatte das Blut des HSV-Trainers mächtig in Wallung gebracht. An Thorsten Kinhöfer wollte er kaum ein gutes Haar mehr lassen. "Wenn das ein Platzverweis war, dann verstehe ich nicht viel von Fußball", schimpfte Doll. Und dann sarkastisch: "Der Schiri hat ja generell eine klasse Leistung gebracht. Der war ja der wichtigste Mann auf dem Platz." Der Schiri schießt nun zurück, sagt unmissverständlich: "Wenn das so weitergeht, muss Doll aufpassen ..."
Der 38-jährige FIFA-Referee aus Herne hat sich bislang keineswegs verdächtig gemacht, mit dem HSV übermäßig hart ins Gericht zu gehen. Zehn Mal leitete er in seiner bisherigen Karriere Spiele mit Hamburger Beteiligung, verhängte bis Dienstag noch nie einen Platzverweis. Die HSV-Bilanz unter Kinhöfer: fünf Siege, drei Niederlagen, zwei Remis. Eine historisch begründete Abneigung zwischen Verein und Unparteiischem kann es also nicht geben. So war Kinhöfer auch mehr als verwundert über Dolls deftige Worte. "Das passt gar nicht zu ihm. Ich habe Doll immer als sehr sympathische Erscheinung empfunden."
In Bremen war alles anders. Kinhöfer: "Doll hat sich während der ersten Halbzeit wegen irgendeiner Lappalie so aufgeführt, dass ich ihn in der Pause darauf hingewiesen habe, dass ich ihn beim nächsten Mal auf die Tribüne schicken muss." Auch beim Sportchef hinterlegte Kinhöfer seine Bedenken gegen Dolls Verhalten. "Ich habe Beiersdorfer gefragt, ob Doll so ein dünnes Fell hat, weil der Druck für ihn so groß ist." Die harsche Kritik des HSV-Trainers hat Kinhöfer zur Kenntnis genommen - nicht mehr. "Auf das Niveau, so über Dritte zu schimpfen, begebe ich mich nicht herab. Das geht bei mir links rein und rechts raus."
Doll ist alles andere als ein penetranter Schiri-Kritiker. Und doch ist es nicht das erste Mal, dass der Coach seinem Unmut über die Leistung eines Unparteiischen freien Lauf lässt. "Wenn das so weitergeht, muss er aufpassen", sagt Kinhöfer, "wir können uns nicht alles gefallen lassen." Für den gescholtenen Schiri ist die Angelegenheit damit allerdings erledigt, versichert er. "Wenn ich bei einem HSV-Spiel eingesetzt werde, fange ich bei null an. Da bleibt nichts zurück."

03.08.06 Mopo:  Der neue HSV-Sturm steht. Sanogo und Guerrero gesetzt / Lauth nur noch der dritte Mann:
Markus Günther hat einen Spezialauftrag. Der Athletik-Coach des HSV soll sich in den nächsten Tagen ganz besonders intensiv um Boubacar Sanogo kümmern. Nach dessen Traumeinstand in Bremen sagte Thomas Doll: "Das Ziel ist, dass er bis zum Osasuna-Spiel bereit ist, 90 Minuten zu spielen." "Bouba Ballermann" - nach einem Tag beim HSV ist der Mann mit der Nummer 17 schon gesetzt. Das neue Sturmduo heißt Sanogo/Guerrero. Für Lauth wirds eng.
Dabei war Benny bis zu Sanogos Verpflichtung klarer Anwärter auf einen Stammplatz im Angriff. Der Stürmer bleibt ruhig: "Wenn ich meine Leistung bringe, bin ich stark genug." Obwohl Guerrero vor dem Spiel in Bremen leicht angeschlagen war, verzichtete Doll bei seinem Ein-Spitzen-Experiment auf Lauth, vertraute dem Peruaner und brachte dann Sanogo. Der war nach seinem maßgeschneiderten Einstand überglücklich. "Super, das war richtig gut fürs Selbstvertrauen", freute sich der Ivorer. Natürlich hofft auch er, in der Champions-League-Quali bei 100 Prozent zu sein. "Noch bin ich nicht richtig fit", gibt der Ex-Lauterer zu. Der HSV wird sich von den Pfälzern Sanogos aktuelle Laktatwerte übermitteln lassen, um dann ein individuelles Programm für den Angreifer zusammenstellen zu können. Markus Günther ist gefragt: "Es bleibt zwar nicht mehr viel Zeit, aber wir kriegen das schon hin."

03.08.06 Mopo: Wird Nigel doch gesperrt? Sonderbericht nach de Jongs Verbalattacke gegen den Unparteiischen:
Auch einen Tag später gabs keine Chance auf Einigkeit. Der Platzverweis für Nigel de Jong sorgte für vollkommen unterschiedliche Sichtweisen der drei Beteiligten.
Der vermeintliche Sünder war sich keiner Schuld bewusst. "Ich habe ihn nicht getroffen", sagte de Jong, "es war keine Rote Karte." Aus Sicht von Schiri Thorsten Kinhöfer zielt die Analyse des Holländers am entscheidenden Punkt vorbei. Der Hamburger habe billigend in Kauf genommen, Frings schwer zu verletzen, begründete Kinhöfer. "Von den Schiedsrichtern wird zu Recht Fingerspitzengefühl gefordert. In so einem Fall muss man sich aber auch an den Spieler wenden. Wer in so einem Spiel so reinsteigt, muss die Konsequenzen tragen."
Auch für Torsten Frings war die Sache klar. "Wie der da hingeht, war Wahnsinn", sagt der Nationalspieler, "das hätte ganz böse für mich ausgehen können." Nicht auszuschließen, dass das Verbal-Nachspiel für de Jong mit üblen Konsequenzen endet. Der 21-Jährige hatte dem Referee nach seiner Herausstellung ein paar wütende Worte an den Kopf geworfen. Kinhöfer: "Ich habe einen Sonderbericht verfasst, in dem genau drinsteht, was er zu mir gesagt hat." Seine Verbalattacke könnte de Jong, der bis dahin eine ganz starke Leistung abgeliefert hatte, also doch noch teuer zu stehen kommen. Der DFB-Kontrollausschuss hat den Holländer bereits angeschrieben und eine Stellungnahme eingefordert.

03.08.06 Mopo: VINCENT KOMPANY. »Ich will noch viel lernen«:
Die Fans schnalzten mit der Zunge - wie dieser 20-Jährige den Laden gegen Bremen im Griff hatte, sorgte für Bewunderung. Kein Zweifel: Vincent Kompany ist ein Weltklassemann in spe. Jede Situation will er spielerisch lösen - den rustikalen Weg scheut er.
Doll kritisiert ihn dafür. Vor dem 1:2 von Frings, als Kompany wieder versuchte, elegant Werder zu stoppen, sagte er: "Da kann man den Ball auch mal wegkloppen." Kompany dazu: "Wenn ich einen Fehler mache, stehe ich dafür gerade. Aber wenn man den Ball einfach wegschießt, ist er verloren." Der geschmeidige Abwehrchef wird weiter versuchen, mit der Abwehraktion den nächsten Angriff einzuleiten: "Ich bin Perfektionist und will noch viel lernen."

03.08.06 Mopo: HSV-KURZPÄSSE:
- DUELL: Stefan Wächter war mit seiner Leistung in Bremen nicht zufrieden, sagt: "Das war ein undankbares Spiel für einen Torwart." Konkurrent Kirschstein, den Doll mit einem "leichten Bonus" ins Rennen um die Nummer eins geschickt hatte, wird gegen Osasuna im Tor stehen, wenn er sich gegen Rom keine Blöße gibt.
- HOFFNUNG: Thimothee Atouba (Zahn-OP) soll heute ins Lauf-, Boulahrouz (Knie) ins Mannschaftstraining einsteigen. Auch Guy Demel (Knöchelreizung) wird auf dem Trainingsplatz erwartet.
- RÜCKKEHR: Thomas Doll und sein Assistent Ralf Zumdick kehren erst heute Mittag von ihrem Spionage-Trip nach Spanien (Saragossa gegen Champions-League-Gegner Osasuna) zurück.
- TRAINING: Die morgendliche Einheit um 10 Uhr leiten Markus Günther und Ronny Teuber. Am Nachmittag (16 Uhr) schwingt dann wieder Doll das Zepter an der AOL Arena.

03.08.06 Abendblatt: Der nette Herr Doll ist nicht mehr nur nett.
Ligapokal: Nach der Niederlage in Bremen zieht der HSV-Trainer andere Saiten auf. Zwei Spieler wurden öffentlich kritisiert, auch Schiedsrichter Kinhöfer bekam sein Fett weg.
So angefressen war Thomas Doll selten einmal nach einem Spiel, wie nach der 1:2-Niederlage im Halbfinale des Ligapokals in Bremen gegen Werder. Und anders als zu früheren Tagen, als Doll sich immer selbst den Mund verbat, ließ der HSV-Trainer diesmal seinem Unmut freien Lauf. Erstmalig betrieb er öffentlich Spielerschelte, als er vor der Kamera des Pay-TV-Senders Premiere namentlich René Klingbeil und Bastian Reinhardt kritisierte. Und dann bekam auch noch Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer sein Fett weg - Doll war auf 180.
"Vor dem ersten Bremer Tor hätte Klingbeil einrücken müssen, das war ein Stellungsfehler von ihm - auf seiner Seite gab es keinen Spieler mehr, der zu decken gewesen wäre", sagte Doll. Zum 2:1 von Frings meinte der Coach: "Da hätte Reinhardt entschiedener hingehen und den Schuss abblocken müssen."
Früher hat Thomas Doll sich immer vor seine Spieler gestellt, hat sie öffentlich nie an den Pranger gestellt. Neue Zeiten beim HSV? Doll gab zu: "Mich ärgert dieses Spiel, diese Niederlage, mich ärgert vor allem unsere erste Halbzeit - und dann hat mich diese eine Szene geärgert." Gemeint war die Rote Karte für Nigel de Jong (76.). Doll: "Wir waren nach der ersten Halbzeit so gut drin im Spiel, die Jungs hatten sich zur zweiten Halbzeit so viel vorgenommen - dann war dieses Rot der Knackpunkt, und das war ganz bitter für uns. Wir hätten mit elf Mann, davon bin ich überzeugt, noch das 2:1 gemacht."
Auch in Sachen Schiedsrichter ging Doll in die Offensive. Er erklärte die Rot-Aktion von de Jong: "Nigel grätscht, um den Ball abzufangen, konzentriert sich nur auf den Ball. Von links kam Frings und fädelte ein - da gebe ich eine Gelbe Karte, aber mehr nicht. Auf alle Fälle ist das kein Rot, das haben mir alle bei der Premiere-Analyse bestätigt - aber der Schiedsrichter hat ja auch generell eine Klasse-Leistung abgeliefert." Dann, nach kurzer Pause, fügte Thomas Doll verbittert an: "Der war ja auch der wichtigste Mann auf dem Platz. . ."
Zur Erinnerung: Das letzte Bundesliga-Spiel der vergangenen Saison hieß HSV - Werder (1:2 am 13. Mai). Damals stand der Unparteiische Markus Merk hart in der Kritik (der Hamburger). Doll hatte öffentlich, also im Fernsehen, Verständnis für Merk geäußert, hatte aber intern die Leistung des Schiedsrichters heftig kritisiert. Diese Zeiten gehören nun offenbar der Vergangenheit an. Thomas Doll, sonst stets "everybody's darling", wird nun offensiv, wird auch aggressiv, er lässt sich kein Blatt mehr vor den Mund legen, er spricht das an und aus, was ihm nicht passt - der nette Herr Doll ist nicht mehr immer nur lieb und nett. Seit dem 18. Oktober 2004 ist er HSV-Cheftrainer, nun werden offenbar andere Saiten aufgezogen.
Das gilt auch in Sachen Taktik. Vertraute Doll bislang seiner Viererkette, seiner Raute im Mittelfeld und den zwei Spitzen im Angriff, so will er in dieser Saison durchaus variieren. In Bremen begann er mit dem Experimentieren, ließ seine Mannschaft eine Halbzeit lang mit nur einer Spitze (Paolo Guerrero) spielen. "Ich wollte Piotr Trochowski und Rafael van der Vaart mal hinter der Spitze sehen, wollte viele Ballkontakte im Mittelfeld, wollte so für ein Übergewicht sorgen", sagt Thomas Doll. Das Thema "eine Spitze" hat er aber schon wieder zu den Akten gelegt: "Wir haben gesehen, dass es nicht einfach ist, wenn Paolo Guerrero da vorne allein auf weiter Flur ist. Es ist schon angenehmer, wenn er, wie in der zweiten Halbzeit, noch einen Mann an seiner Seite hat. Das ist unser Fußball, ich habe ja auch ganz gerne zwei Spitzen da vorne. Aber wir werden sicher auch ab und zu das eine oder andere mal ändern, egal ob nun zu Hause oder auswärts."
Auf jeden Fall aber war das Spiel gegen Werder schon eine deutliche Steigerung gegenüber der Partie gegen Hertha BSC (1:0). Thomas Doll dann wieder nett: "Unterm Strich: Mit der zweiten Halbzeit, teilweise auch mit der ersten Halbzeit, können wir schon zufrieden sein."

03.08.06 Abendblatt: Sanogo hat begriffen, wie das Team tickt.
Er hat ein erstes Achtungszeichen gesetzt, der neue HSV-Stürmer Boubacar Sanogo schoss in Bremen nicht nur sein erstes Tor für seinen neuen Arbeitgeber, er konnte in den 45 Minuten, in denen er mitspielen durfte, auch auf Anhieb überzeugen.
Macht der 23-Jährige so weiter, wird schon bald kein HSV-Fan mehr über die vielen entgangenen großen Namen reden, die einst als Stürmer-hoffnungen gehandelt wurden: Milan Baros, Jefferson Farfan, Robert Vittek oder Salomon Kalou.
Sportchef Dietmar Beiersdorfer, der stets auf der Suche nach einem guten bezahlbaren Stürmer war, der auch in die Mannschaft passt, sagt über versteckte Kritik, die ihm nach der Sanogo-Verpflichtung nicht entgangen war: "Wir alle müssen aufpassen, dass wir die Bodenhafting nicht verlieren." Soll heißen: Der HSV ist nicht Barcelona, nicht Real Madrid und nicht der FC Bayern. Der HSV kann - finanziell - noch nicht im Becken der ganz Großen mitschwimmen. Und er hatte darauf zu achten, dass es bei einer eventuell verpassten Qualifikation zur Champions Legaue keinen finanziellen Crash gibt.
So gesehen ist Boubacar Sanogo geradezu die optimale Wahl. Das zeigte er schon im Weserstadion: sicher und geschickt am Ball, schnell, gefährlich, kopfballstark und ganz cool im Abschluss. Beiersdorfer froh: "Er hat allen gezeigt, was für ein guter Stürmer er ist, und das nicht nur wegen seines Tores. Er ist ein wirklich starker Spieler, der zudem auch hervorragend in unser Profil passt. Und was mich auch freut: Boubacar wird in diesem Team überhaupt keine Anpassungsschwierigkeiten haben."
Auch Tomas Doll lobte seinen "Neuen": "Wenn man gleich im ersten Spiel ein Tor erzielen kann, dann kann man mehr als zufrieden sein. Man hat gesehen, dass er sehr, sehr torgefährlich ist, er war sehr präsent." Fazit von Doll: "Wir haben mit ihm einen wirklich guten Stürmer verpflichtet, der Junge weiß, wo das Tor steht. Diese 45 Minuten werden ihm sicher weiter Auftrieb geben."
Wobei es ohnehin erstaunlich war, wie schnell Sanogo im Spiel "seiner" Mannschaft war - nur wenige Stunden nach dem Transfer. Ein großes, längeres Gespräch mit dem Trainer hatte es vorher nicht gegeben. Doll: "Wir haben uns auf dem Platz unterhalten, und er war natürlich bei der Mannschaftssitzung dabei - da hat er schon erfahren, wie wir hier ticken." Offenbar ist Sanogo schnell von Begriff.

03.08.06 Abendblatt: HSV-Notizen:
Sperre: Nigel de Jong wurde für seinen Platzverweis in Bremen für zwei Spiele gesperrt. Die Sperre gilt nur für Spiele um den DFL-Ligapokal, nicht für Bundesliga-Begegnungen.
Test: Am Sonnabend kommt der italienische Erstliga-Klub AS Rom in die AOL-Arena, Anstoß 16 Uhr. Die Eintrittspreise sind auf Schnäppchen-Niveau gesunken: Erwachsene zahlen zehn, Kinder fünf Euro.
Angeschlagen: Heute beginnt Guy Demel, der in Bremen verletzt ausschied (25., Sprunggelenk), wieder mit dem Lauftraining. Khalid Boulahrouz (Knie) trainiert wieder mit der Mannschaft, Thimothee Atouba (Zahn-OP) wird dagegen nur ein Lauftraining absolvieren. Trainer Doll, der gestern Osasuna gegen Saragossa sah, bleibt zuversichtlich: "Wir haben bis zum Osasuna-Spiel noch eine Woche Zeit, wir bekommen alle Angeschlagenen noch rechtzeitig fit."

03.08.06 DIE WELT: Doll vermisst die "Kernigkeit" - Wut auf Schiedsrichter Kinhöfer. Nach dem 1:2 im Ligapokal in Bremen redet sich der HSV-Trainer in Rage.:
Die Nacht war kurz. Zu kurz, um so richtig abschalten zu können. Als sich Thomas Doll am Mittwochmorgen um 6 Uhr auf den Weg nach Fuhlsbüttel machte, war sein Ärger über die Niederlage am Abend zuvor längst noch nicht verflogen. "Ich bin das Spiel im Kopf noch einmal durchgegangen", sagte der Trainer des HSV nach der Landung am Mittag in Madrid. Vom Flughafen der spanischen Hauptstadt ging es drei Stunden über die Autobahn. Viel Aufwand, um sich das Testspiel von C.A. Osasuna, dem Kontrahenten im Kampf um den Einzug in die Champions League, gegen Real Saragossa vor Ort anzusehen. Doch so hatte Doll reichlich Zeit, das 1:2 (0:0) im Ligapokal-Halbfinale bei Werder Bremen zu verdauen.
"In der ersten Halbzeit waren wir gar nicht auf dem Platz", blickte der Hamburger Trainer verärgert zurück, da habe seine Mannschaft vor allem im Spiel nach vorn zu wenig investiert, in den Zweikämpfen "nicht kernig" dagegengehalten. "Wir waren in vielen Situationen nicht präsent genug, haben dem Gegner zu viel Raum gelassen", analysierte Doll, der an der Seitenlinie immer wieder von seinem Stuhl aufsprang, um sich dann - meist kopfschüttelnd - wieder zu setzen.
Ebenso wie das lasche Auftreten missfiel dem Trainer der schleppende Spielaufbau seiner Mannschaft. Statt den Ball schnell in die Spitze zu bringen und im Verbund nachzurücken, wurde die Kugel und damit auch die Verantwortung hin- und hergeschoben. "In unseren Aktionen hat das Konkrete gefehlt", sagte Doll, "es bringt nichts, wenn wir den Ball in den eigenen Reihen halten, dabei aber kein Raumgewinn herausspringt."
Nachdem Doll bei seiner Halbzeitansprache in der Kabine ordentlich Dampf abgelassen hatte, stellte ihn das Auftreten nach der Pause sowohl spielerisch als auch kämpferisch zufrieden. "Da haben wir schnell und kernig Fußball gespielt. Wenn wir uns so präsentieren, bekommt auch Werder richtig Probleme mit uns."
Die Gastgeber waren vor 27 650 Zuschauern im Weserstadion zwar in der 50. Minute begünstigt von einem Stellungsfehler Kompanys durch Zidan in Führung gegangen, doch anschließend gewann der HSV zusehends die Kontrolle über das Spiel. Der mit Beginn des zweiten Durchgangs eingewechselte Boubacar Sanogo sorgte für den Ausgleich (70.).
Doch dann zog Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer aus Herne den Zorn der Hamburger Verantwortlichen auf sich. Nach einem Foul von Nigel de Jong an Torsten Frings zückte der Unparteiische kurz entschlossen die Rote Karte. "Wenn das ein Platzverweis war, verstehe ich nichts vom Fußball", sagte Doll, der nach Ansicht der Fernsehbilder zu dem Schluss kam, dass Kinhöfer das Nordderby damit zu Gunsten der Bremer entschieden habe: "Nigel will den Passweg zustellen, sein Blick geht nur auf den Ball. Er sieht Frings gar nicht kommen. Der Schiedsrichter steht fünf Meter daneben. Mit seiner Entscheidung hat er das Spiel ganz allein gedreht", wütete Doll. In Unterzahl verlor der HSV die Ordnung, "dadurch war alles durcheinandergewürfelt". Frings nutzte das Chaos und erzielte den entscheiden Treffer für den Vizemeister (82.), der sich damit für das Finale qualifizierte.
Kinhöfer reagierte mit Unverständnis auf die harsche Kritik des Hamburger Trainers. Er habe sich die Szene auf dem Bildschirm angesehen und würde zu 100 Prozent dazu stehen. De Jong habe eine Verletzung seines Gegenspielers billigend in Kauf genommen. "Auf das Niveau von Herrn Doll begebe ich mich nicht herab", sagte der Schiedsrichter, der sich ohnehin über das Verhalten des HSV-Coaches wunderte: "Er hat sich schon während des Spiels sehr über Lappalien aufgeregt. In der Halbzeit habe ich Herrn Beiersdorfer gefragt, ob sein Trainer so sehr unter Druck steht, dass er ein so dünnes Fell hat", erzählte Kinhöfer. 
 Doll ist nun gefordert, insbesondere de Jong wieder aufzurichten: "Nigel hat klasse gespielt, sehr präsent, sehr bissig. Nach seiner Verletzung musste er lange warten, er hatte sich viel vorgenommen - und dann bekommt der Junge mit der Roten Karte so einen Koffer vorgesetzt."
Weil de Jong den Schiedsrichter nach dem Platzverweis beschimpfte, fertigte Kinhöfer einen Sonderbericht an. Das DFB-Sportgericht muss nun entscheiden, ob der Niederländer für den Bundesligaauftakt gegen Arminia Bielefeld gesperrt wird.
Am Sonnabend (16 Uhr) tritt der HSV in der AOL Arena gegen den italienischen Spitzenclub AS Rom an. Dann sollen auch Khalid Boulahrouz und Thimothee Atouba wieder dabei sein, die gegen Hertha BSC und Bremen fehlten. 


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