Bundesliga 2005/2006, Bundesliga, 25. Spieltag, Sonntag, 12.03.06, 18:45h in der Hamburger AOL Arena.

Hier habe ich es verpaßt, einen Spielbericht zu schreiben, da mein Laptop leider im Auto meines Kumpels Kuno nur noch teilweise an dessen Zigarettenanzünder funktioniert und ich dann im Nachhinein wahlweise keine Zeit oder keinen Bock habe, noch einen Spielbericht zu schreiben....

Von diesem Spiel ist mir beim Lesen der Anstoßzeit jetzt nach einigen Wochen nur noch im Gedächtnis geblieben, wie seltsam es vor dem Spiel zuging. Es hatte ordentlich geschneit bis 2 Tage vor dem Spiel.

Und als wir am Stadion ankamen, kamen uns schon einige Leute entgegen und sagten, daß Spiel würde ausfallen. Als wir dann direkt am Stadion waren, hörten wir, daß es Sicherheitsbedenken wegen der Eisplatten auf dem Dach gebe. Diese würden von der Feuerwehr versucht zu beseitigen und dann wäre erst klar, ob das Spiel noch angepfiffen wird.

Schließlich wurde es glücklicherweise noch angepfiffen und der HSV mußte einige Bemerkungen wegen der Verzögerungen einstecken, denn es hatte schon seit über einem Tag nicht mehr geschneit und man hätte die Räumung vielleicht irgendwie früher veranlassen können. 

Mailt mir auch Euren Kommentar.
Ich pinne ihn dann hier unten dran und Ihr könnt noch in Jahren lesen, was Euch einstmals bewegte.



 
kicker: 1. Bundesliga, 2005/06, 25. Spieltag 
Hamburger SV -  1. FC Kaiserslautern  3:0 (0:0) 

Allgemeine Informationen
Hamburger SV:  Kirschstein (3) - Mahdavikia (3), Boulahrouz (3), van Buyten (3), Atouba (2,5) - Wicky (4) - Jarolim (3), de Jong (3) - van der Vaart (2) - Barbarez (4,5), Takahara (5) - Trainer: Doll

1. FC Kaiserslautern:  Fromlowitz (3) - Hertzsch (3,5), Béda (3), Schönheim (3,5) - Höiland (3,5), Lembi (4), Borbely (5), Engelhardt (4,5) - Skela (5) - Sanogo (5), Halil Altintop (5) - Trainer: Wolf

Tore:   1:0 Lauth (55., Kopfball, Vorarbeit Demel), 2:0 Schönheim (61., Eigentor, Kopfball, van der Vaart), 3:0 van der Vaart (86., Foulelfmeter, Linksschuss, Jarolim)

Eingewechselt:   46. Lauth (3) für Takahara, 46. Demel (3) für Wicky, 72. Ailton für Barbarez - 62. Bellinghausen für Borbely, 62. Halfar für Halil Altintop, 76. Mikic für Höiland

Chancenverhältnis:  10:0

Eckenverhältnis:  7:0

Schiedsrichter:  Wack, Dr.  (Biberbach), Note 4 - einige Fehler bei der Bewertung von Zweikämpfen und Abseitssituationen, lag beim Elfer daneben

Zuschauer:  44460

Spielnote:  3,5

Spieler des Spiels:  

 
van der Vaart, Rafael
Nicht immer brillant, aber immer präsent, Dreh- und Angelpunkt, an allen drei Toren indirekt oder direkt beteiligt.

Analyse
Beim Hamburger SV gab es nach der 0:2-Niederlage bei Rapid Bukarest im UEFA-Cup folgende personelle Änderungen: Kirschstein hütete überraschend an Stelle von Wächter das Tor. Atouba kam für Demel, der in Bukarest gesperrte Jarolim ersetzte Trochowski.

Kaiserslauterns Trainer Wolgang Wolf brachte nach dem 1:1-Unentschieden gegen den VfB Stuttgart Hertzsch und Engelhardt (nach Sperre) für Blank und Bellinghausen.

Die Partie begann mit 75-minütiger Verspätung, wegen Schneemassen auf dem Stadiondach, die aufs Spielfeld zu stürzen drohten. Spezialkräfte der Feuerwehr räumten das Stadiondach vom Schnee, nachdem Hubschrauber dies zuvor nicht geschafft hatten. 

Es war ein sehr zerfahrener Beginn in der AOL-Arena. Beide Teams agierten hektisch und erlangten keine Kontrolle im Spielaufbau. Ständig wechselte der Ballbesitz. Torraumszenen gab es zunächst überhaupt keine.

Nahezu alles spielte sich im Mittelfeld ab. Der FCK stand gut geordnet in der Defensive, leistete sich nach vorne aber viele leichte Ballverluste. Dem HSV fehlten die Ideen gegen die laufstarken und einsatzfreudigen Pfälzer.

Lautern fand offensiv quasi nicht statt, ließ aber auch dem Hamburger SV keine Chance zur Entfaltung. Lediglich durch Standardsituationen fand der Ball mal den Weg in den FCK-Strafraum. Doch hier hatten die Wolf-Schützlinge meist die Lufthoheit. Ein Kopfball von van Buyten ging knapp drüber.

Die erste wirklich hochkarätige Chance des Spiels ging ebenfalls aufs Konto der Hanseaten: Van der Vaart flankte punktgenau von links in die Mitte zum völlig freistehenden Barbarez, der jedoch aus sechs Metern hoch drüber schoss. Da war schon über eine halbe Stunde gespielt.

Niveau und Tempo der Partie waren über weite Strecken der ersten Hälfte eher gering. Hamburg war bemüht. Mehr nicht. Lautern kämpfte. Mehr nicht.

Kurz vor dem Pausenpfiff kam der HSV durch van der Vaart, Mahdavikia und Atouba doch noch zu guten Chancen, musste sich aber mit einem torlosen Remis in die Kabine begeben.

HSV-Trainer Thomas Doll brachte zu Beginn der zweiten Hälfte mit Lauth und Demel zwei frische Kräfte. Takahara und Wicky mussten draußen bleiben.

Die Hanseaten machten weiter Druck, Lautern kam kaum mehr aus der eigenen Hälfte. Und die Einwechslungen sollten sich bezahlt machen: Van der Vaart brachte einen Eckball von links herein, Demel verlängerte vors Tor, wo Lauth völlig frei stand und aus einem Meter einköpfte (55.).

Und der HSV setzte nach, ließ nicht locker und kam gegen zehn Lauterer zum 2:0: Van der Vaart flankte von rechts weit nach innen an den zweiten Pfosten, wo Barbarez verpasste, aber Schönheim ins eigene Tor köpfte (61.). Großes Pech für die Pfälzer, Altintop hatte sich zuvor ohne gegnerische Einwirkung am Knöchel verletzt, war nicht mehr auf dem Platz.

Direkt nach dem 0:2 gab's auch beim FCK einen Doppelwechsel: Halfar ersetzte Altintop, Bellinghausen kam für Borbély. 

Es kam aber kaum eine echte Gegenwehr der Pfälzer. Der HSV hatte alles unter Kontrolle, stand ein bisschen defensiver, um mehr Raum für schnelle Gegenstöße zu haben.

Unter dem Jubel der Fans gab Ailton nach seinem Kieferbruch in der 72. Minute sein Comeback, Barbarez, der glücklos spielte, musste vorzeitig zum Duschen.

Der HSV spulte sein Pensum routiniert ab. Lautern zeigte nach wie vor Moral, war aber überaus harmlos, konnte sich überhaupt nicht entscheidend in Szene setzen und musste die Überlegenheit der Doll-Elf anerkennen.

In der 86. Minute kam's sogar noch dicker für die Wolf-Elf: Van der Vaart verwandelte einen unberechtigten Elfmeter mit links ins rechte Eck. Schönheim soll zuvor Jarolim gefoult haben.

Der HSV setzte sich letzten Endes hoch verdient gegen den 1. FC Kaiserslautern durch und ist mit nunmehr sechs Punkten Rückstand Bayern-Jäger Nummer eins. Die stets überlegenen Hanseaten konnten sich erst nach dem Wechsel richtig durchsetzen und kamen durch die Einwechslungen Trainer Dolls zu zählbarem Erfolg. Der glücklose FCK musste ein Eigentor sowie einen unberechtigten Elfmeter hinnehmen und verlor nicht nur die Punkte, sondern auch Torjäger Altintop durch Verletzung.
 

Spielereignisse im Detail
Schlusspfiff 
 
86
 Van der Vaart verwandelt einen unberechtigten Elfmeter mit links ins rechte Eck. Schönheim soll zuvorJarolim gefoult haben. 
 
83 Der HSV spult sein Pensum routiniert ab, Lautern ist zwar bemüht, hat jedoch nichts entgegenzusetzen. 
 
76
 Beim FCK soll Mikic, der für Höiland kommt, nun nochmal für die Wende sorgen. 
 
76 Van der Vaart probiert's mal aus der zweiten Reihe mit einem Linksschuss, verzieht aber leicht nach rechts. 
 
72
 Ailton gibt nach seinem Kieferbruch sein Comeback. Barbarez muss raus. 
 
72 Es kommt keine echte Gegenwehr der Pfälzer. Der HSV hat alles unter Kontrolle, steht ein bisschen defensiver, um mehr Raum für schnelle Gegenstöße zu haben. 
 
62
 Auch Doppelwechsel bei Lautern. Halfar ersetzt Altintop, der wegen einer Knöchelverletzung vom Feld musste. Bellinghausen kommt für Borbely. 
 
61
 Van der Vaart flankt von rechts weit nach innen an den zweiten Pfosten, wo Barbarez verpasst, aber Schönheim ins eigene Tor köpft. 
 
55
 Van der Vaart bringt einen Eckball von links herein, Demel verlängert vors Tor, wo Lauth völlig frei steht und aus einem Meter einköpft. 
 
53 Van der Vaart schießt einen Freistoß aus 25 Metern mit links direkt aufs Torwarteck, Fromlowitz hat keine Probleme. 
 
50 Lautern kommt kaum aus der eigenen Hälfte heraus, der Druck des HSV wird größer, echte Chancen gibt es nicht. 
 
46
 HSV-Trainer Thomas Doll bringt mit Lauth und Demel zwei frische Kräfte. 
 
Anpfiff 2. Halbzeit 
 
45 Der HSV tat sich zunächst lange Zeit schwer gegen die kampf- und laufstarken Lauterer. Die Pfälzer wiederum fanden in der Offensive so gut wie gar nicht statt. Erst nach einer halben Stunde kamen die Hanseaten auch zu guten Chancen. 
 
Halbzeitpause 
 
Abpfiff 1. Halbzeit 
 
44 Atouba schießt aus gut 30 Metern hoch aufs Lauterer Tor, Fromlowitz lenkt den Ball gerade noch über die Latte. 
 
41 Konfusion in der FCK-Abwehr, aber letzten Endes werden Schüsse von van der Vaart und Mahdavikia aus kürzester Distanz gerade noch abgeblockt. 
 
40 Sanogo probiert's mal aus gut 25 Metern, schießt aber in den dritten Stock. 
 
38 Niveau und Tempo der Partie sind eher gering. Der HSV ist bemüht. Mehr nicht. Lautern kämpft. Mehr nicht. 
 
32 Van der Vaart flankt punktgenau von links in die Mitte zum völlig freistehenden Barbarez, der aus sechs Metern hoch drüber schießt! 
 
30 Van der Vaart schießt einen direkten Freistoß vom rechten Strafraumeck knapp rechts am Pfosten vorbei. 
 
25 Skela dribbelt bis an den Strafraum, schießt dann mit links aus 17 Metern aber über den linken Torwinkel. 
 
22 Mahdavikia setzt sich rechts durch und spielt von der Grundlinie zurück zu Barbarez, dessen Schuss aus acht Metern aber Hertzsch auf der Linie rettete. 
 
21 Van der Vaart bringt einen Freistoß aus dem linken Halbfeld an den Elfmeterpunkt zu van Buyten, der aber knapp drüber köpft. 
 
19 Lautern findet offensiv quasi nicht statt, lässt aber auch dem HSV keine Chance zur Entfaltung. 
 
14 Van der Vaart schießt aus der Drehung aus 17 Metern hoch aufs Tor, Fromlowitz hat keine Probleme und fängt sicher. 
 
13 Nahezu alles spielt sich im Mittelfeld ab. Lautern ist gut geordnet in der Defensive, leistet sich nach vorne aber viele leichte Ballverluste. Dem HSV fehlen bisher die Ideen gegen die laufstarken und einsatzfreudigen Pfälzer. 
 
8 Der Ballbesitz wechselt ständig, Torraumszenen gibt es keine. 
 
6 Sehr zerfahrener Beginn in der AOL-Arena. Beide Teams agieren hektisch und erlangen keine Kontrolle im Spielaufbau. 
 
3 Atouba kommt links frei zum Flanken, schlägt den Ball aber zu nah ans Tor, Fromlowitz pflückt das Leder aus der Luft. 
 
1 Mit 75-minütiger Verspätung rollt nun endlich der Ball! 
 
  Anpfiff 
 
0 Beim 1. FC Kaiserslautern spielen Hertzsch und Engelhardt (nach Sperre) für Blank und Bellinghausen. 
 
0 Beim HSV hütet Kirschstein an Stelle von Wächter das Tor. Atouba kommt für Demel, der in Bukarest gesperrte Jarolim ersetzt heute Trochowski. 
 
0 Der Anpfiff verschiebt sich noch um ein paar Minuten. Lange kann's aber nicht mehr dauern . . . 
 
0 Um 18.30 Uhr erfolgt der Anpfiff durch Schiedsrichter Franz-Xaver Wack (Biberbach). 
 
0 Die Spieler laufen sich warm, während nach wie vor zahlreiche Hilfskräfte schuften, um ein ordentliches und gefahrloses Spiel zu gewährleisten. 
 
0 Definitive Aussage: Es wird auf jeden Fall gespielt! 
 
0 Die Zuschauer werden eingelassen. Natürlich ist das Gedränge nun groß. 
 
0 Der HSV hat die Tore der AOL-Arena für die rund 45.000 Zuschauer, die erwartet wurden, aus Sicherheitsgründen zunächst geschlossen. 
 
0 Die Spezialkräfte der Hamburger Feuerwehr wollen das Stadiondach vom Schnee räumen. 
 
0 Ein möglicher Anpfiff ist vorerst auf 18.30 Uhr verschoben worden. Eine endgültige Entscheidung soll um 18 Uhr erfolgen. 
 
0 Es steht noch nicht fest, ob die Partie in der Hamburger AOL-Arena angepfiffen werden kann. Wie gestern in Wolfsburg fallen auch hier Eisschollen vom Tribünendach. 


 
sport1: Der HSV ist wieder Bayern-Jäger

München/Hamburg - Der Hamburger SV hat die Gunst der Stunde genutzt und den Rückstand auf den kriselnden Spitzenreiter Bayern München weiter verringert. 

Die Hanseaten gewannen am Sonntagabend die durch die massiven Schneefälle von der Absage bedrohte Begegnung gegen den 1. FC Kaiserslautern 3:0 (0:0) und liegen nach der gelungenen Rehabilitation für 0:2-Pleite im Uefa-Cup bei Rapid Bukarest als neuer Zweiter nur noch sechs Punkte hinter dem deutschen Rekordmeister. 

Rückschlag im Abstiegskampf
Für die zuvor in sechs Spielen in Serie ungeschlagenen Pfälzer bedeutete die Niederlage derweil einen Rückschlag im Abstiegskampf.

Vor 44.460 Zuschauern brachte Benjamin Lauth die Gäste in Führung (55.). FCK-Youngster Fabian Schönheim sorgte mit einem Eigentor sechs Minuten später für das 2:0 des HSV. Für den Endstand sorgte Raphael van Vaart mit einem verwandelten Foulelfmeter (86.), es war zugleich der siebte Saisontreffer des Mittelfeldstars. 

Comeback von Ailton
Ein Comeback nach vierwöchiger Pause beim HSV nach seinem Kieferbruch gab Neu-Stürmer Ailton, der in der 72. Minute eingewechselt wurde.

Den Anpfiff der Partie hatte erst der Einsatz der Hamburger Feuerwehr ermöglicht. Schiedsrichter Franz-Xaver Wack (Biberbach) war die Schneeschicht auf dem Dach der Hamburger WM-Arena ein zu hohes Sicherheitsrisiko. 

Wolf verärgert
Die Beamten der Hochrettungstruppe sorgten allerdings für Abhilfe, sodass das Spiel mit 75-minütiger Verspätung beginnen konnte. Kaiserslauterns Trainer Wolfgang Wolf war dennoch verärgert.

"Man kommt nicht umhin, dem HSV einen Vorwurf zu machen. Der Schiedsrichter hat bereits um 10.30 Uhr auf die Missverhältnisse hingewiesen. Das Thema hätte schon im Laufe des Vormittags erledigt sein können", wetterte der Coach: "daher war diese Spielverschiebung absolut unnötig." HSV-Teammanager Bernd Wehmeyer konterte: "Die Situation war für beide Mannschaften gleich."
 

Gute Chancen für den HSV
Als der Ball dann rollte, versuchte die gegenüber der Niederlage in Bukarest auf drei Positionen veränderte Start-Elf der Hamburger von Beginn an, den Ton anzugeben. Nachdem die ersten Aktionen zunächst noch wenig zwingend waren, hatte Sergej Barbarez die ersten Großchance. 

Zunächst blockten Herve Lembi und Ingo Hertzsch einen Schuss des Bosniers mit vereinten Kräften ab, wobei Lembi von Wack unbemerkt die Hand zur Hilfe nahm (22.). Dann vergab Barbarez aus guter Position (32.).

Kirschstein kaum in Bedrängnis
Auch Raphael van der Vaart und Mehdi Mahdavikia mit einer Doppelchance (41.) sowie Thimothee Atouba (44.) gelang es nicht, den Ball an FCK-Schlussmann Florian Fromlowitz vorbei ins Tor zu schießen. Nach vorne zeigten die Lauterer selbst nur selten gelungene Bemühungen, so dass Sascha Kirschstein, der im HSV-Tor den Vorzug vor Stefan Wächter erhalten hatte, kaum in Bedrängnis kam.

Zehn Minuten nach dem Seitenwechsel konnten die Hamburger ihre Überlegenheit dann auch in Zählbares ummünzen. Der eingewechselte Lauth traf nach einer Ecke von Van der Vaart per Kopf. Unglücksrabe Schönheim sorgte mit seinem Eigentor dann für die Vorentscheidung zu Gunsten der Platzherren (61.).

Beim HSV waren Atouba und David Jarolim die Besten. Im Lauterer Trikot wussten allenfalls Torhüter Fromlowitz und mit Abstrichen Abwehrchef Mathieu Beda zu überzeugen.

Nachbericht:
Bundesliga um eine Kuriosität reicher

Dass sich der Trainer einer siegreichen Mannschaft bei den Verlierern entschuldigt, kommt nicht häufig vor. 
Da aber der 25. Spieltag die Bundesliga um eine Kuriosität reicher machte, waren die Worte von Thomas Doll nicht verwunderlich: 
"Ich kann den Ärger von Wolfgang Wolf verstehen. Wir müssen uns beim Gegner für die Verzögerung entschuldigen", sagte der HSV-Coach.

Wolf sichtlich angefressen
Der um etwa 75 Minuten verspätete Anstoß wegen der Räumung des Daches der AOL-Arena von Schneemassen hatte den Trainer des 1. FC Kaiserslautern sichtbar verstimmt. 

"Man kommt nicht umhin, den Hamburgern einen Vorwurf zu machen", hatte Wolf bereits vor dem Spiel gewettert. Zudem hatte sich der Coach darüber ereifert, dass sich sein Team nicht ordentlich warm machen konnte. Der HSV dagegen, so argumentierte Wolf, habe ja eine Aufwärmhalle. 

"Der Schiedsrichter hat bereits um 10.30 Uhr auf die Missverhältnisse hingewiesen. Das Thema hätte schon im Laufe des Vormittags erledigt sein können, daher war diese Spielverschiebung absolut unnötig", sagte Wolf. 

Verdienter HSV-Sieg
Nach Spielende und der feststehenden 0:3-Niederlage seiner Mannschaft war Wolf noch immer angefressen. "Da hat entweder die Betreibergesellschaft oder der HSV geschlafen. Was hier abgelaufen ist, ist mir unverständlich", sagte Wolf, fügte aber einsichtig hinzu: " Deswegen haben wir aber nicht verloren."

Tatsächlich hatten die Hamburger, die übrigens über keine eigene Aufwärmhalle verfügen, das Geschehen über weite Teile der 90 Minuten bestimmt und absolut verdient gewonnen.

Jetzt wieder Bayern-Jäger? 
"Wir haben mittlerweile die Geduld, dass wir auch in der zweiten Halbzeit die Tore noch machen. So clever sind wir," würdigte Thomas Doll die Leistung seiner Mannschaft. 

Zuletzt hatte der HSV-Coach seine Mannschaft für das lasche Auftreten bei der 0:2-Niederlage im Uefa-Cup-Hinspiel bei Rapid Bukarest noch scharf attackiert. 

Van der Vaart bescheiden
Die im Jahr 2006 so unberechenbare Mannschaft reagierte mit einer starken Leistung und verringerte trotz ihrer Launenhaftigkeit den Rückstand auf Tabellenführer Bayern München auf sechs Punkte. 

Auf diesen Punkt angesprochen sagte Doll: "Vor zwei Wochen wurden wir noch unter ferner liefen abgestempelt und jetzt sollen wir wieder der Bayern-Jäger sein? Nicht mit mir", lächelte der Coach.

Auch Doppel-Torschütze Rafael van der Vaart wählte bescheidene Worte: "Wir müssen auf Bremen und Schalke aufpassen. Das ist, was uns interessiert."

Altintop verletzt
Bei Gegner Kaiserslautern interessieren ganz andere Dinge. Nach sechs Spielen ohne Niederlage kam es in Hamburg zur "einkalkulierten Niederlage", wie Trainer Wolf zugab. "Mit dieser Niederlage müssen wir leben. Wir haben jetzt noch neun Endspiele vor uns."
         
Einige dieser "Endspiele" droht ein wichtiger Mann zu verpassen: Stürmer Halil Altintop zog sich eine Verletzung im Sprunggelenk zu und droht mehrere Wochen auszufallen. 

Heimreise per Bus
Immerhin hatte Wolfgang Wolf bei der Rückfahrt in die Pfalz genügend Zeit, sich über Alternativen zu Altintop Gedanken zu machen: Wegen des verpäteten Beginns der Partie verpassten die Lauterer auch ihr Flugzeug zurück in die Heimat. 
Stattdessen mussten Wolf und Co. die mindestens acht Stunden dauernde Heimreise mit dem Bus antreten...