13.04.06 BILD: Mehdi Mahdavikia. Will er sein Baby nicht?
"Mehdi hat gewußt, daß ich nicht verhüte. Er hat mir
gesagt, er würde sich einen Jungen wünschen." Das sagt Samira
Mahdavikia, die heimliche Zweitfrau des Hamburger Harem-Kickers Mehdi Mahdavikia!
Der erste Bigamie-Skandal in der Bundesliga! Jetzt auch noch eine Schwangerschaft!
Rückblende: Über mehrere Monate führte Mahdavikia mit
seinen Ehefrauen Sepideh (28, Hochzeit vor 8 Jahren , eine siebenjährige
Tochter) und Samira (28, Hochzeit am 27. Dezember 2005) ein Doppel-Leben.
Beide glaubten, ihren Mehdi ganz für sich zu haben.
Inzwischen hat Mahdavikia die im zweiten Monat schwangere Samira im
Streit verlassen. Aus der gemeinsamen Wohnung - nur zwei Kilometer von
der Wohnung an der Außenalster seiner Erstfrau Sepideh entfernt -
ist der Fußballer ausgezogen. Und auch das Baby will er nicht anerkennen.
Samira:"Ich verlange von ihm, daß er zum Vaterschaftstest geht.
Aber er weigert sich. Er wollte mir sogar seinen Manager schicken, damit
der mich zur Abtreibung begleitet."
Doch für Samira, die aus einer reichen persischen Familie stammt,
ist Abtreibung kein Thema mehr. "Ich habe lange drüber nachgedacht,
ob ich das tun sollte. Ich war so verzweifelt. Wenn ich morgens unter der
Dusche stand, habe ich meinen Bauch gestreichelt und mit dem Kind gesprochen.
Ich habe ihm gesagt: Es tut mir leid. daß ich mich noch nicht für
dich entscheiden kann."
Doch dann die letzte Ultraschall-Untersuchung beim Frauenarzt. Samira:
"Als ich sah, wie das Herz von Mehdis Baby schlägt, habe ich geweint."
Inzwischen ist klar: Samira will das Kind. "Das Schicksal wollte
Mehdi und mir ein Baby schenken. Und wenn Mehdi es nicht lieben kann, dann
bekommt es von mir die doppelte Liebe."
Wie reagierte Mehdi Mahdavikia - gestern? Kein Wort mehr zu dem
Skandal, nur eine dünne, schriftliche Erklärung: "Ich bin mir
darüber bewußt, daß ich einen großen Fehler begangen
habe. Aber jetzt steht der Schutz meiner Familie im Vordergrund."
Am Abend schiebt er noch ein kurzes Statement hinterher: "Die Berichterstattungen
geben im Wesentlichen unzutreffende Fakten wieder."
Noch am Montagabend hatte Mahdavikia gegenüber BILD beteuert,
seine langjährige Ehefrau Sepideh würde zu ihm halten:
"Sie weiß über alles Bescheid. Sepideh steht mit aller
Macht hinter mir."
Aber auch jetzt noch, wo ihr Mann (S)eine andere Frau geschwängert
hat ?
Gestern versteckte sich Frau Nummer eins in der gemeinsamen Luxus-Wohnung
an der noblen Alster-Adresse. Die Jalousien blieben den ganzen Tag unten.
13.04.06 BILD: HSV-Chef bestellte Mehdi zum Rapport.
Stellingen - Tag eins nach der Enthüllung von Mehdi Mahdavikias
(28) Doppelehe mit Sepideh und Samirah.
Das Protokoll.
8.11 Uhr. Das elektronische Tor des noblen Hauses an der Außenalster
öffnet sich. Mehdi Mahdavikia rollt in seiner schwarzen Mercedes Benz
M-Klasse auf die Straße.
Der Perser fährt gelassen und ohne riskante Manöver durch
die Innenstadt Richtung AOLArena. Immer wieder greift er zum Telefon, spricht
sich mit seinem Berater Reza Fazeli ab.
+ 8.33 Uhr. Mahdavikia erreicht das Stadion, parkt in zweiter Reihe,
springt wortlos aus dem Wagen. Mit einem schwarzen Kultur-Beutel bewaffnet
eilt der Rechtsverteidiger in den Kabinentrakt.
+ 8.54 Uhr. Trainer Thomas Doll braust heran, spricht mit Mehdi personlich
über die Affäre. Am Abend zuvor hatte der Iraner seinen Coach
telefonisch über die Probleme informiert.
+10.04 Uhr. Klub-Boss Bernd Hoffmann bittet Mahdavikia zum Rapport.
An der Besprechung im Büro des HSV-Vorsitzenden nehmen auch Sportchef
Dietmar Beiersdorfer, Vorstandsfrau Katja Kraus, Klub-Manager Bernd Wehmeyer
und Pressesprecher Jörn Wolf teil.
+ 10.32 Uhr. Mahdavikias Auto wird vorsorglich im Lieferanten-Eingang
der AOL Arena geparkt startbereit für eine spontane Abreise...
+ 11.01 Uhr. Der Turbo-Perser betritt mit seinen Kollegen das Trainings-Gelände
am Stadion. Rund 300 Zuschauer hatten fast nur Augen für Mehdi. Der
Sprinter gibt sich gelassen, lächelt sogar bei einer Übung mit
Benny Lauth. Konzentriert, als wäre nichts geschehen, spult er das
Programm runter.
+ 12.15 Uhr. Trainingsende. Im Gegensatz zu sonst besteigt Mahdavikia
das Golf-Car des HSV, fährt mit Masseur Eplinus und den Spielern Demel,
Boulahrouz, Ailton und Takahara zurück zum Stadion.
+ 12.57 Uhr. Mehdi geht auf die Geschäftsstelle, telefoniert in
Ruhe mit Berater , Familie und Freunden.
+ 14.45 Uhr. Berater Fazeli rauscht im schwarzen Porsche-Cayenne aus
Bochum an, berät sich mit Hoffmann, Mahdavikia und zwei Anwälten
in seinem Büro. Der Klub-Boss zieht vorsorglich die Jalousien zu.
+ 15.27 Uhr. Fazeli fährt seinen Wagen bis zum Garagen-Tor vor.
Die Advokaten kommen nach hinten. Mahdavikia auf den Beifahrersitz. Die
Anwälte verbieten eine Kontaktaufnahme von BILD und Mahdavikia.
+ 16.01 Uhr. Ankunft am Haus von Mahdavikia an der Alster. Mehdi bespricht
mit den Juristen bis spät in die Nacht die nächsten Schritte.
13.04.06 BILD: Thomas Doll. Mehdi wird in Duisburg spielen:
Rund um die AOL-Arena drehte sich gestern alles nur um Mehdi Mahdavikia.
Die HSV-Bosse versuchen, ihrem Star in der brisanten Situation zu helfen.
Der Vorsitzende Bernd Hoffmann: "Wir haben uns lange mit Mehdi unterhalten,
werden ihm auch in den nächsten Tagen beistehen." Sportchef Dietmar
Beiersdorfer: "Wir beraten ihn, stellen alles zur Verfügung, was er
braucht."
Um seinen Stammplatz muß sich der Verteidiger vorerst keine Sorgen
machen. Thomas Doll läßt Mahdavikia auch Sonnabend in Duisburg
ran.
Der Trainer: "Wir werden die Sache gemeinsam durchstehen. Mehdi wird
locker ins Spiel gehen. Wenn er aus der Kabine läuft, wird er an die
Sache nicht denken. Da mache ich mir nur wenige Gedanken."
13.04.06 BILD: HSV intern: de Jong will, aber Doll läßt ihn
noch nicht:
> Der Hollländer will ran: "Ich habe noch Schmerzen, kann aber
in Duisburg spielen."
Thomas Doll ist da zurückhaltender. Der Coach: "Nigel war noch
nicht im Mannschafts-Training dabei. Das ist was anderes als laufen. Wir
haben ihn fürs Wochenende nicht eingeplant."
> Für den Titel probiert der HSV alles. Zum Spiel in Duisburg
hat der Klub sogar einen kleinen Charter-Flieger (für 30 Personen)
gebucht. Um 17 Uhr geht's moren nach Essen, nach der Partie iegt die Truppe
direkt zurück nach Hamburg.
"Der Flieger ist ein Bonus vom Verein, wir sind in dieser Saison viel
gereist", sagt Doll. "Sonnabend werden wir das zurückgeben." Mit einem
Sieg beim Aufsteiger.
> Nach den Profis geht auch Dietmar Beiersdorfer im Titelkampf in die
Offensive. Der Sportchef: "Wir haben eine sehr gute Saison gespielt. Natürlich
wollen wir Meister werden. Das ist das Schönste, was es gibt. Ein
unvergeßliches Gefühl.
Ein bißchen Spielraum läßt sich Beiersdorfer aber
noch: "Wir hab nur 4 Punkte Rückstand auf Bayern, liegen drei Punkte
vor Bremen, wir können die Situation richtig einschätzen."
> Die HSV-Fans schweben auf einer Euphorie-WeIle. Die AOL-Arena platzt
im Endspurt aus allen Nähten. Auch auswärts kann sich die Doll-Truppe
auf ihre Anhänger verlassen. 7000 Hamburger waren mit auf Schalke,
4000 sind in Duisburg dabei. Und nach Berlin (6.5.) gibt es eine wahre
Invasion. Der Fan-Beauftragte Sven Freese: "10000 000 Anhänger kommen
da mindestens mit. Wenn es optimal läuft, sogar 15 000."
13.04.06 BILD: Splitter:
* Angesagt. Nigel de lang steht heute in der AOL-Arena für den
Musiksender MTV vor der Kamera.
* Sascha Kirschstein ist Sonntag (22.30 Uhr) TV-Gast bei "Sportclub
live" (NDR).
* Riesen-Ansturm: Das Museum kann sich vor Besuchern kaum retten. Jetzt
werden statt einer drei Führungen pro Tag angeboten.
* Er war Ernst Happels Zeugwart und Klabberjaß-Kumpel. Heute
feiert Emil Tomescheid seinen 86. Geburtstag. Glückwunsch! *Training:
Heute um 11 Uhr, morgen 13.30 Uhr an der AOL-Arena.
13.04.06 BILD: van der Vaart. Alles okay! Jetzt nur noch Attacke:
Eine Stunde schuftete Rafael van der Vaart (23) gestern im Kraftraum.
Strampelte auf dem Fahrrad- Ergometer, machte seine Übungen. Heute
steht für Hamburgs Superstar das gleiche Programm an.
van der Vaart: Freitag im Abschluß-Training will ich wieder dabei
sein. Das Spiel Sonnabend in Duisburg ist ganz wichtig. "
Der Holländer will die Bayern jagen. "Nur gewinnen" - alles
andere zahlt für ihn beim Aufsteiger nicht.
van der Vaart bläst zur Attacke - aber ist mit seinem Knöchel
wirklich alles in Ordnung?
"Ich habe mehrere Untersuchungen gemacht", sagt Rafael.
Dienstag war er bei Prof. van Dirk in Amsterdam.
Der hatte ihn auch im Dezember operiert. der Vaart: "Es ist alles o.k.,
auch mit der Schraube."
Woher kommen die Schmerzen im Knöchel? Der Techniker:"Nach der
Verletzungspause bin ich gleich voll durchgestartet habe immer 100 Prozent
gemacht. Vielleicht wäre es besser gewesen, zwischen den Spielen etwas
weniger zu tun."
Hat er Angst, die Schmerzen mit in die WM zu schleppen?
Der Holland-Star. "Nein, da kann nichts passieren. Ich mache zwei,
drei Tage Pause. Und wenn das nicht reicht, dann eben etwas länger."
Nur: Bei der Jagd auf die Bayern will er eigentlich nichts verpassen...
13.04.06 BILD: Jarolim. König der Pässe:
Weiß du nicht, was du mit dem Ball machen sollst, gib ihn Jarolim
...
David Jarolim (26) - auf dem Rasen ist er so sicher wie die Bank von
England. Konkret: Keiner in der Bundesliga spielt so wenig Fehlpässe
wie Hamburgs MittelfeldMann. Nur 8 % seiner (1179) Anspiele landeten beim
Gegner. Top!
Jarolim liegt vor den Dortmundem Christoph Metzelder (9 %) und Christian
Wörns (10 %) an der Spitze. David "Man kann nicht ins Spiel gehen
und sagen, ich spiele sechs tödliche Pässe - und alle sind Fehlpässe."
Der Tscheche ist der HSV-Aufsteiger des Jahres. Sportchef Dietmar Beiersdorfer:
"Seine Entwicklung ist grandios." Probleme macht Jarolim nur eine hartnäckige
Oberschenkel-Verletzung.
Zwei Tage konnte er fast nur laufen. Doch in Duisburg wili David
die Zähne zusammenbeißen.
13.04.06 BILD: Wicky. WM in Gefahr. Wade wieder kaputt:
Wieviel Pech muß Raphael Wicky (28) noch ertragen?
Gestern stand der Schweizer nach seiner Waden-Zerrung erstmals wieder
auf dem Trainings-Platz, machte ein Sonder-Programm mit Fitmacher Markus
Günther.
Doch: Noch bevor die Einheit' beendet war, brachte Masseur Uwe Eplinius
den MittelfeldMann mit seinem Sani-Wagen in die Kabine...
Schon wieder ist die Wade kaputt. Muskelfaserriß! Diesmal auf
der linken Seite. Drei Wochen Pause!
Macht seine Wade Wicky die WM kaputt?
"Natürlich habe ich Schiß um die Turnier-Teilnahme sagt
Rafael. "Ich habe doch eine lange Vorgeschichte. " Seit Monaten kriegt
Wicky die Probleme nicht in Griff. Im September und im November hatte er
jeweils einen Faserriß.
Der Nationalspieler suchte die Top-Mediziner auf. Er war bei
Prof. Segesser (Basel), bekam bei Dr. Müller-Wohlfahrt (München)
eine Spritzen-Kur. Sogar Zähne wurden ihm gezogen. Alles hat nicht
geholfen.
Jetzt ist die WM in Gefahr.
Sportchef Dietmar Beiersdorfer."Es tut mir persönlich leid für
Rafael. Man merkt ihm an, daß er schon seit Monaten mit dieser Geschichte
leben muß."
13.04.06 BILD: Diese Prämie haben sie uns verheimlicht. HSV. 2,45
Mio für den Titel:
Bayern-Jäger HSV. Nur noch vier Punkte hinter dem Tabellenführer,
vor sechs Wochen waren es elf. Und die Spieler werden immer angriffslustiger.
Rafael van der Vaart (23): "Wir müssen nach oben gucken."
Nur Trainer Thomas Doll (40) spricht nicht von der Meisterschaft: "Das
Wichtigste ist, Platz zwei zu sichern."
Was hinter den Kulissen ausgehandelt wurde, spricht aber für sich
- und es wird auch die Bayern sehr interessieren...
Für den Titel gibt's beim HSV 2,45 Millionen Euro. Diese Prämie
haben uns die Hamburger bisher verheimlicht.
Den dicksten Brocken würde Thomas Doll abbeißen.
Der Coach hat im Vertrag einen Meister-Bonus von 400 000 Euro fixiert.
Sportchef Dietmar Beiersdorfer ist mit 150 000 Euro dabei. Für die
Profis gibt es nachträgliche Punkt-Prämien. Bei den Stammspielern
kämen für Platz eins rund 100 000 Euro zusammen. Insgesamt winken
der Mannschaft 1,4 Millionen Euro.
Allerdings: Dafür haben die HSV-Kicker bisher noch keinen Cent
Bonus gesehen. Beiersdorfer: "Wir haben die Regelung leistungsbezogen gestaltet."
Die Hamburger kriegen am Saison-Ende nur eine Prämie, wenn der
Klub mindestens den Uefa-Cup erreicht. Doch jetzt winkt wohl in jedem Fall
die Champions League. Klappt's, hätten Hamburgs Stammspieler bereits
rund 50 000 Euro sicher. Mit dem Titel könnten sie die Summe verdoppeln.
Ein paar ganz clevere Stars haben sich zudem eine individuelle Meister-Prämie
in den Vertrag schreiben lassen. Würde den Verein in der Summe noch
mal rund 500 000 Euro kosten.
Doch für den siebten Titel der HSV-Geschichte würde Klub-Boss
Bernd
Hoffman aber auch zahlen . . .
12.04.06 BILD: HSV-Star Mahdavikia mit 2 Frauen verheiratet! .. und
beide wußten nichts voneinander. Seine Frauen leben nur 2000 m voneinander
entfernt:
Der Bigamie-Skandal um Mehdi Mahdavikia! Der HSV-Star führte über
Monate ein Doppel-Leben! In BILD packt Samira, die zweite Ehefrau des Fußball-Stars,
jetzt aus.
Hamburg-Poppenbüttel, am vergangenen Sonnabend. Im Alstertal-Einkaufszentrum
unternimmt Mehdi Mahdavikia mit seiner Ehefrau Sepideh (28) einen Einkaufsbummel.
Sie lachen, umarmen sich.
Eine scheinbar Ehe, auch nach 8 Jahren noch.
Hamburg-Winterhude, ebenfalls am verangenen Sonnabend. Samira (28)
sitzt allein auf ihrem Sofa und weint. Auch sie ist die Ehefrau von Mehdi
Mahdavikia. Die beiden haben am 27. Dezember 2005 in Teheran geheiratet.
Die beglaubigte Übersetzung der Heiratsurkunde liegt BILD vor.
Bigamie!
"Mehdi hat erzählt, er sei geschieden. Sonst hätte i ich
ihn doch niemals gehei heiratet", sagt die verzweifelte Tochter eines
angesehenen persischen Professors.
Das Doppelleben des Mehdi Mahdavikia - es beginnt im August 2005, in
der Hamburger Diskothek "Byblos", dort lernen sich die beiden kennen. "Es
war Liebe auf den ersten Blick" , sagt die studierte Marketing-Managerin.
"Er wollte mich immer bei sich haben." Samira fliegt mit zu den Auswärtsspielen,
besucht Mehdi nachts heimlich im Hotel.
Am 19. Oktober verloben sie sich, feiern das zu zweit im Restaurant
Süllberg. Samira:"Mehdi bat mich, meinen Job hinzuschmeißen
und nur für ihn da zu sein."
In der Winterpause der Bundesliga die heimliche Hochzeit in Teheran.
Seine Frau Nummer eins ahnt von alledem nichts.
Zurück in Hamburg least er für Samira einen BMW X3, kauft
ihr teuren Schmuck von Cartier, versorgt sie mit Kreditkarten. Samira:
"Mehdi stellte mich überall als seine Frau vor." Sie reist sogar mit
ins Winter-Trainigslager des HSV ins spanische La Manga.
Am Rondeel mietet Mahdavikia für sich und seine neue Frau eine
180-Quadratmeter-Wohnung. Miete: 3000 Euro. Nur zwei Kilometer entfernt
von der Wohnung, in der er mit seiner ersten Frau Sepideh und seiner Tochter
lebt!
Warum haben Mahdavikias Frauen nichts gemerkt?
Samira: "Wenn er nachts mal nicht nach Hause kam, hat er mir immer
erzählt, er müßte in der Wohnung seiner geschiedenen Frau
übernachten, weil deren gemeinsame Tochter Sehnsucht nach ihm hat."
Ende Februar fliegt der Schwindel auf. Der HSV spielt gegen Stuttgart
(0:2). Auf der Tribüne sitzt Samira Mahdavikia, wird von einer anderen
Spielerfrau angesprochen, wer sie denn sei. "Ich sagte, ich bin Frau Mahdavikia",
erzählt Samira. "Doch die andere Frau meinte: "Nein, Frau Mahdavikia
kenne ich, das sind nicht Sie."
DER SCHOCK!
Samira stellt Mehdi zur Rede: "Er gestand mir, daß er noch verheiratet
ist, behauptete aber, auf seinen Scheidungspapieren würde nur noch
eine Unterschrift fehlen."
Das Paar streitet immer wieder, bis er sie am 19. März verläßt.
"Er hat mich ohne Job einfach auf allen Kosten sitzen lassen, zahlt weder
die Miete noch andere offene Rechnungen. Monatlich sind das über 7500
Euro. Er hat sogar die Wohnung gekündigt."
Jetzt sprechen nur noch die Anwälte. Samira Mahdavikia will den
Super-Star des HSV auf Unterhalt verklagen, der unterstellt ihr ein Komplott,
droht ebenfalls mit juristischen Schritten.
12.04.06 BILD: Im Iran ist er ein echter Volksheld:
Mehdi Mahdavikia. (28). In seiner Heimat Iran ein Volksheld.
Beim HSV-Liebling der Fans.
Seit der wieselflinke Außenverteidiger das zweite entscheidende
Tor bei der WM 1998 gegen die USA (2:1) erzielte, kann sich der Hamburger
in der iranischen Hauptstadt Teheran kaum mehr unerkannt auf der Straße
bewegen.
Seit 1999, nach nur sechs Monaten beim VfL Bochum, sprintet Mehdi für
den HSV die rechte Seite entlang.
Dabei war Mahdavikias Zeit beim HSV eigentlich schon abgelaufen.
Im letzten Jahr wollten die HSV-Bosse den 95maligen Nationalspieler verscherbeln.
Sie waren mit den Leistungen des Wirbelwindes nicht einverstanden, monierten
sein hohes Gehalt (2,2 Mio. Euro im Jahr, Vertrag bis 2007).
Als kein Klub anbiß, verhinderte Mahdavikia höchstpersönlich
seine Abschiebung. Er schlug Trainer Thomas Doll vor, als Rechtsverteidiger
und nicht mehr im Mittelfeld zu spielen. Seitdem gehört er wieder
zum festen Stamm des Teams.
Im Sommer will Mahdavikia mit seinem Land bei der WM für Furore
sorgen. Mehdi ist neben Bayern-Star Ali Karimi der große Hoffnungsträger
der rund 60 Millionen fußballverrückten Iraner.
12.04.06 BILD: HSV-Star wittert Komplott. Er hat die Polizei eingeschaltet.
Mahdavikia:"Dieser Frau geht es doch nur ums Geld:"
Mahdavikia: "Sepideh weiß über alles Bescheid. Sie sagt,
daß wir uns nicht auseinanderdividieren lassen. Man hat versucht,
mit einem Komplott meine Ehe kaputtzumachen. Sepideh steht mit aller Macht
hinter mir. ich habe nur eine Frau.
BILD: Oha. Die andere Frau ist da ja anderer Meinung ...
Mahdavikia: Da ist ein großer Schwindel im Gange. Ich bin blauäugig
in eine Riesen-Falle getappt. Man hat versucht, meine Ehe mit Sepideh kaputtzumachen."
BILD: Welche Absicht steckt Ihrer Meinung nach hinter diesen Dingen?
Mahdavikia: "Dieser Frau geht es doch nur ums Geld."
BILD: Samira behauptet, nicht gewußt zu haben, daß Sie
verheiratet sind. Können Sie sich das vorstellen?
Mahdavikia: "Nein, das ist unmöglich."
BILD: Warum unmöglich? Weil jeder in Ihrem Land um Ihre Familien-Verhältnisse
weiß, wie zum Beispiel in Deutschland bei Franz Beckenbauer?
Mahdavikia: "So kann man das ausdrücken."
BILD: Wenn Sie von den Machenschaften, wie Sie behaupten, gewußt
haben, warum sind Sie nicht früher eingeschritten?
Mahdavikia: "Ich habe das Spiel mitgemacht, um meine Frau Sepideh zu
schützen."
BILD:Wie wurden Sie aktiv?
Mahdavikia: "Die Polizei verfolgt alles strafrechtlich. Es gibt von
unserer Seite Beweise, daß diese Frau hinter den Sachen steckt. Zudem
haben wir unter anderem die Dame wegen Verleumdung angezeigt."
BILD: Konnten Sie bei diesem Stress noch ordentlich Fußball spielen?
Mahdavikia: "Bei den Spielen hat mich das alles nicht beschäftigt.
Ich konnte es ausblenden. Ab jetzt sprechen nur noch die Anwälte und
ich werde mich auf die Endphase der Bundesliga konzentrieren."
12.04.06 BILD: van der Vaart: Entwarnung:
Im Flieger kam Rafael von der Vaart (23) gestern abend aus Amsterdam
zurück. Mit einer guten Nachricht im Gepäck. Die Probleme am
operierten linken Knöchel (die Schraube drückt) sind nicht so
schlimm. Sonnabend in Duisburg soll der Holländer auflaufen.
Nachdem van der Vaart Montag von HSV-Arzt Dr. Gerold Schwartz untersucht
worden war (BILD berichtete), schaute sich in Amsterdam Prof. van Dijk
den Knöchel noch mal an. Der hatte van der Vaart im Dezember auch
operiert.
Danach Entwarnung!
Rafael: "Die Diagnose in Holland war die gleiche wie in Hamburg. Der
Fuß ist überbelastet. Ich muß jetzt ein paar Tage Pause
machen. Ich denke aber, daß es bis zum Wochenende reichen wird."
Der Plan: Heute und morgen soll Hamburgs Auswärts-Titan (mit ihm
gab's in acht Spielen acht Siege) behandelt werden, zudem locker auf dem
Fahrrad-Ergometer strampeln. Freitag will er im Abschluß-Training
dabei sein.
Übrigens: Die nervige Schraube kommt nach der WM raus.
12.04.06 BILD: HSV intern: Ob sich HSV "Perle" Kalou leisten kann?
> Der HSV und die Suche nach neuen Stürmern. Das holländische
Magazin "Voetbal International" berichtet: Die Hamburger sind an Salomon
Kalou (20) dran. Der Torjäger von Feyenoord Rotterdam machte diese
Saison bereits 15 Tore, lieferte dazu 10 Vorlagen.
Sportchef Dietmar Beiersdorfer und seine Scouts hoben Kalou mehrfach
beobachtet. Doch: Ob der HSV bei dem Mann von der Elfenbeinküste eine
Chance hat? Im letzten Jahr bot Eindhoven für Kalou (Vertrag bis 2007)
neun Millionen Euro Ablöse. Rotterdam lehnte ab. Inzwischen soll auch
Chelsea interessiert sein.
> Als Stadionsprecher kommt Marek Erhardt (36) in der AOL-Arena gut
an. Jetzt hat der Schauspieler auch ein HSV-Lied geschrieben. Titel: "Viele,
viele Siege". Die Melodie stammt von Udo Jürgens.
Der hatte sie für "Liebe ohne Leiden" komponiert.
Erhardt: "Jürgens hat jetzt unseren Song selbst gehört und
uns viel Glück mit der Platte gewünscht." Bei den Fans im Stadion
kam das Lied gut an, soll noch vorm Bremen-Spiel in den Verkauf gehen."
> In den fünf letzten Spielen blieb der HSV viermal ohne Gegentor.
Nur gegen Dortmund rappelte es richtig in Kirschsteins Kiste (2:4). Jetzt
jagen die Hamburger ihre Rekorde. Nur 22 Gegentreffer - so wenigen kassierten
der HSV in 29 Spieltagen noch nie in der Bundesliga. Und noch eine Bestmarke
für die Abwehr: 13mal spielte der HSV diese Saison schon zu Null.
So häufig wie kein anderer.
12.04.06 BILD: Splitter:
* HSV an Tour. Alle Spieler und die Trainer besuchen heute Fan-Klubs
im Hamburger Umland. Ailton beispielsweise düst nach Husum.
* Wicky ging gestern 45 Minuten laufen. Donnerstag soll
er wieder voll trainieren.
* Wahnsinns-Andrang: Rund 700 Fans schauten beim Training zu. Schulferien
in Niedersachsen und Schleswig-Holstein.
* Spielmacher Rafael van der Vaart ist Sonnabend (22 Uhr, ZDF) im "Aktuellen
Sportstudio" eingeladen.
* Training: Heute um 11 Uhr an der AOLArena.
12.04.06 BILD: Hrubesch: HSV hat die Basis für ´ne Meister-Elf:
Es war der 4. Juni 1983. 2:1-Sieg auf Schalke, Hamburg nach 34 Spielen
acht Tore (1) vor Werder Bremen. Deutscher Meister! Horst Hrubesch (54)
stemmte als letzter HSVKapitän die Schale.
Wird Daniel Van Buyten (27) nach 23 Jahren am 13. Mai Hrubeschs Nachfolger?
Der HSV kommt Tabellenführer Bayern immer näher ...
"Die Möglichkeit ist da. Es hat mich ein bißchen überrascht
daß der Vorsprung der Münchner von elf auf vier Punkte geschrumpft
ist", sagt Hrubesch. "Für den HSV spricht: "Sie spielen eine gute
Saison, die Mannschaft ist in sich gefestigt. An die Möglichkeit glauben,
selber wollen - das ist entscheidend. "
Trotz seiner großen HSV-Vergangenheit (159 Spiele, 96 Tore) -
der Ex-Stürmer setzt in diesem Jahr (noch) auf München: "Ich
denke nicht, daß die Bayern umfallen werden. Vom Rest-Programm her
haben sie es in der Hand."
Aber: Schon nächste Saison hält Hrubesch Hamburg reif für
den großen Angriff: "Der HSV hat viele junge Spieler, die sich weiter
verbessern, Erfahrungen sammeln. Die Basis für ein Meister-Team ist
gelegt."
12.04.06 BILD: Beinlich. Abgeblitzt! Und tschüs:
Stefan Beinlich (34) und der HSV seit gestern ist es endgültig
vorbei. Sportchef Dietmar Beiersdorfer: "Wir orientieren uns anders, haben
andere Prioritäten. Deswegen mußten wir absagen ."
Hintergrund: Am 15. März ließ der Routinier sein Vertrags-Ultimatum
auslaufen. Sonnabend saßen Beiersdorfer und Beinlich zusammen. Der
Mittelfeld-Mann wollte endgültig Klarheit. Geht da noch was, oder
ist das Thema durch?
Gestern morgen sagte Beiersdorfer telefonisch bei Beinlich (macht nach
seiner Schambein-OP bis Montag in Berlin Reha) ab. Thomas Doll: "Unsere
Priorität für die neue Saison liegt im Sturrn."
Abgeblitzt! Und tschüs ...
Der Trainer ist in Quickborn Beinlichs Nachbar. Doll: "Paule wäre
generell gerne geblieben, es ist keine einfache Situation fü ihn.
"
Erst mal kämpft der Mittelfeld-Mann (spielte zuletzt am 8.2. in
Hannover) ums Comeback, sagt: "Die OP ist super gelaufen. Wenn ich komplett
gesund werde, spiele ich weiter Fußball."
Und weiter: "Die Zeit hier war schön, es ist viel Emotion dabei.
Aber man hat nicht zueinander gefunden. Dann trennt man sich. Das ist legitim
von beiden Seiten."
12.04.06 BILD: Ailton. Ich mache Tore, bis der HSV mich behält:
Nur noch vier Punkte Rückstand... Der HSV jagt die Bayern - und
einer ist wieder mittendrin. Ailton (32).
Der Kugelblitz der Liga schnappte den Bayern schon 2004 mit Werder
die Schale vor der Nase weg. Schafft er es auch diesmal?
Ailton cool: "Bayern, Bayern, Bayern. Laßt uns doch mal über
was Interessantes reden. HSV und die Champions League. Das zählt.
"
Für den Brasilianer geht 's nicht nur um die Meisterschaft, sondern
auch um einen neuen Vertrag. Der HSV hat für den von Besiktas Istanbul
ausgeliehen Torjäger eine 1,75-MioKaufoption: "Ich mache so lange
Tore, bis der HSV mich behält. Ich fühle mich wohl hier im Norden."
BILD zeigte er sein neues Zuhause: Hamburg, die noble Elbchaussee.
Hier hat es sich Toni mit seiner Rosalie (32) schön gemacht. Eine
weiße Villa. Zwei Stockwerke. Oben die Schlafzimmer. Unten das große
Wohnzimmer mit großem Holz-Tisch
roten Leder-Stühlen und einem Cross-Trainer. Und wunderschönem
Blick auf die Elbe.
An den Wänden Erinnerungen. Toni erzählt. "Als erstes habe
ich meine Rodeo-Fotos aufgehängt. Dann die Torschützenkanone
aufgetellt."
Doch sein absoluter Glückstreffer ist Rosalie. Damit sich auch
seine hübsche Frau wohl fühlt, überrascht sie Ailton (fast)
täglich mit Geschenken. Er selbst shoppt am liebsten bei "Casale UOMO".
D gibts diese verrückte Krokodil-Schuhe. Sein zweite Vorliebe: Döner
(seit seiner Zeit in Istanbul). Ailton:"Ohne geht gar nix. Die machen mich
scharf für Siege."
Schnappt er sich die Bayern wieder?...
Einen Artikel der Bild konnte ich nicht übernehmen. Unter dem Titel
"Doll. Das Geheimnis meines Erfolges" wird darüber berichtet, wie
Thomas Doll den HSV in 18 Monaten vom letzten Platz bis in die Bundesligaspitze
geführt hat. Er selbst sagt, daß er sich nicht verändert
habe und dies sehr wichtig sei.
12.04.06 Abendblatt: HSV: Die Raute strahlt über den Fußball
hinaus:
Der Hamburger Sportverein konnte in der Bilanz 2005 einen Mitgliederzuwachs
von satten 33,1 Prozent vermelden. Es ist kein Geheimnis, daß dafür
vor allem der Supporters Club verantwortlich zeichnet, die weit über
die Grenzen der Stadt hinaus beliebte Fanorganisation der Elite-Kicker.
Unterdessen sind gerade 4000 der aktuell 38 083 HSV-Mitglieder tatsächlich
aktive Sportler. Aber: Die Tendenz ist steigend.
Im Sog der erfolgreichen Fußball-Profis sammeln sich auch zunehmend
Amateur-Abteilungen unter dem Dach des HSV. Inzwischen verzeichnet der
Verein bereits 25 andere Sparten von Badminton über Cricket bis Volleyball.
Seit 1. April gehören auch die Lokstedt Stealers zum HSV. Der
deutsche Baseball-Meister von 2000 wechselte gleich mit allen Mannschaften
und insgesamt 75 Aktiven vom ehemaligen Stammverein LFC Eintracht Lokstedt
zum HSV. "Für uns ging es dabei auch um Sein oder Nichtsein", räumte
Stealers-Sportdirektor Sven Huhnholz unumwunden ein. "Ohne diesen Wechsel
war der Gau absehbar, hätten wir uns die Bundesliga finanziell nicht
mehr leisten können."
Dabei ist es keineswegs so, daß der HSV jetzt mit dem Füllhorn
Taler auf die darbenden Diebe niederrieseln läßt. Vielmehr geht
es um Hilfe zur Selbsthilfe. "Mit der Strahlkraft der Raute soll die Sponsorensuche
erleichtert werden", beschreibt HSV-Vorstand Christian Reichert den wesentlichen
Vorteil für die eingemeindeten Fremdabteilungen. Zudem helfe der HSV
mit seiner Homepage und den "Supporters News" bei der Öffentlichkeitsarbeit.
Reichert legt dabei großen Wert auf die Feststellung, daß
der HSV keine aktive Akquise betreibe, sondern stets "auf Anfragen von
außen reagiere". So sei es auch im Fall der Tänzer des TC Elbe
gewesen. Seit zwei Jahren habe man in intensiven Gesprächen das Für
und Wider abgewogen. Am 1. Juli dieses Jahres sollen nun die 280 TCE-Mitglieder
dem HSV beitreten.
Vor einem Jahr begann auch die Liaison mit dem Rollstuhl Sportclub
Hamburg. RSC-Chef Rudolf Kaiser plädierte vor einem schnellen Anschluß
dafür, "sich erstmal zu verlieben". Dies scheint nun geschehen. Nach
Abendblatt-Informationen soll die Eheschließung ebenfalls am 1. Juli
vollzogen werden. Inklusive der überaus erfolgreichen Rollstuhlbasketballer
würden dann 180 Rollisportler in sechs verschiedenen Sportarten zum
HSV stoßen.
Doch nicht überall scheint die Begeisterung für den HSV gleichermaßen
groß. "In Norderstedt wohnen zwar rund 600 HSV-Mitglieder, doch es
gibt noch keine Kooperation mit einem Verein dort", sagt Reichert. Der
Kampf um neue Mitglieder geht indes unverdrossen weiter. Auf der HSV-Homepage
(www.hsv.de) winken Neuzugängen neben VIP-Tickets für die Fußball-Bundesliga
sogar Massagen von Kultkneter Herrmann Rieger.
11.04.06 BILD: Splitter:
* Seinen 40. Geburtstag ließ Thomas Doll Sonntag abend im kleinen
Kreis beim Italiener in Bahrenfeld ("L'Europeo") ausklingen. * Thimothee
Atouba schreibt heute (18.30 Uhr) bei McDonalds (Ahrensburger Str. 156)
Autogramme.
* Vor der Haupttribüne wurden gestern bereits Kabel-Turm und -Brücke
für die WM-TV-Kabinen errichtet.
* Zwei Heimspiele hat der HSV, noch zweimal volle Hütte: Fürs
Leverkusen-Spiel (22.4.) sind 54 000 Tickets weg, die Partie gegen Bremen
(13.5.) ist ausverkauft.
* Training: Heute um 11 Uhr der AOLArena.
11.04.06 BILD: HSV intern: Ohne Wicky und de Jong in Duisburg:
> Beim Sieg gegen Gladbach Nigel de Jong gleich "doppelt". Gesperrt
wegen der 5. Gelben Karte und verletzt mit einer Knie-Prellung. Deswegen
ließ sich de Jong zu Hause in Holland behandeln.
Heute kommt der Mittelfeld-Abräumer zurück nach Hamburg.
Doch: Es sieht so aus, als müßte de lang auch Sonnabend in Duisburg
passen. Trainer Thomas Doll: "Ich habe mit ihm telefoniert. Ich denke,
das wird noch nichts." Auch der Einsatz von Raphael Wicky (Waden-Zerrung)
wackelt.
> Könnte gut sein, daß Guy Demel wieder vor der Abwehr für
Ordnung sorgt. In der Rolle lieferte der Allrounder gegen Mönchengladbach
eine Klasse-Leistung ab. Doll: "Guy hat sich diese Saison weiterentwickelt,
ist auf einem richtig guten Weg. Er will auch für Furore sorgen, um
zu zeigen, ich will rein ins WM-Team." Zuletzt beim Afrika-Cup saß
Demel bei der Elfenbeinküste fast nur auf der Bank.
> Der HSV auf Rekord-Jagd. Gegen Gladbach holte die Truppe schon den
19. Dreier der Saison. So oft gewann Hamburg bisher nur in der Spielzeit
1980/81. Nach 29 Spieltagen hatte der HSV damals ebenfalls 19 Siege auf
dem Konto.
> Die Euphorie um den HSV-Höhenflug geht bis nach Nordamerika.
Mehrere Mitglieder vom "Fan-Klub USA" aus dem Bundesstaat Illinois sind
gerade auf einem dreiwöchigen Hamburg-Trip. Beim Sieg auf Schalke
waren sie mit, gegen Gladbach ging es in die AOL-Arena und Sonnabend in
Duisburg sind sie auch dabei. Insbesondere die Stimmung im Sonderzug beim
Auswärtsspiel in Gelsenkirchen sorgte für Begeisterung: "Das
war unglaublich.''
11.04.06 BILD: HSV auf Bayern-Jagd. Alles hängt an diesem Knöchel:
23 Jahre war der HSV nicht mehr Deutscher Meister. Und plötzlich
träumt ganz Hamburg vom siebten Titel. Die Bayern kriseln. Und die
Doll-Truppe kommt immer näher ran an Platz eins.
"Bei vier Punkten Rückstand ist alles möglich, wir müssen
an uns glauben", fordert HSV-Spielmacher Rafael von der Vaart (23). Und
bläst zur Attacke: "Bayern hat Angst!"
Aber: Ausgerechnet um van der Vaart zittert der HSV. Es geht um den
linken Knöchel des Holländers. Der war im Dezember 2005 gebrochen,
wurde bei der Operation in Amsterdam mit einer 4,5 Zentimeter langen Metallschraube
fixiert.
"Die Schraube tut weh", sagt van der Vaart. In der letzten Woche hatte
er bereits Probleme beim Training. Gegen Mönchengladbach (2:0) tauchten
die Schmerzen wieder auf. Hamburgs Top-Star mußte nach 70 Minuten
raus.
Gestern wurde von der Vaart bei HSV-Arzt Dr. Gerold Schwartz untersucht.
Dann düste er noch Amsterdam. Dort schaut sich heute Prof. von
Dijk den Fuß an.
"Mein Fuß ist überbelastet. Ich mache zwei, drei Tage Pause.
Dann wird es schon gehen", glaubt Rafael. Dr. Schwartz: "Zum Duisburg-Spiel
am Sonnabend sollte es keine Probleme geben. "
van der Vaart - alles hängt an seinem Knöchel. Bei der Bayern-Jagd
ist der Mittelfeld-Mann die Schlüssel-Figur. Gegen Gladbach machte
er sein neuntes Tor, ist bester HSV-Schütze. Auswärts gewann
Hamburg mit Rafael alle acht Spiele. Ohne ihn gab es in den gegnerischen
Stadien nur sechs Punkte aus sechs Partien.
Mit van der aart will der HSV die Meisterschaft. "Bayern hat richtig
Probleme, die sind unter Druck", so Mehdi Mahdavikia. Sogar Trainer Thomas
Doll, der eigentlich nie vom Titel reclet, sagt. "Am 34. Spieltag schauen
wir mal, was hier abgeht..."
11.04.06 BILD: Boulahrouz. Eiskalt trotz Affäre:
Die Vollgas-Woche von Khalid Boulahrouz (24). Der Zoff um seinen Führerschein.
Zweimal geblitzt und zudem mit Handy am Steuer erwischt - und das, obwohl
der Lappen schon weg war. Am 4. Mal ist Prozeß vorm Hamburger Amtsgericht
(BILD berichtete).
Trotz des Wirbels: Auf dem Rasen war der Holländer gegen Gladbach
voll da. Boulahrouz hielt eiskalt die HSV-Abwehr zusammen. Die VollgasAffäre
- raus aus dem Kopf.
Sportchef Dietmar Beiersdorfer. "Khalid hat hochkonzentriert gespielt."
Trainer Thomas Doll: "Khalid ist ein Straßen-Fußballer, der
blendet das ganze Thema aus."
Geht das so leicht? Beiersdorfer: "Er hat gespürt, daß wir
ihm beistehen." Vor der Partie hatte der HSV-Vize mit Boulahrouz telefoniert,
gestern gab es noch ein Gespräch in der Kabine.
11.04.06 BILD: Endlich spricht ein HSV-Spieler mal Klartext. Jarolim:
Das Ziel muß Platz 1 sein:
Der HSV bläst zur Meister-Attacke. Mittelfeld-Renner David Jarolim
(26), seit Monaten in Gala-Form, redet Klartext.
BILD: Herr Jarolim, Hamburg liegt nur vier Punkte hinter Tabellenführer
München. Was geht da noch?
Jarolim: "Bayern hat geschwächelt. Wir sind die beste Rückrunden-Mannschaft.
Es ist keine Uberheblichkeit - wir stehen verdient da oben."
BILD: Die Fans traumen von der Meisterschaft...
Jarolim: "Jetzt ist der Endspurt, da muß jeder ein Ziel vor Augen
haben. Wir wollen so weit wie möglich nach vorne - und das ist der
erste Platz. Wir können diese Saison mit dem Titel krönen."
BILD: Braucht der HSV fünf Siege, um München noch abzufangen?
Jarolim: "Das wäre am besten. Ich will gar nicht auf das RestProgramm
gucken. Wir haben es bewiesen: Wenn wir unsere Leistung bringen, können
wir jeden Gegner schlagen - egal, gegen wen wir spielen."
BILD: Die Bayern hatten elf Punkte Vorsprung auf den HSV. Dann kam
die Heim-Niederlage gegen Hamburg ...
Jarolim. "Es kann sein, daß unser Sieg München verwundet,
ihnen Selbstvertrauen genommen hat. Dazu kam dann noch das Aus in der Champions
League."
BILD: Was spricht im Finale für den HSV?
Jarolim: "Wir haben vier Stürmer und dazu van der Vaart, die momentan
alle treffen. Das ist ein Riesen-Vorteil für uns."
11.04.06 BILD: Takahara. Abschied trotz Tor-Premiere:
Was für eine Torlos-Serie. Fast ein Jahr blieb Naohiro Takahara
(26) ohne Bundesliga-Treffer. Bis zu seinem 2:0-Lupfer über Gladbach-Keeper
Kasey Keller.
Der Japaner happy: "Ich freue mich. Für mich war es ein ganz wichtiges
Tor." Danach mußte die Anspannung raus.
Der sonst so zurückhaltende Takahara trat neben dem Tor gegen
eine Werbe-Bande: "Es hatte sich vieles in mir aufgestaut. "
In der Liga hatte der Sushi-Bomber zuletzt am 24. April 2005 (zum 3:0-Endstand
gegen Rostock) getroffen.
Das erste Tor seit knapp einem Jahr. Trotzdem steht Takahara (Vertrag
bis 2008) im Sommer vorm Abschied. Sportchef Dietmar Beiersdorfer: "Nach
der Saison werden wir uns zusammensetzen. Schon im Winter hing es ja nur
an unserer Freigabe." Die wird Taka diesmal bekommen.
11.04.06 Abendblatt: HSV sieht Bayerns Krise als eigene Chance. Titelrennen:
Offene Sticheleien gegen den deutschen Rekordmeister:
Er wollte mal wieder nichts sagen. Und so ging Sergej Barbarez, der
seit seiner gescheiterten Vertragsverlängerung öffentlich zu
keinem Thema Stellung bezieht, an den Fragenden vorbei. "Aber wartet",
sagte er, "der Jarolim kommt gleich." Wohlwissend, daß sein tschechischer
Mannschaftskollege zum Thema Meisterschaft der Wortführer beim Tabellenzweiten
ist.
Und David Jarolim hielt, was Barbarez versprochen hatte. "Natürlich
geht es für uns jetzt um die Meisterschaft. Das ist keine Überheblichkeit,
das zeigt doch die Tabelle. Und wir haben gezeigt, daß wir mit einer
hundertprozentigen Leistung alle schlagen. Und warum sollten wir das nicht
noch fünfmal schaffen?" Zudem, und da stimmt auch Mehdi Mahdavikia
ein, würde der FC Bayern München nach seiner von neun auf vier
Punkte geschmolzenen Tabellenführung aktuell schwächeln. "Die
letzten zwei Wochen haben gezeigt, wie schnell alles geht", sagt Mahdavikia
und erhöht den Druck auf den Tabellenführer: "Die Bayern zeigen
Nerven, das ist unsere Chance. Die haben wahrscheinlich gedacht, die Meisterschaft
sei entschieden. Und was passiert, wenn eine Mannschaft nicht immer 100
Prozent gibt, haben die letzten Punktverluste gegen Köln und jetzt
in Bremen ja gezeigt."
Die Spieler des HSV sticheln, arbeiten mit Psychotricks, wie es in
den vergangenen Jahren eigentlich nur der FC Bayern selbst praktizierte.
"Der Jaro hat in seiner Zeit bei Bayern München halt 'ne gute Schule
durchlebt", witzelt Dietmar Beiersdorfer. Doch auch der sonst so zurückhaltende
HSV-Sportchef sieht noch eigene Chancen im Titelrennen. "Fakt ist, die
Bayern kommen uns entgegen", so Beiersdorfer, "ich bin weit davon entfernt,
irgendwas auszuschließen, sofern wir alle verbliebenen Spiele gewinnen.
Auch wenn unser erstes Ziel die direkte Qualifikation zur Champions League
bleibt, ist klar, die Meisterschaft ist ein Ziel, für das es sich
lohnt, alles zu geben."
Allein Trainer Thomas Doll tritt (noch) auf die Euphoriebremse. "Von
Sprüchen kann sich keiner was kaufen", warnt der 40jährige. Dennoch,
die verbale Offensive seiner Akteure gefällt ihm. "Ich finde es immer
gut, wenn meine Spieler selbstbewußt sind. Und das können sie
im Moment auch sein. Daß der Meistertitel ein Traum für jeden
ist, ist auch klar. Nur bin ich kein Träumer."
Wie im Traum vorkommen darf sich derweil Guy Demel. Der WM-Teilnehmer
überzeugt beim HSV auf immer neuen Positionen. In der Viererabwehrkette
sowie zuletzt gegen Mönchengladbach im Mittelfeld - nicht selten ist
er bester Mann seines Teams. "Guy ist auf einem sehr guten Weg, hier für
Furore zu sorgen", spart Doll nicht mit Lob für den Ivorer, "er entwickelt
sich immer mehr zur großen Persönlichkeit."
Auch deshalb bemühte sich der HSV jüngst um eine Verlängerung
des bis zum 30. Juni 2007 laufenden Vertrages - erfolglos. "Das Angebot
entspricht nicht meinen Vorstellungen", begründet Demel seine Absage.
Ebensowenig zufriedenstellend sind für den 24jährigen seine bisherigen
Einsätze in der Nationalmannschaft der Elfenbeinküste. "Vielleicht
setzt der Trainer ja mehr auf mich, wenn wir mit dem HSV Meister werden",
hofft Demel, "und die Chance haben wir jetzt."
11.04.06 Abendblatt: HSV-Notizen:
Pause: Rafael van der Vaart unterzog sich gestern einer Ultraschalluntersuchung
seines schmerzenden Fußes. Dabei wurde eine Überbelastung diagnostiziert.
Heute fährt der Spielmacher zu seinem Hausarzt nach Amsterdam und
soll bis Donnerstag mit dem Training aussetzen. "Sein Einsatz am Sonnabend
in Duisburg ist derzeit nicht gefährdet", so Mannschaftsarzt Gerold
Schwartz.
Pause II: Sergej Barbarez fuhr gestern nur Fahrrad, Ailton (Adduktorenprobleme)
wurde ebenso wie Khalid Boulahrouz (Knie) und Thimothee Atouba (Fußgelenk)
gepflegt. Dafür kehrt Raphael Wicky nach seiner Wadenverletzung heute
wieder ins Mannschaftstraining zurück.
Termin: Thimothee Atouba schreibt heute ab 18.30 Uhr bei McDonald's
(Ahrensburger Str. 156) Autogramme.
Gegner: Der MSV Duisburg bezieht vor der Partie gegen den HSV am Sonnabend
(15.30 Uhr, MSV-Arena) ein dreitägiges Trainingslager.
11.04.06 DIE WELT: Träumen ist erlaubt. Nach dem 2:0 über
Mönchengladbach greift der HSV ins Titelrennen ein - Vorsprung der
Bayern auf vier Punkte geschmolzen:
Die Partie gegen Borussia Mönchengladbach war gerade mal ein paar
Minuten alt, da gaben die Profis des HSV ihr neues Ziel bekannt. Nun wolle
man Bayern München angreifen, sagte Mittelfeldspieler David Jarolim,
der beim Tabellenführer Nervenflattern ausgemacht hat: "Da reicht
ein Blick auf die jüngsten Ergebnisse. Die wackeln, ganz klar." Durch
das 2:0 (1:0) nach Toren von Rafael van der Vaart (34. Minute, Foulelfmeter)
und Naohiro Takahara (90.) schmolz der Rückstand der Hamburger gegenüber
dem Klassenprimus auf vier Punkte zusammen. "Die momentane Form spricht
für uns", betonte Jarolim.
Die 57 000 Zuschauer in der ausverkauften AOL Arena schmetterten nach
dem Abpfiff ihren Lieblingssong: "Wer wird Deutscher Meister? H, H, H,
HSV..." Seit mehr als 20 Jahren war dieser Hit nicht mehr so aktuell wie
heute. Bei so viel ausgelassener Freude fand sogar Thomas Doll gefallen
an der Euphorie um ihn herum: "Es ist doch schön, daß unsere
Anhänger die Meisterschaft im Hinterkopf haben. Ich habe kein Problem
damit. Sie dürfen träumen."
Der Trainer selbst wollte indes keine Kampfansage Richtung Süden
senden. "Was die Bayern machen, sollte uns nicht interessieren. Wir schauen
weiter auf uns und müssen unsere Hausaufgaben erledigen", betonte
Doll, nach Rechenspielen stehe ihm ohnehin nicht der Sinn. "Wir werden
alles geben, unsere Konkurrenten werden alles geben - und am Ende sieht
man, wer wo landet."
Angesichts des Vorsprungs von vier Punkten biegen die Münchner
im Kampf um den Titel klar favorisiert auf die Zielgerade der Saison ein,
denn das Restprogramm des Spitzenreiter wimmelt nicht gerade vor augenscheinlichen
Stolpersteinen. Am kommenden Sonnabend ist mit Arminia Bielefeld eine Mannschaft
aus der Grauzone der Tabelle in der Allianz-Arena zu Gast. Die Ostwestfalen
sind immerhin seit drei Spielen ungeschlagen. Anschließend steht
das Gastspiel beim Abstiegskandidaten Mainz 05 auf dem Plan, weitere Gegner
sind der VfB Stuttgart, der 1. FC Kaiserslautern und Borussia Dortmund.
"Vor allem Bielefeld ist gut drauf. Ich bin gespannt, wie die Bayern
diese Aufgabe lösen. Es wäre schön, wenn wir bald in Schlagdistanz
kommen können", hofft Innenverteidiger Bastian Reinhardt auf einen
weiteren Ausrutscher des Rekordmeisters. Auch wenn die Hamburger Kicker
nach ganz oben schielen, richtet sich ihre Konzentration in erster Linie
darauf, den zweiten Platz in den verbleibenden fünf Saisonspielen
zu behaupten und sich damit direkt für die Champions League zu qualifizieren.
Da der HSV den Vierten Schalke 04 bereits um neun Punkte distanziert hat,
sieht es momentan nach einem Zweikampf mit Werder Bremen aus. Der Nordrivale
liegt drei Zähler zurück auf dem dritten Rang.
"Wir wollen unsere Position mit aller Macht festigen", gibt Doll das
Motto vor. Als nächstes muß seine Mannschaft beim MSV Duisburg
antreten, dann kommt Bayer Leverkusen in die AOL Arena. Es folgen zwei
Auswärtsspiele in Köln sowie bei Hertha BSC und im Saisonfinale
sind die Bremer in Hamburg zu Gast. "Bis dahin wollen wir den Kampf um
Platz zwei für uns entschieden haben", bekräftigt Defensiv-Allrounder
Guy Demel.
Werder wird jedoch alles daran setzen, dem HSV dicht auf den Fersen
zu bleiben - und das Restprogramm läßt auf ein echtes "Endspiel"
im Rennen um die europäische Königsklasse schließen. Das
Team von Trainer Thomas Schaaf tritt nun beim zuletzt schrecklich schwachen
VfL Wolfsburg an, dann kommt Schalke 04 ins Weserstadion. Vor der Partie
in Hamburg stehen der Auftritt in Duisburg sowie das Duell zu Hause gegen
Köln auf dem Plan. Auf den Punkt bringt es Angreifer Benjamin Lauth:
"Zwischen Platz eins und drei ist alles drin."
11.04.06 DIE WELT: Klose prophezeit HSV-Ausrutscher:
Nach dem eigenen Triumph über den FC Bayern hofften die Profis
von Werder Bremen am Sonntag vergeblich auf einen Ausrutscher des HSV gegen
Mönchengladbach. Dennoch zeigten sich Thomas Schaaf und seine Kicker
zuversichtlich, was den Kampf mit dem Nordrivalen um den zweiten Platz
angeht. "Unsere schwächere Phase haben wir endgültig hinter uns",
versicherte der Trainer, er sei davon überzeugt, "daß wir es
bis zum letzten Spiel in Hamburg selbst in der Hand haben werden, die Champions
League direkt zu erreichen", sagte Schaaf.
Trotz des Rückstands von drei Punkten auf den HSV glaubt man an
der Weser fest daran, am Ende auf Platz zwei zu stehen. "Dieses Ziel haben
wir fest ins Visier genommen. Ich bin guter Dinge, daß wir unsere
Spiele gewinnen. Die Hamburger werden irgendwann noch einmal patzen - und
wenn es erst zum Saisonabschluß gegen uns ist", blickte Nationalstürmer
Miroslav Klose voraus.
Die Bremer feierten zuletzt drei Siege in Folge und vor allem der klare
Erfolg über den Spitzenreiter aus München am vergangenen Sonnabend
habe für den Endspurt neues Selbstvertrauen freigesetzt, versicherte
Klose: "Das wird uns wieder einen gewaltigen Schub geben. Wir sind bereit,
den Kampf um Platz zwei aufzunehmen und für uns zu entscheiden"
10.04.06 BILD: Dusel-Elfer & Taka-Glück. HSV an Bayern dran:
Der HSV rückt den Bayern auf die Pelle. Besser: Er schleicht sich
an. 57 000 Fans (1000 zusätzliche Platze wurden neu geschaffen) in
der ausverkauften AOL-Arena feierten einen schlappen 2:0-Erfolg gegen Gladbach.
Erst ein Dusel-Elfer, dann Glück mit der Einwechslung von Takahara.
Und plötzlich sind es nur noch vier Punkte bis München, bis zum
Spitzenreiter.
Noch wichtiger für die Hamburgen Es bleibt bei drei Zählern
Vorsprung auf Werder Bremen. Das riecht echt nach Champions League...
Der HSV erstmals seit zwei Monaten wieder mit Ailton von Beginn an.
Erst der Kieferbruch gegen Hannover, dann zwei Joker-Tore (gegen Dortmund
und Schalke), jetzt wieder in der Startelf.
Alle dachten, daß Trainer Doll mit Ailton, Lauth und Barbarez
drei Angreifer ins Gefecht schicken würde.
Doch nix da. In der Spitze wirbeln nur Toni und Lauth. Barbarez spielt
dahinter in der Zentrale, von der Vaart rückt nach links. Auch eine
Variante ...
Dolly wünschte sich an seinem 40. Geburtstag "natürlich drei
Punkte". Das ist machbar - schließlich sind die Gladbacher Auswärts-Schlaffis
da. Nur ein Punkt in der Rückrunde auf fremdem Platz, lange 340 Minuten
ohne Tor.
Coach Horst Köppel will's denn auch mal anders machen: "Wir spielen
mit drei Spitzen, so hat Dortmund hier auch gewonnen."
Zunächst stürmt aber nur der HSV. Lauths Volley-Hammer fischt
Keeper Keller aus dem Eck (9.). 15. Minute: Nach van der Vaarts Traumpaß
trifft Ailton per Außenrist nur den Pfosten. Wie ärgerlich!
Gladbach hat durch Nando Rafael (25., Kirschstein hält) sein dickstes
Ding. Dann bringt Keller im 16er Barbarez zu Fall Elfmeter. von der Vaart
trifft zum 1:0 (34.). Der neunte Saisontreffer des Holländers. Damit
ist er Top-Torjäger vor Barbarez (8 Treffer).
Glück für Gladbach, daß Schiri Kircher in der Nachspielzeit
ein elfmeterreifes Foul von Strasser an Mahdavikia nicht pfeift.
War was im Pausen-Tee? Hamburg findet nach dem Wechsel jedenfalls kaum
noch statt. Ein Heber übers Tor von von der Vaart (51.), mehr hat
der HSV nicht zu bieten. Das ist dürftig.
Aber die harmlosen Gladbacher können die Schwäche nicht nutzen.
Im Gegenteil. In der 3. Minute der Nachspielzeit erzielt der eingewechselte
Takahara (kam für Ailton) nach herrlichem Trochowski-Paß das
2:0. Takas erster Treffer in dieser Saison. Lang hat's gedauert.
Nun ist der HSV mit 24 Punkten Rückrunden-Spitzenreiter, hat einen
Zähler mehr als Bremen geholt.
Und zwei mehr als die Bayer . Noch vier dann sind die großen
Münchner eingeholt.
Happy Birthday, Dolly!
10.04.06 BILD: Ailton sauer auf sich: Das war nicht Ailton:
Er kam als Erster aus er Kabine. HSV-Stürmer Ailton (32) war mit
sich und seiner Leistung gegen Gladbach Überhaupt nicht zufrieden.
Der Brasilianer. "Das war nicht der Ailton, wie ich ihn mir vorstelle.
Gerade in der 2. Halbzeit lief es bei mir nicht."
Seine beste Szene hatte Toni schon nach 15 Minuten. Mit dem linken
Außen ist schlenzte der Kugelblitz den Ball an Gladbachs Keller vorbei
an den rechten Pfosten. Auf Schalke vor einer Woche ging der fast identische
Schuß noch ins Netz.
Ailton: "Mist. Ich wollte es genauso wie in Gelsenkirchen machen, diesmal
haben nur Millimeter gefehlt. "
Besser machte es Naohiro Takahara. Der Japaner überwand Keller
mit einem geschickten Lupfer in der Nachspielzeit, erzielte am 29. Spieltag
seinen ersten (!) Saisontreffer. Taka kurz und bündig: "Endlich."
10.04.06 BILD: Kommentar. Hat Dolly etwa in der Pause einen ausgegeben?:
Also: Mit Klasse-Fußball hatte das nichts zu tun. Und: Eine Spitzen-Elf
tritt zu Hause anders auf als der HSV in seinen letzten Heimspielen ...
Der Verdacht liegt nahe. daß Thomas Doll wohl schon in der Halbzeit-Pause
in der Kabine einen auf seinen Geburstag ausgegeben hat.
Wie angetrunken lief seine Truppe dann über den Platz.
Am Ende stand ein ziemlich gequältes 2:0. Ein Sieg der schlechteren
Sorte. Wonach in zwei Tagen allerdings keiner mehr fragt
Aber etwas schöner (und runder) hätte das Geschenk zum 40.
Trainer-Geburtstag schon sein dürfen ...
"Nur" noch vier Punkte Rückstand auf Bayern? Der HSV sollte lieber
genießen, daß er wieder drei Zähler vor Werder liegt.
Für- Hamburg zählt nur noch Platz zwei!
"Wir reden-nicht von der Meisterschaft". Haben die Hamburger ja immer
wieder gesagt.
Nach diesem Gekicke muß und wird es ihnen jeder abnehmen.
10.04.06 BILD: Happy Birthday, Dolly: Ein toller Tag für mich:
Über 50 000 Zuschauer schmetterten ein "Happy Birthday" durch
die AOLArena. Thomas Doll tanzte auf dem Rasen gemeinsam mit Thimothee
Atouba. 2:0 gegen Gladbach am 40. Geburtstag - der HSVTrainer strahlte.
"Es hat alles zusammen gepaßt. Ein toller Tag für mich."
Das Interview.
BiLD. Nur noch vier Punkte Rückstand auf Bayern, die Fans traumen
von der Meisterschaft...
Doll: Klar, das haben viele im Hinterkopf. Sie dürfen auch träumen.
Aber für uns ist es das Wichtigste, den 2 . Platz zu festigen
Und das ist noch ein weiter Weg."
BILD: Dürfen ihre Spieler nicht vom Titel reden?
Doll: "Es ist wichtig, daß wir unser Ziel nicht aus den Augen
verlieren. Werder ist nur drei Punkte entfernt. Wir sollten uns nicht damit
beschäftigen, ob es in München lauft oder nicht. Oder was für
ein Restprogramm Bayern hat."
BILD:Wie haben Sie das Gladbach-Spiel gesehen?
Doll: "In der 1. Halbzeit haben wir sehr guten Fußball gespielt.
Nach der Pause haben wir kompakt gestanden. Es zeichnet uns aus, daß
wir nicht mehr Hurra-Fußball spielen, sondern die Ordnung halten."
BILD: Ihr Gladbacher Kollege Köppel kritisiert die Elfmeter-Entscheidung
für Barbarez ...
Doll: "Das war ein klarer Elfer. Torwart Keller trifft Sergej am Knie,
da gibt es keine Diskussion. Noch klarer war der Fall kurz darauf bei einem
Foul gegen Mahdavikia, das nicht geahndet wurde."
10.04.06 BILD: HSV intern: Die Trainer kamen um MItternacht:
> Die ersten Gratulanten standen schon um Mitternacht bei Thomas Doll
in Quickborn vor der Tür. Das Trainer-Team um Ralf Zumdick und Ronny
Teuber mit ihren Frauen gratulierte dem Chef zum 40. Geburtstag, schenkte
einen MP3-Player. Zumdick: "Dolly hat sich riesig gefreut." Der war total
überrascht, hatte nämlich schon geschlafen und stand noch mal
auf. Und dann wurde noch eineinhalb Stunden gefeiert.
> Gestern mußte Raphael Wicky (WadenZerrung) passen. Der Schweizer
war nur im Kraftraum, beginnt heute mit leichten Läufen. Auch für
die Partie Sonnabend in Duisburg wird es für Wicky eng. Der verletzte
Kapitän Daniel Van Buyten (Bänderanriß) schob mit Fitmacher
Markus Günther eine Extra-Schicht im Kraftraum.
> 210 Trainer kamen Freitag und Sonnabend zum ersten Symposium (" Wege
der Talent-Entwicklung"). Die HSV-Bosse waren zufrieden, planen eine Neu-Auflage.
Top-Referent Jorge Griffa (70) schult bis Freitag die HSV-Trainer.
Der argentinische Star-Nachwuchscoach (entdeckte u.a. Batistuta, Samuel)
macht Trainings-Demonstrationen, hält Vorträge, leitet Diskussions-Runden.
> 300 Fans von HSV, Gladbach und Hannover zogen gestern friedlich protestierend
vom Großneumarkt zum HSV-Fanhaus (Stresemannstraße), demonstrierten
gegen überzogene Sicherheits-Maßnahmen von Fifa, DFB und Polizei.
> Großer Verlust fürs HSV-Museum. Mittwoch muß die
"Viktoria" für immer zurück nach Berlin. Nur noch heute und morgen
ist sie in Hamburg zu sehen. Die HSV-Meister-Trophäe (1922, '23 und
'28) kommt ins Berliner Sportmuseum. Jetzt sammelt Museums-Chef Dirk Mansen
Geld für eine Kopie der Meister-"Vicky".
10.04.06 BILD: SPlitter:
* Vorstand Christian Reichert ehrte vorm Spiel das 38 000. HSV-Mitglied.
Reichert: "Bis zum letzten Heimspiel gegen Werder wollen wir 40 000 haben."
* Khalid Boulahrouz ging angeschlagen ins Spiel. Der Holländer
plagte sich mit Magen-Problemen.
* Promis auf der Tribüne.- Suzi Quatro, James Last, Willi
Reimann und Stefan Schnoor schauten zu.
* Co-Trainer Ralf Zumdick hatte gestern Besuch von seinem früheren
Assistenten Frank Heinemann. Beide arbeiteten gemeinsam in Bochum.
* Training: Heute um 11 Uhr an der AOL-Arena.
10.04.06 BILD: van der Vaart: Böse Schmerzen im Fuß:
Rafael van der Vaart (23) humelte rund 30 Minuten über den Rasen
der AOL-Arena. Dann hatte Trainer Doll ein Einsehen mit dem holländischen
Techniker und holte ihn vom Platz (70.)
Die Schraube im operierten Fuß (Bruch Anfang Dezember) schmerzte
wie verrückt. Van der Vaart: "Das Ding drückt schon seit einer
Woche. Aber es ist nichts kaputt, nur überanstrengt. Ich werde zwei,
drei Tage Pause machen."
Für das vorentscheidende 1:0 per Elfer (34.) reichte es noch.
Van der Vaarts dritter Strafstoß und sein dritter Elfer-Treffer.
Vom Punkt aus ist der Nationalspieler ein Mister 100 Prozent.
Ein Blick auf die aktuelle Tabelle ließ van der Vaart seine Fuß-Probleme
vergessen: "Bei vier Punkten Rückstand auf Bayern ist alles möglich.
Ich hoffe, München wird nervös. Am wichtigsten ist, daß
Schalke aus dem Champions-League-Rennen ausgeschieden ist."
10.04.06 BILD: Jarolim. Wenn Bayern nicht will, sind wir bereit...:
Nach der T-Frage (" Wer soll im deutschen Tor stehen?") kam beim HSV
die "M-Frage". Kann der HSV noch Meister werden?
Mittelfeldspieler David Jarolim hofft es jedenfalls: "Warum sollen
wir am Ende nicht den Meister machen? Wenn Bayern nicht will, dann werden
wir es vielleicht. Die Münchner wackeln, das ist klar. In Wolfsburg
konnten sie nicht gewinnen, auch nicht gegen Köln und in Bremen gingen
sie unter. Wenn wir unsere letzten fünf Partien alle gewinnen, werden
wir Meister sein."
Abräumer Guy Demel ist ebenfalls optimistisch: "Es wäre übertrieben,
wenn wir sagen würden, wir denken nicht an die Meisterschaft!"
Verteidiger KhaIid Boulahrouz: "Der Titel ist nur vier Punkte weg.
Wir machen Druck. Die Bayern wissen das. Wir sind ganz nah dran. Wir sind
gut drauf. Aber Bayern muß noch zwei Spiele verlieren."
Weniger euphorisch als die Spieler sehen's die KlubChefs. Boss Bernd
Hoffmann: "Wir sind bisher gut damit gefahren, unsere Saisonziele
nicht dauernd zu verändern. Die Wahrscheinlichkeit , Platz zwei zu
erreichen, hat sich vergrößert."
Aufsichtsrats-Boß Udo Bandow hält ebenfalls den Ball flach:
"Wir sollten nicht nach den Sternen greifen. Für uns ist nur der weite
Rang wichtig!"
07.04.06 BILD: Geburtstag am Spieltag. Doll. Mama Christa. Mein Kleiner
hat so viele Scheiben zerschossen:
Mein Kleiner wird 40. Herrje, wo sind nur die Jahre geblieben?
Thomas Doll hat Sonntag Geburtstag. Der HSV-Trainer wird am Spieltag
gegen Gladbach satte 40 Jahre alt. Und seine Mama Christa kann kaum glauben,
daß vier Jahrzehnte so schnell vergangen sind.
"Ich habe noch immer den Kleinen vor Augen, der mit zerschundenen Knien
und viel Dreck auf Kleidung und Gesicht zu spät zum Essen kam", erinnert
sich Christa Doll an Dollys Kinder-Jahre im Mecklenburgischen Malchin.
Mama Doll. -Thomas hatte schon damals nur Fußball im Kopf. Zu
seinen Hausaufgaben mußte man ihn oft zwingen. Doch mit
seiner positiven und freundlichen Art hatte er nicht nur die Lehrer
immer auf seiner Seite."
Probleme, ihren Jüngsten (Doll hat mit Birgit und Anke zwei ältere
Schwestern) außerhalb des Hauses zu finden, hatte die Mutter nie.
Denn: Stundenlang ballerte Dolly mit Freunden im Hof. Lieblingsziel: Eine
Teppichstange, die als Tor diente.
Frau Doll: "Dabei hat mein Kleiner so viele Scheiben zerschossen. "
Aber so richtig böse war niemand auf Thommy. Denn: "Beim Jüngsten
waren wir nie so streng."
Der HSV-Coach scheint sich in den letzten vier Jahrzehnten nicht groß
verändert zu haben. Christa Doll: "Er war und ist unser Sonnenschein.
Sein verschmitztes Lächeln hat er bis heute nicht verloren."
Der 9. April 1966, es war ein Ostersonnabend. Die hochschwangere Mama
bereitete pflichtbewußt den Festschmaus vor, um gleich danach zur
Entdie Klinik von düsen.
Nur 13 Jahre wohnte Dolly bei seinen Eltern. Dann zog er nach Rostock
in die Hansa-Fußballschule um. Weiter ging's über Berlin, Hamburg
nach Italien und wieder zurück nach Deutschland.
Christa Doll. "Wir haben uns keine Sorgen gemacht. Denn Thomas stand
imme auf der Sonnenseite." Und: Er hat unser Leben bereichert und beglückt.
Wir sind so stolz auf ihn. "
Familie Doll kommt aus dem Feiern kaum raus. Gestern waren Christa
und Klaus bei der Goldenen Hochzeit von Dollys Onkel Fritz in Neukalen
(Mecklenburg). Sonntag wird der 40. von Thomas nach der Gladbach-Partie
dezent in einem Restaurant gefeiert.
Dollys Riesen-Fete steigt erst nach Saisonschluß: "Das wichtigste
ist jetzt der Fußball." Wie seit 40 Jahren.
07.04.06 BILD: HSV intern: HSV jagt Belgiens Top-Talent:
> Noch ein neuer Name auf dem Stürmer-Karussell. Die Hamburger
haben Belgiens, Super-Talent Moussa Dembele (18) im Visier. "Wir haben
ihn ein paarmal beobachtet", sagt Sportchef Dietmar Beiersdorfer.
Der U21Nationalspieler machte für den holländischen Erstligisten
Willem II Tilburg in dieser Saison 30 Spiele, erzielte sieben Tore. Der
Youngster wird bereits mit einer Ablöse-Summe zwischen drei und vier
Millionen Euro gehandelt. AZ Alkmaar, der Tabellen-Zweite in Holland, ist
ebenfalls an Dembele ran.
> Uwe Seeler und Charly Dörfel - jetzt sind sie wieer vereint.
Zuerst bekam "Uns Uwe" an der AOL-Arena sein Denkmal, einen XL-Fuß.
Rundherum entteht jetzt ein "Walk of Fame". Als Erster aufgenomen wird
Charly, Uwes Flankengeber.
Seeler darf sich zudem ber eine 10 000-Euro-Spene von Andreas Maske
"Maske Auto-Leasing" für seine Stiftung freuen.
> Der HSV hat einen Jugend-Roman aufgelegt. "Max im HSV-Internat" heißt
die Story, die Michael Schaal geschrieben hat. Sie erzählt die authentische
Geschichte eines 14jährigen Jungen, der in Schleswig-Holstein vom
HSV und Bayern entdeckt wird. Max entscheidet sich gegen das Münchner
Angebot und zieht ins HSV-Internat. Das 170-Seiten-Werk gibt's ab Sonntag
für 10 Euro in den HSV-Shops.
> Fußball-Demo in Hamburg. Mehrere HSV-Fan-Klubs wollen Sonntag
(Treffpunkt 12 Uhr, Großneumarkt) gegen die Sicherheitsmaßnahmen
von Fifa, DFB und Polizei demonstrieren. Jojo Liebnau, Vize der HSV-Supporters:
"Wir protestieren gegen die übertriebene Härte gegen überfriedlichen
Fußball-Fans."
07.04.06 BILD:
Die Bundesliga schaut Sonnabend auf den Super-Gipfel Werder - Bayern.
Macht Bremen (drei Punkte hinterm HSV) die Meisterschaft noch mal spannend,
oder kriegt der HSV aus München (7 Punkte vor Hamburg) Schützenhilfe
im Kampf um Platz zwei?
Von 1992 bis 1995 spielte Dietmar Beiersdorfer (42) bei Werder, doch
morgen drückt der HSV-Sportchef München die Daumen:"Wir wollen
Platz zwei festmachen. Da würde uns ein Sieg der Bayern entgegenkommen."
Will der HSV nicht mehr - und vielleicht doch noch nach dem Titel greifen?
Beiersdorfer:"Unser Ziel ist der Champions-LeaguePlatz. Da wollen wir
uns nicht verstolpern. Platz zwei wäre für den HSV das beste
Ergebnis seit 19 Jahren. Das wäre doch nicht schlecht. "
Auswärts eilt der HSV von Sieg zu Sieg (u.a. Bayern, Schalke).
In der AOL-Arena gabs in den letzten drei Spielen zwei Pleiten (Stuttgart,
Dortmund). Was läuft da schief? Beiersdorfer: "Jeder einzelne muß
eine gute Form mitbringen, sonst wird's für die ganze Mannschaft schwer.
Das hat in dem einen oder anderen Heimspiel gefehlt."
07.04.06 BILD:
Eine gute und eine schlechte Nachricht vorm Gladbach-Spiel. Mehdi Mahdavikia
(28) wird fit. Nach seiner Knie-Prellung steigt der Perser heute voll ins
Training ein. Raphael Wicky (28) fällt aus. Der Schweizer (Waden-Zerrung)
wurde gestern nur behandelt.
Der HSV erwartet Sonntag das zweitschlechteste Auswärts-Team (hinter
Duisburg) der Liga. In 13 Spielen holte die Borussia nur acht Punkte (ein
Sieg, fünf Remis). 2006 reichte es in fünf Partien gerade zu
einem Zähler und einem Tor.
Doll bläst Sonntag zur Attacke. Der Coach wird wohl erstmals seine
vier Offensiv-Stars von Beginn an gemeinsam aufs Feld schicken: van der
Vaart, Barbarez, Lauth UND Ailton.
"Ich kann mir ein sehr offensives System vorstellen , sagt Doll.
"So viele Mittelfeld-Spieler bleiben mir ja nicht mehr. "
Neben Wicky fällt auch de Jong (5. Gelbe) aus. Rafael van
der Vaart gefällt die Vollgas-Variante: "Bei Ajax haben wir immer
mit drei Stürmern gespielt. Schön, wenn wir so auflaufen können.
Mit drei Stürmern kannst du dich vorne einfacher durchsetzen als mit
zwei."
07.04.06 BILD: Splitter:
* Fürs Heimspiel Sonntag (17.30 Uhr) gegen Gladbach sind 56 000
Tickets weg.
* Rene Klingbeil (wurde Sonntag 25) spendierte gestern in der
Kabine asiatisches Essen.
* Daniel Van Buyten (Bänderanriß) trainierte gestern erstmals
auf dem Fahrrad-Ergometer, Piotr Trochowski (Grippe) soll heute wieder
einsteigen.
* Nigel de Jong (Knie-Vertetzung/5. Gelbe) bekam ein paar Tage
frei, läßt sich in Amsterdam behandeln.
* Ex-HSV-Stürmer Emile Mpen(jetzt Katar) füllt mit einer
MeniskusVerletzung zwei bis drei Monate aus.
*Training: Heute um 11 Uhr an der AOL-Arena.
07.04.06 BILD:
Guy Demel (24) - die HSVAntwort auf TV-Koch Tim Mälzer. Der Verteidiger
ist ein echter Held am Herd, bereitet die leckersten Gerichte zu. "Ich
kann in der Kliche alles. Meine Momo und eine Ex-Freundin haben mich toll
angelernt" Demels Spezialitäten: Alle Arten von Gratins, gegrillte
Bananen und Fisch in zahlreichen Variationen.
Das Interview.
BILD: Nicht nur am Ofen, sondern auch auf dem Rosen kochen Sie die
Gegner ab. Wie glücklich sind Sie?
Demel: "Ganz glücklich."
BILD: Nur ganz. Warum?
Demel: "Mein Vertrag läuft im nächsten Jahr aus. Ich würde
gern sehr lange beim HSV bleiben."
BILD: Zweifeln Sie an einer Verlängerung Ihres Kontraktes?
Demel: "Mein Berater war bei Sportchef Beiersdorfer. Doch das Angebot
des HSV werden wir so nicht annehmen."
BILD: Was, wenn Sie mit dem HSV nicht einig werden, wechseln müssen?
Demel: "Das wäre ein schwere Enttäuschung."
BILD: Für Sie läuft es wie geschmiert. Sie sind der Mann
für alle Fälle...
Demel: "Und genau da liegt das Problem. Wenn du ein Allrounder bist
und kein Spezialist, ist es für jeden Trainer einfacher, dich auf
die Bank zu setzen. Ich will endlich Stammspieler sein. Egal, auf welcher
Position."
BILD: Wenn nicht beim HSV, dann woanders?
Demel: "Es würde mir sehr weh tun, diesen Klasse-Verein verlassen
zu mussen. In der Bundesliga gibt es nichts Vergleichbares. Deshalb würde
ich gern nach Italien, Spanien oder England gehen."
BILD: Wie kommen Sie hier in Hamburg ohne Ihre vierjährige Tochter
Onaissa zurecht?
Demel: "Schlecht. Ich vermisse Sie sehr. Onaissa lebt bei
ihrer Mama, zieht bald von Marseille nach Paris. Trotzdem sind es
dann noch 900 Kilometer Distanz."
BILD: Da wäre ein Angebot von Paris St.Germain doch von Vorteil.
Gibt es vielleicht sogar eins?
Demel: "Dazu will ich nichts sagen. Ein Mann muß ja auch seine
Geheimnisse haben."
07.04.06 Abendblatt: "Nistelrooy paßt nicht zu uns". HSV: Vorbereitung
auf Mönchengladbach - nebenbei wird die Stürmersuche forciert.
Sportchef Dietmar Beiersdorfer über die Kriterien für Neuzugänge.:
ABENDBLATT: Herr Beiersdorfer, am Sonntag gastiert Mönchengladbach
in der AOL-Arena. Folgt man der Serie, müßte es nach dem Schalke-Sieg
wieder ein schwächeres Spiel geben . . .
DIETMAR BEIERSDORFER: Warum? Unsere Mannschaft hat im Laufe der Saison
bewiesen, daß sie sich in wichtigen Spielen durchsetzen kann. Wir
stehen nicht umsonst vor Bremen und Schalke auf Rang zwei und haben die
Bayern zweimal geschlagen.
ABENDBLATT: Trotzdem wurden gegen die vermeintlich Schwächeren
Punkte gelassen oder gar verloren.
BEIERSDORFER: Wir sind aber auch mit einem Punkt Rückstand die
zweitbeste Mannschaft der Rückrunde.
ABENDBLATT: Trauern Sie dem einen oder anderen unnötigen Punktverlust
nach? Gerade im Hinblick auf die Tabellenspitze?
BEIERSDORFER: Nein. Die Niederlagen sind im Zusammenhang erklärbar.
Kein Team kommt immer ans Leistungslimit, auch wir nicht. Und unsere Strategie
ist, unseren Kader mit jungen Leuten zu kompensieren. Trotzdem konnten
wir so 59 Punkte einfahren - das ist ein hervorragender Schnitt. Der jetzige
Tabellenstand spiegelt schon die Realität wider.
ABENDBLATT: Dennoch soll der Erfolg ausgebaut werden.
BEIERSDORFER: Ja, aber nicht mit 20 oder 25 Top-Spielern. Das wäre
der vierte vor dem zweiten Schritt. Wir setzen weiter auf Top-Spieler gepaart
mit hoffnungsvollen Talenten. Gerade hat es Sascha Kirschstein als ehemaliger
Regionalliga-Torhüter zur Nummer eins gebracht.
ABENDBLATT: Felix Magath hat gesagt, eine gute Mannschaft baut sich
von hinten auf, wie beim HSV. Genießt demzufolge jetzt die Aufrüstung
im Sturm Priorität?
BEIERSDORFER: Das ergibt sich schon aus dem Bestand. Benny Lauth etabliert
sich zu unserer Freude gerade. Besonders auf Schalke hat er mir - auch
ohne eigenen Treffer - sehr gut gefallen. Aber Sergej Barbarez hat sein
Angebot abgelehnt und Naohiro Takahara könnte nach einer neuen Herausforderung
streben. Dazu kommt noch Ailton, dessen Situation auch noch nicht geklärt
ist. Da ist es ein Muß, daß wir uns in diesem Bereich besonders
umsehen.
ABENDBLATT: Werden Sie dort bis an Ihre finanzielle Schmerzgrenze gehen?
BEIERSDORFER: Unser Ziel ist es, uns zu verbessern, den Kader sukzessive
zu verstärken. Das will nicht nur die Öffentlichkeit, das wollen
auch die Spieler. Preislich ist vieles vorstellbar, sofern wir überzeugt
sind. Die Spielerauswahl ist entscheidend.
ABENDBLATT: Bislang gab es da zumeist Volltreffer . . .
BEIERSDORFER: . . . weil wir uns äußerst intensiv mit den
Spielern beschäftigen. Dazu gehört auch der persönliche
Eindruck. Sind wir vor dem Gespräch nicht hundertprozentig sicher,
kann das persönliche Gespräch den Ausschlag geben. Und das gab
es schon in beide Richtungen.
ABENDBLATT: Besteht noch Kontakt zu den im Winter angesprochenen Valeri
Bojinov und Nikola Zigic?
BEIERSDORFER: Wir beobachten sie. Allerdings sind inzwischen noch einige
Stürmer dazugekommen.
ABENDBLATT: Vor zwei Jahren war ein Rafael van der Vaart beim HSV noch
utopisch. Ist heute ein Stürmer wie Manchesters Ruud van Nistelrooy
Utopie, oder wagt sich der HSV an derartige Weltklassestürmer heran?
BEIERSDORFER: Van Nistelrooys Qualitäten sind unbestritten. Aber
es muß alles passen. Die jetzigen Spieler sind die Hauptakteure.
Wir werden vermeiden, auf kurzfristigen Erfolg zu setzen und eine Mannschaft
um nur einen Spieler herum aufbauen. Die Transfers müssen nachvollziehbar
sein. Für Umfeld und Mannschaft.
ABENDBLATT: Dabei wird das Umfeld eine weitere Steigerung erwarten.
Beginnt gerade nach Ihrem bislang größten Erfolg Ihre bislang
schwerste Zeit als Sportchef?
BEIERSDORFER: Unser Ziel ist es, aus der jetzigen Situation heraus
uns national wie international zu etablieren. Beim letzten Auftritt des
HSV in der Champions League gab's in der Bundesliga Platz 13. Trotz aller
Hechelei nach Champions League ist die Bundesliga die Grundlage aller internationalen
Ambitionen. Die wahren Champions sind die, die neben dem internationalen
Wettbewerb gerade in der Bundesliga nichts anbrennen lassen.
07.04.06 Abendblatt: HSV-Notizen:
Ehrung: Heute um 15.30 Uhr wird es den ersten Fußabdruck im neuen
"Walk of Fame" geben, der rund um den Fuß von Uwe Seeler an der AOL-Arena
entsteht. Geehrt wird als erster HSV-Spieler - Gert "Charly" Dörfel.
Statistik: Zuletzt gab es bei HSV gegen MG zweimal ein 0:0.
Ausfälle: Raphael Wicky wird gegen Mönchengladbach nicht
spielen, die Wadenverletzung ist nicht verheilt. Nigel de Jong sitzt seine
fünfte Gelbe Karte ab.
Fit: Mehdi Mahdavikia, der auf Schalke mit einer Knieverletzung ausscheiden
mußte, kann am Sonntag spielen. Doll: "Unsere Physiotherapeuten arbeiten
sensationell, Mehdi wird es schaffen."
07.04.06 Abendblatt: Dolls Geburtstagsgeschenk: Heimsieg:
Am Sonntag feiert Thomas Doll Geburtstag. Der HSV-Trainer wird 40 Jahre
alt. Genau am Tag des Spiels gegen Borussia Mönchengladbach. "Ich
mach' mir nichts aus solchen Tagen. Und ob Doll nun 40 wird, das interessiert
ohnehin keinen", sagt der Coach. Seine Jungs aber werden wohl wissen, wie
sie ihrem Chef eine Freude machen können: mit einem Heimsieg.
Auf den ersten Blick ein keineswegs schweres Unterfangen. Die Borussia
kommt mit einer schlechten Auswärtsbilanz: In 13 Spielen gab es nur
einen Erfolg, dazu fünf Unentschieden. Also leichte Beute für
den HSV? Der verlor sein letztes Heimspiel gegen Dortmund (2:4), hat von
den vier Spitzenteams die meisten Heimniederlagen (drei). "Wir sind gewarnt,
werden die Gladbacher sicher nicht unterschätzen. Dazu gibt es für
uns auch keinen Grund, gerade nach dem letzten Heimspiel", sagt Thomas
Doll. Dann erinnert der Trainer an den wichtigen Sieg gegen Schalke (2:0):
"Da haben wir uns super präsentiert, und nun wollen wir diese drei
Punkte mit einem Heimsieg vergolden, unsere Ambitionen auf Platz zwei mit
einem weiteren Sieg ganz fest untermauern."
Die Frage, ob der HSV diesmal (noch) offensiver spielen wird, vielleicht
mit Ailton von Anfang an, ließ Doll offen: "Ich kann mir viele Modelle
vorstellen, ich warte mal ab und werde das auch noch mit den Spielern besprechen."
07.04.06 DIE WELT: Demel ersetzt verletzten Wicky:
Der HSV muß im Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach
am Sonntag (17.30 Uhr, AOL Arena) auf Raphael Wicky verzichten. Den Schweizer
plagt weiter eine Wadenzerrung. Für ihn wird Guy Demel spielen. Mehdi
Mahdavikia hingegen kann gegen den Tabellen-Achten nach überstandener
Knieprellung wieder auflaufen. Um die Chancen auf die Teilnahme an der
Champions League weiter zu verbessern, fordert Trainer Thomas Doll drei
Punkte. "Wir wollen mit einem Sieg unseren Erfolg auf Schalke vergolden
und unsere Ambitionen auf den zweiten Tabellenplatz fest untermauern",
sagte der Fußball-Lehrer, der am Sonntag seinen 40. Geburtstag feiert.
Dazu beitragen soll nach seiner abgelaufenen Gelb-Sperre Khalid Boulahrouz.
Doll sprach Mitte der Woche mit dem niederländischen Verteidiger über
Verkehrsvergehen, die zum vorübergehenden Verlust des Führerscheins
führen. "Ihm tut die Sache weh. Jetzt soll er sich nur auf den Fußball
konzentrieren."
07.04.06 Mopo: DOLLYS WUNSCH. Ein Sechser im Lotto. Am Sonntag feiert
der Trainer seinen 40. Geburtstag:
Er gehört nun wahrlich nicht zu den Leuten, die immer gleich den
Lauten machen, wenn sie Geburtstag haben. "Ach, das interessiert doch sowieso
keinen", sagt Thomas Doll, lächelt verschmitzt - und irrt gewaltig!
Wenn Lebensgefährtin Roberta am Sonntagabend daheim in Quickborn zum
Geburtstagssekt bittet, soll es der krönende Abschluss eines unvergesslichen
Ehrentages werden. Dolly wird 40 - und seine Mannschaft hat eine fürstliche
Geschenkidee. Den Sechser im (Fußball-)Lotto. Wert: mindestens zehn
Millionen Euro!
Ausgerechnet die Bayern sollen die Super-Party zu Dolls 40. einläuten.
Schon morgen, mit einem Sieg in Bremen. Tags darauf will der HSV gegen
Gladbach nachziehen und Werder um sechs Punkte enteilen. Es wäre schon
eine kleine Vorentscheidung im Kampf um die direkte Champions-League-Qualifikation.
"Dieser Sieg muss her", weiß Rafael van der Vaart. "Und wir werden
ihn unserem Trainer zum Geburtstag schenken." Klappts am Ende mit der Königsklasse,
wäre der HSV zumindest um garantierte zehn Millionen Euro reicher.
Der Erfolg gegen Gladbach - nichts anderes wünscht sich der Trainer
von seinem Team. "Dann würde der Tag komplett sein", gibt er zu. Zeit
zum Üben hatten seine Jungs genug. Im Vorjahr, zu Dolls 39., gastierte
Werder Bremen in der AOL Arena. 1:2 hieß es am Ende. Diesmal soll
die Party so richtig geschmissen werden.
Wie aber wird das Geburtstagskind ansonsten anstoßen? Viel Zeit
bleibt nicht. Ein schönes Frühstück mit Roberta und Töchterchen
Olivia (sieben) ist sicher drin. "Abends nach dem Spiel gehen wir dann
essen", berichtet Doll. "Die große Party soll erst nachträglich
im Mai steigen." Nach der Saison. Passend zum Einzug in die Champions League.
Wünsche hat der Trainer reichlich. "Den inneren Frieden", nennt
er, "und dass ich mich in kritischen Phasen immer auf mich verlassen kann.
Und ich wünsche mir, dass meine Töchter Olivia und Denise in
der Schule gut vorankommen und dann voller Zufriedenheit ihren eigenen
Lebensweg gehen können."
Der des HSV soll in die Champions League führen. Und plötzlich
ist der Geburtstag auch für Doll Thema. "Ich bin mir sicher, dass
meine Jungs mir ein schönes Geschenk machen werden", formuliert er
leise. Ein Wunsch, der zugleich eine Aufforderung ist.
07.04.06 Mopo: AILTON. Van der Vaart: Toni muss jetzt spielen! Lässt
Thomas Doll ihn gegen Gladbach von Beginn an ran?:
Ailton jedenfalls ist bereit für die Stammelf, will endlich runter
von der Bank. Und er bekommt nun prominente Unterstützung aus der
Mannschaft. Rafael van der Vaart spricht sich eindeutig für den "Kugelblitz"
aus: "Für die Mannschaft ist es das Beste, wenn Toni spielt", so der
Holländer.
Der Spielmacher zeigt sich von den Qualitäten Ailtons begeistert.
"Wenn er den Ball hat, geht die Post ab. Wie auf Schalke. Das ist gut für
uns und ganz schlecht für den Gegner." Doll jedoch will die Spannung
hochhalten: "Am Sonntag erfahren meine Jungs, wer spielt." Vieles spricht
dafür, dass Ailton die Besprechung mit leuchtenden Augen verlassen
wird.
07.04.06 Mopo: INTERVIEW BASTIAN REINHARDT. »Mein Herz sagt mir
Ich will beim HSV bleiben«. Nach seinem überzeugenden Auftritt
auf Schalke (2:0) wird Bastian Reinhardt auch gegen Gladbach die Abwehr
dirigieren:
Womöglich wird es einer seiner letzten Auftritte für den
HSV sein - der Vertrag des 30-Jährigen läuft aus, seine Zukunft
ist unklar.
MOPO: Wie spielt es sich, wenn man nicht weiß, wo man in ein
paar Wochen wohnen wird?
Reinhardt: Ich kann das ganz gut verarbeiten. Gerade, wenn man in der
Stammelf steht, hat man ja immer ein Ziel, auf das man hinarbeiten kann.
Richtig ist aber, dass ich in der Luft hänge. Ich weiß nicht,
wo ich künftig spiele.
MOPO: Wie sind Sie mit dem HSV verblieben?
Reinhardt: Nach dem Ultimatum, das am 15. März ablief, haben wir
nicht mehr gesprochen. Wollen wir aber noch.
MOPO: Wolfsburg, Hannover und der HSV kommen in Frage - was sagt Ihr
Herz?
Reinhardt: Es sagt mir, dass ich eigentlich hier bleiben will.
MOPO: Aber?
Reinhardt: Ich bin bei einem sehr guten Klub, einen besseren werde
ich nicht mehr bekommen. Aber ich bin eben kein Stammspieler. Man muss
sich überlegen, ob man jede Woche gesetzt sein will, oder der Reiz
der Champions League überwiegt.
MOPO: Und der finanzielle Aspekt?
Reinhardt: Wichtig ist, welches Interesse der Verein an dir zeigt.
Und das drückt sich natürlich auch in Zahlen aus. Wenn man woanders
50, 60 Prozent mehr verdienen kann, muss man darüber nachdenken. Ich
müsste lügen, wenn ich sagen würde, dass das keine Rolle
spielt.
MOPO: Sprechen Sie bereits mit den anderen Vereinen?
Reinhardt: Ja! Der Zeitpunkt ist ja schon realativ spät. Und ich
habe gern Klarheit.
MOPO: Wann sollte das sein?
Reinhardt: Wenn es in vier Wochen so ist, wäre es gut.
MOPO: Haben Sie noch das Gefühl, dass der HSV Sie wirklich halten
möchte?
Reinhardt: Beim Trainer und der Mannschaft in jedem Fall. Wie es beim
Management aussieht, weiß ich nicht mehr so genau. Im Moment wird
gar nicht mehr kommuniziert. Das finde ich etwas schade.
07.04.06 Mopo: HSV-KURZPÄSSE. Vereinsinfos kompakt:
BAU: Das Spiel gegen Gladbach ist mit 56 000 Fans ausverkauft. Heute
Mittag entscheidet sich, ob die 1000 geplanten neuen Stehplätze auf
der Nordtribüne rechtzeitig fertig werden (MOPO berichtete). Anschließend
würden die Karten in den Verkauf gehen.
STAMMELF: Mehdi Mahdavikia (Knie) ist am Sonntag in jedem Fall dabei.
Raphael Wicky (Wade) fällt hingegen aus.
GESPRÄCH: Thomas Doll unterhielt sich mit Khalid Boulahrouz (muss
am 4. Mai wegen des Fahrens ohne Führerschein vor Gericht) über
seine Verkehrssünden. "Jetzt sollte man ihn damit in Ruhe lassen",
meint der Trainer. "Was passiert ist, tut ihm selbst sehr weh."
TRAINING: Heute um 11 Uhr.
06.04.06 BILD: Ailton. Plötzlich ist er Dolls größtes
Problem:
Spielt Ailton, spielt er nicht, spielt er..? Der aktuelle Abzahlreim
beim HSV.
Denn: Toni macht mächtig Druck. Nicht wie früher bei Werder
oder Schalke mit der Klappe, sondern mit guten Leistungen und Toren.
Je ein Sahne-Treffer in den letzten Partien gegen Dortmund (2:4) und
auf Schalke (0:2), heiße Sprints und gutes Auge für die Mitspieler.
Toni ist sportlich beim HSV angekommen. Aber noch nicht in der Startelf.
"Ich willunbedingt von Beginn an spielen. Aber der Trainer entscheidet",
sagt Ailton listig und schiebt den Schwarzen Peter damit
weiter an Coach Thomas Doll.
Und plötzlich ist Allton Dolls größtes Problem.
Wohin nur mit dem explodierten Kugelblitz?
"Ich habe die Qual der Wahl", gibt Dolly unumwunden zu. Klar. Seine
Stürmer, die so viele Wochen mit Ladehemmung Fahrkarten schossen,
ballern und treffen wieder. Sergej Barbarez (8 Tore), Benny Lauth (5) und
nun auch Ailton (2).
Der HSV-Trainer: "Toni brennt. Das weiß ich. Wir haben eine tolle
Ausgangs-Position und vorne einen richtigen Konkurrenzkampf."
Möglicherweise schickt Doll auch seine drei Musketiere gleichzeitig
in den Kampf. Wie schon auf Schalke. Da stellte der Coach nach der Pause
um, ließ Ailton und Lauth in der Spitze, Barbarez dahinter und van
der Vaart über links spielen.
Doll dazu: "Ich kann mir alles vorstellen. Sonntag werden meine Spieler
als erste erfohren, wer spielt."
Nur - sollte Ailton wieder auf die Bank müssen, hätte der
Brasilianer damit garantiert ein Problem.
06.04.06 BILD: Benjamin. Fußball-Schule und Angebot von Bochum:
Es ist still geworden um Collin Benjamin (27). Im Januar löste
der um Knie verletzte Mittelfeldmann seinen HSV-Vertrag auf, machte einen
Ausländerplatz für Ailton frei.
Der Namibier fiel aber nicht in ein Loch, bastelt vielmehr im Stillen
an seiner Zukunft.
Am Wochenende eröffnete der zurzeit "arbeitslose" Benjamin seine
Fußball-Akademie in der Heimatstadt Windhuk. Dort werden 60 bis 70
Jugendliche für eine mögliche Profi-Karriere ausgebildet.
Aber die Kicker-Schule soll nur ein zukünftiges Standbein sein.
Collin will weiter Fußball spielen. Und das in der Bundesliga.
Vier Klubs haben schon bei ihm angefragt. Ganz besonders heiß
dabei.- Aufstiegs-Aspirant VfL Bochum. Marcel Koller, Trainer des Zweitligisten,
will den Afrikaner schon seit Jahren. Erste Kontakte gabs, als Koller noch
Coach in Köln war.
Noch ist Benjamin in der Reha. Aber bald will er wieder loslegen:"Im
Mai möchte ich am Ball sein." Um im Sommer volldurchzustarten. In
Bochum?
06.04.06 BILD: HSV intern: Mahdavikia hofft, Nando jetzt Trainer:
> Gestern nachmittag startete Mehdi Mahdavikia (28) ,vorsichtig mit
leichten Laufübungen. Nach dem Brutalo-Foul von Schalkes Kevin Kuranyi
zittert der Perser (Knieprellung) nun um seinen Einsatz Sonntag gegen Gladbach.
"Wenn das Spie! jetzt anstehen würde, könnte ich nicht spielen.
Die Schmerzen sind noch zu groß", sagt der stürmende Verteidiger.
Der Perser ist glücklich, daß keine Bänder kaputt sind:
"Es hat in meinem Knie laut geknallt. Da habe ich befürchtet,
daß ich für den Endkampf um die Champions League total ausfalle."
>Sonnabend schlafen die Profis im "Hotel Mama". Trainer Thomas Doll
schickt seine Spieler wie vor Europacup-Partien nicht ins Trainingslager,
sondern wieder zu ihren Familien. Regisseur Rafael van der Vaart:
"Riesig. Zu Hause schläft man viel besser."
Doll versucht mit dieser Entscheidung nach den Heimpleiten gegen
Stuttgart (0:2) und Dortmund (2:4), die Kicker vor dem Gladbach-Heimspiel
aus der drögen Routine zu reißen.
> Sag mir Nando, sag mir wann... Trotz seiner 17 Treffer zwischen 1989
und 1992 sorgte der ehemalige HSV-Stürmer Nando (39) mit einer ganz
anderen Aktion für Schlagzeilen. Der Samba- Knipser vertraute den
Banken nicht, mauerte in seinem Haus knapp 100000 Mark (heute rund 50 000
Euro) lieber in eine Wand ein. Das Geld vermoderte...
Jetzt suchte die Stadionzeitung "HSV live" händeringend für
die Rubrik "was macht eigentlich..." den Unglücksraben. Die Redakteure
fanden den jetzigen Fußball-Trainer in Rio. Sonntag wird er sogar
mit dem HSV verbunden sein: "Hier in Brasilien werden viele Hamburg-Partien
live gezeigt."
06.04.06 BILD: SPlitter:
* Kaputt: Alex Laas hat wohl einen Faserriß im Oberschenkel.
Sein Einsatz Sonntag gegen Gladbach ist fast ausgeschlossen.
* Angeschlagen: Nigel de Jong (Knie-Prellung) und Piotr Trochowski
(Grippe) setzten gestern beim Training aus.
* Lecker: Die Profis verlebten im Restaurant "Casse-Croute" (Gänsemarkt)
ihren Mannschaftsabend.
* Termin: Heute abend besucht die Mannschaft das Musical "Afrika, Afrika".
* TV: Morgen ist Ralf Zumdick zu Gast bei Sat 1, "17.30 Uhr".
* Neue Saison: Trainings-Start ist am 3. Juli.
*Training: Heute um 11 Uhr an der AOL-Arena.
06.04.06 BILD: Verkehrs-Rowdy Boulahrouz. Ab zum Rapport!:
Die Sachlage ist klar. Khalid Boulahrouz (24) wurde zweimal mit
seinem Luxus-Auto geblitzt, zudem einmal mit Handy während der Fahrt
erwischt. Und das alles ohne Führerschein (BILD berichtete)
Keine schöne Geschichte, die am 4. Mai vor dem Hamburger Amtsgericht
verhandelt werden soll.
Beim HSV ist keiner darüber amüsiert. Deshalb muß der
Verteidiger zum Rapport.
Sportchef Dietmar Beiersdorfer und Trainer Thomas Doll wollen sich
den Verkehrs-Rowdy vorknöpfen.
"Wir werden uns zusammensetzen. Es wird kein Vater-Sohn-Gespräch",
sagt Doll. "Boula muß sich der Konsequenzen bewußt sein. Da
muß er eben durch. "
So sieht das auch Beiersdorfer: "Das darf nicht passieren. Khalid hat
eine Vorbild-Funktion. Aber es wird keine Geldstrafe von unserer
Seite geben. Jeder macht mal einen Fehler."
Zur Kasse bittet dagegen die Hansestadt Hamburg. Der eisenharte Innenverteidiger
muß wohl tief in die Tasche greifen. Neben
einem sechsmonatigen Fahrverbot droht eine Bußgeld-Forderung
von 87500 Euro. Netto! Kein Pappenstiel, nicht einmal für Boulahrouz.
Seine Probleme mit Polizei und Gericht nerven den Holländer. Der
Defensivmann ("Ich möchte dazu nichts sagen") fuhr gestern Nachmittag
nicht auf den Spielerparkplatz, sondern direkt durch den Eingang der Stadion-Lieferanten
vor die Außentür des Spieler-Traktes. Hinter seinem Auto ging
sofort das Tor runter.
Kapitän Daniel Van Buyten zu Boulas "Blitz-Orgie": "Es ist für
ihn eine Warnung für die Zukunft. Er hat sich nichts Böses dabei
gedacht. Aber: Es werden weitere, harte Herausforderungen kommen, und denen
muß er sich stellen. " Im Leben wie auf dem Fußball-Platz.
06.04.06 BILD: Van Buyten warnt: Vorsicht! Alles kann noch passieren:
Hamburgs Kampf um die Champions League. Und das ohne ,Kapitän
Daniel Von Buyten (Bänderanriß im Knöchel).
Das Interview mit dem HSV-Abwehrchef.
BILD : Was macht die Genesung?
Van Buyten: "Läuft alles gut. Ich trainiere meinen Oberkörper,
bekomme eine neue Schiene, damit ich mit Fahrradfahren anfangen kann."
BILD: Das Saisonfinale um 13. Mal gegen Bremen war bisher Ihr Comeback-Ziel.
Können Sie sogar früher einsteigen?
Van Buyten: "Vielleicht. Aber ich darf nicht ungeduldig werden."
BILD: Wie haben Sie den HSV-Sieg auf Schalke erlebt?
Van Buyten (lachend): "Auf dem Sofa. Stehen kann ich ja nicht. ich
war nervös, habe Khalid Boulahrouz angerufen und gesagt: "Hey, Mann,
siehst du, was wir für ein geiles Spiel verpassen."
BILD: Nach dem 2:0 in Gelsenkirchen zu wieviel Prozent ist Hamburg
nun in der Champions League?
Van Buyten: "Zu null Prozent. Es sind noch 18 Punkte zu vergeben. Nichts
ist entschieden. Alles kann noch passieren."
BILD: Der HSV spielt noch gegen Gladbach Leverkusen und Bremen
zu Hause. Duisburg, Köln und Berlin auswärts. Wie schützen
Sie das Restprogramm ein?
Van Buyten: "Verdammt schwer. Jeder Gegner wird bis aufs Blut kämpfen.
Wir müssen sehr aufpassen.
06.04.06 Abendblatt: Ailton auf bestem Weg zum neuen Vertrag. HSV: "Viele
Tore" für einen Verbleib in Hamburg. Sowohl Sportchef Beiersdorfer
als auch Trainer Doll loben den brasilianischen Angreifer.:
Er hat keine Eile. Als letzter HSV-Profi fand sich Ailton gestern,
locker ein Lied pfeifend, zum Training ein. Nicht einer der rund 50 wartenden
Fans mußte ohne das heiß ersehnte Autogramm der zuletzt so
treffsicheren Leihgabe den Heimweg antreten. Ailton hatte Zeit. "Es reicht
doch, wenn ich zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort bin." Dabei war
er zehn Minuten zu spät an der AOL-Arena angekommen.
Dennoch, der Brasilianer hat den richtigen Ort für sich und seine
Familie längst gefunden. "Ich fühle mich hier nicht nur wohl,
ich bin zu Hause." Und selbst wenn die Rückkehr in sein Heimatland
Brasilien nach der Profikarriere beschlossen ist, der pfeilschnelle Angreifer
läßt keine Möglichkeit aus, den HSV und Hamburg zu loben.
Wohlwissend, daß es für ihn um einen Anschlußvertrag beim
Bundesliga-Zweiten geht. "Wenn ich Tore mache - und die werde ich weiterhin
machen - kann ich mich selbst glücklich machen. Da muß ich mir
keine Sorgen machen."
So sieht es auch Sportchef Dietmar Beiersdorfer. Bis zum 15. Mai hat
der HSV Zeit, die auf 1,75 Millionen Euro festgeschriebene Kaufoption zu
ziehen, Ailton so von Besiktas Istanbul loszulösen. Denn auch darum
geht es für Ailton. "In der Türkei paßte es für mich
und meine Familie nicht. Die Mentalität ist anders. Und als sich auch
meine Familie beschwerte, war klar, daß ich gehen muß." Zudem
bestanden unüberbrückbare Differenzen mit Trainer Jean Tigana.
"Stimmt", gibt Ailton zu, "aber darüber denke ich hier nicht mehr
nach."
Braucht er auch nicht. Beiersdorfer bescheinigt der Leihgabe: "Toni
hat sich super integriert, die Kollegen schätzen ihn. Er bringt einen
guten Geist mit und ist auch sportlich auf einem sehr guten Weg." Wohin?
"Das werden wir im Mai sehen", weicht Beiersdorfer aus, "schließlich
wollen wir in der jetzigen Situation weder Ailton noch uns unnötigem
Druck aussetzen. Bislang hat er ja auch noch nicht so oft gespielt. Auch
deshalb sind noch keine weiteren Gespräche geplant."
Allerdings, und daraus macht der HSV-Sportchef kein Geheimnis, befindet
sich der in den letzten beiden Spielen mit Joker-Toren erfolgreiche 32jährige
auf dem besten Weg, sich seine Wunsch(Fußball-)heimat zu sichern.
"Wir waren alle geschockt, als er sich den Kiefer gebrochen hatte. Aber
wir haben immer gesagt, daß er uns mit seinen Qualitäten noch
helfen wird. Und das tut er jetzt." Ailton also auf dem direkten Weg zum
neuen Vertrag? "Ich sag's mal so: Wir sind hier momentan sehr zufrieden
mit ihm. Und gute Leistungen haben noch niemandem etwas verwehrt . . .
"
Worte, die Ailton gerne hört. Allein zufriedenstellen können
sie ihn noch nicht. "Ich will von Beginn an spielen. Denn wenn Ailton gut
drauf ist, macht er seine Tore. Und die braucht Ailton, um in Hamburg zu
bleiben."
Dennoch, und in dem Moment spricht die geläuterte Diva aus dem
Brasilianer, der einstige Bundesligatorschützenkönig ordnet alles
dem Mannschaftserfolg unter: "Wenn ich immer nur reinkomme und wir trotzdem
gewinnen, ist mir das ehrlich gesagt egal. Ich kann immer helfen, auch
so. Und die Hauptsache ist, wir kommen in die Champions League." Daß
er am Wochenende gegen Gladbach voraussichtlich wieder auf der Bank Platz
nehmen muß - für Ailton kein Problem. Das glaubt auch Trainer
Thomas Doll zu wissen: "Toni hat seinen Trainingsrückstand aufgeholt,
präsentiert sich in einer guten Verfassung." Vor allem die Art und
Weise, wie der schnelle Angreifer die Tore erzielt hat, sei begeisternd.
"Da hat er seine Qualitäten gezeigt, den Konkurrenzkampf innerhalb
des Teams positiv angekurbelt."
Ob Ailton am Wochenende von Beginn an stürmen darf? Doll hält
sich bedeckt. "Ich werde die Aufstellung erst am Sonntag vor dem Spiel
bekanntgeben, bis dahin die Spannung hoch halten." Obwohl Ailton davon
genug hat. Schließlich ist er sich sicher: "Ich gehe nie wieder zu
Besiktas zurück, will meine Zeit hier nutzen." Auch wenn er keine
Eile hat. Gut Ding will eben Weile haben - auch bei Ailton. Oder gerade
bei ihm.
06.04.06 Abendblatt: HSV-Notizen:
Krank: Neben Piotr Trochowski (Grippe) pausierte gestern auch Nigel
de Jong (Knieprobleme). Rafael van der Vaart trainierte trotz Fußschmerzen
mit, obwohl ihn Trainer Thomas Doll freigestellt hatte.
Ärger: Fahrsünder Khalid Boulahrouz muß sich einem
ernsten Gespräch mit Doll und Sportchef Dietmar Beiersdorfer stellen.
"Khalid muß sehen, daß er als Profi auch neben dem Platz eine
Vorbildfunktion hat", so Beiersdorfer. Eine interne Strafe werde es jedoch
nicht geben.
Einladung: Heute gastiert die Mannschaft samt Trainerteam beim Musical
"Afrika! Afrika!".
Einladung II: Co-Trainer Ralf Zumdick ist morgen Studiogast im Regionalprogramm
"17.30" bei Sat.1.
06.04.06 Abendblatt: Borussia Möchengladbach-Notizen:
Rekonvaleszent: Bo Svensson (Lauftraining nach Schleimbeutelentzündung
in der Ferse) und Peer Kluge (Lauftraining nach Innenbanddehnung im Knie)
hoffen weiter auf ihr Comeback am Sonntag gegen den HSV. Thomas Helveg
(Lauftraining nach Achillessehnen-OP) stieg gerade erst ins Balltraining
ein, während Krisztian Lisztes und Oliver Kirch (beide Reha nach Knie-OP)
weiter ausfallen.
Lob: Dank seiner guten Leistung am vergangenen Wochenende gegen Borussia
Dortmund darf Filip Daems gegen den HSV auf einen Platz in der ersten Elf
hoffen. "Filip bietet sich in jedem Training an", zeigt sich Trainer Köppel
von seinem Abwehrmann beeindruckt, "und jetzt soll er es auch in den Spielen
weiter zeigen."
06.04.06 DIE WELT: Guy Demel - ein Mann für alle Fälle. Wo
immer ihn Trainer Doll aufstellt, erledigt er seinen Job zuverlässig
- "Hohes Ansehen gewonnen":
Er war eher ein unspektakulärer Neuzugang im vergangenen Sommer.
Neben den eigentlichen Stars Rafael van der Vaart (Ajax Amsterdam) und
Thimothee Atouba (Tottenham Hotspur) wußten die Fans des HSV nicht
so recht, was sie von Guy Demel erwarten konnten, der aus Dortmund nach
Hamburg wechselte.
Mittlerweile ist der Spieler von der Elfenbeinküste ein Garant
für Konstanz. In seinen 16 Einsätzen in der Bundesliga lieferte
Demel überzeugende Auftritte ab. Auch beim jüngsten Erfolg des
HSV auf Schalke vermochte er als Innenverteidiger die gegnerischen Stürmer
in Schach zu halten. "Es ist schon beeindruckend, wie Guy die Aufgaben
auf verschiedenen Positionen löst", sagt Trainer Doll, "er hat aufgrund
dessen im Team ein hohes Ansehen gewonnen."
In der Tat ist die Flexibilität, die der 24jährige an den
Tag legt, nicht hoch genug einzuschätzen. Der Defensiv-Allrounder
rückt ins Team, wenn irgendwo eine Lücke ist. Sei es links oder
rechts in der Viererkette, als Innenverteidiger oder als Abräumer
vor der Abwehr. "Ich denke, daß er neben David Jarolim auch bezüglich
seiner Persönlichkeit die größten Fortschritte gemacht
hat", so Doll.
Geboren wurde der 24jährige Spieler in Paris, aufgewachsen aber
ist er im Süden Frankreichs, in Marseille. Die Stadt an der Cote d'Azur
ist ein Schmelztiegel verschiedener Nationalitäten. Die Arbeitslosenquote
ist hoch. In einer Stadt, in der die Gewaltbereitschaft unter Jugendlichen
und die Gang-Bildung vergleichsweise hoch ist, war für den jungen
Guy der Fußball ein Anker, der ihm half, aus eben diesen Problemen
zu entfliehen. Im Alter von 18 Jahren folgte er dem Ruf von Arsene Wenger,
seinerseits Coach von Arsenal London und einer der renommiertesten Fußballehrer
Europas. Bei Arsenal wurde er geschult, bevor er über Dortmund nach
Hamburg gelangte. "Die Ausbildung in Frankreich und das Rüstzeug,
das solche Spieler mit auf den Weg bekommen, zahlt sich aus. Bei Guy ist
viel hängengelieben", sagt Doll.
Doch nicht nur die Vielseitigkeit Demels sticht ins Auge. Auch fällt
auf, daß er sich bei strittigen Entscheidungen für seine Mitspieler
einsetzt. Ein Heißsporn, sagen die einen. Einer, der den Teamgedanken
verinnerlicht, die anderen. Der Sportchef des HSV, Dietmar Beiersdorfer,
lobt Demel in den höchsten Tönen: "Es ist klasse, wie Guy sich
auf neue Aufgaben einstellt und der Mannschaft auf verschiedenen Positionen
Stabilität verleiht. Er spielt abgeklärt und hat in dieser Saison
herausragende Leistungen abgeliefert."
Die Umstellungen scheinen dem schnellen Verteidiger leicht zu fallen.
"Da Guy in Dortmund nur Ergänzungsspieler war, konnte man solche Leistungen
noch nicht erwarten", meint Doll. Wegen einer Innenbandverletzung im Knie
konnte er beim Spiel gegen seinen Ex-Verein, Borussia Dortmund, nicht mitwirken.
Aber als die erprobte Innenverteidigung mit Khalid Boulahrouz und Daniel
van Buyten ausfiel, war Demel wieder gesund und zur Stelle. Im Verbund
mit Bastian Reinhardt löste er die Aufgabe zur vollsten Zufriedenheit.
Er hatte schon vor der Partie ein gutes Gefühl, als er sich erinnerte:
"Ich habe schon einmal neben Basti gespielt - gegen Nürnberg zu Hause
und wir haben 3:0 gewonnen", sagte er schmunzelnd.
06.04.06 Mopo: AILTON. Jetzt lässt Doll ihn los - Sonntag ist Toni-Tag.
Ailton rückt in die Startelf »Er ist auf einem Klasseweg«:
Er wird sich all die Wochen mächtig zusammengerissen haben. Ailton
ist nun mal kein Mann für die Bank, das war er noch nie und wird es
auch mit nun 32 Lenzen kaum geworden sein. Und dennoch: Der Brasilianer
hat dazugelernt. Anstatt aufzumucken, hielt er den Ball verbal flach, bugsierte
ihn dafür mit seinen Füßen traumwandlerisch sicher ins
gegnerische Netz - zuletzt zwei Mal in Folge. Argumente, vor denen sich
Thomas Doll nun nicht mehr verschließen kann. Sonntag gegen Gladbach
ist Ailton wohl endlich erste Wahl!
Die Spatzen pfeifen es von den Dächern: Doll wird aus der Qual
der Wahl eine Tugend machen. Sergej Barbarez und Benny Lauth zementieren
ihre Stammplatzansprüche seit Wochen, auch Ailton ist nach seinen
Joker-Toren gegen Dortmund und auf Schalke zu schade für die Bank.
Nun dürfen alle drei ran. "Es fiel mir schon sehr schwer, Toni auf
Schalke draußen zu lassen", erklärt der Trainer. "Aber er hat
gezeigt: ,Ich bin da, mit mir ist zu rechnen!'" Dolls Fazit: "Toni ist
auf einem Klasseweg." Und am Sonntag in der Stammelf.
Es soll der nächste Zwischenschritt zu Ailtons ganz großem
Ziel sein. Nur weitere Treffer des Brasilianers werden den HSV am Saisonende
dazu bringen, die mit Besiktas Istanbul vereinbarte Kaufoption (1,75 Millionen
Euro) zu ziehen. Doch selbst wenn es schief geht - "Toni" muss sich um
seine Zukunft nicht sorgen. Neben einem mexikanischen Klub signalisieren
mittlerweile auch Vereine aus Spanien, Griechenland und sogar der Bundesliga
Gesprächsbereitschaft. Trifft Ailton auch weiterhin, müssen sich
alle Interessenten nach einer anderen Alternative umschauen.
06.04.06 Mopo: KHALID BOULAHROUZ. »Als junger Mann darf man Fehler
machen«. Man konnte ihn durch die verdunkelten Scheiben seines Bentley
nur erahnen:
Doch um das Zeichen, das Khalid Boulahrouz setzte, zu verstehen, musste
man ihn weder sehen noch sprechen. Statt wie seine Kollegen den Parkplatz
vor der AOL Arena anzusteuern, fuhr der Holländer direkt in die Katakomben
das Stadions - und entging allen Fragen. Um ein Gespräch mit seinem
Trainer wird er jedoch nicht herumkommen.
Am 4. Mai muss sich der Nationalspieler wegen des Fahrens ohne Führerschein
vor Gericht verantworten (die MOPO berichtete). Doll möchte wissen,
was genau da los ist. "Wir werden uns zusammensetzen, ganz klar", so der
39-Jährige. "Es wird sicherlich kein Vater-Sohn-Gespräch. Aber
es geht darum, dass er eine Vorbildfunktion hat." Eine Standpauke wäre
aus Sicht des Trainers unangebracht: "Als junger Mann darf man Fehler machen.
Aber man muss sich der Konsequenzen dann auch bewusst sein."
06.04.06 Mopo: HSV-KURZPÄSSE. Vereinsinfos kompakt:
BONBON: Thomas Doll gewährt seinen Profis eine unverhoffte Nacht
im eigenen Bett. Das Trainingslager vor dem Gladbach-Spiel fällt aus
- statt ins Hotel gehts Sonnabendnacht in die heimatliche Koje.
ELAN: Beide Zauberfüße schmerzen - doch Rafael van der Vaart
verzichtete auf die angedachte Schonung, trainierte gestern voll mit. Piotr
Trochowski trat wegen einer leichten Grippe kürzer.
TERMIN: Die Vorbereitungen für die neue Saison laufen auf Hochtouren.
Schon jetzt ist klar: Der HSV wird nach der Sommerpause am 3. Juli wieder
mit dem Training beginnen. Vom 17. bis 24. gehts dann ins Trainingslager
- voraussichtlich wieder ins österreichische Going.
FREIZEITSTRESS: Heute Abend gehts für den gesamten Kader samt
Spielerfrauen zu André Hellers "Afrika! Afrika!".
GAST: Assistenztrainer Ralf Zumdick ist morgen (ab 17.30 Uhr) Studiogast
bei SAT.1.
DIENSTPLAN: Heute, morgen und auch am Sonnabend bittet Thomas Doll
seine Jungs um 11 Uhr zum Training an die AOL Arena.
05.04.06 BILD: Boulahrouz am 4. Mai vor Gericht. HSV-Star ohne Führerschein
2 Mal geblitzt:
Auf dem Rasen hat er wegen seiner Spielweise den Kampfnamen "Kannibale".
Aber auch auf der Straße knallt Khalid Boulahrouz (24) gerne los.
Am 4. Mal steht der HSV-Star deshalb vorm Hamburger Amtsgericht.
Boulahrouz wurde in nur fünf Wochen zweimal geblitzt und einmal
mit dem Handy am Steuer erwischt - und das, obwohl sein Führerschein
da schon längst weg war...
Oberstaatsanwalt Rüdiger Bagger: "Es liegt ein Straftatbestand
in insgesamt drei Fällen vor." Dreimal fahren trotz Fahr-Verbots!
Die Geschichte begann Ende März 2005. Da wurde der Holländer
erwischt, als er zu schnell fuhr. Einen Monat Fahrverbot. Doch Boulahrouz
reagierte nicht, ließ die Post in der Ecke liegen.
Statt den Führerschein innerhalb der Frist von vier Monaten bei
der Polizei abzugeben, düste er mit seinem Bentley weiter durch
Hamburg. Und fiel im Herbst 2005 (20.9., 26.10.,28.10.) gleich
dreimal auf.
Zweimal zu schnell, einmal mit dem Handy am Ohr. Ein Vorfall ereignete
sich in der Stresemannstraße.
Im November bekam der HSV von der Geschichte Wind, als sich der Klub
um Post des Profis (war auf Länderspielreise) kümmerte. Da drohte
bereits eine Beschlagnahme des Führerscheins. Im Dezember gab Boulahrouz
die Papiere für vier Wochen ab.
Jetzt folgt das Strafverfahren. Boulahrouz übergab seinen "Fall"
an HSV-Anwalt Lehmann. Die Staatsanwaltschaft beantragte eine Geldbuße
von 25 Tagessätzen zu je 3500 Euro. Insgesamt 87 500 Euro. Die Summe
wurde nach der vom Staatsanwalt geschätzten (Netto!)-Jahresgage
von 1,2 Millionen berechnet.
Boulahrouz' tatsächliches Gehalt soll allerdings deutlich
darunter liegen. Will der Holländer das belegen, muß er beim
öffentlichen Gerichts-Verfahren alle seine Zahlen auf den Tisch legen.
Neben der Geldstrafe muß Boulahrouz wohl seinen Führerschein
dann wieder abgeben. Für mindestens sechs Monate.
Daß der Holländer gerne mal Gas gibt, wissen auch die HSV-Bosse.
Beim Vorsitzenden Bernd Hoffmann mußte Boulahrouz bereits antreten,
weil er immer so schnell über den Stadion-Parkplatz donnerte
05.04.06 BILD: Ex-HSV-Regisseur Cardoso über seinen Nachfolger:
van der Vaart ist der Beste:
Als der HSV im Jahr 2000 das letzte Mal in die Champions League einzog,
zauberte Rodolfo Cardoso (37) noch im Mittelfeld. Hätte sich der Edel-Techniker
im Liga-Endspurt nicht verletzt, wäre vielleicht (noch) mehr als Platz
drei dringewesen.
Jetzt stürmt Hamburg wieder Richtung Königs-Klasse. Und wieder
ist ein Regisseur der Erfolgs-Garant: Rafael van der Vaart (23).
"Damals habe ich den Erfolg innerhalb des Teams genossen, jetzt
genieße ich ihn von außen", sagt Cardoso, der inzwischen die
HSV-B-Jugend coacht und im Sommer seine ersten Trainer-Lizenzen machen
will.
Der Argentinier schwärmt von seinem Nachfolger: "Für
mich ist Rafael der beste Spielmacher der Liga. Schalkes Lincoln finde
ich auch ganz gut. Aber er ist nicht so konstant. Wenn Rafael fit ist,
bringt er immer Top-Leistungen."
Für Cardoso ist van der Vaart die Schlüssel-Figur des
HSV-Aufschwungs. "Rafael hat viel Qialität in die Mannschaft
gebracht. Wenn er den Ball hat, dann kommt etwas", sagt Rodolfo.
Und weiten "Die Position ist etwas Besonderes. Die muß ein Spieler
spielen, der die Rolle genau kennt. So ein Typ hat der Mannschaft lange
gefehlt. Jede Mannschaft, die oben mitspielt, hat einen Spielmacher. Die
haben Ideen, spielen die Pässe, entscheiden mit Standard-Situationen
die Partie."
Für Cardoso ist von der Vaart der wertvollste Einkauf der Saison.
Seine größten Qualitäten? Rodolfo: "Seine Standard-Situationen
sind immer gefährlich, und er macht selber Tore. Das ist ganz
wichtig." Gemeinsam mit Sergej Barbarez ist
van der Vaart (acht Treffer) tatsächlich Hamburgs
gefährlichster Schütze.
05.04.06 BILD: HSV intern: HSV rüstet für Uwes 70., Ösis
reißen sich um Doll:
> Zum 60. Geburtstag verneigte sich halb Hamburg im Rathaus vor seinem
größten Fußballer, den 65. feierte Uwe Seeler mit fast
400 Freunden und Verwandten im VIP Bereich der AOLArena. Und jetzt wird
schon Uwes 70. Ehrentag geplant.
Bis zum Fest sind es zwar noch genau sieben Monate. Doch hinter
den Kulissen wird bereits die große Party geplant. Der HSV hat Seeler
in einem persönlichen Gespräch angeboten, den Geburtstag ausrichten
zu wollen. Die Entscheidung steht noch aus.
> "Wir wollen für die Vereine und Trainer im Umland etwas tun."
Sagt HSV-Sportchef Dietmar Beiersdorfer.
Freitag und Sonnabend veranstaltet der HSV sein erstes Symposium
("Wege der Talent-Entwicklung"). Als Referenten hat der
Klub unter anderem Maradona-Entdecker Jorge Griffa und den deutschen
U17Nationaltrainer Bernd Stöber eingeladen. 200 Trainer teilweise
sogar, aus dem Ausland, haben zugesagt. Beiersdorfer: "Wir wollen zeigen,
daß wir uns Gedanken um die Nachwuchs-Förderung machen."
> Vier Tage war Manager Bernd Wehmeyer in Osterreich unterwegs,
schaute sich Trainingslager in Going (Tirol), Zell am See (Salzburger Land),
am Wörthersee und in Bad Kleinkirchheim (beide Körnten) an. Dazu
meldete sich telefonisch ein Manager aus Graz, wollte die Steiermark
schmackhaft machen. Wehmeyer: "Die Entscheidung fällt in den nächsten
zehn Tagen." Zuvor will
" Fummel" mit Thomas Doll und seinem Trainer-Team sprechen. In Going,
wo es im Doll im letzten Jahr sehr gut gefiel, könnte der HSV gegen
Blackburn Rovers und Real Mallorca testen.
05.04.06 BILD: Mpenza. HSV-Kontakt abgebrochen:
Als die Wüsten-Millionen lockten, machte sichEmile Mpenza (27)
beim HSV aus dem Staub. Der Belgier sucht jetzt bei Katar-Klub Al Rayyan
sein Glück.
Hamburg - kann er sich da überhaupt noch dran erinnern? Nicht
mal zu Daniel Van Buyten hat Mpenza Kontakt. Dabei war der Abwehr-Chef
zu HSV-Zeiten für Emile weitaus mehr als nur sein (einziger) Freund.
"Nichts mehr. Kein Anruf, keine SMS. Emile ist verschwunden, ohne tschüs
zu sagen. Nicht zu mir, nicht zu den anderen Kollegen", erzählt Van
Buyten.
"Das ist schon kraß."
Und weiter: "Alle fragten bei mir nach, stimmt es, daß Emile
zu einem anderen Klub gewechselt ist? Ich sagte: Ja, aber ich weiß
auch nicht wie und was. Das macht man nicht."
Über Mpenzas Wechsel zu Al-Rayyan schüttelt der Kapitän
nur den Kopf: "Was will er eigentlich in Katar? Er ist 27 Jahre alt. Ich
höre, er verdient viel Geld. Aber ich gehe nicht fürs Geld. Ich
spiele für Trophaen. Das Geld kommt dann automatisch."
Zu einem Hamburger hält Mpenza auch aus der Wüste noch Kontakt.
Zu Team-Manaer Marinus Bester. Dafür hat Emile einen guten Grund.
Bester ist sein "Nachlaß-Verwalter": Wohnung kündigen und renovieren
lassen, Handy- und Strom-Vertrag kündigen. Und die Autos müssen
auch noch nach Belgien.
Ob Mpenza sich in ein paar Monaten noch daran erinnern kann ... ?
05.04.06 BILD: Sicherheit total! USA in Ochsenzoll eingesperrt:
Die US-Boys. Bei der WM sind sie "unser" Team in Hamburg. Ihr Quartier
ist das Hotel "Park Hyatt" in der Mönckebergstraße, trainiert
wird auf der Anlage des HSV in Ochsenzoll.
Dort laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Ein heißes Thema:
Die Sicherheit. Vier Konferenzen gab es bereits auf dem Trainings-Gelände,
die letzte mit rund 40 Mann. Ergebnis: Die Fans werden von den Amis (leider)
nicht viel sehen.
Die Anlage wird täglich, rund um die Trainings-Einheiten, von
einer Hundertschaft der Polizei (teilweise sogar mit Hunden) abgesperrt.
Das LKA kommt mit zivilen Einsatz-Kräften. Zusätzlich ist ein
privater Sicherheitsdienst im Einsatz.
Das Testspiel gegen Angola (5. Juni) steigt unter Ausschluß der
Öffentlichkeit. Selbst beim Training kann man nicht eben mal über
den Zaun gucken. Zur Straßenseite wird ein fünf Meter hoher
blauer Sichtschutz errichtet. Geplant ist während des kompletten Turniers
nur ein öffentliches Training.
Beim HSV freuen sie sich trotzdem riesig auf die Truppe von Coach Bruce
Arena. Hintergrund: Der Klub selbst köderte die USA. Weil der HSV
seit mehreren Jahren erstklassige Kontakte nach Chicago und zum US-Verband
unterhält, bekam Hamburg den Zuschlag.
Stephan Hildebrandt hat die Kontakte seit 2003 immer weiter ausgebaut,
der Leiter des Nachwuchszentrums war mehrfach in den USA. Boss Bernd Hoffmann
und Sportchef Dietmar Beiersdorfer empfingen Arena und Generaldirektor
Tom King sogar in Hamburg.
Die Zusammenarbeit funktioniert. "Es ist persönlich, freundschaftlich.
Mehr als nur von Verband zu Verein", sagt Hildebrandt. "Wir haben verschiedene
Projekte in den USA vor, wollen das Scouting dort ausweiten. "
Zwei US-Nationalspieler hat der HSV bereits unter Vertrag: Benny Feilhaber
(U20) und Preston Zimmermann (U17). Die beiden sollen während der
WM auch mittrainieren. Um das Team in den Trainings-Einheiten aufzufüllen.
05.04.06 BILD: Jarolim. Power aus dem Wunderkäse:
David Jarolim (26), der HSV-Aufsteiger der Saison. Immer voller Einsatz,
immer konstant gut. Liegt der Höhenflug an Jarolims Käse-Geheimnis?
Der Tscheche erzählt "Seit ich zehn Jahre alt war, esse ich jeden
Tag, an dem ich zu Hause frühstücke, einen tschechischen Frisch-Käse
mit Gemüse. Der schmeckt mir so gut. Aber es ist auch schon ein Ritual."
Jarolims Zauber-Käse heißt "Apetitto". David: "Klar, in
Deutschland gibt es auch viel Käse. Aber ich bringe mir meinen immer
aus Tschechien mit. Wenn ich zu Hause in Prag bin, kaufe ich oft 20 Pakete.
Mit dem Haltbarkeits-Datum gibt es keine Probleme. "
Der "Apetitto" macht den HSV-Fans Appetit auf mehr. Weil der Mittelfeld-Renner
derzeit wohl seine beste Saison in Deutschland spielt. "Es paßt alles.
Ich bin gesund, fit und frei im Kopf", sagt David. "Ich hoffe, wir können
die Runde mit dem zweiten Platz krönen."
Anschließend will er mit Tschechien zur WM. David. "Bevor unser
Kader nominiert wird, gibt es kein Testspiel mehr." Jarolims Rezept: Mit
HSV-Erfolgen in der Heimat für Aufsehen sorgen.
05.04.06 BILD: Splitter:
* Liebling: Der HSV verkaufte 25000 Fan-Trikots (fast die komplette
Saison-Auflage ist weg). Davon 11000 mit van-der-Vaart
Aufdruck. Auf den Plätzen: Daniel Van Buyten (4000) und Benny
Lauth (3500).
* Rekord. Im März besuchten 1,5 Millionen HSV-Anhänger die
Internet-Seite (www.hsv.de) des Klubs.
* Benny Lauth schreibt heute (17.30 Uhr) im Bundesliga-Fanshop von
Ex-Schiri Michael Malbranc (Mundsburger Damm 33) Autogramme.
* Training: Heute um 15 Uhr an der AOL Arena.
05.04.06 Abendblatt: Aufrüsten für die Champions League. Stürmerroulette:
Der HSV ist weiter auf der Suche nach treffsicheren Stürmern. Im Angriff
ist bislang nur Benjamin Lauth für die kommende Saison sicher - drei
weitere Angreifer werden benötigt.:
Das Lob kommt vom Meistermacher persönlich. "Eine gute Mannschaft
baut man von hinten nach vorne auf", sagt Bayern Münchens Trainer
Felix Magath, "und das macht der HSV genau richtig." Mit Daniel van Buyten
und Khalid Boulahrouz stellt der HSV die (zusammen mit dem FC Bayern) beste
Innenverteidigung der Liga. Nachdem speziell durch Rafael van der Vaart
(zweiterfolgreichster Mittelfeldspieler der Liga) auch das Mittelfeld zur
Bundesliga-Spitze zählt, fehlt es dem HSV nur noch im Angriff.
Dort allerdings massiv. Mit acht Ligatreffern ist Sergej Barbarez bislang
der Top-Stürmer des HSV. Bundesligaweit reicht dieser Wert aber lediglich
für den 18. Rang (siehe Torjägerliste). Nachdem die Vertragsverhandlungen
mit dem Bosnier zuletzt scheiterten, Naohiro Takahara vor einem Vereinswechsel
(siehe Infokasten) steht und bei Ailton noch nicht sicher ist, ob der HSV
die mit Besiktas Istanbul vereinbarte Kaufoption über 1,75 Millionen
Euro wahrnimmt, hat Trainer Thomas Doll für die kommende Saison nur
Benjamin Lauth als Sturmgröße sicher.
"Wir befinden uns nach wie vor in der Sondierungsphase", sagt Sportchef
Dietmar Beiersdorfer, wenn er auf die Personalplanungen angesprochen wird.
Intern machen die Verantwortlichen keinen Hehl daraus, daß möglicherweise
zwei Top-Angreifer kommen sollen. Wie bei der Abwehr- und Mittelfeld-Zusammenstellung
gilt die Devise: Der HSV will Klasse statt Masse.
Bereits im Winter hatten sich Beiersdorfer und Co. um die Dienste von
Nikola Zigic (Roter Stern Belgrad) und Valeri Bojinov (AC Florenz) bemüht.
Beide Transfers scheiterten aus finanziellen Gründen. Vorerst.
Inzwischen hat sich der HSV eine Kandidatenliste mit rund 15 Namen
erarbeitet. Ganz oben zu finden ist weiterhin der Name Lukas Podolski.
Und das, obwohl der 20jährige Nationalstürmer des 1. FC Köln
in Verhandlungen mit dem FC Bayern und auch bei Werder Bremen hoch im Kurs
steht. Beiersdorfer und seine Mitstreiter warten auf Podolskis Entscheidung.
Die Verpflichtungschancen sind aber eher gering (siehe Abendblatt-Einschätzungen
links), im Falle des Nationalspielers dürften sie die Zehn-Prozent-Marke
kaum überschreiten.
Bei anderen Kandidaten, die auch die Qualität für die Champions
League hätten, sind die Verpflichtungsmöglichkeiten vor allem
bei einer Direkt-Qualifikation für die "Königsklasse" wesentlich
besser. Zuletzt sichtete die Scoutingabteilung bis zu 15 Spiele pro Wochenende.
Vorgabenschwerpunkt für die Spione: Stürmer mit außergewöhnlichen
Fähigkeiten observieren. Dabei wurde neben dem ehemaligen Gladbacher
Mikael Forssel (Birmingham City) auch Rapid Bukarests Daniel Niculae unter
die Lupe genommen.
Daß der HSV nach einer positiven Bewertung bereit ist, tief in
die Tasche zu greifen, zeigte die Winterpause. Da soll Beiersdorfer dem
brasilianischen Klub Paranaense für Stürmer Dagoberto eine Fünf-Millionen-Dollar-Offerte
unterbreitet haben - handelte sich ob der Sieben-Millionen-Euro-Forderung
aber eine Absage ein. Interessant: Bis heute hat Dagoberto seinen 2007
auslaufenden Vertrag nicht verlängert. Beim HSV wird er trotzdem kaum
noch diskutiert.
Vielleicht, weil die zukünftigen HSV-Torjäger ganz in der
Nähe spielen. Werder Bremens Ivan Klasnic beispielsweise wird immer
wieder als Kandidat gehandelt. "Ich habe bei Werder einen Vertrag bis 2007
und habe keine Bestrebung zu gehen", sagte der Kroate dem Abendblatt gestern,
"außerdem müßten Interessenten ohnehin erst an meinen
Verein herantreten." Werder-Sportchef Klaus Allofs: "Bei uns hat sich bisher
kein HSV-Verantwortlicher gemeldet."
Für Beiersdorfer wird das intensive Personal-Puzzlespiel erst
dann konkret, wenn die Champions-League-Qualifikation tatsächlich
geschafft oder verpaßt wurde. Wer paßt zu wem? Wer bleibt?
Wer geht tatsächlich? Welche Gelder stehen zur Verfügung? Selbst
Überraschungscoups wie der jüngste mit Ailton sind nicht undenkbar.
So ist mit dem Dortmunder Jan Koller ein Spieler auf dem Markt, der in
seiner Spielart Wunschkandidat Zigic ähnelt und wesentlich günstiger
sein dürfte. 2,02-Meter-Mann Koller ist ablösefrei, allerdings
schon 33 Jahre alt.
05.04.06 Abendblatt: Takahara will weg:
Ailton schießt sich mit jedem Tor einem Anschlußvertrag
näher, Benjamin Lauth (Vertrag bis 2008) ist kommende Saison fast
sicher dabei. Allein Naohiro Takahara droht ein Stammplatz auf der Bank,
sollte der HSV die gewünschten Stürmertransfers realisieren.
Bereits in der Winterpause hatte sich Takahara mit Eintracht Frankfurt
auf einen Wechsel geeinigt. Damals platzte der Transfer eines neuen Angreifers
zum HSV - und Takahara blieb. "Ich spreche in den nächsten Tagen mit
Dietmar Beiersdorfer ", sagt Spielerberater Thomas Kroth, "denn es gibt
einige Interessenten für Naohiro."
05.04.06 DIE WELT: HSV sichtet Talente auch im Hoheitsgebiet des FC
Bayern. Fünf Scouting-Camps in Nord- und Süddeutschland:
In der Tabelle der Fußball-Bundesliga trennen den HSV derzeit
ein Platz und sieben Punkte vom FC Bayern. Auf anderer Ebene wollen die
Hamburger dem Branchenprimus allerdings schon jetzt ein wenig auf der Nase
herumtanzen. Im Rahmen ihrer Scouting-Camps, einer bundesweit angelegten
Aktion, um hoffnungsvolle Talente frühzeitig zu erkennen, laden die
Verantwortlichen des Traditionsvereins in diesem Monat gleich zu zwei Veranstaltungen
im Großraum München. "Wir wollen uns einen umfassenden Überblick
verschaffen", betont Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer.
Nach dem Sichtungslehrgang in Neuenkirchen (Kreis Osnabrück),
der gestern endete, zieht der HSV-Troß heute nach Flensburg. Weitere
Stationen sind Hallstadt in der Nähe von Bamberg sowie Geretsried
und Rohrbach, jeweils im Einzugsgebiet der bayrischen Landeshauptstadt.
Zu den Veranstaltungen werden Nachwuchsspieler geladen, die von den Hamburger
Talentspähern über einen längeren Zeitraum beobachtet wurden.
Die Einheiten werden von den Trainern des Nachwuchs-Leistungszentrums
geleitet und von den Scouts des HSV beobachtet. Im Anschluß an die
jeweiligen Camps werden die besten zehn Spieler im Sommer nach Hamburg
eingeladen, um sich vor Ort ein weiteres Mal präsentieren zu können.
"Es ist unser Ziel, Talente aus dem gesamten Bundesgebiet frühzeitig
zu erkennen, auf ihrem Werdegang zu begleiten und letztendlich auch zu
verpflichten, wenn wir davon überzeugt sind, daß ein Spieler
Perspektive hat, sich durchzusetzen", erklärt Bernd Legien, der die
Scouting-Abteilung gemeinsam mit dem früheren Profi Michael Schröder
leitet.
Im Rahmen der Camps werden fünf Trainingseinheiten absolviert,
zudem informiert der Verein die Jugendspieler über die Nachwuchsarbeit
des Vereins. Junioren-Nationalspieler Oliver Hampel, der wegen eines Schienbeinbruchs
pausieren muß, berichtet über seine persönlichen Erfahrungen.
Am Donnerstag wird Beiersdorfer in Flensburg dabeisein und sich den Fragen
der Jugendlichen stellen.
Vor zwei Jahren wurde das Projekt durch die Scouting-Abteilung ins
Leben gerufen - und es sind bereits erste Erfolge zu vermelden. Mit Viktor
Maier vom VfL Osnabrück, der im Vorjahr in Neuenkirchen vorspielte,
wird im Sommer ein aktueller deutscher U 16-Nationalverteidiger nach Hamburg
wechseln und ein Zimmer im Internat des Vereins beziehen.
Nun arbeitet der HSV intensiv daran, sogar dem Ligaprimus Bayern München
die Talente vor der Nase wegzuschnappen.
05.04.06 DIE WELT: Doll erwägt System mit drei Stürmern:
Während die Kollegen ihren freien Tag genossen, machten sich Mehdi
Mahdavikia und Raphael Wicky auch gestern auf den Weg in die AOL Arena.
Beide Profis ließen sich von der medizinischen Abteilung des HSV
intensiv behandeln, um am Sonntag gegen Borussia Mönchengladbach dabeisein
zu können. Während das Spiel für Wicky, der unter einen
Wadenzerrung leidet, vermutlich zu früh kommt, blickt Mahdavikia etwas
optimistischer nach vorn: "Mein Ziel ist es, Ende der Woche ins Training
einzusteigen."
Thomas Doll stehen aufreibende Tage bevor. Der Trainer des HSV wird
sich den Kopf zerbrechen, welche Taktik er vorgeben soll und gedanklich
viele Varianten durchspielen. Sollte Mahdavikia ausfallen, müßte
Guy Demel den Part rechts in der Viererkette übernehmen. Kann der
Perser wie erhofft auflaufen, wäre Demel frei, um gemeinsam mit David
Jarolim vor der Abwehr aufzuräumen und somit Spielgestalter Rafael
van der Vaart abzusichern.
Vermutlich wird Doll das System von 4-4-2 auf 4-3-3 umstellen. Denn
dann könnte Ailton zum ersten Mal nach seinem Kieferbruch von Beginn
an stürmen und Sergej Barbarez sowie Benjamin Lauth in der Spitze
unterstützen. Der Trainer will die Trainingseindrücke abwarten:
"Am Sonnabend erfahren die Jungs, wer aufläuft."
05.04.06 Mopo: FAHREN OHNE FÜHRERSCHEIN. Der Kannibale sieht rot.
Boula wohl sechs Monate ohne »Lappen«:
Er ist bekannt dafür, dass er immer Vollgas gibt. Sobald Khalid
Boulahrouz das Feld betritt, ist es um seine Gnade mit den Gegenspielern
geschehen. Nicht selten bügelt er Fehler seiner Mitspieler aus. Die
können sich nun revanchieren: Der Holländer, genannt "der Kannibale",
wird neben dem Platz eine ganze Weile auf fremde Hilfe angewiesen sein.
Zumindest sechs Monate lang. Und alles nur, weil er die Briefe der Polizei
ignorierte ...
Am 4. Mai muss sich Boulahrouz vor dem Amtsgericht Hamburg wegen unerlaubten
Fahrens ohne Führerschein verantworten. Mitten in der heißen
Phase des Kampfes um die Champions-League-Plätze. Zwei Tage zuvor
gastiert der HSV in Köln, wiederum zwei Tage nach der Verhandlung
steigt die vorletzte Saisonpartie in Berlin. Und der HSV ist in Sorge -
wird das Nervenkostüm des Nationalverteidigers in der so wichtigen
Phase halten?
Der Tatbestand dürfte klar sein. Mehrmals soll Boulahrouz im Vorjahr
über rote Ampeln gefahren sein - und wurde dabei geblitzt. Den Aufforderungen,
seinen Führerschein für einen Monat abzugeben, kam er zunächst
nicht nach - weil er den entsprechenden Passus in den Schreiben der Polizei
überlas. Stattdessen wurde er erneut beim Überfahren einer rotgeschalteten
Ampel erwischt. Das Mindeststrafmaß für Vergehen dieser Art
sieht den Verlust der Fahrerlaubnis für zumindest sechs Monate vor.
Zudem droht dem 24-Jährigen eine Buße von etwa 50 000 Euro.
Der HSV, der von den Vorfällen nichts wusste, handelte prompt.
Auf Vermittlung des Klubs lässt sich Boulahrouz von HSV-Anwalt Horst
Lehmann vertreten. Der nahm sofort Kontakt zu seinem neuen Klienten auf.
Denn beim Klub herrscht die Meinung vor, dass sich der beinharte Defensivmann
der Tragweite seiner Verfehlungen gar nicht bewusst ist. "Ich bin glücklich,
gesund und mache mir keine Sorgen", erklärte Boulahrouz dazu passend
der MOPO. Die Vorwürfe an sich wolle er jedoch nicht kommentieren.
Immerhin: Bis die Gerichte entscheiden, darf Boulahrouz weiterhin Auto
fahren. Teammanager Marinus Bester machte ihn im November vergangenen Jahres
auf das Fahrverbot aufmerksam. Sofort gab der Holländer seinen "Lappen"
ab. Leider zu spät - deshalb droht ihm nun die neuerliche, weitaus
härtere Strafe.
Ein Nebenkriegsschauplatz, der unpassender nicht kommen könnte.
Die entscheidende Endphase der Spielzeit steht an. Wie wird Boulahrouz
diese rote Karte und den bevorstehenden Rummel wegstecken? Klar ist: Sein
Anwalt will alles versuchen, den Gerichtstermin auf die Zeit nach Ende
der Saison zu verschieben.
05.04.06 Mopo: ... UND ANDERE AUTOGESCHICHTEN
Der HSV und seine Auto-Geschichten - Khalid Boulahrouz ist nicht der
Erste, der über die Stränge schlug.
Den Vogel schoss Manfred Kaltz ab. Allerdings nach seiner Karriere.
Der Ex-Nationalspieler postierte seinen Wagen des Nachts in einem Heuhaufen
- und war sich keiner Schuld bewusst. "Ist doch meine Sache, wo ich parke",
lautete seine eigenwillige Erklärung.
Im Dezember 1995 erwischte es Yordan Letchkov. Der Bulgare (kam 1992
zum HSV) wusste nicht, dass sein bulgarischer Führerschein nach einem
Jahr hätte umgeschrieben werden müssen "Das hat mir beim HSV
niemand gesagt!" Als er erwischt wurde, war er den Lappen los.
Im Dezember 1996 war Teammanager Bernd Wehmeyer vier Wochen lang antriebslos.
Er fuhr vor dem Krohnstiegtunnel 34 km/h zu schnell.
Hasan Salihamidzic hatte noch Glück im Unglück. Nach einem
Unfall schlitterte er im Mai 1997 mit seinem 3er-BMW in Norderstedt durch
eine Hauswand - direkt ins Wohnzimmer eines Hauses. Niemand wurde verletzt.
Sergej Barbarez war ab Mai 2002 elf Monate lang auf Chauffeure angewiesen.
Der Bosnier wurde nach einem Restaurant-Besuch mit 1,15 Promille erwischt.
Rodolfo Cardoso hatte im August 2004 gar 1,2 Promille im Blut, fuhr
zudem ohne Licht durch die Stadt und beschimpfte die Beamten als "Rassisten".
Erst ein Jahr später durfte er wieder fahren.
05.04.06 Mopo: Van der Vaart schenkt dem HSV 250000 Euro. 12 000 verkaufte
Trikots - Klubrekord!:
Allein seine Treffer lassen den Rubel rollen. Nicht zuletzt dank der
Geniestreiche Rafael van der Vaarts hat der HSV Millioneneinnahmen in der
Champions League vor Augen. Überhaupt scheint alles, was der "kleine
Engel" so anfasst, zu Gold zu werden. Kein Witz - im Laufe der Saison hat
van der Vaart seinem Klub schon knapp 250000 Euro geschenkt.
Der Nationalspieler verhalf dem HSV schon jetzt zu einer atemberaubenden
Bestmarke. 12 000 Trikots mit seinem Namen wurden seit Sommer bereits verkauft.
Ein unangefochtener Vereinsrekord. Den hielt bislang Emile Mpenza. Dessen
Jersey wurde in der Vorsaison genau 2238 Mal abgesetzt. Fast schon kläglich
weist sich da schon der Spitzenwert der Saison 2003/04 aus. Naohiro Takaharas
Dress wurde vor zwei Jahren 720 Mal verkauft.
20 Euro behält der HSV durch jedes verkaufte Trikot in der eigenen
Tasche. Macht allein bei van der Vaart einen Reingewinn von knapp 250 000
Euro. Selbst die nächstplatzierten Daniel van Buyten (4000 Trikots)
und Benny Lauth (3500) liegen deutlich über der Vorjahres-Bestmarke.
HSV-Vorstand Katja Kraus nennt zum einen den Wechsel zu Ausrüster
Puma als Grund für den Boom. "Zum anderen zeigt sich auch, dass wir
viele Spieler haben, die zu Idolen der Kinder geworden sind." Viele Idole
und einen König - Rafael van der Vaart.
05.04.06 Mopo: HSV-KURZPÄSSE. Vereinsinfos kompakt:
SICHTUNG: Mit dem Gastspiel in Neuenkirchen (bei Osnabrück) startete
der HSV in die dritte Auflage seines Scouting-Camps - von heute bis Freitag
gehts in Flensburg zur Sache. Dabei werden vom HSV vorab gesichtete Jugendliche
der Region vor den Augen von Sportchef Dietmar Beiersdorfer und Scouting-Leiter
Bernd Legien ihr Können demonstrieren. Anschließend macht das
Camp in Hallstadt (9. bis 11.), Geretsried (17. bis 19.) und Rohrbach (19.
bis 21.) Station. Die besten zehn Spieler einer jeden Veranstaltung werden
schließlich nach Hamburg eingeladen. Ein lohnendes Unterfangen: Auf
diese Weise sicherte sich der HSV in der Vergangenheit bereits die Dienste
des aktuellen U16-Nationalspielers Viktor Maier.
AUTOGRAMME: Benny Lauth schaut morgen zum 25-jährigen Bestehen
von Michael Malbrancs Bundesliga-Fan-Shop am Mundsburger Damm 33 vorbei,
schreibt ab 17.30 Uhr Autogramme.
DIENSTPLAN: Nach dem gestrigen freien Tag bittet Thomas Doll heute
um 15 Uhr zum Training an die AOL Arena.
04.04.06 BILD: Ailton im Torrausch:
"Ein wunderbares Spiel mit einem schönen Tor." HSV-Knipser Ailton
(32) strahlte noch am Tag nach seinem Coup. Ausgerechnet er ballerte Schalke
mit einem spektakulären Außenrist-Schuß (2:0) weg. Eine
Traum-Rückkehr zu seinem Ex-Klub.
Tor! im Tor-Rausch!
Ailton: "Habe noch Spiel mit Frau Feuer gemacht Schöne Party.
Nur zwei Stunden geschlafen."
Seine Rosalie war zum Knaller auf Schalke extra angereist. Passend
zur Siegesfeier. Zunächst ging es mit den Schalke-Brasilianern Lincoln
und Rafinha zum Essen in den "Blauen Salon", das Spieler-Restaurant im
VIP-Bereich der Arena.
Da suchte Ailton auch Schalke-Manager Rudi Assauer. "Schade, ich habe
ihn nicht gesehen. Ich wollte ihm die Hand geben, ihn fragen, wie es ihm
geht." Später zog Toni mit Freunden zum Feiern weiter nach Dortmund.
Spät nachts düste er zurück nach Hamburg.
Zwei Joker-Tore in den letzten beiden Spielen. Kauft der HSV jetzt
den "Kugelblitz" aus seinem Vertrag bei Besiktas Istanbul?
Bis zum Saison-Ende haben die Hamburger den Torjäger ausgeliehen.
Danach hat der HSV eine Kauf-Option. Festgeschriebene Ablöse: 1,75
Mio. Euro.
Ailton: "Ich weiß noch nicht, ob ich bleibe. Ich muß mich
konzentrieren und Tore schießen. Dann habe ich gute Chancen, zu bleiben."
Tonis Tip für HSV-Sportchef Dietmar Beiersdorfer: "Wenn Ailton
topfit ist, ist er ein Super-Stürmer..."
"Im Moment müssen wir noch nichts entscheiden", sagt Beiersdorfer.
Doch Hamburgs Vize bekommt langsam Spaß an Toni (pausierte einen
Monat mit Kieferbruch).
Beiersdorfer: "So, wie er das 2:0 gemacht hat, das können selbst
international nur wenige Spieler. Ich hoffe, daß Tonis Zeit beim
HSV jetzt richtig anfängt."
Heißt: Weiter ballern, dann gibt's einen Vertrag.
Vorher muß Toni allerdings noch zu Juwelier. Seiner Rosalie hatte
er vor der Partie für einen Sieg mit einem Ailton-Tor eine Kette mit
Diamanten versprochen.
Toni lacht: "Ich muß in die Stadt. Wenn es nicht so teuer wird,
kaufe ich sofort. Wenn es allerdings zu teuer wird, muß Rosalie vielleicht
noch ein Tor warten."
04.04.06 BILD: SPlitter:
* In der Klub-Weltrangliste der Internationalen Föderation für
Fußball-Geschichte (IFFHS) kletterte der HSV von Position 34 auf
23. Bayern ist hinter Liverpool und Inter Mailand Dritter.
* Der Kracher HSV - Schalke bescherte TV-Sender DSF in der Bundesliga
einen neuen Saison-Rekord: 3,13 Mio. Zuschauer im Schnitt, 3,81 in der
Spitze.
* Thomas Doll düste gestern nach München, besuchte Tochter
Denise (16).
* Der Japaner Shunji Kishi,U 18-Trainer bei Cerezo Osaka, macht ein
14tägiges Praktikum beim HSV.
* Training: Heute ist frei. Morgen um 15 Uhr an der AOLArena.
04.04.06 BILD: HSV intern: Das Sieger-Bier gab´s erst nach 81
Kilometern:
> Auf der Heimfahrt aus Gelsenkirchen war Super-Stimmung im HSV-Bus.
Kein Wunder: Gewonnen - und Rene Klingbeil hatte auf seinen 25. Geburtstag
eine Kiste Bier spendiert. Doch bis die an Bord war, mußte der HSV
gleich zwei Raststätten ansteuern...
Zunächst rollten die Hamburger in "Hohe Mark-Ost" vor. Die "Tanke"
war aber fest in der Hand von Schalke-Fans. Fahrer Jürgen Ahlert:
"Als die Pack und Gesindel riefen, dachten wir uns: Laß mal lieber
abhauen." An der Raststätte "Münterland" hatten die HSV-Kicker
dann mehr Glück. Prost nach 81 km.
> Die HSV-Holländer haben die Gelb-Sucht. Auf Schalke fehlte Khalid
Boulahrouz, weil er eine Sperre abbrummen mußte. Jetzt sah Nigel
de lang die 5. Gelbe und ist gegen Mönchengladbach gesperrt. Rafael
von der Vaart könnte der nächste sein. Er ist mit vier Verwarnungen
vorbelastet.
> Für den Triumph auf Schalke griff Zeugwart Manfred Zielsdorf
tief in die Trickkiste. Erstmals in der Bundesliga holte er die bordeauxfarbenen
Euro-Hemden raus. Volltreffer!
"Es war mein Geheimnis. Die Spieler waren überrascht", erzählt
Zielsdorf. "Aber das ist ihr Lieblings-Trikot. Darin fühlen sie sich
sauwohl." Mit schwarzer Hose und Stutzen in Bordeaux lief der HSV zuvor
nur in Kopenhagen (1:0) und gegen Bukarest (3:1) auf. Immer wurde gewonnen.
Jetzt sollen die Glücks-Klamotten auch mit nach Duisburg (15.4.) und
Berlin (6.5.).
> Ärger hatte der HSV vorm Spiel. Am Sheraton-Hotel in Essen wurde
der Mannschaftsbus mit Graffiti besprüht. Die Polizei rückte
an. Mit einem Spezialreiniger bekamen die Hamburger die Schmierereien zum
Großteil wieder runter.
04.04.06 BILD: Trotz Brutalo-Foul: Mahdavikia wird fit:
In der Praxis von Dr. Michael Finkenstedt war gestern mittag mächtig
was los. Gleich drei HSV-Profis hatten Termin zur Kernspin-Tomographie.
Mehdi Mahdavikia (28), Raphael Wicky (28) und Alex Laas (21).
Am besten sieht's noch für Mahdavikia aus. Der Perser war
von Schalkes Kuranyi übel umgesenst worde, zog sich eine KniepreIlung
zu. Auflauf-Chance gegen Gladbach: 70 Prozent.
Wicky hat eine Wadenzerrung aus dem Sonnabend-Training. HSV-Arzt
Dr. Gerold Schwartz: "Sein Einsatz Sonntag ist fraglich." Ausfallen
wird Laas. Kaum war der Mittelfeld-Mann eingewechselt (71. Minute für
Mahdavikia), bekam er schon einen bösen Schlag auf den Oberschenkel.
Mit einer Muskel-Quetschung über dem rechten Knie fehlt er gegen die
Borussia.
04.04.06 BILD: Darum ließ sich van der Vaart fallen:
Siebenmal Gelb, einmal Rot. Beim 2:0 des HSV auf Schalke knallte es
ohne Ende. HSV-Trainer Doll: "In der ersten Hälfte war auf beiden
Seiten viel dabei, was nichts mit Fußball zu tun hatte."
Schalke-Verteidiger Rafinha flog nach einer Tätlichkeit gegen
van der Vaart vom Platz, wurde gestern vom DFB-Sportgericht für zwei
Spiele gesperrt. Rafinha hatte dem Hamburger ins Gesicht gegrabscht. van
der Vaart sackte zusammen, räumte später ein: "Ich muß
da nicht umfallen , doch das ist professioneller Fußball."
Die Schalker tobten, weil Atouba nach Ellenbogen-Attacke gegen Ernst
von Schiri Dr. Fleischer nur Gelb sah. Manager Assauer: "Falls das kein
Rot war, habe ich keine Ahnung von Fußball." Atouba: "Ich habe ihn
berührt, aber ich habe ihn nicht geschlagen."
04.04.06 BILD: Der Auswärts-Titan. Wahnsinns-Serie bis zum Zauber-Tor:
Diese Serie ist der Wahnsinn. Mit Rafael van der Vaart (23) ist
der HSV einfach unschlagbar. Achtes Auswärtsspiel, achter Sieg.
Und fast immer war Hamburgs Auswärts-Titan entscheidend dran beteiligt.
Wie auf Schalke, als van der Vaarts 32-Meter-Freistoß zum 1:0 ins
Netz rauschte.
Ohne den Holländer geht in der Fremde fast nichts (nur ein Sieg
in sechs Spielen). Mit ihm geht nichts schief:
> Tor-Premiere: 13.8.05, Bielefeld - HSV 0:2. Das erste Auswärtsspiel
der Saison. van der Vaart holt in der Nachspielzeit einen Freistoß
raus. Den knallt er selbst in den Winkel.
> Mainz-Killer: 10.9.05, Mainz - HSV 1:3. Alles läuft über
den Holländer. Rafael ist an 10 der 14 HSV-Torschüsse (Quelle:
Bundesliga-Datenbank) beteiligt. Wickys 1:0 bereitet er per Ecke vor, das
3:1 macht er selbst.
> Hammer-Knaller: 21.9.05, Stuttgart - HSV 1:2. Aus 22 Metern donnert
van der Vaart VfB-Hildebrand die Kugel in den Winkel. 71 Ball-Kontakte
für van der Vaart - die meisten auf dem Feld.
> 3.10.05, Kaiserslautern Hamburgs Nr. 23 in Giganten-Form.
Zwei Tore gemacht (sein bisher einziger Doppel-Pack in der Bundesliga),
eins für Barbarez vorgelegt.
> Zweikampf-König 26.11.05, Leverkusen - HSV 0:1. Im 5. Auswärtsspiel
bleibt van der Vaart erstmals ohne Treffer. Dafür bereitet er 5 Torschüsse
vor, bestreitet 48 Zweikämpfe (sein Bundesliga-Rekord).
> Super- Sieg 4.3.06, Bayern - HSV 1:2. Nach drei Monaten (Knöchelbruch)
steht Rafael wieder in der Startelf. Er flankt zu Demels 1:0, Hamburg gewinnt
nach 23 Jahren erstmals bei den Bayern.
> Kurz-Arbeit: 18.3.06, Wolfsburg- HSV 0:1. van der Vaart fightet (52
% gewonnene Zweikämpfe), aber er kommt nicht richtig ins Spiel. Und
wird nach 64 Minuten ausgewechselt.
> SchampusFinale: 2.4.06, Schalke - HSV 0:2. van der Vaarts Zauber-Freistoß
zum 1:0 öffnet Hamburg das Tor zur Champions League.
04.04.06 BILD: Beiersdorfer Was macht er mit den 10 Mio:
Das Schampus-Finale auf Schalke gewonnen. Das große Geld ist
in Reichweite- 10 Mio. Euro hat der HSV sicher, wenn er als Tabellen-Zweiter
direkt in die Champions League einzieht,
"Gelingt uns die Qualifikation, haben wir mehr Möglichkeiten",
sagt Dietmar Beiersdorfer. Jedes Wochenende läßt der Sportchef
von seinen Scouts zehn bis 15 Spiele beobachtet Auf der Suche nach einem
oder zwei Krachern für nächste Saison.
Allein im Sturm hat der Klub ein Kandidaten-Liste von 15 bis 20 Mann
(u.a. Bojinov, Zigic, Podolski, Klasnic, Forssell, Koller, Niculae).
Beiersdorfer: "Wir sind noch in der Sondierungs-Phase. Es gibt keine
konkreten Gespräche."
Weil Beiersdorfer und Trainer Thomas Doll abwarten müssen, was
in die Kasse kommt: Die garantierten Millionen aus der Champions League
oder "Kleingeld" aus dem Llefa Cup (bei 21 Punkten Vorsprung jetzt auch
rechnerisch sicher).
Nach dem Schalke-Triumph ruckt die Königsklasse näher. Ein
Trumpf im Poker. Beiersdorfer: "Die Spieler wollen sich weiterentwickeln
und auf höstem Niveau spielen."
04.04.06 BILD: Demel. Egal wo - er räumt alle weg:
Guy Demel (24). Beim HSV ist er der Mann für alle Fälle ...
Abwehr-Zentrum, rechter Verteidiger, linker Verteidiger oder Abräumer
im defensiven Mittelfeld - es gibt nichts, was der Allrounder von der Elfenbeinküste
nicht kann.
Doch die besten Auftritte hat Demel in der Innen-Verteidigung. Sportchef
Dietmar Beiersdorfer: "Da hat er bei Bayern oder im Uefa-Cup in Sofia schon
herausragende Spiele gemacht." Auch auf Schalke räumte der Ex-Dortmunder
alles weg.
Beiersdorfer: "Wir sind sehr zufrieden mit ihm. Wie er es schafft,
sich auf verschiedenen Positionen immer neu einzustellen, ist klasse."
Gut möglich, daß Demel Sonntag wieder rotiert. de Jong ist
gesperrt, Mahdavikia und Wicky sind angeschlagen.
Mal gucken, wo es am meisten brennt...
04.04.06 BILD: Vom Bayern-Jäger zu Bayern-Fans:
Jetzt schaut FußballDeutschland nach Bremen: Die Bayern müssen
Sonnabend im Spitzenspiel bei Werder ran. Muß der Tabellenführer
danach doch noch mal um die Schale zittern?
Die Münchner kommen mit sieben Punkten Vorsprung (auf den HSV).
Und haben plötzlich neue Anhänger. Ausgerechnet die Hamburger.
Aus Bayern-Jägern werden Bayern-Fans.
Vom Titel spricht rund um die AOLArena keiner mehr. Alle drücken
dem Rekord-Meister die Daumen, damit er dem HSV den hartnäckigsten
Rivalen im Kampf um Platz 2 vom Hais hält. Die Bremer liegen derzeit
drei Punkte hinterm HSV.
Mittelfeld-Mann David Jarolim: "Es ist besser, wenn der Abstand vom
Zweiten zum Dritten wächst Wir wollen nächstes Jahr Dienstag
und Mittwoch spielen." Heißt: "Nur" rein in die Champions League.
Keeper Sascha Kirschstein, sonst wie Jarolim einer der Mutigen: "Wenn
Bayern Sonnabend gewinnt, ist es für uns umso schöner. Wir wollen
Platz zwei halten und nicht auf Rang eins gucken."
Verteidiger Thimothee Atouba: "Wir schauen nach unten, zum Dritten
und Vierten."
Von Bayern-Jägern zu Bayern-Fans...
Der Kampf um die Champions League tobt. Jeder Ausrutscher kann Millionen
kosten. Der HSV braucht nach zwei Pleiten in den letzten drei Heimspielen
(Stuttgart, Dortmund) Sonntag gegen Gladbach mal wieder einen Dreier.
Sportchef Dietmar Beiersdorfer: "Wir haben es in der Hand, das
Ding nach Hause zu spielen. Wir sind reif für den zweiten Platz."
04.04.06 Abendblatt: Van der Vaart setzt auf die neue Reife. Spitzenteam:
Nach dem Sieg auf Schalke strebt der HSV in die lukrative Königsklasse.
Dolls Team drückt dem FC Bayern die Daumen - Ailton hofft auf einen
Platz in der Startelf.:
Ailton sah müde aus, als er gestern morgen um 10.45 Uhr nach dem
Waldlauf in die HSV-Umkleide der AOL-Arena trabte. Den Weg in die Interviewzone
fand er trotzdem. "Das Duell gegen Schalke war ein Superspiel, auch für
mich", sagte der brasilianische Stürmer, der seinem königsblauen
Ex-Klub mit dem Tor zum 2:0 den vorläufigen K. o. im Rennen um Tabellenplatz
zwei verpaßt hatte. Wie gut sich Ailton trotz seiner Ermüdung
fühlte, unterstrich er anschließend: "Wenn Ailton topfit ist
wie jetzt, dann ist er ein Superstürmer."
Daß er in der Nacht nach dem Schalke-Spiel nur zwei Stunden schlief,
hatte laut Ailton nichts mit der emotionsgeladenen Partie zu tun: "Ich
war mit meinen Freunden von Schalke beim Essen." Mit Rafinha, Lincoln und
Co. speiste der Torjäger, unterhielt sich angeregt über den Spitzenkampf
in der Bundesliga, die rassigen Szenen der ersten Spielhälfte und
fuhr anschließend im Privatwagen zurück nach Hamburg.
Nach zwei Joker-Toren in Folge drängt Ailton immer mehr in Richtung
Startelf. Klar, er habe zweimal nach Einwechslungen Tore erzielt, bestätigte
Ailton nickend: "Aber ich will immer spielen. Ich hoffe, daß ich
gegen Gladbach auflaufen kann." Und zwar von Beginn an. Daß sich
Ailton dennoch dem Wohl der Mannschaft beugen will und nicht auf sein persönliches
Interesse pocht, fügte er hinzu: "Wenn der Trainer so spielen lassen
will wie gegen Schalke, ist das auch okay. Dann konzentriere ich mich auf
meine Einwechslung und treffe."
Ailton und seine Teamkollegen lassen keine Zweifel aufkommen, daß
sie im Endspurt der Saison alle Befindlichkeiten, Hoffnungen und Wünsche
hinter das große Ziel Champions League einordnen. "Wir haben es nun
selbst in der Hand und wollen unsere Position verteidigen", sagte David
Jarolim und ergänzte in Anspielung auf die heute und morgen stattfindenen
Duelle der Königsklasse: "Wir wollen nächste Saison auch dienstags
und mittwochs spielen, unbedingt."
Die Vorzeichen dafür sind gut. "Wir sind reif für den zweiten
Platz", sagt Dietmar Beiersdorfer. Ob der HSV mit seiner Mannschaft schon
reif für die Champions League sei, ließ der Sportchef unbeantwortet.
Vielleicht auch, weil er sonst Defizite anmerken müßte, die
gerade nach dem Sieg auf Schalke so gar nicht ins Bild passen würden.
Doch auch in Sachen Selbstkritik ist die Mannschaft des HSV zu einem
Topteam gewachsen. Die Ansprüche steigen permanent. Was Beiersdorfer
nicht offen legen mochte, brachte Rafael van der Vaart nüchtern auf
den Punkt: "Die Champions League ist die schönste Liga der Welt, aber
sie ist gnadenlos. Noch haben wir in der Bundesliga das Problem, daß
wir nicht konstant genug spielen. Sieg, Niederlage, Sieg, Niederlage, das
darf man sich beim Konzert der ganz Großen nicht erlauben." Der Niederländer
setzt auf den eingesetzten Reifeprozeß: "Und ich habe ein gutes Gefühl,
weil wir in der Liga gerade in den Spielen gegen die Topklubs so gut dastehen.
Und in der Champions League gibt es nur Topvereine."
Vergleiche mit Klubs wie Barcelona, Real Madrid, Manchester United,
Chelsea, Liverpool, AC Mailand und Juventus Turin hören sich nicht
nur für Fans reizvoll an. "Natürlich macht das Appetit, aber
so weit sind wir noch nicht", sagt Torwart Sascha Kirschstein. Nigel de
Jong: "Wir gucken so lange nicht woanders hin, bis wir den zweiten Platz
sicher haben."
Ganz der Wahrheit entspricht das aber nicht. Am Sonnabend, daraus machen
die meisten HSV-Spieler kein Geheimnis, drücken sie beim Spitzenspiel
Bremen - Bayern doch eher dem Tabellenführer die Daumen. "Es wäre
besser, wenn uns Bremen nicht mehr so im Nacken säße", sagt
Thimothee Atouba. Daß der Kampf um den Titel noch spannend werden
könnte, glaubt niemand.
Je schneller die Direkt-Qualifikation für die Champions League
feststeht, desto gezielter kann der HSV seine Personalplanungen vorantreiben.
Sportchef Beiersdorfer ("Wir sondieren noch.") weiß wie alle Verantwortlichen,
daß eine Teilnahme an Europas lukrativstem Wettbewerb ein Zusatzargument
für geplante Verpflichtungen wäre - nicht nur finanziell. Ganz
abgesehen davon, daß Spielertypen wie Ivan Klasnic, Lukas Podolski
oder auch der Brasilianer Dagoberto erst dank der Garantieeinnahmen von
mehr als zehn Millionen Euro erschwinglich wären.
04.04.06 Abendblatt: Seelers Tip: Bayern vor HSV:
Schalkes Spieler ließen die Köpfe hängen. Nach dem
0:2 gegen den HSV begruben sie ihre Hoffnungen auf das Erreichen des zweiten
Tabellenplatzes. HSV-Idol Uwe Seeler hingegen fühlte sich bestätigt:
"Ich habe nach dem 2:4 gegen Dortmund gesagt, daß es eine Trotzreaktion
der Mannschaft geben wird. Sie hat ihre Qualitäten unter Beweis gestellt
und nun so viel Selbstvertrauen getankt, daß sie sich Rang zwei nicht
mehr nehmen läßt."
Seeler ist auch einer der HSV-Beobachter, die sich beim Blick auf die
Bundesliga-Tabelle immer wieder eine Frage stellen: "Wäre nicht vielleicht
sogar die Meisterschaft möglich gewesen?" Den jetzigen Vorsprung des
Rekordmeisters hält er aber für zu groß. "Und auch wenn
es ein bißchen schade ist, daß der Titel wohl nicht in Hamburg
landen wird - vielleicht ist es sogar gut so, denn dann kann der HSV im
nächsten Jahr voll angreifen."
Für das Abendblatt tippte Seeler das Restprogramm der Top-Mannschaften.
Der Blick auf Seelers Abschlußtabelle untermauert seine Prognose:
"Alles wird so bleiben, wie es jetzt ist." Die Tips und die Ausgangslage
der vier Spitzenmannschaften im Überblick:
FC Bayern (1. Platz/56:22 Tore/66 Punkte): Bremen - FCB 2:2, FCB -
Bielefeld 3:1, Mainz - FCB 1:1, FCB - Stuttgart 2:0, K'lautern - FCB 1:3,
FCB - Dortmund 3:1.
HSV (2./45:22/59): HSV - Gladbach 3:1, Duisburg - HSV 0:2, HSV - Leverkusen
3:1, Köln - HSV 1:2, Hertha BSC - HSV 1:1, HSV - Bremen 2:1.
Bremen (3./62:32/56): Werder - Bayern 2:2, Wolfsburg - Werder 1:2,
Werder - Schalke 3:2, Duisburg - Werder 0:2, Werder - Köln 3:1, HSV
- Werder 2:1.
Schalke 04 (4./39:25/52): Duisburg - Schalke 1:2, Schalke - Köln
2:1, Werder - Schalke 3:2, Schalke - Bielefeld 1:1, Mainz - Schalke 2:2,
Schalke - Stuttgart 2:1.
Seelers Abschlußtabelle:
1. FC Bayern 70:28 80 Pkte
2. HSV 58:27 75 Pkte
3. W. Bremen 75:40 69 Pkte
4. Schalke 04 50:34 63 Pkte
04.04.06 Abendblatt: HSV-Notizen:
Erleichterung: Mehdi Mahdavikia humpelte in die Kabine und nachmittags
zur Kernspintomographie. Doch der Iraner hatte Glück: Seine befürchtete
Bänderverletzung entpuppte sich als starke Knieprellung. Sein Einsatz
am Sonntag gegen Gladbach ist aber ebenso gefährdet wie der von Raphael
Wicky (Wadenzerrung).
Delikt: Vor dem Spiel auf Schalke wurde der Mannschaftsbus in Essen
vor dem Teamhotel mit Graffiti besprüht. Der Klub erstattete Anzeige.
Reha: Der Rasen in der AOL-Arena sieht nach dem jüngsten Sea-Devils-Spiel
ramponiert aus. Rasenchef Reiner Reißner kümmerte sich gestern
den ganzen Tag um die Regeneration des Grüns. Mit Ventilatoren und
Harken wurden die Grashalme wieder aufgerichtet. Ein Austausch des Rasens
ist vorerst nicht nötig.
Zwangspause: Alexander Laas zog sich in Gelsenkirchen eine Muskelquetschung
zu und wird gegen Gladbach nicht auflaufen können.
Strafe: Das Sportgericht des DFB verurteilte Schalkes Rafinha wegen
seiner Tätlichkeit gegen Rafael van der Vaart zu zwei Spielen Sperre.
04.04.06 DIE WELT: Die pure Lust am Siegen. Mit dem 2:0 bei Schalke
04 setzt der HSV einen Meilenstein Richtung Champions League - "Eine tolle
Ausgangsposition":
Die Auswirkungen auf das Tabellenbild nahm Thomas Doll zunächst
gar nicht so sehr zur Kenntnis. Er sei einfach nur unglaublich stolz auf
die Mannschaft, sagte der Trainer des HSV nach dem 2:0 (0:0) beim FC Schalke
04. "Es ist ganz große Klasse, was meine Jungs hier abgeliefert haben.
Dieses Team hat einfach einen großartigen Charakter, da geht einer
für den anderen durch das Feuer."
Vor 61 524 Zuschauern in der Veltins-Arena hatten Rafael van der Vaart
(57. Minute) und der eingewechselte Ailton (80.) die Tore für den
HSV erzielt, der damit einen Meilenstein auf dem Weg in die Champions League
setzte. Sechs Spieltage vor dem Ende der Saison beträgt der Vorsprung
auf den Tabellendritten Werder Bremen drei Punkte. Die Schalker, Vierte
im Klassement, weisen nun schon einen Rückstand von sieben Zählern
auf den HSV auf.
Default Banner
"Vorentscheidung hin, Vorentscheidung her - das interessiert mich alles
nicht. Wir schauen weiter nur von Spiel zu Spiel, am Ende wird sich dann
zeigen, wo wir landen", verspürte Doll keine Lust, sich an der munteren
Rechnerei zu beteiligen. Zumindest stimmte der Hamburger Trainer zu, daß
sich seine Mannschaft durch den Erfolg in Gelsenkirchen eine "tolle Ausgangssituation"
geschaffen habe: "Wir müssen weiter unsere Hausaufgaben machen. Es
ist eine Riesenherausforderung für uns, diese Position zu verteidigen."
Nach dem schwachen Auftritt in der Woche zuvor gegen Borussia Dortmund
(2:4) zeigten die Hanseaten wie so häufig in der laufenden Serie eine
Reaktion. "Wir haben in den zurückliegenden Monaten eine Siegermentalität
entwickelt, das ist schon beeindruckend", freute sich Doll. Vor allem auswärts
sei man zu einem "echten Klasseteam" gereift.
Die Zahlen belegen das: In fremden Stadion gewann der HSV neun der
bisherigen 14 Spiele, damit ist der Vereinsrekord aus der Saison 1983/84
bereits jetzt eingestellt. Und die Auftritte beim MSV Duisburg, in Köln
sowie bei Hertha BSC Berlin stehen noch auf dem Programm. Mit 30 Punkten
haben die Hamburger auswärts sogar einen Zähler mehr als zu Hause
in der AOL Arena eingefahren.
Dort wird am kommenden Sonntag Borussia Mönchengladbach zu Gast
sein. Den HSV erwartet ein heißer Tanz, denn in der Hansestadt bietet
sich den Rheinländern die letzte Chance, noch ins Rennen um die Uefa-Cup-Plätze
eingreifen zu können. "Wir müssen auch die kleinen Spiele gewinnen,
um den zweiten Rang zu verteidigen", forderte Rafael van der Vaart, der
festgestellt hat, daß sich die Mannschaft zuletzt schwer tat, vermeintlich
leichte Aufgaben zu lösen. "In dieser entscheidenden Phase der Saison
darf man sich keinerlei Patzer mehr erlauben. Wir müssen wie in Schalke
zu 100 Prozent konzentriert sein", blickte der Niederländer auf die
bevorstehende Aufgabe voraus.
Trainer Doll ist dann im übrigen gezwungen, die Formation im Vergleich
zum Sieg in Gelsenkirchen zu verändern. Nigel de Jong, in der Veltins-Arena
als Abräumer zentral vor der Abwehr im Einsatz, wird gegen Mönchengladbach
eine Gelbsperre absitzen. Zudem zog sich Mehdi Mahdavikia eine Innenbandverletzung
im Knie zu. Der Einsatz des Rechtsverteidigers ist derzeit fraglich. Auf
der anderen Seite stehen Doll mit Raphael Wicky, der beim Schlagerspiel
mit Wadenproblemen aussetzen mußte, sowie Khalid Boulahrouz nach
Gelbsperre zwei Stammkräfte wieder zur Verfügung.
Ein Luxusproblem gilt es für den 39 Jahre alten Fußball-Lehrer
im Sturm zu lösen. Neben Benjamin Lauth und Sergej Barbarez, die in
den vergangenen Wochen hervorragend harmonierten, drängte sich auch
Ailton für einen Platz in der Startelf auf. Der Brasilianer hat nach
seiner vierwöchigen Pause wegen eines Kieferbruchs den Anschluß
gefunden und präsentierte sich nicht nur wegen seines Treffers in
ausgezeichneter Form.
Vermutlich wird das Angriffstrio am Sonntag erstmals gemeinsam von
Beginn an auflaufen. Zumindest rechnet damit Mönchengladbachs Trainer
Horst Köppel, der in Gelsenkirchen auf der Tribüne saß:
"Der HSV wird gegen uns sicherlich mit drei Spitzen auflaufen." Sein Hamburger
Kollege wollte darauf nicht eingehen: "Wir warten jetzt erst mal die Trainingswoche
ab", betonte Doll.
04.04.06 Mopo: NACH DEM 2:0 AUF SCHALKE. Vom Bayern-Jäger zum Bayern-Fan.
Niemand träumt vom Titel:
Sie haben dazugelernt. Und zwar auf ganzer Linie. Bildete das 2:0 auf
Schalke den neuerlichen Beleg für die fußballerische Reife des
HSV, so erbrachten die Profis tags darauf den Nachweis, dass sie auch mental
voll auf der Höhe sind. Wer wäre ihnen schon böse, wenn
plötzlich - bei nur noch sieben Punkten Rückstand auf den Spitzenreiter
aus München - der Gedanke an die Meisterschale in den Köpfen
herumspuken würde? Doch weit gefehlt: Der ärgste Bayern-Jäger
wird plötzlich zum größten Bayern-Fan!
Wenn der Rekordmeister am Sonnabend bei Werder Bremen gastiert, ist
ihm moralischer Beistand der ungewöhnlichen Art sicher. Denn statt
auf einen Ausrutscher der Münchner zu hoffen, drückt der Rivale
aus Hamburg kräftig die Daumen. "Ich hoffe, dass die Bayern in Bremen
gewinnen", gibt Thimothee Atouba zu. "Das wäre sehr gut für uns."
Nur 26 Stunden später könnte der HSV, einen Sieg gegen Gladbach
vorausgesetzt, den Bremern um sechs Punkte enteilen - und die direkte Qualifikation
für die Champions League so gut wie dingfest machen. "Genau deshalb
wäre eine Bremer Niederlage von Vorteil", ergänzt David Jarolim.
"Ansonsten stehen wir wieder unter Druck."
Es spricht für den HSV, dass er aus den Fehlern der Vergangenheit
gelernt hat. Wochenlang wurde im Spielerkreis, wenn auch öffentlich
dementiert, auf den ganz großen Coup spekuliert. Der Blick für
das Wesentliche ging dabei zeitweilig verloren. Die Folge: Gegen Stuttgart
(0:2) und Dortmund (2:4) setzte es vermeidbare Heimniederlagen.
Das Bauen von Traumschlössern hat nun ein Ende. "Ich glaube nicht,
dass die Bayern ihren Vorsprung noch hergeben", meint Keeper Sascha Kirschstein
stellvertretend. Allein Rang zwei ist für den HSV das Maß aller
Dinge, nur Werder Bremen als ernsthafter Konkurrent geblieben. "Wir gucken
nach unten", bekennt Atouba. "Wir müssen das tun!"
Der HSV drückt den Bayern die Daumen - klingt paradox, ist aber
nur logisch. "Und wenn die wirklich in Bremen gewinnen und wir anschließend
gegen Gladbach, haben wir richtig was zu feiern", so Kirschstein. Denn
eines wollen die Hamburger mit aller Macht vermeiden: ein "Champions-League-Finale"
gegen Werder Bremen. Das würde am 17. Mai, am letzten Bundesliga-Spieltag,
in der AOL Arena steigen.
Tatsächlich aber zweifelt mittlerweile kein Profi mehr daran,
dass der HSV am Ende stolzer Vizemeister wird. Hinter den Bayern. Und auch
dank ihnen.
04.04.06 Mopo:TRANSFERPLANUNGEN. Wann kommt der erste Neue? Beiersdorfer
ist die Ruhe selbst / Ailtons Chancen steigen wöchentlich:
Still ruht der See. Zumindest, wenn es um die Neuverpflichtungen für
die kommende Spielzeit geht. Noch hat der HSV keinen Zugang vermeldet.
Doch die Planungssicherheit ist nach dem 2:0 auf Schalke gestiegen. Das
Schreckgespenst mit Namen "Rang vier" und dem Verpassen der Champions League
ist so gut wie verscheucht. Die direkte Qualifikation für die Königsklasse
würde dem Klub gar einen zusätzlichen Spielraum von zehn Millionen
Euro garantieren. Wann kommt denn nun der erste Neue?
Dietmar Beiersdorfer geht gelassen mit der Situation um. "Wir haben
ohnehin schon eine sehr starke Mannschaft", weiß der Sportchef. "Genau
deshalb haben wir überhaupt nicht den Druck, schnell jemanden präsentieren
zu müssen." Derzeit befände sich der Verein noch in der Sondierungsphase.
"Konkrete Gespräche mit Kandidaten gibt es noch nicht."
Klar ist, dass der HSV sein Hauptaugenmerk weiterhin auf den Angriff
legt. Zahlreiche Namen sind im Gespräch, möglichst zwei neue
Angreifer möchte der Verein verpflichten. Bremens Ivan Klasnic (Vertrag
bis 2007) spielt in diesen Überlegungen - wenngleich der HSV den Ball
verbal flach hält - eine immer größere Rolle.
Nicht zuletzt das Schicksal Ailtons und Sergej Barbarez' wird ausschlaggebend
für die Aktivitäten des Sommers sein. Der Brasilianer nähert
sich immer mehr seiner Topform. "Nur wenige haben solche Vollstreckerqualitäten
wie er", weiß Beiersdorfer. Möglich, dass Hamburg die Kaufoption
(1,8 Millionen Euro an Besiktas Istanbul) zieht. Selbst ein Verbleib Barbarez'
könnte wieder Thema werden.
"Lasst uns erst mal die Ernte einfahren", lautet Beiersdorfers Forderung.
Bevor richtig geklotzt wird, soll er erst mal perfekt gemacht werden -
der Einzug in die Champions League, der die Kassen klingeln lässt.
04.04.06 Mopo: DAS LAZARETT. Mahdavikia kann wohl schon gegen Gladbach
wieder ran:
Es war mit dem Schlimmsten zu rechnen. Wer Mehdi Mahdavikia aus der
Veltins-Arena humpeln sah, der ahnte Böses. Gerissene Innenbänder,
gar ein Kreuzbandriss? Befürchtungen, die sich in Luft auflösten.
Der Perser zog sich lediglich eine schmerzhafte Knieprellung zu, wird vermutlich
schon am Sonntag gegen Gladbach wieder auflaufen können.
Weniger gut sieht es hingegen bei Raphael Wicky aus. Der Schweizer,
der schon auf Schalke passen musste, leidet unter einer Zerrung in der
rechten Wade. Noch ärger erwischte es Alexander Laas, der mit einem
Pferdekuss vermutlich ausfallen wird.
Der personelle Spielraum für Thomas Doll wird demnach immer dünner.
Zwar kehrt der gelbgesperrte Khalid Boulahrouz zurück, dafür
fehlt nun Nigel de Jong (fünf gelbe Karten). Guy Demel dürfte
für ihn ins defensive Mittelfeld rücken. Vorn steht Ailton voraussichtlich
vor seinem ersehnten Einsatz von Beginn an - neben Benny Lauth. Sergej
Barbarez würde dann aus der zweiten Reihe wirbeln, Piotr Trochowski
droht die Bank.
04.04.06 Mopo: EINTRITTSKARTEN. Jagd auf die letzten Heim-Tickets. Ein
paar Tage noch ...:
... dann dürfte in Sachen Tickets nichts mehr gehen! Die Jagd
auf die letzten HSV-Karten dieser Saison ist in vollem Gange. Der Kick
gegen Gladbach ist so gut wie ausverkauft. Für den Saisonabschluss
gegen Werder Bremen (17. Mai) vermeldet der HSV schon seit Wochen ein ausverkauftes
Haus. Bleibt noch das Aufeinandertreffen mit Bayer Leverkusen (22. April).
Doch auch da wirds langsam eng: 50000 der insgesamt 56000 Karten wurden
schon abgesetzt. Fans, die den HSV in dieser Serie nochmal sehen wollen,
sollten sich deshalb schon mal Gedanken über die noch anstehenden
Auswärtspartien machen. Für die Gastspiele in Duisburg (15. April),
Köln (2. Mai) und Berlin (6. Mai) gibt es noch genügend Karten.
Und, mal ehrlich: Auswärtssiege schmecken doch besonders gut ...
04.04.06 Mopo: HSV-KURZPÄSSE. Infos kompakt:
-VORFREUDE: Sein Super-Tor auf Schalke lockerte auch seine Zunge. "Wenn
Ailton topfit ist, ist er ein Super-Stürmer", so der Brasilianer,
der wie selbstverständlich in der dritten Person über sich redet.
"Das war ein geiles Spiel für mich. Und es kommt noch eines - gegen
Werder Bremen!"
-PARTY: Passend zum Siegesabend gab René Klingbeil auf der Rückfahrt
von Gelsenkirchen einen aus. Sein 25. Geburtstag wurde mit Bier begossen.
In einem leicht lädierten Gefährt - Unbekannte hatten den Bus
in der Nacht vor dem Spiel mit Graffiti besprüht.
-REKORD: Mit nunmehr neun Auswärtssiegen in einer Spielzeit hat
der HSV seinen Rekord aus der Saison 1983/84 eingestellt.
-SOUVERÄN: Es ging im Champions-League-Rausch fast unter: Sechs
Spieltage vor dem Saisonende hat der HSV (bei 21 Punkten Vorsprung auf
Rang sechs) den UEFA-Cup-Platz sicher.
-FREIZEIT: Guy Demel und Ailton reisten nicht mit dem Team aus Schalke
ab. Demel blieb privat in seiner alten Heimat Dortmund. Ailton speiste
mit seinen Schalker Landsleuten Rafinha und Lincoln.
-TRAINING: Heute ist frei. |